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1. Deutschland - S. 3

1889 - Neustadt-Leipzig : Henze
— 3 — Hochalpen über 2600m. Der höchste Berg ist der Moni- blank (4800m). — Auf den Hochalpen liegt ewiger Schnee und Eis, und es kommen hier nur mehr sehr wenige Alpen- pflanzen vor. Gewaltige Ströme von Eis, die Gletscher, ziehen sich von da nach den Mittelalpen herab und erfüllen die Schlnch- ten und Thäler. In den Mittelalpen kommen nur uoch verkrüppelte Nadelbäume, besonders Föhren oder „Latschen", vor, außerdem aber reicher Graswuchs, weshalb hier auf den „Al- men" sehr viel Vieh geweidet und Alpen- oder Sennwirtschaft getrieben wird. Die Voral Pen sind mit großen Wäldern bedeckt, auch wird in den Thälern und auf den unteren Berg- abhängen Getreide gebaut, weshalb hier eiue sehr zahlreiche Bevölkerung lebt. Schneelawinen und Bergstürze, welche von den höheren Teilen des Gebirges kommen, richten aber oft große Verheerungen an. Die Alpen sind der Länge wie der Breite nach von sehr vielen Thälern durchschnitten, welche die Verbindung im Ge- birge und zwischen den angrenzenden Ländern erleichtern. Diese Thäler sind meistens von Bächen oder Flüssen durchzogen, welche in Wasserfällen von den Bergen herabstürzen und bei ihrem Austritte aus bent Gebirge häufig einen See durchfließen. Die Alpen gehören zu den Staaten Österreich, Italien, Frankreich und der Schweiz; nur ein kleiner Teil der nördlichen Kalkalpen gehört zu Deutschland. A. Die deutschen Kalkalpen ziehen sich im südlichen Teile des Königreichs Bayern von der Jller bis zur Salzach hin. Sie zerfallen: 1. in die Algäner Alpen zwischen Bodensee und Lech, mit der Mädeler-Gabel, 2650m; 2. die Bayerischen Alpen zwischen Lech und Inn, mit der Zugspitze, fast 3000m, dem höchsten Berge Deutschlands; 3. die Berchtesgadener Alpen zwischen Inn und Salzach, mit dem Wahmann, 2700m. i*

2. Deutschland - S. 5

1889 - Neustadt-Leipzig : Henze
— 5 — Böhmerwald, im N. durch einen langen Gebirgskamm, welcher durch die Sudeten, das Erzgebirge, deu Thüringer Wald, die Wesergebirge und den Nordrand des niederrheinischen Schiefer- gebirges gebildet wird; im Sw. grenzen sie an die Ardennen und an das französische Mittelgebirge. Sie bestehen aus Mittelgebirgen, d. h. aus Gebirgen von mittlerer Höhe (nicht über 1690 in), also oiel niedriger als die Alpen im S. Deutschlands, und aus Hochländern und Ebenen, welche ebenfalls niedriger sind als die Schwäbisch-bayerische Hochebene. Sie zerfallen in zwei Zonen oder Gürtel: A. die Stufenlandschaften südlich des Mains, B. die Stufenlandschaften nördlich des Mains. A. Die Stusenlandschasten südlich des Mains. Südlich des Mains breiten sich folgende Stnfenlandschaf- ten aus: 1. Das lothringische Stufenland, welches von den nordwestlichen Ausläufern der Vogesen gebildet wird und sich nach W. hin bis über die Mosel ausbreitet. 2. Der Wasgeuwald oder Wasgau; derselbe erstreckt sich nahe dem linken Ufer des Oberrheines von der Quelle der Mosel bis zur Lauter an der Südgrenze der bayerischen Rhein- Pfalz. Seine höchste Erhebung ist im S. das Sulz er Belchen, 1450 m; das Gebirge fällt nach O. zu gegeu deu Rheiu steil ab. — Die nördliche Fortsetzung desselben in der Pfalz ist die Haardt, an deren steilen Ostabfällen gute Weiue gebaut werden; an sie schließt sich nördlich der aus vulkanischem Gestein bestehende Donnersberg mit dem Königsstuhl (700 m) an. Haardt und Donnersberg gehen nach W. in das pfälzische Hügel- land (int südlichen Teile Westrich genannt) über. 3. Die Oberrheinische Tiefebene; sie dehnt sich zu beiden Seiten des Oberrheins von Basel bis Mainz aus und

3. Deutschland - S. 7

1889 - Neustadt-Leipzig : Henze
_ 7 — Altmühl finden sich die Lithographie-Schieferplatten von Soln- Hofen; im nördlichen Teile, der sog. „Fränkischen Schweiz", wie er seiner Schönheit wegen genannt wird, enthält der Jura viele unterirdische Höhlen mit Knochen vorsündflntlicher Bären, Löwen, Hyänen n. s. w., so bei Müggendorf, Gailenrenth n. a. Das von diesen Gebirgszügen umschlossene Gebiet von Schwaben (Württemberg) und Franken (Bayern) zeigt reichen Wechsel von Höhenzügen, wie in Bayern die Frankenhöhe und der Steigerwald, Hügelland und Ebenen. Der schwä- bische Teil, das württembergische Neckarland, zeichnet sich durch Anmut der Natur und reiche Fruchtbarkeit an Wein und Obst aus. Etwas rauher und weniger fruchtbar ist die fränkische Fläche, deren Boden vielfach sandig ist. Doch gibt es auch hier günstige Strecken für Getreide- und Hopfenbau; im unteren Maiuthale gedeiht Obst und Wein. 5. Die Hochebene der Oberpfalz; sie breitet sich zwischen dem Fränkischen Jura, der sich nach dieser Seite zu langsam abdacht, dem Fichtelgebirge und den: Böhmerwalde, als steiuiges und wenig fruchtbares Hochland aus. 6. Das Fichtelgebirge; es ist eine hufeisenförmige Ge- birgsgrnppe fast genau im Mittelpunkte von Mitteleuropa, unier 50" u. Br. Die höchsten Gipfel sind Schneeberg (1100 in) und Ochsenkopf (1000 m). Vier Gebirgszüge vereinigen sich hier: nach Nw. der Frankenwald, nach No. das Erzgebirge, nach Sw. der Jura, nach So. der Böhmerwald. Vier Flüsse ent- springen auf dem Fichtelgebirge: der Main, die Thüringische Saale, die Eger und die Nab. 7. Der Böhmerwald; er erstreckt sich vom Fichtelgebirge aus südöstlich bis zur Donau bei Linz und bildet die Grenze zwischen Bayern und Böhmen (also zwischen Deutschland und Österreich) und zwischen deutscher und slavischer Bevölkerung. Südlich vom Flusse Regen verbreitet sich das Gebirge als Bayerischer Wald, dessen Ausläufer die Donau von Regens-

4. Deutschland - S. 8

1889 - Neustadt-Leipzig : Henze
— 8 — bürg bis Passau begleiten. Die höchsten Punkte sind der Arber (1 500 m) und der Rachel (1450 m). Das Gebirge ist sehr waldreich, wie fast kein anderes in Deutschland; es gibt dort sogar noch Urwälder mit riesigen Baumstämmen bis zu 50 m Höhe. Der Reichtum an Holz findet Verwendung als Bau- und Brennholz, zu Zündhölzern und Resonanzholz, und als Brennmaterial in vielen Glas- sabriken. Der Ackerbau dagegen ist oon geringer Bedeutung. Viele Gewässer entspringen auf dem Gebirge, welches die Wasser- scheide zwischen der Donau und Elbe (durch die Moldau) bildet. Die sämtlichen deutschen Mittelgebirgslandschaften südlich des Mains gehören zum Flußsysteme des Rheius und der Donau, nur das Fichtelgebirge und der Ostabhang des Böhmerwaldes senden Flüsse zur Elbe. B. Die Stufenlandschaften nördlich des Mains. Auch nördlich des Mains, in der mittleren Breite oon Deutschland, folgen oon der westlichen Grenze des Reiches sin der Rheinprovinz) bis in den Süden Schlesiens hinein eine Reihe von Mittelgebirgen und Gebirgslandschaften aufeinander. Diese sind: 1. Das Rheinische Schiefergebirge. Dasselbe breitet sich zu beiden Seiten des Mittelrheins zwischen Main-Nahe und Ruhr aus. Von Biugen bis Bonn treten die Berge unmittel- bar bis an den Rhein heran und drängen denselben in ein an landschaftlichen Schönheiten, Burgruinen, blühenden Städten (welche?) und edlen Weinen reiches Thal ein. Von Bonn aus uördlich beugeu die Gebirgszüge weiter vom Flusse nach W. und O. aus. Das Gebirge zeigt oiele Spuren vulkanischen Ursprungs. Das Gebirgsland wird durch den Rhein in eine westliche linksrheinische und in eine östliche rechtsrheinische Hälfte und jede derselben durch die Nebenflüsse wieder in meh- rere Teile geteilt.

5. Deutschland - S. uncounted

1889 - Neustadt-Leipzig : Henze

6. Deutschland - S. 10

1889 - Neustadt-Leipzig : Henze
— 10 — Rüdesheim der Niederwald Nationaldenkmal an den Rhein heran. Zahlreiche Mineralquellen: Wiesbaden, Ems, Seltersn, a. b. Der Weste r w ald, zwischen Lahn und Sieg, dessen Nordwestgrenze am Rhein das Siebengebirge mit den: Drachenfels ist. c. Das Sauerlaud d. h. Südland, von Westfalen), zwischen Sieg und Ruhr, von der Lenne durchflössen; es ist sehr reich an Steinkohlen und Eisen und zählt zu deu be- völkertsten Gegenden Deutschlands 890 E. auf 1 qkm). Im O. bildet das Rothaargebirge mit dem Ederkops und dem kahlen Astenberg (850 m) die Grenze gegen das Weserbergland. — Im N. jenseits der Ruhr zieht die Haar (auch Haarstraug genannt), ein niedriger, unbewaldeter Höhenzug, der langsam in das Tiefland übergeht. 2. Zwischen dem rheinischen Schiefergebirge im W. und beut Thüringer Walde im O. breiten sich an der Fulda und mittleren Weser ebenfalls Berglandschaften aus: im S. dos hessische Berg- und Hügelland und nördlich von diesem das Weserbergland. a) Das hessische Berg- und Hügelland liegt zwischen dem unteren Main und der oberen Weser; dazu gehören: a. Der Spessart, in der lehten Biegung des Mains, größtenteils iu Bayern, mit dem Nordende aber in Hessen ge- legen. Er ist mit prächtigen Laub- und Nadelwäldern bedeckt; der höchste Berg ist der Geiersberg, 600 m. b. Der Vogelsberg, nördlich vom Spessart und west- lich von der Fulda, mit dem Tauf stein (800 in); ein Massen- gebirge vulkanischen Ursprungs. c. Die Rhön, im O-. der Fulda, welche auf ihrem West- abhange entspringt. Sie zerfällt iu die nördliche Vorder- Rhön, ein freundliches Hochland mit gutem Ackerboden und dichten Waldungen, und in eine südliche Hohe Rhöu, welche kahl und wenig fruchtbar ist; iu ihr liegt die Hohe Wasser- kuppe (950 m). Südöstlich von ihr gegen den oberen Main

7. Deutschland - S. 11

1889 - Neustadt-Leipzig : Henze
— 11 — erstrecken sich die Haß berge. — Nördlich von diesen Ge- birgsgrnppen liegen: d. Der Habichtswald mit der Wilhelmshöhe bei Kassel, links der unteren Fulda; rechts davon zwischen Fulda und Werra e. Das Meißnergebirge, mit dem hohen Meißner (750 m). Der nördliche niedere Teil dieses Gebirges ist der Kaufung er Wald bei Münden. I)) Das Weserbergland liegt zu beiden Seiten der mittleren Weser. Die Teile desselben sind: a. das Eggegebirge, im W. der Weser und nördlich der Diemel. An dasselbe schließt sich nach Nw. zu d. der Teutoburger Wald oder Osning, ein lang- gestrecktes Kettengebirge, das weit in die westdeutsche Tiefebene hineinreicht. Im östlichen Teile, bei Detmold, erhebt sich ver- einzelt die Grotenbnrg, d. h. Großer Berg. Das Her- mannsdenkmal auf ihrem Gipfel erinnert an die Niederlage der Römer durch die Deutschen im I. 9 n. Chr. Mineral- quellen, zu Pyrmont u. a. Rechts der Weser sind c. der Soling; d. der Deister, südwestlich von Hannover; e. das Wiehengebirge, der nördlichste Gebirgszug, liegt zu beiden Seiten des Flusses, von dem es in der West- sä lisch en Pforte bei Minden durchbrochen wird. 3. Der Thüringer Wald, in seinem südöstlichen Teile Frankenwald genannt, zieht vom Fichtelgebirge aus nach Nw.; er ist ein schmales, langgestrecktes Kettengebirge, aus dessen Rücken der Rennsteig (d. i. Grenzweg) führt. Höchste Punkte sind der Beerberg (1000 in) und ganz nördlich der Jnsels- berg (900 m). Nach No. zu dacht sich der Thüringer Wald zu dem schönen und fruchtbaren Thüringer Hügellande ab bis zur goldenen Aue, au der Helme; uoch südlich von dieser ist der sageuberühmte Ky ff Haus er.

8. Deutschland - S. III

1889 - Neustadt-Leipzig : Henze
Vorwort. 3ut Söfunj der von Sr. Majestät dem Könige Leopold Ii. von Belgien für das Jahr 1885 ausgeschriebenen Preisfrage über die Förderung des geographischen Unterrichts hatte auch ich eine Zusammenstellung meiner Gedanken eingesandt. Meine Schrift hat unter 60 Mitbewerbern den Königspreis erhalten; denn die in ihr niedergelegten Anschauungen und Grundsätze fanden die Billigung der aus verschiedenen Nationen ausgewählten Preisrichter. Nach diesen Grundsätzen ist auch mein „Lehrbuch der Geo- graphie für die Volksschule" verfaßt, dessen erster Teil hier vorliegt. Das Kind der Volksschule muß ber'etts in den geographischen Unterricht, in die Kenntnis der Erde, eingeführt werden; hier, wie immer, bildet die physikalische Seite der Erdkunde die Grund- läge, auf welcher die Staatenkunde sich aufbaut. An der Heimat zuerst soll das Kind die Gebilde und Gestaltungen der Natur sehen und daraus das Verständnis für die Kenntnis der großen, weiten Erde gewinnen. Deshalb schickt auch der Verfasser in

9. Deutschland - S. 13

1889 - Neustadt-Leipzig : Henze
— 13 — höchste Berg ist die Schneekoppe (1600 m). Hier ent- springen Oneiß, Bober und Elbe. e. Das Wald en bürg er Mittelgebirge, mit reichen Steinkohlenlagern und lebhafter Industrie. f. Das Glatzer Gebirgsland; es ist ein rechteckiges Hochland, das von höheren Gebirgszügen eingefaßt ist: im N. zieht das Waldenburger Mittelgebirge, im W. das Heuscheuer und Habelschwerdter Gebirge, weiter westlich die böhmischen Kämme, im O. die Hohe Eule und das Reichensteiner Gebirge, im S. ist der Glatzer Schneeberg (1400 m). Das Hochland ist oon der Glatzer Neisse durchflössen; das Gebirge bildet wegen seiner Pässe eine wichtige Grenze zwischen Böhmen und Schlesien. g. Das M ä h r ische G e s e u k e, größtenteils in Mähren gelegen. Im nördlichen Teile erhebt sich das Altoater-Ge- birge mit dem Altoater (1500 in); nach S. zu nimmt die Höhe bedeutend ab. Ursprung der Oder und Oppa. Ii. Die norddeutsche Tiefebene oder Niederdeutschland. Während das Deutschland südlich der Donau zu dem Hoch- gebirgssysteme der Alpeu gehört und das mittlere Deutschland aus Mittelgebirgslandschaften besteht, senkt sich der Norden zur Ties ebene herab, welche bis an das Meer reicht. Die niederdeutsche Tiefebene ist ein Teil der großen sarmatischen Tiefebene, welche im östlichen Sibirien beginnt und das ganze nördliche Europa (Rußland, Deutschland, die Niederlande, Bel- gien und Frankreich) durchzieht imb erst am Golf oon Viseaya endet. Das Land westlich der Elbe neigt sich zur Nordsee, dasjenige östlich derselben zur Ostsee. Die Elbe teilt somit Niederdeutschland in zwei Tiefländer: 1. iu das westdeutsche Tiefland, 2. in das ostdeutsche Tiefland.

10. Deutschland - S. 1

1889 - Neustadt-Leipzig : Henze
Dmw-üd, § 1. Lage und Grenzen. Deutschland ist in der Mitte des Erdteiles Europa, auf der östlichen Hälfte der nördlichen Halbkugel, gelegen. Es er- streckt sich in westöstlicher Richtung vom 6° bis zum 23° öst- licher Länge (von Greenwich) und in südöstlicher Richtung vom 47° bis zum 56° nördlicher Breite. Deutschland grenzt im N. an die Nordsee, das Königreich Dänemark (auf der Halbinsel Jütland) und die Ostsee; im O. an die Kaiserreiche Rußland und Österreich (mit Böhmen, Erz- Herzogtum Österreich und Salzburg), im S. ebenfalls an Öfter- reich (Salzburg, Tirol und Vorarlberg) und an die Schweiz; im W. an die Republik Frankreich, die Königreiche Belgien und Holland. An natürlichen Grenzen besitzt Deutschland im N. das Meer, im O. die Gebirgszüge der Sudeten, des Erzgebirges und Böh- merwaldes, im S. die Alpen, den Bodensee und den Rhein, im Sw. die Vogeseu. V3 der Grenze ist Küstenlinie, % sind Landgrenzen. § 3. Bodengestalt. Während der Osten von Europa Tiefland ist, herrscht in Mitteleuropa das Gebirgsland vor. Das ist auch iu Deutschland der Fall, welches zu Mittel- europa gehört. Auch Deutschland ist zum größeren Teile Ge- birgsland, nimmt aber von Süden nach Norden an Höhe ab. Gcozr. Lehrbuch. \
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