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1. Riesengrund mit der Schneekoppe - S. uncounted

1907 - Breslau : Priebatsch
Bilder aus Schlesien für Crd- und Heimatkunde In Verbindung mit K. Clemens, Kiegnitz, und R. Urbanek, Gleimitz, herausgegeben von I. 'Uriebatsch u □ Arestau Priebatsch's Buchhandlung Lehrmittel-Institut

2. Riesengrund mit der Schneekoppe - S. 1

1907 - Breslau : Priebatsch
Hlr. I: Kieseugrund mit der Schileekoppe. Sild von Richard Pfeiffer. Ter! von V. Clemenz, Kiegnitz.

3. Riesengrund mit der Schneekoppe - S. 2

1907 - Breslau : Priebatsch
Gor" "c'-art-lnstluft iionaie So irschunfl Braur.schvveig -Schulbuchbibliothek - L^ofj -pfi/r * Gl->L Wuoi)-J

4. Riesengrund mit der Schneekoppe - S. 3

1907 - Breslau : Priebatsch

5. Riesengrund mit der Schneekoppe - S. 5

1907 - Breslau : Priebatsch
5 Ii. pie Schneekoppe, auch Riesenkoppe genannt, erhebt sich 1605 m hoch über dem Meeresspiegel, 200 w über dem hier gewaltig hohen (1400 m) Koppenplan. Von geringer Entfernung hat der Gipfel ein gelblich - grünes Aussehen, das von einer gelbgrünen Flechte (Lecidea atrovirens) herrührt, mit der die Felsmassen überzogen sind. Kegelförmig, architektonisch aufgebaut, eine Jufel im Luftmeer! Herrlich anzuschauen und herrlich im Bilde! Weit genug bedecken noch schützende Wälder und liebliche Blatten die Felsgehänge — aber der stolze Koppenkegel duldet größere Pflanzenbedeckung nicht mehr — frei scheint er in den Himmel! Scheint das nur so? Haben nicht die Gelehrten 35 Pflanzenarten auf dem Koppenkegel entdeckt? Ja, die Natur weiß auch in die Felsspalte noch ein wenig Leben einzuführen und duldet leere Plätze nicht gern. Auf dem Zickzackwege, der mit Glimmerschiefer-Geröll in großen und kleinen Stücken bedeckt ist, und der ans dem Bilde deutlich hervortritt, oder ans dem feit 1905 bestehenden, vom Riesengebirgsverein angelegten Jubiläumswege (3 m breit, durch Mauern geschützt) steigen wir hinan, dort mühevoll, hier bequemer. Der Aufstieg ist reizvoll wegen der stets wechselnden Bilder rings um den stets steiler werdenden Kegel. Auf dem Zickzackwege ist man in einer halben Stande oben. Der Jubiläumsweg ist etwa 1650 m lang und hat eine Steigung vou 12—15°/0; der Zickzackweg ist 1000 m lang und hat eine Steigung von 20—25°/0.

6. Riesengrund mit der Schneekoppe - S. 7

1907 - Breslau : Priebatsch
7 finden. Der Luftdruck ist vermindert (im Mittel 625 mm), und das Wasser siedet schon bei 89,4° C. Die mittlere Jahrestemperatur (-j- 0,1° C.) ist nicht wesentlich höher wie die Islands (0,0), das an den Polarkreis grenzt. Die Niederschlagsmenge beträgt doppelt soviel wie im Odertale, über 1200 mm nämlich. Regen fällt hier durchschnittlich an 193, Schnee an 85 Tagen; ferner gibt's in der Regel 263 Tage mit Nebel und 107 Tage Sturm. Iii. Z>er Httesengrund ist der alpinste aller Riesengebirgs- gründe. Man schauert bei seinem Anblick vom Koppenplan oder gar von der Koppe aus. Senkrecht fast stürzen die Felswände 650 m tief hinunter in den Kessel. Seitlich gesehen schieben sich die Felsgehänge wie Kulissen vor. Dem senkrechten Abstürze sind die langen Waldstreifen und die streifenartigen Felsblößen, die meist mit Veilchenmoos überzogen sind, angepaßt. Alles strebt zum Himmel, alles in kühner, schlanker Linienführung. So zeigts auch das Bild, das die milde Farbentönung der Natur in dem Rotbraun des Felsens und dem dunklen Grün des Waldes trefflich wiedergibt. Der Riesengrund ist die Einsenknng zwischen dem Koppen- oder Hauptkamm und dem Verbindungsstück zwischen dem Haupt- kämm und dem böhmischen Kamm. Von beiden Kämmen stürzen die Felsen etwa 600 m tief hinab. Der 1560 m hohe Steinboden stellt die vorspringende Lrandkoppe wie eine Rippe in den Kessel. An dieser ist der Tenfelsgrat oder Rübezahls Amboß ein interessantes Gebilde: eine schmale Felskante, die sich in den Grnnd hinabzieht, wo sie sich verzweigt. Diese Teilung nennt man Nübyahls Handschuh. Eiue treffliche Schilderung des Riesengrundes gibt Jos. Demuth in der Trautenauer Heimatkunde: „Besonders großartig sind die fast senkrechten Wände des Lrnnnbergtö, von dem sich, von oben nach unten immer breiter werdend, zahlreiche, mit Gesteinstrümmern, Schutt und Gerölle gefüllte Schründe und Rnnsen öffnen, während zwischen ihnen abenteuerlich gestaltete Felseugurte drohend emporragen. Durch diese Schründe nehmen manche Lawinen ihren Weg, während es zur Zeit der Schneeschmelze in ihnen zischt und schäumt, rauscht und purzelt, wogegen im Sommer das Tenfelsgärtchen

7. Riesengrund mit der Schneekoppe - S. 10

1907 - Breslau : Priebatsch
10 Koppe ist auch Granit emporgehoben gegen den Glimmerschiefer und hat gerade am Nordabhauge des Koppenkegels eine lange nach Norden reichende Zone Koutaktschieser erzeugt. Der Rieseugruud war zur Eiszeit eilt Gletscher oder Firn- becken. Die Gletscher- und Schneemassen sind die Gewalten, die seine Felshänge so glatt abgehobelt haben. Aber der Niesengrund ist älter als die Eiszeit und gibt von der umgestaltenden Kraft der Wasser, des Schnees und Eises eine leise Ahnung. In den Hvhlkesseln, wie der Riesengrund ist, liegt ein Charakterzug der landschaftlichen Physiognomie des Riesengebirges. V. Poesie des Wesengebirges. Die Großartigkeit der Riesengebirgsnatnr hat gewaltigen Einfluß ans den Menschengeist. Mancher kommt verändert aus dem Gebirge zurück, die Natur- gewalt hat in seinem Innern eine Wandlung hervorgebracht. Poetische Naturen siud zum Poem hingerissen worden. Gerade tief empfindende Seelen suchen die idyllische Stille der Täler auf. Mau fühlt, was Tralles^) beim Anblick des Riesengrnndes etwa empfunden haben mag: Himmel, was für eine Last, Rieseil gleich gewachsener Berge! Gegen die die Nachbarn nur so als wie verseßue Zwerge, Die, wenn sie sich noch so trotzig brüsten, strecken und erhöhn, Nur wie kleine Maulwurfshaufen, seichte, platt und niedrig stehn. Seh ich doch den langen Strich dieser wundervollen Höhen Als ein prächtiges Gebäu wie auf Marmorpfeilern stehen, Das, wenn es emporgedrungen und sich in die Luft gestreckt, Die gewölbte Last der Wolken gleichsam als das Dach bedeckt. Aber auch was für ein Blick unermeßlich tiefer Gründe! Was für Höhlen voller Graus, was für aufgerissene Schlünde! Deren schreckenvolles Ende, das sich ins Verborgene zieht, Ohn Abscheulichkeit und Schwindel nie ein menschlich Ange sieht. Eine geographisch wie ästhetisch gleich wertvolle Schilderung einer Koppenbesteigung gibt Moltke in seinem Briefe an die Mntter vom 13. September 1828: „Die Reise nach dem Riesengebirge ist gemacht. Sie wurde unter unglücklichen Auspizien angefangen, aber mit dem größten i) Ein schlesischer Arzt, der 1750 ein umfangreiches Gedicht über das Riesengebirge veröffentlichte; neu erschienen 1906 bei Heckner in Wolfenbiittel.

8. Riesengrund mit der Schneekoppe - S. 12

1907 - Breslau : Priebatsch
12 Richtung hinab. Dann folgen große Tannenwälder, die wie ein Feld mit Kresse aussehen, und jetzt folgen die endlosen Ebenen mit zahllosen Ortschaften, Seen. Wäldern und Leinwand- bleichen bedeckt. Doch dies alles laßt sich nicht beschreiben. Nun kehrte ich mich gegen Norden und blickte nach der Gegend, wo Ihr wohnt und schrieb einige Worte in meine Schreibtafel an Euch. Ich verließ das Gebirge und war nach einem Gewalt- marsch schon um 6 wieder in Schmiedeberg. Dort hielt ein Wagen, der eben nach Landeshut abfahren wollte, ich fuhr mit und war um 8 Uhr in Landeshut. Von hier ging ich denselben Abend noch 3 Meilen bis Salzbrunn, wo ich in der Nacht um 12 Uhr anlangte. Die Partie ist mir sehr gut bekommen, hat mir noch nicht einen Taler gekostet und wird mir ewig nn- vergeßlich bleiben." Vi. Didaktisches. Das Bild bietet Veranlassung und Gelegen- heit, einmal die geographischen Grundbegriffe, die sich an eine Gebirgslandschaft anknüpfen, zu entwickeln: Berg, Fuß, Abhang, Gipfel, Kegelberg, pyramidaler Gipfel, Gehänge, Tal, Grund, Talkessel, Berglehne, Kamm, Bergwald, Gebirgsbach, Wasser- fall usw., andererseits die für das Verständnis des heimischen Riesengebirges wichtigen Begriffe zu erzeugen: Koppenplan, Hoch- wiest, Knieholz, Steine, Opserkejsel, Niesen (als Rutschbahnen für das gefüllte Holz), Landen, Bandenwirtschaft, Bergwajser und Matten. Die methodische Stoffgestaltnng der Riefeugebirgs-Behandlung wird immer mit Vorteil mit einer Wanderung beginnen, wie ich dies sowohl in meinem „Lehrbnch der Methodik des geographischen Unterrichts" wie in „Schlesiens Bau und Bild" begründet und durchgeführt habe. Man geht dabei am besten von Schreiberhau aus, weil sich die Eindrücke nach Osten steigern und in der Koppenbesteignng gipfeln. Der Abstieg oder Blick in den Niesen- grnnd sollte dabei nicht vergessen werden. Liebevolles Eingehen auf charakteristische Einzelheiten führt zu klaren Vorstellungen. Die schematische abstrakte Behandlung im Leitfadenstil ist für die geographische Bildung völlig wertlos. Bresl, Geiwsienschasls-Buchdr,, 6. ®. m, b H.

9. Riesengrund mit der Schneekoppe - S. uncounted

1907 - Breslau : Priebatsch

10. Riesengrund mit der Schneekoppe - S. uncounted

1907 - Breslau : Priebatsch
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