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1. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 4

1916 - Leipzig : Voigtländer
4 I. Sagen. staunten und ihre Nachbarn beklagten, verwandelte sich ihr kleines Heimwesen in einen prchtigen Tempel mit Marmorsulen, mit goldenem Dach und ehernen Tren. Zeus aber fragte sie: Ihr guten Riten, sagt, was ihr euch wnscht." Da flsterte philemon mit Baucis; dann sprach er: Wir mchten dort in dem schnen Tempel wohnen und ihn fr euch als Priester hten. Und weil wir immer in Eintracht lebten, so mchten wir auch zu gleicher Zeit sterben." Und so geschah's. Sie waren Tempelwchter, so lange sie lebten. Als aber ihre Stunde gekommen war, da standen sie zufllig vor den Stufen des Tempels, und pltzlich sah philemon, wie Baucis, und Baucis, wie philemon sich in einen Baum verwandelte. Sie riefen sich noch ein herzliches Lebewohl zu. Dann sah man statt ihrer eine stattliche Eiche und eine zierliche Linde. Und immer wurde des frommen, treuen Ehepaares gedacht. 4. Die Frsche. 1. Die Migunst der lycischen Bauern. Die Gttin Leto mute mit ihren Kindern Apollo und Diana, einem Zwillingspaar, vor einer Feindin entfliehen. Nach langer, mhsamer Wanderung kam sie nach Lqcien, einer Landschaft Kleinasiens. Es war ein heier Tag, und sie wie die Kinder litten unter brennendem Durst. Da sah sie einen Teich, wo Landleute Weiden, Binsen und Schilfrohr sammelten. Leto ging an das Ufer, kniete nieder und wollte sich einen Trunk schpfen. Die Bauern aber verwehrten das. Was," sagte die (Bttin verwundert, ist hier das Wasser verwehrt? Luft, Sonne und Wasser hat die Natur fr alle geschaffen, so auch fr mich. Ich will ja nicht baden, sondern nur trinken. Ich kann kaum sprechen vor Durst; Kehle und Zunge sind mir vertrocknet. Lat euch durch diese Kindlein rhren! Seht, wie sie die Hndchen nach euch ausstrecken!" Wen htten die Bitten der Gttin nicht gerhrt ? Die Bauern aber beharrten bei ihrem verbot, bedrohten sie, wenn sie nicht weitergehe, und schimpften sie. Ja, sie trbten den Teich mit Hnden und Fen und rhrten den Schlamm auf. Da verga Leto vor Unmut ihren Durst; sie bat die Schlimmen nicht mehr, sondern hob ihre Hnde zum Himmel auf und rief: So mget ihr ewig in diesem Sumpfe leben!" 2. Die Strafe. Und schnell erfllte sich dies Wort. Die Bauern begannen ganz unterzutauchen, dann und wann den Kopf aus dem Wasser zu strecken, zuweilen sich am Ufer zu sonnen und dann wieder ins khle Wasser zu springen. Und weiter bten sie ihre spttischen

2. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 5

1916 - Leipzig : Voigtländer
Die Frsche. Vdalus. 5 Zungen, auch unter dem Wasser. Rfcer ihre Stimme klang rauh- ihr hals wurde dick, so da der Kopf mit dem Leibe verwachsen schien. Das Schimpfen dehnte ihren Mund,- ihr Rcken wurde grn, ihr Leib weift; sie hpften im Sumpfe als Frsche umher. 5. Dalus. 1. vdalus und sein Neffe. In Rtheit lebte ein sehr kluger, geschickter Mann mit Namen Vdalus. Er ersann die Kxt und den Bohrer, war ein geschickter Baumeister und schnitzte menschliche Ge-stalten, die aussahen, als ob sie lebendig wren. Doch auch sein Reffe, der in seiner Werkstatt als Schler arbeitete, war sehr geschickt; er erfand den Zirkel, mit dem man genaue Kreise zeichnen konnte; er beobachtete, da man mit dem Rckgrat eines Fisches, an dem die stachligen Wirbel saen, holz ritzen konnte, und fertigte dann aus Eisen ein hnliches, aber dauerhafteres Werkzeug, die Sge. Vdalus wurde eiferschtig auf den Jngling und strzte ihn von der Burg der Rthene herab. Die Richter verurteilten ihn zum Tode? doch es gelang ihm, nach der Insel Kreta zu fliehen. 2. Das Labyrinth. Dort lebte der mchtige König Tttinos, der gern das Itteer befuhr. Rls er einst von einer Reise zurckkehrte, fand er in seinem Lande ein Ungeheuer, halb Mensch, halb Stier; man nannte es Ittinotaurus, d. h. Stier des Rtinos. Das Ungeheuer ttete die Menschen, die sich ihm nahten, und fra sie auf. Minos lie deshalb durch Dalus das Labyrinth erbauen, ein Gebude mit vielen Gemchern, die durch verschlungene Gnge so verbunden waren, da jemand, der hineingefhrt wurde, den Rusgang nicht wieder finden konnte. Dort lie Minos den Minotaurus einsperren. Ebenso lie er Verbrecher und Feinde im Labyrinth einkerkern, wo sie dem Ungeheuer zum (Dpfer fielen. Ein khner Rthener namens Theseus ttete endlich den Minotaurus. 3. Die Erfindung der Flgel. Inzwischen sehnte sich vdalus von Kreta fort, wo ihn der König Minos festhalten wollte. Da ihm kein Schiff zur Verfgung stand, beschlo er, mit seinem Sohne Ikarus durch die Luft zu entfliehen. Er sann so lange nach, bis es ihm glckte, Flgel zu fertigen. Er sammelte groe und kleine Federn und fgte sie zusammen, wie sie in Vogelflgeln geordnet sind, unten die kleinen, oben die greren. In der Mitte befestigte er sie mit Fden aneinander, unten mit wachs. Ruch gab er seinem Gebilde eine leichte Wlbung, wie wirkliche Vogelflgel sie haben. Der Knabe sah ihm zu; bald

3. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 6

1916 - Leipzig : Voigtländer
6 I. Sagen. haschte er ein flchtiges Federchen, das der leichte Luftzug aufgehoben hatte, bald knetete er mit dem Daumen das gelbe Wachs. His das werk vollendet war, legte sich der Knstler seine Flgel an und hob sich leicht in die Luft. 4. Der Tod des Ikarus. Nun band Vdalus auch feinem Sohne Flgel an die Hrme und ermahnte ihn: Flieg hinter mir her, Ikarus. Wenn du das Meer streifst, saugen sich die Federn voll Wasser und werden zu schwer- wenn du zu hoch fliegst, schmilzt die Sonne das Wachs. So flieg in der Mitte wie ich!" Die Trnen liefen ihm dabei der die Wangen, und seine Hand zitterte. Er kte den Sohn noch einmal und flog voraus; er bangte fr seinen Begleiter wie der Vogel, der seine zarten Jungen vom hohen Nest in die Lfte fhrt: auch der ermahnt die Kinder, ihm zu folgen, und lehrt sie die gefhrliche Kunst und bewegt seine Schwingen und schaut auf die Flgel der Jungen. Der Fischer, der angelte, der Hirt, der sich auf seinen Stab sttzte, der H&ersmann, der den Pflug leitete, alle sahen sie fliegen und staunten und glaubten, es seien Götter, welche die Luft durcheilten. Schon hatten die beiden eine weite Strecke des Meeres und viele Inseln berflogen, da verlie der Knabe, den der khne Flug freute, den Dater und strebte hher in die Luft. Und die Nhe der heien Sonne lie das Wachs, das die Federn zusammenhielt, schmelzen; die Federn lsten sich- Ikarus schwang die nackten Hrme; die Lfte trugen ihn nicht mehr. Noch einmal rief er seinen Dater; dann nahmen die blauen Fluten ihn auf. Ikarus," rief der unglckliche Dater, Ikarus, wo bist du? Wo soll ich dich suchen, Ikarus?" Da sah er Federn trnf den Wellen schwimmen, und er verfluchte seine Kunst. Nach langem Suchen fand er den Toten und bettete ihn ins Grab. In Sizilien verbrachte er trauernd den Rest seines Lebens. 6. Orpheus und Curqdike. 1. Der Tod der Eurydike. (Einst lebte in Griechenland der kunstreiche Snger (Drpheus. (Er sang so schn, da nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere und besonders die Dgel seinen Liedern lauschten. Doch es war ihm viel Leid beschieden. (Er hatte die schne (Eurhdike geheiratet und liebte sie innig. Rls aber seine junge Frau einst der eine Wiese ging, trat sie auf eine giftige Schlange, wurde in den Fu gebissen und starb. 2. Orpheus in der Unterwelt. Der Snger war untrstlich. (Erst klagte er dem Himmel sein Leid. Dann versuchte er den Gott der

4. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. uncounted

1916 - Leipzig : Voigtländer
w*"* 3. . Jlndr >> Lehrbuch der eschiftte fr Ivzeen ait Mbere maddiea$tu!en Susssszsssskssuzsssksuz ownfe B. erzblungcn aus der Preis: 1 mark 50 Pf, R. Voiatliukr Verlag in Ctinztq 6)-0

5. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 8

1916 - Leipzig : Voigtländer
8 I. Sagen. und hatte die Mauern dieser Stadt durch den Klang seines Saitenspieles zusammengefgt. Seine Gemahlin Niobe war sehr stolz auf ihn; als sie aber Mutter von sieben Shnen und sieben Tchtern geworden mar, stellte sie sich voll Hochmut sogar der die Gttin eto; denn diese hatte nur zwei Rinder, den Gott Hpollo und die Gttin Diana. Hls aber thebanische Frauen der eto ein (Dpfer darbringen wollten, verbot Niobe dies. 2. Die furchtbare Strafe. eto beklagte sich darber bei ihren Kindern, und Hpollo und Diana beschlossen, ihre Ittutter zu rchen. Sie wuten beide trefflich zu schieen,- so nahm Hpollo die Shne der Niobe, Diana deren Tchter zum Ziel. Huf der Rennbahn wurden die Shne dahingestreckt, und ihr Vater Hmphiort ward von der Trauerkunde so tief erschttert, da er sich selbst das Leben nahm. Hber die stolze Niobe war auch jetzt noch nicht von ihrem Hochmut geheilt; sie rhmte sich, da sie noch immer mehr Kinder habe als eto. Da traf das Unheil auch die Tchter. Schon waren sechs zu Tode ge-troffen, da flchtete die letzte, die Jngste, zur Ittutter. Niobe schtzte sie mit ihrem eigenen Krper und umhllte sie mit ihrem Gewand. (D la mir diese Einzige, die Kleinste!" flehte sie jetzt. Doch zu spt; auch die Jngste wurde getroffen. Da erstarrte Niobe vor wildem Schmerze zu Stein. 8. Itti&as. 1. Bewirtung Stletts. Der frhliche Weingott Bacchus wanderte einst durch die Weinberge Kleinasiens. Husgelassene Begleiter und Begleiterinnen folgten ihm. Da ward der alte Silen vermit, der Bacchus in der Jugend pflegte und erzog. Er hatte dem Wein zu eifrig zugesprochen; andleute bekrnzten den taumelnden Hlten zum Scherz und fhrten ihn zu ihrem König Midas. Dieser erkannte ihn als den Freund und Erzieher des Bacchus, gab dem Hlten zu Ehren zehn Tage lang heitere Feste und fhrte ihn dann zu Bacchus zurck. 2. Das Goldwunder. Der Ideingott war froh, als er feinen Freund wieder hatte, und wollte, da Imdas sich einen ohn erbitte. Da wnschte Midas: Gib, da alles, was ich berhre, sich in glnzendes Gold verwandelt." Bacchus gewhrte den Wunsch, bedauerte aber, da Midas nichts Besseres verlangte. Doch Midas ging frhlich hinweg und erprobte sogleich die verheiene Gabe, indem er mehrere Dinge berhrte, voll Zweifel an der Wunderkraft brach er zunchst von einer Eiche ein grnes Reis; es wurde zu Gold. Er hob einen Stein auf; er schimmerte golden. Er

6. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. uncounted

1916 - Leipzig : Voigtländer
Eine Ergnzung zu allen Geschichtslehrbchern bilden: Giese 6. Auflage. Qctttfdjc But'hcrfttttbc* Einfhrung in die allgemeine Staatslehre, in die Verfassung und Verwaltung des Deutschen Reiches und Preuens und in die Volks-wirtschaftslehre. Von Prof. Dr. A. Giese, Oberlehrer in Berlin. 6., vermehrte und verbesserte Auflage. (35.-44. Taus.) 1912. 8. Viii, 222 S. Geb. 1 M. 60 Pf. Eine Ausgabe von <55iescs Brgerkunde fr das Knigreich Sachsen hat Realschul-Oberlehrer Max Busse in Leipzig bearbeitet. Geb. 1 M. 60 Pf. (Aiese S. Auflage. Sllcihc Sttitsflltttlc. Deutsche Brgerkunde und allgemeine Geschichtskunde tum Abschlu des Geschichtsunterrichts auf hheren Schulen. Bearbeitet von Prof. Dr. A. Giese, Oberlehrer in Berlin. 2. Auflage. 1910. 8. 51 S. 60 Pf. Heutz-Knapp 3. Auflage. Brgerknnde und Volkswirtschaftslehre fr Franenschnlen und verwandte Anstalten. Von Elly Heu-Kuapp. 3. Auflage. 1915. Kl. 8. Ix, 204 S. Geb. 1 M. 60 Pf. Sevi 46. Auflage. Geschichtliches ^.nellen^uch. Eine Sammlung von Quellenschriften fr den Schulgevrauch. Neu herausgegeben von Dr. phil. Ludwig Sevin. Zehn Bndchen zu je 60 Pf. Anhang zu ledern Bndchen: Gedichte geschichtlichen Inhalts. Inhalt der Sammlung: Bd. 6. Vom Mittelalter zur Neuzeit (12541556). 5. Aufl. 7. Vom Ausgang Karls V. bis sunt Westflischen Frieden (15"6164^). 5. Aufl. 8. Vom Westflischen Frieden bis zum Re-gierungsantritt Friedrichs des Groen (1648 bis 1740). 5. Aufl. 9. Vom Regierungsantritt Friedrichs d. Groen bis zum Niedergang Napoleons (17401812). 5. Aufl. 10. Vom deutschen Befreiungskrieg bis zum Tode Kaiser Wilhelms I. (1813-1888). 5. Aufl. edichte geschichtlichen Inhalts. Jedes Bndchen umfat 56 Druckbogen, ist gebrauchsfertig in starken und geflligen Umschlag geheftet und einzeln kuflich. __ Werke zurschrfunq des deutschen Sprachgefhls. Anthes 3. Auflage. Ter papierne Drache. Von Professor Otto Anthes in Lbeck. 8.-9. Tausend. Kl. 8. 203 S. 2 M. Block 3ortgeschichtel!. Fr Schule und Haus erzhlt von Robert Block. 8. Iv, 216 S. 1913. Ungeb. 2 M. 40 Pf., geb. 3 M. Die Grundlagen der Rechtschreibung. Eine Darstellung des Verhlt- nifses von Sprache und Schrift. 8. Iv, 80 S. mit 4 Abbildungen. 1914. Ungeb. 1 M. 20 Pf., geb. 1 M. 80 Pf. Calm eljffoltch der ^jirechtechuik fr Lehrerseminare, Pdagogen, Theologen, Offi-ziere, Juristen, Schauspieler und Snger von Hans Calm, Kgl. Hofschauspieler und Lehrer der Redekunst am Predigerseminar in Wittenberg und am Polytechnikum in Gthen. 1911. Kl. 8. 90 S. Ungeb. 1 M. 10 Pf., geb. 1 M. 40 Pf. Matthias 4., verbesserte Auflage. Aussatzsnden. Warnende Beispiele zu Nutz und Frommen der deutschen Schuljugend und au r Ersparung vieler roter Tinte gesammelt und erlutert von Professor Dr. Theodor Matthias, Mettor des Realgymn. in Plauen. 41.45. Taus. Gebrauchsfertig geh. 80 Pf. Schmieder 9!atnr und ^5^irache. Eine Sprachlehre fr Denkfreunde in Schule und Haus von A. Schmieder. Kl. 8. 34 S. Kart. 2 M. Bd. 1. Die Völker des Morgenlandes und ute Hellenen bis zum Ende der Perserkriege. 7". Aufl. 2. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriegs (bis zum Tode Alexanders d. Gr.). 6. Aufl. 3. Die Rmer nebst den Ansngen der Ger-manen (bis zum Jahre 375 n. Chr.). 6. Aufl. 4. Vlkerwanderung. Frankenreich und Anfnge des Deutichen Reiches (bis z. I. 919). 6. Aufl. 5. Das Deutsche Reich unter den schsischen, den frnkischen und den hohenstaufischen Kaisern (919-1254). 6. Aufl. Anhang zu jedem Bndchen: Q

7. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 10

1916 - Leipzig : Voigtländer
10 I. Sagen. Hand eine Schlange am Genick und erstickte sie. Rile staunten, als dies bekannt murde, und ein Seher weissagte, der Knabe sei von den Gttern zu groen Dingen bestimmt und werde alle Helden bertreffen. Daher wurde er frhzeitig in allerlei Leibes- und Waffenbungen unterwiesen,' auch im Schreiben, im Gesang und im Spiel auf der Leier wurde er unterrichtet. Und Herkules lernte leicht und machte gute Fortschritte. Rber er war auch sehr heftig. Zur Strafe wurde er auf das Land geschickt und mute dort Rinder hten, hier wuchs er zu gewaltiger Gre und Kraft heran. 2. Herkules am Scheidewege. (Einst dachte Herkules darber nach, was er werden sollte. Da sah er zwei Frauen auf sich zukommen. Die eine war bescheiden und sittsam, die andere sah frech aus. Ris sie nher kamen, lief die Freche auf ihn zu und sprach: Ich sehe, du weit nicht, welchen H)eg du einschlagen sollst. Whle mich zur Freundin, so will ich dich auf angenehmer Strae führen: jede Freude sollst du genieen, jedes Ungemach wird dich meiden." Ris Herkules diese lockenden Worte hrte, fragte er verwundert: Wer bist du?" Sie antwortete: Meine Freunde nennen mich die Glckseligkeit, meine Feinde die Liederlichkeit." Unterdessen war auch die andere Frau herzu-getreten und sagte: Ruch ich, die Tugend, Komme zu dir, weil ich hoffe, da du den Weg whlst, den ich dir zeige. Die Götter gewhren nichts ohne Mhe und Rrbeit; willst du von deinem vaterlande geehrt werden, so mut du ihm Dienste leisten. Meine Freunde werden von den Menschen geachtet und von den Gttern geliebt. Und wenn sie sterben, so werden sie nicht vergessen, sondern von der Nachwelt gepriesen." Die Gestalten verschwanden, und Herkules war wieder allein. Er whlte den Weg der Tugend. 3. Die zwlf Arbeiten. Um seinen Mut und seine Rusdauer zu prfen, befahl ihm das Grakel des Gottes Rpollo zu Delphi, dem König Eurystheus zwlf Jahre lang dienstbar zu sein. 3m Ruf trage des (Euri)stheus vollbrachte Herkules zwlf schwere Rrbeiten. Zuerst erlegte er einen grimmigen Lwen, der in dem Waldtale tlemea hauste. Lange suchte Herkules das Raubtier umsonst; endlich sah er es auf sich zukommen. Nun suchte er es mit Pfeilen zu tten; aber die Pfeile konnten die haut des Lwen nicht durchdringen. Da, als das Ungeheuer auf ihn zusprang, versetzte er ihm mit seiner schweren Keule einen Schlag vor die Stirn, da es betubt zu Boden sank. Jetzt sprang Herkules hinter den Lwen, schlang ihm die Rrme um den hals und erstickte das Tier. Er zog dem toten Lwen die haut ab und warf sie als Mantel der die Schultern; den Rachen setzte er sich auf den Kopf wie

8. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. I

1916 - Leipzig : Voigtländer
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9. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. II

1916 - Leipzig : Voigtländer

10. Erzählungen aus der Sage und Geschichte - S. 12

1916 - Leipzig : Voigtländer
12 I. Sagen. und trat vor Pluto, den Gott der Unterwelt. Der erlaubte ihm, den Hund mitzunehmen, wenn er sich seiner bemchtigen knnte, ohne Waffen zu gebrauchen. Herkules wagte es, sich unbewaffnet dem Untier zu nahen. Es bellte ihn dumpf und unheimlich an; aber Herkules um-schlang den hals des Hundes mit den Armen, umschnrte ihn mit einer Kette und brachte das Ungeheuer glcklich vor Eurystheus. Der geriet wieder in gewaltigen Schrecken und fand nicht eher Ruhe, bis der Held das Wundertier in die Unterwelt zurckgebracht hatte. 4. Des Helden Ende und himmlischer Lohn. Nun war die lange, harte Dienstzeit des Helden beendet. Er fhrte fortan ein freies Wanderleben und verrichtete noch viele edle Taten,- so befreite er Prometheus von dem Felsen des Raukasus. Einst kam er mit seiner Gattin an einen reienden Strom, wo der Tentaur Nessus wohnte. Dieser erbot sich, die Frau auf den Rcken zu nehmen und mit ihr der den Flu zu schwimmen. Das ward ihm leicht, weil er unten ein Pferd mit vier Fen und oben ein Mensch mit zwei armen war. aber während Herkules selbst der den Flu schwamm, suchte der (Tentaur mit der Frau zu entfliehen. Herkules hrte sie schreien und scho einen Pfeil der den Strom, der dem (Tentauren mitten durch die Brust drang. Der Ruber fhlte, da er sterben msse, denn Herkules hatte den Pfeil mit dem Blut der ernischen Schlange vergiftet. Um sich zu rchen, gab er sein Gewand, das von seinem nun auch vergifteten Blute benetzt war, der Frau zum Geschenk und sagte: Wenn dein Mann dich vielleicht nicht mehr lieb hat, so gib ihm dies Kleid anzuziehen, dann wird seine Liebe wiederkehren." Die Leichtglubige nahm das Gewand und sagte dem Herkules nichts. Nach einiger Seit glaubte sie, ihr Gemahl liebe sie nicht mehr wie vorher. Da gab sie ihm das Nessus-gewand. Kaum hatte Herkules das Kleid angelegt, so brannte es ihn wie Feuer. Er ri es vom Krper, ri aber haut und Fleisch mit fort, von unertrglichem Schmerze gepeinigt, den sicheren Tod vor ugen, lie er sich auf einen Berg tragen und einen Scheiterhaufen errichten, den er bestieg, als das holz brannte, verfinsterte sich der Himmel; Blitze zuckten, und in einer Donnerwolke hob Zeus den Helden in den Himmel empor, wo er als Gott unter die Unsterblichen aufgenommen wurde. 10. Theseus. 1. Theseus' Jugend. Nchst Herkules war der berhmteste griechische Held Theseus, der Sohn des athenischen Knigs geus. Schon frher bekmpfte er wilde Tiere und gewaltttige Menschen.
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