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1. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 1

1910 - Hannover : Helwing
für jnternationah S;' ^ ? ung Werscht A über das Landgebiet der Provinz Hannover. Unser Heimatland, die Provinz Hannover, nimmt die Nordwestecke des großen deutschen Vaterlandes ein. Sie reicht von den mit dunklen Tannen bewachsenen Höhen des Harzgebirges bis hinab zur stürmischen Nordsee und von dem stolzen Elbstrome bis in die stillen Moorgebiete an der Grenze Hollands. Auf der Karte sehen.wir, daß die Grenze des deutschen Gebirgs- und Tieflandes durch unsere Provinz zieht. Der gesamte nördliche Teil, etwa 2/3 des Landes, liegt als weites Flachland da, während das kleinere südliche Stück ein Bergland ist. Das Bergland läßt sich aber bei näherem Hinschauen auf die Karte in zwei deutlich hervortretende Stücke scheiden. Da hebt sich aus der Masse der kreuz und quer lausenden Bergzüge ein geschlossenes und höheres Gebirge heraus, das ist der. Harz. Um dieses Harzgebirge herum legt sich im Sw., W. und Nw. dann das vielge- staltige hannoversche Hügel- und Bergland. Auch im Flachlande treten zwei in Aussehen und Größe verschiedene Gebiete hervor. Da bedeckt fast die ganze breite Fläche von dem Fuße des Berglandes bis nahe an das Meer ein von großen Heiden und Mooren durchzogenes Geestland. Dann zieht an den Unterläufen unserer großen Flüsse und am Meere entlang ein schmaler Landsaum, der durch seine Fruchtbarkeit bekannt und berühmt ist; das sind unsere stolzen Marschen, denen als natürlicher Schutzwall gegen das unruhige Meer ein schmaler Jnselkranz vorgelegt ist. Meyer, Heimatkunde. 1

2. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 28

1910 - Hannover : Helwing
— 28 — Iii. Das flache Geestland. Aussehen und Gliederung. Das weite Geestland, welches den breiten Raum zwischen dem hannoverschen Berglande und dem schmalen Marschenstriche am Meere einnimmt, hat stattliche Wälder und liebliche Talmulden mit schönen Wiesenstrichen, Dörfern und großen Städten, aber auch ausgedehnte Heiden und Moore. Wie sieht nun solche im- berührte Heide- und Moorsleiche aus? Die Heide. Die Heidepflanze überzieht dort Hügel und Senkung des Sand- bodens mit ihrem düsteren Braun; nur einzelne Bodenstellen zeigen den darunter- liegenden bloßen grauweißen Sand. Soweit das Auge reicht, immer wieder dieselbe dürre, saftlose Pflanze, deren krüppliges Gezweig und schuppensörmig kleine Blättchen fchou die Armut des Bodens andeuten. Nur im Hochsommer ver- schwindet eiue Zeitlaug das Braun der Heide, und wir sehen ein zartes bläuliches Rot über der weiten Fläche liegen. Dann zeigt die Heide durch Millionen von Blütenglöckchen, daß auch hier die Natur wahrhaft schön sein kann. Stellenweise schiebt sich in dieses Reich des Heidekrautes ein dunkler Kiefernwald mit einigen weißhäutigen Birkenstämmen oder ein nackter Heideweg mit mehreren nebeneinander herlaufenden Wagenspuren. Um die Waldbäume herum drängt sich auch wirres Gesträuch. Daneben stehen dichte Büsche von Heidel- und Kronsbeeren; auch leuchtet zwischen dem Heidekraute hier und da eine blaublühende Glockeublmne oder der gelbe Blütenstern eines Fingerkrautes auf. Im Allergebiete ist besonders der struppige, hartstachelige Wacholder häufig, der hier und da zu Baumhöhe aufschießt. Nach der Elbe zu bemerkt man mehr den stechenden, gelbblühenden Ginster, und überall in den Heiden bildet die mit scharszackigen Blättern versehene Stechpalme ihre Dickichte. Das Moor. Unsere größeren Moore sind fast alle aus der hohen Geest entstanden und heißen deshalb Hochmoore. Das Hochmoor entsteht, wenn sich in mulden- oder beckenförmigen Vertiefungen flache Wassertümpel bilden und dort Sumpf- oder Torfmoos sich einstellt. In den Herbst- und Wintermonaten sinkt das deu Sommer über emporgewncherte Moos zusammen, wird überschwemmt und vertorft; die sich im Frühjahr neu entwickelnde Moosschicht hat dasselbe Schicksal. So bildet sich eine Pflanzenschicht auf der anderen; die unteren und älteren Schichten zerfließen endlich zu einem schwarzen Brei; die oberen und jüngeren dagegen hänsen sich zu so dichten Polstern, daß sie bald auch für audere Pflanzen, selbst für holzige eine leidlich feste Unterlage bilden. So sind die Moore Jahr- hunderte, ja Jahrtausende gewachsen, und ihr Wachstum setzt sich noch vor nnsern Augen fort. Die durch die Veränderung des Sumpfmooses entstandene Masse heißt Torf. Die Moorlaudschasteu gehören zu den trostlosesten Gegenden Deutsch- lands. Kein Baum, kein Strauch unterbricht diese unübersehbaren Einöden, die entweder teilweise mit Heide oder spärlich mit kurzem, schilsigeu Moorgras oder mit Binsen bedeckt sind, und auf denen stellenweise braunes, übelschmeckendes Wasser zu Tage tritt. Das Auge schweift ohne Anhalt über die unbegrenzte Fläche, welche durch ihre Totenstille und ihre dunkle Färbung traurig stimmt. Dieses Flachlaudsgebiet läßt sich iu drei dem Aussehen nach ver- schiedene Stücke gliedern. Die breite Mitte nimmt das Ties lands- stück der Weser ein, den östlichen Flügel bildet die Lüneburg er Heide und den westlichen das Moorland der Ems.

3. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 29

1910 - Hannover : Helwing
— 29 — 1. Tas Weserflachland. Aussehen. Ein flüchtiger Blick über das Weserflachland legt uns die Vermutung nahe, daß dieses Landstück eine landschaftliche Ein- heit ist. Diese Vermutung wird uns zur Gewißheit, wenn wir uns die Flüsfe Oker, Fuse, Leine, Weser, Hunte und Aller mit ihren breiten durch fruchtbaren Schlamm ausgefüllten Talmulden einmal aus dieser Ebeue hinweg denken. Wo in flachen Bodensenken das Wasser keinen Abfluß fand, da bildeten sich ausgedehnte Moore oder auch kleine Seen. Die trockenen Landrücken, die wie breite Sandwehen am Meeresstrande (Dünen) die Fläche durchziehen, sind von lichten Kiefernwäldern bedeckt, die an ihren in das Moor hinabsteigenden Rändern von Erlen, Eichen, Eschen und Weiden umsäumt sind. Wo sich Lehmboden mit dem Sande mischt, da ist das Land durch sorgsame Pflege in fruchtbares Ackerland umgewandelt oder mit prächtigen Eichenwäldern bestanden. Wo die vorgenannten Flüsfe für genügende Abwäfferung und durch Ablagerung von fettem Schlamm für ertragfähigen Boden gesorgt haben, da ziehen üppige Wiesengelände und wogende Weizenfelder und saststrotzende Rüben- äcker deu Blick auf sich. Gewässer. In einem breiten fruchtbaren Ufergürtel zieht die Weser von der westfälischen Pforte nordwärts. Sie fließt an der zu Westfalen gehörenden größeren Stadt Minden vorbei und hält diese Richtung inne bis zur Mündung der Aller bei Verden. Die starken Wassermassen der Aller lenken den Weserlauf nach Nw. ab. Der Zu- fluß der Hunte zwingt dann später den Flußlaus wieder in die Nord- richtung. Unterhalb Bremerhafen erreicht die Wefer dann das offene Meer, die Nordfee. Auf diefer Tieflandstrecke ihres Laufes ergießen sich von links her die Aue und die Hunte in die Weser, während von rechts her die Aller, Lesum und Geeste zuströmen. Die Aue entspringt am Nordfuße des Wiehengebirges bei Lübbecke. Sie entwässert das große Moor und das Wietingsmoor und mündet dann bei Nienburg. Die Hunte entspringt im Osnabrücker Berglande, durchbricht in einem Onertal das Wiehengebirge und ergießt sich dann unterhalb Lemförde in den Dümmer (diup meri — tiefes Meer). Dieser See ist der zweitgrößte unseres Landes (24 qkm) und ist 2—5 m tief. Fast ringsum ist er von Mooren eingeschlossen; nur an der Ostseite hat er festen Boden, Das Schilfdickicht, welches seine Ufer umzieht, ist die Heimat vieler Wildenten und anderer Wasservögel. Bei der Stadt Diepholz verläßt die Hunte den See und fließt in sumpfigen Ufern nach Norden bis nach der Stadt Oldenburg, der Hauptstadt des Großherzogtums gleichen Namens. Dann wendet sie sich nach Nordosten und mündet bei Elsfleth. Die Aller entspringt in unserer Nachbarprovinz Sachsen. Schon auf sächsischem Gebiete treten Sumpfstrecken au ihre Ufer, die ihreu trägen Lauf von da bis zur Mündung bei Verden fast ununterbrochen begleiten. Aus der Lüneburger Heide, deren Südrand sie begleitet, empfängt sie die Ortze und Böhme. Die größten Beiflüsse fließen ihr jedoch von links zu. Vom Oberharz kommt die Oker, deren Quellengebiet wir schou im Harze kennen gelernt haben. Sie tritt bei dem Hüttenwerke Oker aus dem Gebirge, durchfließt in breiter Ebene, von großen Steinschuttmassen begleitet, bis Braunschweig in nördlicher Richtung, wendet sich

4. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 6

1910 - Hannover : Helwing
schwollenen Flüsse brausen in Jugendkraft dahin. An den Bergen, auf den Hügeln, in den Gründen keimt und sprießt und grünt es mit unglaublicher Schnelligkeit; die Wiesei: werden ein bunter Teppich, die Anhöhen bis ans die kahlen Felsen kleiden sich mit zahllosen Blumen. Der Sommer bringt viel Regen aber auch heiße Tage, und im Oktober beginnt mit Frost und Eis der Winter; ein angenehmer, klarer Herbst, der den Winter einleitet, tritt nicht ein. Der Wetterumschlag vollzieht sich sehr schnell; mitten im Sommer kann derselbe Tag eine Mittagswärme von 25° C bringen, und der Abend zeigt eine Kühle, die bis 5 0 herabgeht. Wenn man aus der Kürze und Kühle des Som- mers nun aber ans eine außerordentliche Winterkälte schließen wollte, so wäre dieser Schluß ein Irrtum. Die Läuge des Wiuters uicht seine Härte bringt die geringe mittlere Jahreswärme auf der Harzfläche zu- wege. Dazu fiud die Niederschläge (Regen, Schnee, Hagel, Reif) auf dem Harze sehr stark. Stoßen die dahinziehenden Luftschichten gegen ein Gebirge, so müssen sie aufwärts steigeu. In der Höhe erfolgt dann eine Abkühlung der Luftmassen und dadurch eine Verdichtung des mit- geführten Wafferdunftes. Der Wafferdampf bewölkt den Himmel und verdichtet sich weiter zu Regen und Schnee. Die Zahl der Regen- und Schneetage ist erheblich größer als in unserem Flachlande. Im Flach- laude rechnet man jährlich ans durchschnittlich 140 Niederschlagstage; in Klausthal dagegen ans 199. Würden die gesamten Niederschlags- Massen des Jahres auf der Oberharzfläche stehen bleiben, fo würden sie den Boden 1 m hoch bedecken, während diese Höhe in unserem Flach- lande nur .65 cm betragen würde. (Welche Bedeutung haben diese beträchtlichen Waffermaffen für unfer Land?) 3, Bewohner und Städte des Harzes. Bewohner. Die Bewohner des Harzes ernähren sich noch vor- wiegend, wenn mich der Fremdenverkehr und das Badeleben mancher Familie Brot schaffen, durch die Metallfchätze in den Bergen und durch die über Tal und Höhen hinziehenden Wälder. Sie find Bergleute oder Waldleute. Hierauf beutet ja der alte Harzspruch hin: „Es grüne die Tanne, es wachse das Erz, Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz!" Vorzugsweise ist es die Fichte, dort Tanne genannt, die die Wälder bildet; denn sie erträgt rauhes Wetter und dürftigen Boden und schafft den größten Nutzen. Schon das Aussäeu des Fichtensamens und die Pflege der jungen Pflanzen bringt hundert Hände in Bewegung. Singend und lachend ziehen die großen Scharen von Frauen und Mädchen in die Haine, um deu zarteu Pflänz- lingen den Boden zu bereiten. Die Kinder durcheilen derweilen den Wald und sammeln Holzreisig oder, wenn es Zeit dazu ist, auch Heidel-, Krons-, Erd- und Himbeeren. Ist der Busch, der kleiue Wald, maunshoch geworden, dann beginnt die Männerarbeit. In den jungen Anpflanzungen beginnt das Aukhauen der überflüssigen und das Ausästen der bleibenden Stämmchen. In älteren Waldungen wird dieses Durchforste» fortgesetzt. Die Hochtannen geben anch Fruchternte. Mit Haken und Seilen arbeiten sich im Herbst die Waldarbeiter bis in die Wipfel

5. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 31

1910 - Hannover : Helwing
— 31 — Hamme (St. Jürgensland) aus dem Teufelsmoore kommt. Die kleine Geeste hat ihre Mündung zwischen den Städten Bremerhaven und Geestemünde. Klima. Das Gebiet der Weser im Tieflande hat im allgemeinen ein gleichmäßiges Klima. Infolge der Einwirkung der Seewinde lind die Sommer kühl, die Winter milde (Seeklima). Die Feuchtigkeit der Atmosphäre und der Regenfall find ziemlich groß. Je weiter uach dem Meere hin, desto mehr wird die Luft rauh, ungestüm und neblig. Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Buchweizen, Klee, Erbsen, Bohnen und Kartoffeln sind die Hauptfrüchte. Die Schweinezucht ist überall bedeu- teud, besonders im Hoyascheu, die Gänsezucht in Diepholz und Umgegend. In den Moorgegenden ist der Torsstich von Wichtigkeit. In den Städten finden wir Eisen- und Maschinenfabriken, Gold- und Silberschmieden, Papier-, Farben-, Tuchfabriken, Webereien, Seifen- und Lichtfabriken, Zuckerraffinerien, Tabaksfabriken, Manufakturen für Hüte, Modewaren und dergl. Bierbrauereien, Brennereien je. Auch der Handel ist bedeutend. Bewohner. Die Bewohner dieser Gegend haben die Eigenschaften des alten uiedersächsischeu Stammes am treusteil gewahrt. Der starke, massige Körper, das meist schlichte, oft strohfarbige oder ins röt- liche spielende Haar, die blauen, trotzigen Augeu: diese äußeren Kennzeichen der alten Niedersachsen finden sich noch heute am häufigsten und uuvermischtesteu in dieser Gegend. Auch der Charakter des Volkes erinnert noch in vieler Hinsicht an die Schilderung, die uns von den alten Sachsen gemacht wird. Der Nieder- sachse ist treu, offeu und tapfer, fleißig und der Arbeit ergeben, ernst und schweigsam. Heimtücke, Rachsucht und Hinterlist sind ihm ebenso fremd wie zuvorkommende Höflichkeit und uuterwürfige Kriecherei. Freigebig und stets offene Hand gegen seine Freunde, hält er auf der audereu Seite starr an seinen Freiheiten fest und ver- teidigt dieselben mit zäher Hartnäckigkeit. Ein echter niedersächsischer Bauer hat ein angeborenes Mißtrauen gegen alle Neueruugeu. Seine alten Sitten, Gebräuche und seine Volkstracht gibt er nicht leicht auf; doch gelingt es unserer alles gleich- machenden Zeit leider mehr und mehr, die Hartnäckigkeit des niedersächsischen Bauern in dieser Hinsicht zu überwinden. Die Muudart iu dieser Gegend, besonders in Calenberg, Hoya und Diepholz, ist das Calenberger Plattdeutsch, von dem wir oben eine Probe gaben, oder sie ist diesem sehr ähnlich. Die Bewohner leben gewöhnlich iu Ortschaften von geschlossener Lage der Wohnuugeu, in Dörfern. Nur vereinzelt bestehen die Wohnplätze ans zerstreut liegenden einzelnen Gehöften, die zu Bauerschaften vereinigt sind. Das niederfächstsche Haus gleicht dem westfälischen. Von diesem unterscheidet es sich insbesondere dadurch, daß es statt der „Giebelsäuleu" zwei Pferdeköpfe aus Holz trägt, die am Giebel befestigt sind und entweder nach außen oder uach innen schauen. Städte. Die größeren Städte in diesem Landgebiet sind : Minden, Nienburg, Verden, Bremen, Bremerhaven, Geestemünde, Lehe, Olden- bürg, Celle, Peine, Braunschweig. Minden (20000 Eiuw.) gehört zur Provinz Westfalen; sie ist eine feste Bischofs- stadt, die mehrfache Belageruugeu erfahren hat. Bemerkenswert sind die hohen Weser- brücken und das Denkmal des Großen Kurfürsten. N i e u b u r g (10 000 Eiuw.) war im Mittelalter der einzige Ort zwischen Minden und Bremen mit fester Weserbrücke (jetzt auch Brücken bei Stolzenau, Hoya und Gr. Hutbergen b. Verden). Hier

6. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 32

1910 - Hannover : Helwing
— 32 — traf sich der von Diepholz kommende uralte Folkweg mit der wichtigen Handels- straße Bremen-Hannover. Als wichtige Weserfestung hat Nienburg im dreißig- jährigen und siebeujährigeu Kriege viel zu leiden gehabt; die Festungswerke hat Napoleon I. schleifen laffen. Nienburg hat eine aufblüheude Baugewerkschule; auch machen Nienburger Biskuits und Glaswaren die Stadt weit und breit bekannt. Verden (9700 Einw.) oberhalb der Mündung der Aller in die Weser gelegen, ist schon seit Karl d. Gr. Sitz eines Bistums. (Sagenhafte Hinrichtung von 4500 Sachsen). Die Stadt bestand früher aus zwei Teilen, dem Süderende und dem Norderende, die erst im 14. Jahrhundert sich vereinigten. Im 15. Jahrhundert erhob sie sich zur freien Reichsstadt, mußte aber später deu Bischöfen huldige». Nach 1648 verlor sie ihre frühere Bedeutung. Der hohe gotische Dom, der vierte nach Gründung des Bistums, gehört zu den großartigsten und bewundernswertesten Gottes- Häusern im Norden unseres Vaterlandes. Hente hat die Stadt wichtige Tabaksindustrie, ist Garnisonstadt, hat Kreisbehörden, Landgericht, Lehrerseminar und Gymnasinm. Bremen ist Freie Reichsstadt (170 000 Einw.). Sie ist Deutschlands zweit- größte Handelsstadt. Sie ist der Hauptsitz des europäischeu Tabakshandels; dauebeu sind Handel mit Kaffee, Reis und Baumwolle wichtig. Weltbekauute Sehens- würdigkeiteu sind das prächtige Rathaus mit seinen Kellern und der mächtige gotische Dom. Als Bremens Hafenstadt wurde 1827 an der Ostseite der Weser- müudung Bremerhaven gegründet (24 000 Einw.). Hier ist die Absahrts- und Ankunftsstelle der riesigen Ozeandampfer des Norddeutschen Lloyd, neben der Hamburg-Amerika Linie die größte Schiffahrtsgesellschaft der Welt. Als Bremens Hafen an der Wesermündnng aufblühte, legte das damalige Königreich Hannover in den Jahren 1857—1863 der Stadt Bremerhaven gegenüber an der Südseite der Geestemünduug deu Hafen Geestemünde an. 1889 wurde der Ort Stadt; sie hat heute 23500 Einw. und ist der Sitz des Handels mit nordischem Holz, mit Reis und mit Fischen. Wie Geestemünde an Bremerhavens Südseite, so ist Lehe an dessen Nordseite emporgewachsen. Lehe hat 31 600 Einiv. und wächst schneller als seine beiden Nachbarstädte, weil die Hafenweiterungen nach Lehe zu liegen und die Schiffer- und Hafenarbeiterbevölkerung dort Wohnung hat. Celle (21400 Einw.) in dem Mündnngsdreieck zwischen Fuse und Aller ge- legen, ist rings von Gärten und schattigen Anlagen uiugeben. Sie hütete im Mittelalter einen wichtigen Allerübergang an der alten Handelsstraße von Hamburg nach Braunschweig, In der Zeit von 1300—1700 blühte Celle unter seinen trefflichen Fürsten, die hier im Schlosse wohnten. Dann sank die Stadt und wuchs erst wieder, nachdem 1845 die Eisenbahn von Hannover nach Hamburg eröffnet war. Jetzt ist Celle in lebhafter Entwickelung. Es treibt Handel mit Heidel- und Kronsbeeren, Honig, Wachs, Wolle und Leder; es ist auch Sitz des höchsten Gerichts der Provinz, des Oberlandesgerichts. Da, wo die Fuse aus dem Hügellande tritt, liegt die Stadt Peine (16500 Einw.). Peine gehörte zum Stist Hildesheim und war dessen festeste Burg „Peine was maket san feste, dat de Uhle bliev sitteu in' Neste". Der Ort ist das Verkehrszentrum sowohl des uingebendeu Moorgebiets wie des Hügellandes. In Peine liegt das größte Eisenwerk der Provinz, das mit der nahen Jlseder Hütte verbundene Peiner Walzwerk. Brauuschweig an der Oker ist die Hauptstadt des Herzogtums gleichen Namens; die Stadt hat 135 000 Einwohner. Der Ort, dessen Ursprung schon in das 9. Jahr- hundert fällt, wurde uuter dem mächtigen Herzoge Heinrich dem Löwen 1139—1195 zur Stadt. Dann war Braunschweig im 13. und 14. Jahrhundert Mitglied der Hausa und Vorort des sächsischen Quartiers derselben, bis sie 1374 infolge eines Aufruhrs verhauset wurde. Nach ihrer späteren Wiederaufnahme in die Hansa erlangte die

7. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 9

1910 - Hannover : Helwing
Walkenried. Später leitete man von allen Tälern Wege in das Gebirge, und jetzt führen von allen Seiten Eisenbahnen in den Harz. (Suche die Harzbahnen nach der Karte auf). Wie fehr dem Bergmann oben in der eigentlichen Harzlandschast die Herrschaft gehört hat, beweist die Geschichte der größeren Ansied- hingen im Harze. Alle Städte des Oberharzes sind entstanden _ und aufgeblüht durch den Bergbau; es sind ihrer 7, die man die sieben Bergstädte nennt. Sie heißen: Klansthal, Zellerfeld, St. Andreasberg, Lantenthal, Altenau, Wildemann und Grund. Klausthal (8600 Einw.) ist die Hauptstadt des Harzes; sie hat eine Berg- akademie und ist Sitz des Königlichen Oberbergamtes. Durch den Zellbach von Klausthal getrennt liegt Zellerfeld (4400 Einw.). St. Andreasberg (4000 Einw.) hat neben dem Bergbau große Vogelzucht und ist Luftkurort; Grund und Altenau siud heute vorwiegend Bäder, und Lautenthal und Wildemann beginnen es zu werden. Auch die beideu bedeutendsten Städte am Fuße des Oberharzes, Osterode und Goslar, standen in inniger Beziehung zum Bergbau. In Osterode liegt das alte Harzer Kornhaus; aus diesem Kornmagazine be- ziehen noch heute die Bergleute deu größten Teil ihres Brotkorns. Osterode (7300 Einw.) blüht auf durch lebhafte Industrien (Lederfabriken, Wollwaren- fabriken, Gipsmühleu und Holzfägewerke). Goslar ist der Ausgangspunkt des Harzer Bergbaues, ja überhaupt der Besiedelung des Harzes; seine Bedeutung für das Harzgebirge läßt sich kaum völlig erschöpfen. „Unter Kaiser Otto wird Goslar (Lager am Gießbache) zuerst in einer auf uns gekommenen Schrift er- wähnt. Die villa Goslar am Fuße des Rammelsberges lag inmitten des großen Königsgutes, zu dem der gesamte Oberharz und auch das breite Vorland am Nordfuße des Gebirges gehörte. Die Pfalz Werla, vou wo aus sich schon Heinrich I. der audriugeuden Ungarn erwehrte, lag an der Nordgrenze des großen Reichs- und Königsbesitzes bei dem heutigen Orte Burgdorf an der Oker. Als sich die Wälder in der Ebene lichteten, war dies Königshaus für die Jagden im Harzer Bannwalde etwas abseits gelegen. Dem Bedürfnis, einen näheren am Gebirge gelegenen Ausgangspunkt für die Jagden zu haben, mag Goslar seine Entstehung verdanken. Der erste der Kaiser, der oft und länger in Goslar weilte, ist Heinrich Ii.; ihm dankt auch der Ort die Erweiterung zur Stadt. Dieser Sachsenkaiser und die folgenden aus dem Stamme der Franken schufen den kleinen Ort zu einer herrlichen Residenzstadt um. Heinrich Iii. ließ in seinem geliebten Goslar durch den klugeu Mönch Beno den stolzen Dom, von dem nur noch die eigentümliche Vorhalle zu sehen ist, und das berühmte Kaiserhaus, deu ältesten uns erhalteueu Palast Deutschlands, erbauen. Von dem Kaiserhause siud die Nebenbauten verschwunden; der noch vorhandene Teil ist derjenige, in welchem die Reichsversammlungen abgehalten wurden. Vou dem Flügel, der die Wohn- gemacher euthielt, sind nur noch die Grundmauern zu sehen. Dieses Kaiserhaus liegt auf der Höhe des Kaiferbleeks. Heinrich der Schwarze konnte von hier aus die Stadt und seine Bauten überschauen. Es sollen hier elf deutsche Kaiser kürzere oder längere Zeit gewohnt haben und nicht weniger als 23 stolze Reichstage abgehalten sein. Der stolze Bau ist in seiner Geschichte ein Abbild des Deutschen Reiches; er ist wie dieses dem Verfalle und der Verachtung preisgegeben worden, und uoch im Anfang des vergangenen Jahrhunderts hat er als Getreidespeicher gedient. Als der Gedanke der Reichseinheit um die Mitte jenes Jahrhunderts im . deutschen Volke wieder auflebte, da gedachte man auch dieses alten Wahrzeichens

8. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 34

1910 - Hannover : Helwing
— 34 - Das Wendland. Den Namen Wendland trägt das Gebiet von seinen Bewohnern, welche Reste des großen, in alter Zeit den Deutschen feindlichen Wenden- Volkes sind. Den Laus der in der Altmark entspringenden Jeetze begleiten auf der zu unserem Lande gehörenden 80 km langen Laufstrecke grüne Wiesen, die weiter ab vom Flusse moorig werden. Den mittleren Teil unseres Wendlandes nimmt östlich von der Jeetze eine sumpfige, aber mit schönem Wald bestandene Niederung ein, während nördlich und südlich davon guter Ackerboden, aus Lehm und Sand gemischt, sich findet. Das Wendland westlich von dem Flnsse ist ein welliges Hügelland, das im Norden zur Göhrde ansteigt. Die südlichen Hügel, der Drawän genannt, enthalten zwar große Wälder und Heiden, sind aber doch nicht schwach bewohnt. „Das ganze dorsreiche Wendland bietet dem Besucher noch manche Besonder- Helten, die sich ans die wendische Abstammung seiner Bewohner zurückführen lassen. Die Ortschaften sind fast alle um einen kreisrunden Platz gebaut, zu dem nur ein Eingang offen gelassen ist (Rundlinge); auch sind sie durchweg vou einem dichten Baumkrauze von Eichen, Birken und Eschen nmgeben, so- daß man bei der Annäherung statt des Dorfes einen lichten Wald vor sich zu sehen glaubt. Die Bauernhäuser sind in niedersächsischer Bauart errichtet; aber das Holzwerk ist mit blauer, roter oder grüner Farbe grell bemalt. Auf den Giebeln sieht man hier und da plumpe Wolfsköpfe oder die niedersächsischen Pferdeköpfe. Hinter jedem Hanse liegt die „Klanzei" (Obstgarten) und der „Priessiug" (Schweiue- weide). Alle Felder und Wiesen der Dörfer umsäumt der Weidenbaum, der recht eigentlich der wendische Lieblingsbaum ist. Heute herrscht iu diesem Weud- laude, deren verachtete Bewohner mau früher faul und verkommen nannte, ein durch rastlosen Fleiß erworbener Wohlstand. Der Wende, der als gedrückter Knecht verschlagen und heimtückisch war, kommt heute als freier Mann dem Fremden offen und freundlich eutgegeu. Seine Sprache, die schon seit fast 1000 Jahren plattdeutsch ist, zeigt uoch slavifche Anklänge. Charakteristisch ist für den sonst einfach lebenden Wendländer der ungeheure Aufwaud bei Hochzeiteu und sonstigen Festen." (Beuermauu, Provinz Hannover.) Die eigentliche Lüne bürg er Heide. Aussehen. In dem welligen Hügellande der eigentlichen Lüne- burger Heide ragt an der Nordwestecke der Wilselder Berg (171 m) als die bedeutendste Erhebung unseres gesamten hannoverschen Flachlandes auf. Von seiner breiten, kahlen Kuppe können wir am besten Umschau über die weite Heide halten. Sie bedeckt einen Flächeninhalt von 11000 qkrn. Der"heideboden besteht aus dürrem, weißem Sande, der mit Feuersteinen untermischt und ab und zu mit mächtigen Granitblöcken übersäet ist, die in einer früheren Zeit der Erde mit dem Gletschereise von Skandinavien herbeigetragen wurden. Eine ausfällige Erscheinung in der Heide sind anch die häufig vorkommenden Hünengräber, das sind einzelne Steinhügel, welche die Grabstätten alter germanischer Helden umschließen. Hin und wieder zeigen sich einzelne Dörfer, von Roggen-

9. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 11

1910 - Hannover : Helwing
— 11 — südliche Stück wird nach Norden durch die Talfurche abgeschieden, die von Herzberg a. H. bis Holzminden a. W. reicht. Dieses Gebiet ist die süd hannoversche Hoch platte, die aus Muschelkalk und Bunt- sandstein besteht und darum tiese Talriuueu ausweist. Das zweite Stück muß als das Bergland der mittleren Leine bezeichnet werden. Es hat von Holzminden bis Hameln die Weser als Westgrenze, im Osten stößt es an den Harz; die südliche Grenzlinie zieht von Herzberg bis Holzminden, wie sie schon vorhin genannt war, und die Nordgrenze läuft von Hameln auf Hauuover und von dort weiter uach Peine und Goslar hin. Westlich der Linie Hameln-Hannover beginnt dann das dritte Stück des hannoverschen Berg- und Hügellandes; wir nennen es das Kohlen- bergland der Weser, die bei Minden durch diese Züge bricht. 1. Die südhannoversche Hochplatte. Aus der südhannoverschen Hochplatte heben sich drei Landschaften deutlich gegeneinander ab. Da liegt zunächst unmittelbar am Harzfuße das Eichsfeld, von dem nur das untere Eichsfeld zur Provinz Hannover gehört. Weiterhin von den Randhöhen am rechten Leineufer bis westlich zur Weser zieht sich das wechselvolle Göttinger-Grub en Hägen er Bergland hin, und eudlich steht am nordwestlichen Zipfel der uuge- gliederte Sandsteinblock des Sollings. a) Eichsfeld. Das untere Eichsfeld, uufer hannoversches Stück, deckt sast genau die Fläche, aus der die Rhume bis zur Mündung der vereinigten Harzflüffe Oder und Sieber ihr Waffer bezieht. Das Eichs- feld ist überall als arm und unwirtlich verschrieen. Doch ist dieses Nr- teil nur teilweise für das sächsische Obereichsfeld richtig, weil dort auf dem lockeren Kalkboden das Regenwaffer gleich tief einsickert und die oberen Bodenschichten sehr trocken und unfruchtbar sind. Das Hannover- fche Eichsfeld ist von der Natur kaum fchlechter bedacht als die umlie- genden Gegenden. Der Grund dafür, daß auch die Bewohner unseres Eichsfeldes arm sind, liegt darin, daß dort auf einem qkm fast doppelt fo viele Menschen wohnen, als im Durchschnitt sonst in der Provinz; dazu verteilte von altersher jeder Bauer seinen Besitz gleichmäßig unter alle seine Kinder. Da die Felder aber von ungleicher Güte wareu, so mußte jedes Kiud von jedem Feldstück seinen Teil erhalten, und die Landstücke sind allmählich sehr schmal und klein geworden; eine große Fläche liegt auch brach da in Furchen und Rainen. Dadurch sind bei den vielen Kindern in den Familien bei den Teilungen durch drei, vier und mehr Geschlechter hindurch die Felder des Einzelnen so klein geworden, daß sich keine Familie mehr daraus ernähren kann. So treffen wir im Sommer die Männer des Eichsfeldes als Maurer, Zimmerleute, Musiker, Wollkämmer und Hausierer überall im Lande, und die Frauen und Mädchen ziehen in Scharen nach den großen Gütern des Flachlandes, um sich ebenfalls als Feldarbeiterinnen Geld für den Winter zu ver-

10. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 36

1910 - Hannover : Helwing
— 36 — Bewohner. Die Bewohner im Gebiet der Elbe gehören auch zu den Niedersachseu. Ihre Mundart zeichnet sich dnrch gedehnte Vokale und volle Doppellaute aus. Als Sprachprobe mögen folgende Sprichwörter dienen: Vel Snak^) füllt keinen Sack. — Dat verget2) bei Soup3) denn, bat sei ok mal Kalw inen4) is. — „Wei wöllt'n woll kriegen", fegt de Avokat, har 'n Geldbühl^) meint. — „Kehr di rein an nicks", is ok en Trost. — Dei annern is schüllig, mot wen 6) gedüllig. Ein Heidhof. „Wir schreiten über die pfadlose, graue Heide dahin. 'Da sehen wir in einer Senke einen Eichenhain, in dessen Schutze einige stattliche niedersächsische Bauern- Häuser stehen. Ein Erdwall oder ein geflochtener Holzzauu grenzt das ganze gegen die wuchernde Heide ab. Hinter der Schutzgrenze grünen die Roggenfelder und Kartoffeläcker, blühen Buchweizen und Lupinen; an einem Bächlein ziehen sich sorg- fältig gepflegte Rieselwiesen dahiu — das ist eilt Hos des so viel aus Unkenntnis beklagten Heidbauern. Links und rechts von jedem großen Bauernhause im Eichen- kampe stehen Scheunen, Backhaus, Schafstall und Schweineställe und weiter hinab am Buchweizenacker das Bieueugehege und eiu Heidspeicher. Auf jedem Hofe vor dem Hause ragt der lauge Hebel des Brunnens aus, in dessen Nähe unter schattigem Hollnnder das Hühuervolk Mittagsruhe hält. Eine friedliche Stille liegt über dem Ganzen. Man gewinnt das Gefühl, das hier zufriedene Menschen auf dem kargen Boden doch ihr reichliches Auskommen haben. Wirkliche Armut hat es in der Heide eigentlich nie gegeben und gibt es jetzt, wo man von Wiesen und Feldern seine Erträge gewinnt wie anderswo, erst recht nicht. Noch vor fünfzig Jahren war die ganze Lebenshaltung der Heidebauern auf die rechte Ausnutzung des Heidekrautes gegründet und dadurch das Auskommen sehr erschwert. Auf der Heide mußte das vornehmste Nutztier, die Heidschuucke, im Sommer und auch au guten Wintertagen das kümmerliche grüne Heidekraut abnagen. Von dem Verkauf der Wolle, von der jedes der zwerghasten Schafe nur etwa 1 Pfund lieferte, und dem Ertrage der Bienenwirlfchaft wurden der Lohn für Knecht und Magd und die soust nötigen Ausgaben bestritten. Großer Vorrat an Heide mußte als Streu und als Wiutersutter für die Schnucken geerntet werden; aus Heide bestand auch nachher der ungenügende Düuger der mageren Sandäcker. Die Hälfte aller Jahresarbeit anf solch einem Hofe war das Ernten der Heide- plaggen (Heidestücke). Man hat ausgerechnet, daß ein nüttelgroßer Hof täglich 2 Fuder Heide zu Streu und Futter gebrauchte. Jetzt wirtschaftet man leichter und gewinnbringender. Die gnte Heuernte der Rieselwiesen gestattet die Ernährung von Rindvieh. Ein guter Viehstand schafft Dünger, der die Felder ertragfähig inacht für Koru, Hafer, Kartoffelu und sogar für Weizen. Außerdem hat heute fast jeder Hof feine Holzanpflanznng, durch die eiu Stück Heideland wertvoller Besitz werden kann. So sind die Einnahmen der Heidebanern gewachsen; aber die alte Genügsamkeit und Einfachheit ist geblieben, wenn auch manche alte Sitten und die alteu Zipfelmützen der Heidebewohner mit dem echten Haustiere, der Schnucke, dahinschwinden. Noch immer fühlen und tragen Herr, .Tagelöhner und Knecht Freude und Leid zusammen, essen an einem Tische und wandern am Tage des Herrn, wenn die Sonntagsglocke über die weite Flur ruft, iu Gemeinschaft stundenweit zum alten Gotteshause". (Beuermann, Provinz Hannover.) i) Gerede. — 2) vergißt. — 3) Kuh. — 4) gewesen. — r>) Geldbentel. — (i) sein
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