Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 21

1910 - Leipzig : Voigtländer
H 13. Napoleons Feldzug gegen Nuland 1812. 21 Kmpfen Smolensft am Dnjepr und schlug das russische Heer unter smoienstt Kutusoff in der blutigen Schlacht bei Borodino an der Moskwa. Borobtno Hm 14. September zog er in Moskau ein. Mit der Einnahme der ^isau alten Hauptstadt, dem heiligen Mittelpunkte des Zarenreiches, glaubte er Rußland berwltigt zu haben; hier hoffte er Ruhe und Vorrte fr sein Heer zu finden, von hier aus wollte er dem bezwungenen Feinde einen demtigenden Frieden vorschreiben. 4. Der Brand von Moskau. Doch der einziehende (Eroberer Der Braut fand Moskau fast menschenleer; die meisten Bewohner waren geflohen Moskau und hatten die Lebensmittel fortgeschafft oder vernichtet. Napoleon nahm seinen Wohnsitz im Kreml, der alten Zarenburg. Sogleich nach seinem Einzug entstanden Brnde; die Lschgerte aber waren weggeschafft. Der Gouverneur Rostopschin hatte das Feuer anlegen lassen, um dem Heere Napoleons die Winterquartiere zu rauben. Immer weiter griffen die Flammen; fast die ganze, zumeist aus holz erbaute Stadt sank in Asche. 5. Napoleons Niickzug. Napoleon knpfte nun Friedens- Friedensverhandlungen an. Die Russen hielten seine Boten zunchst hin, hingen und schlielich lehnte der Zar auf den Rat des Freiherrn vom Stein, der bei ihm in Petersburg weilte, die franzsischen Antrge ab. So mute sich Napoleon zum Rckmarsch entschlieen. Schon fiel der erste Schnee, als die Groe Armee am 18. Oktober den Rckzug an- mickzug trat. Der Xdeg fhrte durch verdete Landstriche, die keine Lebensmittel darboten. Bald bte der nordische Idinter seine volle Gewalt. tagen, Pferde und Menschen blieben im Schnee stecken; Hunger, Ermattung und Frost forderten Tag fr Tag gewaltige (Dpfer. Ruch die Russen gnnten den Erschpften keine Ruhe. Bei dem bergang bergang der die B er es in a am 26. November erreichte das Elend seinen veresw Gipfel. Napoleon lie zwei Brcken der den Flu schlagen, und die 20' n' Truppen begannen hinberzugehen. Rber pltzlich erschienen die Russen und feuerten Schu auf Schu in die dichten Haufen. Da entstand eine unbeschreibliche Verwirrung. Jeder stie und drngte, um sich der die Brcken zu retten; viele wurden in dem grausen Gewirr zerdrckt und zertreten, von den Rdern zermalmt, in den brausenden (Eisstrom hinabgestrzt. Schlielich brachen die Brcken zusammen; Tausende versanken in den Fluten, und alle, die zurckgeblieben waren, wurden gefangen. Napoleon gab das Heer verloren und eilte auf einem Bauernschlitten davon, um in Frankreich neue Truppen zu sammeln. Nun schwand alle Ordnung; in regellosen Haufen schwankten die Reste des Heeres dahin, entsetzliche Jammergestalten, waffenlos, in abenteuerlicher vermummung,

2. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 23

1910 - Leipzig : Voigtländer
14. Preuens Erhebung. 23 zeichnen wrden, den Orden des eisernen Kreuzes. Hm 17. Mrz erfolgte die Kriegserklrung an den Kaiser der Franzosen und der ^riegs-^ knigliche Huf ruf Hn mein Volk"; er erinnert an die Trbsal der letzten sechs Jahre und schliet mit den Worten: (Es ist der letzte, entscheidende Kampf, den wir bestehen fr unser Dasein, unsere Unabhngig-keit, unseren Wohlstand. Keinen anderen Husroeg gibt es, als einen ehrenvollen Frieden 0^er einen ruhmvollen Untergang. Huch diesem wrdet ihr getrost entgegengehen um der (Ehre willen, weil ehrlos der Preuße und der Deutsche nicht zu leben vermag. Hllein wir drfen mit Zuversicht vertrauen: Gott und unser fester Wille werden unserer ge-rechten Sache den Sieg verliehen und mit ihm einen sicheren, glorreichen Frieden und die Wiederkehr einer glcklichen Seit." Hm selben Tage erging derbefehl zur Bildung der Landwehr und desland-strm es. Die Landwehr umfate alle nicht im Heere stehenden waffenfhigen Männer vom 17. bis 40. Jahre; der Landsturm sollte nur berufen werden, wenn der Feind ins Land einbrche, und alle nur irgendwie dienstfhigen Männer vereinigen. 3. Begeisterung uxxb (Opfermut des preuischen Volkes. Begeiferung Begeistert erhob sich das Volk' sein Wahlspruch wurde: Mit Gott fr König und Vaterland." Männer in grauem haar, Jnglinge, die kaum wehrhaft geworden waren, ja sogar einige Jungfrauen in Mnnerkleidern drngten sich zu den Waffen. Nicht weniger als 270000 Krieger stellte das kleine Preußen ins Feld, einen Soldaten auf je 17 (Einwohner. Jede Schmiede wurde zur Waffenwerkstatt, jede Ortschaft zum Waffen- und bungsplatz (Bzk. 15: Freiwillige in Breslau). Die Frauen halfen durch treue Frsorge fr die Husztehenden, Kranken und verwundeten. Un- Gpf^wimg. zhlig waren die Gaben, die das Volk fr die Kosten des Krieges darbrachte - man spendete Geld und Silbergeschirr, Ringe und Schmucksachen, Kleidung und Nahrungsmittel. Kinder und Dienstboten leerten ihre Sparbchsen; eine schlesische Jungfrau, Ferdinande von Schmettau, die nichts anderes zu geben vermochte, schnitt ihr reiches Lockenhaar ab und brachte den (Erls dem Vaterlande dar. 3n heiligem (Eifer wurden die Unter- e|iunung schiede des Standes und Hlters vergessen. Die Menschen waren durch das lange Unglck gleich geworden; sie wollten auch gleich sein im Dienst und Gehorsam. So sehr erhob die heilige Pflicht und das gemeinsame Streben alle herzen, da nichts Niedriges und Wildes die herrliche Begeisterung dieser unvergelichen Tage entweihte; es war, als fhlte auch der Geringste, da er ein Spiegel der Sittlichkeit und Bescheidenheit sein msse, wenn er den bermut besiegen wolle, den er am Feinde verabscheut hatte. (Ein frommer, weihevoller Sinn durchdrang die Nation:

3. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 25

1910 - Leipzig : Voigtländer
H 15. Der Kampf in Deutschland 1813. 25 1. die bhmische Hauptarmee unter dem sterreichischen Seid-Marschall Schwarzenberg, dem Oberbefehlshaber der gesamten ver-kndeten Streitkrfte; bei ihr befanden sich die Kaiser Alexander und Franz und König Friedrich Wilhelm Iii.; 2. die schlesische Rrmee unter Blcher; zu ihr gehrte auch York; 3. die Hordarmee unter Bernadette; ihm stand der preuische General Blom zur Seite. Der hervorragendste unter den genannten Feldherren mar der siebzig* 1 jhrige Leberecht von Blcher. Er mar 1742 zu Rostock geboren vm-her und nahm schon an den Feldzgen des Siebenjhrigen Krieges teil, rnard aber dann megen bermtiger Streiche von Friedrich dem Groen ver-abschiedet. Unter Friedrich Wilhelm Ii. trat Blcher als Husarenmajor roieder ins Heer ein. Nach der Niederlage von Jena mar er einer der menigen Fhrer, melche die Ehre des preuischen Heeres bemahrten. Bei Grogrschen und Bautzen hatte er tapfer gekmpft; auf Scharnhorsts Hat erhielt er jetzt den Oberbefehl einer Rrmee. Er mar ein stattlicher Greis, der noch mit jugendlicher Kraft sein Ro tummelte. Gebieterische hoheit lag ihm auf der freien Stirn und in den dunkeln, flammenden Rgen; um seine tippen unter dem dicken Schnurrbart spielte Husarenlist und frhliche Lebenslust. Ein unerschtterliches vertrauen auf Gott und auf die Tchtigkeit seines Volkes beseelte ihn; mit kluger Menschenkenntnis mute er jeden an der rechten Stelle zu packen. So mar er ein echter Volksheld, dem die Soldaten aufs freudigste folgten. Den Verbndeten stellte Napoleon 440000 Mann entgegen. Er Napoleons whlte Dresden zum Mittelpunkt seiner Stellung; von hier aus sandte er feine Truppen gegen die Heere der Feinde vor. Zuerst zog der Marschall Gudinot gegen die Nordarmee, die Berlin deckte. Bernadette mollte zurckgehen und die preuische Hauptstadt dem Feind berlassen. Doch der preuische Feldherr Blom erklrte: Meine Knochen sollen vor, nicht hinter Berlin bleichen", griff die Franzosen an und sicherte durch den Sieg von Grobeeren (23. Rg.) die preuische ro&beeve Hauptstadt. Wenige Tage spter mrbe in einem Gefecht bei Gabebusch im meftlichen Mecklenburg der Dichter Krner erschossen (26. Rg.). (Einen zmeiten Sto fhrte der Marschall Macdonald gegen die schlesische Rrmee. Er berschritt die Katzbach und erstieg die hhen in der Nhe der schlachtberhmten Walstatt bei Liegnitz (Ii 41, 6 und Iii 33, 2); doch durch den glnzenden Sieg an der Katzbach (26. Rg.) Urbach vertrieb Blcher, der Marschall ormrts", die Feinde aus Schlesien; der König gab ihm deshalb spter den (Ehrennamen Fürst von Xdalstatt". Inzmischen hatte Schmalenberg die Hauptarmee aus Bhmen gegen

4. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 27

1910 - Leipzig : Voigtländer
15. Der Uampf in Deutschland 181z. 16. Der Kampf in Frankreich 1814 usw. 27 Zwang dadurch die Bnen, im Frieden zu Kiel Norwegen gegen Norwegen Schwedisch-Pommern an Schweden abzutreten. a"sd,roee' 121] 16. Der Kampf in Frankreich 1814 und der wiener Kongre. 1. Vom Rheine bis Paris. Erst nach lngerem Derweilen auf Vormarsch der rechten Rtjeinjeite entschlossen sich die Verbndeten zum (Einmarsch verbndete in Frankreich. Das Hauptheer unter Schwarzenberg berschritt bei Basel, die schleiche Hrmee unter Blcher am 1. Januar 1814 besonders bei Kaub den Rhein. Blcher rckte dann lngs der Marne, Schwarzenberg lngs der Seine gegen Paris vor. Napoleon drngte die einzelnen Teile der beiden Hrmeen in mehreren Gefechten wieder zurck, bis Blcher den Sieg bei aon (9. und 10. Mrz) und Schwarzenberg die Siege siege bei bei Bar und Breis an der Hube erfocht; bei Bar-sur-Hube empfing ut'flrds Prinz Wilhelm von Preußen die Feuertaufe". Jetzt fhrte Napoleon seine Truppen gen Osten, um die Verbndeten von Paris abzuziehen und nach dem Rheine zu locken. Doch diese lieen sich von ihrer Richtung nicht abbringen, erstrmten die hhen des Montmartre im Norden von Paris und zwangen hierdurch Paris zur bergabe. Hm 31. Mrz erfolgte ihr Einzug in Paris. Napoleon wurde abgesetzt und ent- Einzug in sagte im Schlosse zu Fontainebleau am 11. Rpril dem franzsischen Thron. Pari5 Die verbndeten Fürsten bewilligten ihm die Insel (Elba als Frstentum und lieen ihm den Kaisertitel. Seiner Gemahlin Marie Luise wurde das Herzogtum Parma zuerteilt. Ludwig Xvi11., ein Bruder Lud- Ludwigs Xvi., wurde König von Frankreich und gab dem Lande eine Knig11' konstitutionelle Verfassung. Mit ihm wurde der erste pariser Friede i. pariser geschlossen. Frankreich wurde zwar auf die Grenzen von 1792 be- 5rice 1814 schrnkt, es zahlte aber keine Kriegssteuer und behielt die allerorten geraubten Kunstschtze; nur die Viktoria vom Brandenburger Tore wurde nach Berlin zurckgebracht (Bild 1). 2. Der wiener Kongre 18141815. 3ur Neuordnung der europischen Staatenwelt, die durch Napoleon gnzlich verschoben war, versammelten sich jetzt die Herrscher von sterreich, Preußen und Rußland, eine groe Hnzahl anderer Fürsten und Hbgesandte der meisten europischen Staaten zum Wiener Kongre (Nov. 1814 bis wiener Juni 1815). (Es war die zahlreichste und prchtigste Versammlung seit lsu-ms dem groen Konzil von Konstanz. Nach der langen Kriegszeit wurden in der lebensfrohen Donaustadt zahllose glnzende Feste gefeiert. Hber auch ernste Geschfte gab es in Flle. Die Leitung der Verhandlung rissen zwei

5. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. uncounted

1910 - Leipzig : Voigtländer
mtmemm J, . Jfttdf ww Mirbach dtr Geschichte fr hhere Iftdcbenscbukn Ausgabe B. Ulm Celh von der franzsischen Revolution bis zur Gegenwart Preist i mark :o Pkg. R. Voigtlndcrs Verlag in Leipzig

6. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 29

1910 - Leipzig : Voigtländer
17. Napoleons Wiederkehr und Ende. 29 122] 17. Napoleons Wiederkehr und Ende. 1. Die Herrschaft der hundert Tage. Mitten in die Ver-Handlungen und Lustbarkeiten des Wiener Kongresses traf die Nachricht, nach da Napoleon sich von (Elba entfernt und wieder nach Frankreich begeben 5ranfu'etd) habe. Dort hatte sich der König Ludwig Xviii. schnell unbeliebt gemacht. Napoleon erfuhr dies und glaubte sich wieder in den Besitz der franzosi-sehen Herrschaft setzen zu knnen; er landete deshalb mit einer kleinen Truppenschar am 1. Mrz 1815 in Sbfrankreich bei Cannes/ Die gegen ihn ausgesandten Truppen, auch der Marschall Ney, gingen zu ihm der; schon am 20. Mrz zog er triumphierend in Paris ein; Ludwig Xviii. flchtete in die Niederlande. Die in tdien vereinigten Fürsten taten Napoleon als Ruhestrer in die ficht und sammelten zahlreiche Streitkrfte. So wurde in Belgien ein englisch-deutsches Heer unter Wellington und ein preuisches Heer unter Blcher aufgestellt. In der Schlacht bei Ligny gmj (16. Juni) siegte Napoleon der Blcher, der selbst in Lebensgefahr kam, während Wellington gleichzeitig einen Angriff Neys in dem Gefecht bei (Quatrebras zurckwies; hier starb der tapfere Herzog 5riedrich Quatvebms Wilhelm von Braunschweig den Heldentod. Hm 18 Juni wurde dann die entscheidende Schlacht bei Waterloo oberbelle-Alliance in Waterloo der Nhe von Brssel geschlagen. Napoleon griff hier Wellingtons Heer mit Ungestm an; doch dessen Truppen standen wie Mauern. Allmhlich aber wurden ihre Reihen lichter, und Wellington seufzte: Blcher oder die Nacht!" Blcher hatte versprochen, am Nachmittag mit seiner ganzen Armee zu erscheinen. Trotz strmenden Regens und grundloser Wege kam er noch rechtzeitig zur Stelle, vergeblich war nun die Tapferkeit der franzsischen Garden; bald riefen Stimmen: Rette sich, wer kann!" und die Franzosen ergriffen die flucht: Am Abend begrten sich Wellington und Blcher vor dem Gutshofe von Belle-ftlliance als Sieger. Gneise-nau, Blchers Generalstabschef, vervollstndigte den Sieg, indem er den Seinben bis zum letzten hauch von Ro und Mann" nachsetzte. Napoleon selbst entrann den Verfolgern nur baburch, ba er aus seinem Reisewagen sprang und seine Aucht 3u pferbe fortsetzte; er mute den Preußen Hut, Mantel, Degen und viele Kostbarkeiten zurcklassen. Sein Heer war vernichtet, er entsagte beshalb zugunsten seines Sohnes" der Herrschaft und begab sich zu Rochefort an der franzsischen Westkste in den Schutz der (Englnber. (Er wrbe nunmehr auf der Insel St. Helena Napoleons gefangen gehalten; bort lebte er im Kreise einiger (Betreuen noch sechs Jahre. st.%exa Er starb am 5 Mai 1821; seine Gebeine wrben 1840 nach Frankreich gebracht und im Invalibenbome zu Paris beigesetzt.

7. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 30

1910 - Leipzig : Voigtländer
30 Die Neuzeit. eutunnapoleon l. ist eine der merkwrdigsten Gestalten der Weltgeschichte, -uung ^ur(^ jejne unaufhrlichen Kriege, die er aus Ehrgeiz und herrsch -sucht fhrte, hat er der ganz (Europa groes Unheil gebracht; er hat aber auch nach den Strmen der Revolution in Frankreich die Ordnung wiederhergestellt und auch in anderen Lndern, so namentlich in Deutschland, durch Beseitigung unhaltbarer Verhltnisse sich ein unbestreitbares, wenn auch unbeabsichtigtes Verdienst erworben. (Er war ein groer Heldherr ^nd Staatsmann von beispielloser Umsicht und Charakter eiserner Willenskraft. Doch arm und matt an herz" vermochte er die Bedeutung des Gemtes und der Sittlichkeit im Leben der Völker nicht zu wrdigen, und Blcher sagte mit Recht: Napoleon ist doch ein dummer Kerl." So zog er seinem Tun keine Grenzen und be-reitete sich durch seine Malosigkeit schlielich den Untergang. 2. Der zweite pariser Friede 1815. Zum zweiten Male zogen Lud- die Heere der Verbndeten in die franzsische Hauptstadt ein. Wellington "n&ftetjr fhrte Ludwig Xviii. auf den franzsischen Thron zurck. Der 2. pariser zweite pariser Friede beschrnkte Frankreich auf den Umfang ne e von 1790; es trat einige (Brenzfestungen an die Niederlande, Saar-brcken und Saarlouis an Preußen, Landau an Bayern ab, zahlte 700 Millionen tranken Kriegskosten und gab die geraubten Kunstsckke zurck. Ailw 3. Der heilige Bund. 3n Paris schlssen auf Kaiser Alexanders Iuatn Veranlassung die Herrscher Rulands, (sterreichs und Preuens den heiligen Bund; sie verpflichteten sich, der heiligen Schrift gem ihre Untertanen wie Vter zu regieren und sich untereinander wie Brder Hilfe und Beistand zu leisten. Die meisten europischen Fürsten traten in den folgenden Jahren der heiligen Allianz" bei. Ii. erfaf fungs= und (Einigungskmpfe. Dom Jahre 1185 bis zur Gegenwart. 123] 18. Innere Kmpfe der sdeuropischen Staaten. 5nf^Groh. Rch Napoleons Sturze traten an die Spitze (Europas die fnf Gromchte Rußland, sterreich, Preußen, (England und Frankreich. Fast alle europischen Staaten hatten während der 25 jhrigen Revolutionsund Kriegszeit gewaltige Opfer an Gut und Blut bringen mssen. So war es nunmehr das Bestreben der fhrenden Mchte, Revolutionen und Kriege zu verhten. Ruch die heilige Allianz diente diesem Zwecke. Metternich Leider kannte der einflureiche sterreichische Minister Metternich kein

8. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 31

1910 - Leipzig : Voigtländer
i H 18. Innere Kmpfe der sdeuropischen Staaten. Zi hheres Ziel als das Bestehende zu erhalten; er suchte jedes Streben nach freier Verfassung oder nationaler Einigung zu unterdrcken. Doch gelang dies nicht berall. Besonders heftige Parteikmpfe entbrannten in den sdeuropischen Staaten. 1. Italien. 3n Italien hatten nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft die ehemaligen Fürsten ihre alte Xillkrherrfchaft wieder begonnen. (Es bildete sich deshalb der Geheimbund der (Earbonari, d. h. carbonart Khler, der die (Einfhrung freier Verfassungen und die (Einheit Italiens anstrebte. Die (Earbonari erregten Kufstnde in den Knigreichen Neapel und Sardinien; im Namen der Gromchte sandte sterreich 1821 ein Heer und unterdrckte jene Bewegung. 2. Spanten. 3n Spanien stellte Ferdinand Vii. die absolute Knigsgeroalt, ja sogar die Inquisition und die Folter wieder her. Die Folge war ein Militrauf st and. Die Gromchte dmpften ihn mmtr-durch ein franzsisches Heer und sicherten Ferdinands unumschrnkte aufftanb Herrschaft. Sie konnten aber nicht hindern, da Spaniens amerika - Abfall der niscke Kolonie^ sich von dem Mutterlande lossagten und republika- S-nen nische Verfassung annahmen. Nur die beiden Inseln (Euba und portoriko verblieben (bis 1898) den Spaniern. 3. Portugal. Der von Napoleon vertriebene König Johann Vi. mute 1821 aus Brasilien nach Portugal zurckkehren und dem portu-giesischen Volke konstitutionelle Hechte verleihen. Dem Tochter-lande Brasilien wurden die gleichen Hechte verweigert; es fiel des- halb von Portugal ab und wurde unter Johanns Sohne Peter I. ein Bra'titens selbstndiges Kaiserreich. Seit 1889 ist es, wie die brigen amerikanischen Staaten, Hepublik. 4. Eriemenland. 3m Jahre 1821 erhoben sich die Griechen, um die barbarische Herrschaft der Trken abzuschtteln. 3hr Fhrer Hieran der hpsilanti wurde freilich der die sterreichische Grenze Alexander gedrngt, von den sterreichern verhaftet und sieben Jahre lang in dem 1)pf,Iantl ungarischen Bergschlosse Tttunftacz gefangen gehalten. Der griechische Freiheitskampf aber wurde fortgesetzt und fand die Billigung und Untersttzung fast aller Gebildeten (Europas. Ansehnliche Geldmittel wurden gesammelt, und viele Freiwillige schlssen sich den Griechen an, r ? unter ihnen der englische Dichter Lord Byron, der in Griechenland seinen ^Al/ , Tod fand. Leider kmpften die Griechen unglcklich. So fiel die Stadt Missolunghi trotz tapferster Verteidigung in die Hnde der Trken. Annahme Endlich verbanden sich England, Frankreich und Huland zum Schutze mmiungt)i des hartbedrngten Volkes; eine Flotte dieser Mchte vernichtete in der Seeschlacht bei naoarino 1827 die trkische Flotte. Jetzt lie der Srit

9. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 32

1910 - Leipzig : Voigtländer
32 Die Neuzeit. russische Kaiser Nikolaus I. (1825 bis 1855) auch Landtruppen der den arianopd Balkan rcken, und im frieden zu Adrianopel 1829 nutzte die Trkei die Unabhngigkeit Griechenlands anerkennen. Der junge Staat ianmetb" rvurde ein Knigreich und erhielt den bayrischen Prinzen _tta zum stndiges König (1832). Nach 30 jhriger trefflicher Regierung wurde (Dtto durch Knigreich tltilitraufftanb entthront und ein dnischer Prinz als (5eora I. zum griechischen König erwhlt (1863). tltr ---fr-4 '"vi/ M/v 4 124] 19. Die franzsische Julirevolution 18zy. 1. Die Zulirevolution. Kaum hatten die sdeuropischen Unruhen ihr Ende erreicht, als eine neue Umwlzung in Frankreich ein- cud- trat. Ludwig Xviii. (18141824) regierte nach seiner Rckkehr mit mg v". Wohlwollen und Migung. Doch machte ihm der Hadernder Parteien viel.schwierigkeiten- Anhnger der unbeschrnkten Knigsgewalt, der Republik und des napoleonischen Kaisertums lagen in stndiger Kari x. Fehde. Sein Bruder und Nachfolger K a r I (18241830) strebte nach ^ Wiederherstellung der unbeschrnkten Knigsmacht. Dies erregte im ' "'L ' Volke eine tiefe Verstimmung - selbst ein neuer Erfolg der franzsischen Waffen, die (Eroberung von.algier (1830) vermochte den Groll nicht zu dmpfen. Als Karl trotzdem eine Beschrnkung des Wahlrechts und der pretzfreiheit anordnete, erhob sich im Juli 3uit: 1830 ein Aufstand, die ^ulirevolution: in dreitgigem Barrittaben-redt83on Kampf besiegte das Volk die kniglichen Truppen- Karl nutzte sich nach England einschiffen, und sein als volksfreundlich geltender Detter Louis L o u i Philipp (18301848) wurde zum König erwhlt. Der kluge Pwtpp Zrgerknig" ^chte im Streit der Parteien die richtige mitte" zu finden. 2. Folgen der Iulirevolution. Die Julirevolution veranlatzte Volkserhebungen in mehreren anderen Lndern (Europas. 3n Jsefqtett erhob sich die katholische, franzsischredende Bevlkerung, die sich im Jahre 1815 nur widerwillig mit den protestantischen, deutschredenden Knigreich Hollndern zum Knigreich der Niederlande verbunden hatte, und be= Bel9'e" wirkte die (Errichtung des Knigreichs Belgien 1830 unter polnischer Leojdoldjl aus dem Hause Sachjen-Koburq. 3n Polen entbrannte ein gefhrlicher Aufstand gegen die Herrschaft der Russen , der erst nach , vielem Blutvergieen bezwungen wurde- zahlreiche Polen flchteten in S' andere Lnder. Wt Wik : ____

10. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 33

1910 - Leipzig : Voigtländer
20. Deutschland von 1815 1848. 33 125] 20. Deutschland von 18151848. 1. Der Deutsche Bund. Die deutschen vaterlandsfreunde, rote Stein, Krndt und Blcher, hatten gehofft, da die Frucht der gewaltigen Freiheitskmpfe ein einiges, starkes Deutschland sein roerbe. Die Beschlsse des Wiener Kongresses erfllten diese Hoffnung nicht. Der 1815 Der Deutfdtc gegrndete Deutsche Bund roar ein lockerer Staatenbund ohne ms-iseb Oberhaupt,- seine beiden mchtigsten Staaten, (sterreich und Preußen, standen sich als Nebenbuhler gegenber. Ruch das versprechen der Fürsten, da alle deutschen Staaten eine Verfassung erhalten sollten, vie wurde nicht berall erfllt. 3n Sachsen-Weimar und in den meistert Der{ra([fgu"9s' sddeutschen Lndern wurden Volksvertretungen geschaffen, während andere Staaten, namentlich (sterreich und Preußen, ihren Untertanen keinen wesentlichen Rnteil an der Staatsverwaltung gewhrten. Darber entstand viel Unzufriedenheit. Besonders eifrig wurden die vaterlndischen Hoffnungen von der studierenden Jugend gepflegt. 3m Jahre 1815 bildete sich in Jena die Burschenschaft, eine Verbindung, die sich den Wahlspruch Ehre, vi-Freiheit, Vaterland" gab und Deutschlands (Einheit und Freiheit er- B7" strebte; sie verbreitete sich auch auf die anderen deutschen Universitten. Rm 18. Oktober 1817 wurde zum Gedchtnis der Reformation das Xdartburgfest gefeiert; Mitglieder der Burschenschaft verbrannten toartburg. hier auf Jahns Veranlassung eine Rnzahl freiheitfeindlicher Schriften fe,t und auerdem einen Zopf, einen Korporalstock u. a. als Zeichen der Rbhngigfceit. Die deutschen Regierungen sahen in diesem Jugendstreich ein Rnzeichen revolutionrer Gesinnung. Ris gar der schwrmerische Student Karl Anoden Lustspieldichter vk o e b ujj, der die Burschenschaft Ktiebue verspottete und der sie an den Zaren berichtet hatte, als Feind der Freiheit und russischen Spion" in Mannheim ermordete, da wurde auf Metternichs Betreiben durch die Karlsbader Beschlsse 1819 eine Karisb?er Untersuchung und Verfolgung der demokratischen Umtriebe" angeordnet Emdliuffc und die Freiheit der presse beschrnkt. 3n Preußen wurde auerdem ein schimpfliches Verfahren gegen verdiente Jugendlehrer eingeleitet; (Ernst Moritz Rrndt, der seit 1818 in Bonn als Professor der Geschichte wirkte, wurde seines Rmtes enthoben, der Turnvater Jahn mit Festungshaft bestraft. Diese Maregeln verursachten groe (Erbitterung. Rls 1830 in Frankreich die Julirevolution ausbrach, erhoben sich auch in Deutschland mehrere Rufstnde. So wurde in Braunschweig der unbeliebte ufitne Diamantenherzog" Karl vertrieben und fr ihn sein Bruder Wilhelm flnbrii, Lehrbuch i>. (Befch. f. >>>>. Mdchenschulen. Iv. flusg. 3
   bis 10 von 128 weiter»  »»
128 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 128 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer