Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. uncounted

1879 - Leipzig : Engelmann
Georg-Eckert-Institut Bs78 1 022 522 6

2. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. I

1879 - Leipzig : Engelmann

3. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. II

1879 - Leipzig : Engelmann
Www

4. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. IV

1879 - Leipzig : Engelmann
Georg-Eckert-Instfttil fr internationale Schul buchforschung Braunachwelg Schuibuchbtelloth Das Recht der Ueberfetzung bleibt vorbehalten. /io c *1, rtys) p

5. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. VI

1879 - Leipzig : Engelmann
Vi Vorrede. folgenden Jahrescursen das grere aus zwei Bnden bestehende Lehrbuch des Verfassers mit den literarischen und religionsgeschichtlichen Abschnitten oder irgend ein anderes umfassenderes Geschichtswerk zu verstehen und zu gebrauchen. Die Wirkung, die ein solcher eingehender und weitgreifender Geschichtsunterricht auf die ganze Geistesentwickelung und Lebensanschauung der Jugend haben mte, wrde fr die grere Anstrengung und die ver-mehrte Stundenzahl reichliche Entschdigung gewhren. Die zweite Bestimmung des gegenwrtigen Buches soll sein, denjenigen Anstalten, die keine wissenschaftliche Bildung erzielen, die nicht als Ein-leitung zum Studium gelten wollen, den ihren Bedrfnissen entsprechen-den und gengenden geschichtlichen Lehrstoff in einer anziehenden, Geist und Herz bildenden Behandlung zu bieten. Ich meine damit hauptschlich die hheren Brger- und Realschulen oder Real-Gymnasien und alle jene ffentlichen und Privatanstalten, auf welchen die groe Mehrheit des deutschen Mittelstandes die ihrer Stellung und wachsenden Bedeutung zusagende Bildung schpft. Fr diese Schulen, wo der geschichtliche Unter-richt auf drei bis vier Klassen beschrnkt ist, wird dieses kleinere Lehrbuch vollstndig ausreichen. Das Verfahren beim Unterricht wird von dem vorigen nur in der Behandlung der mit dem Hubertsburger Frieden beginnenden neuesten Geschichte verschieden sein. Denn während in der ersten Ab-stufung der Gelehrtenschule die letztere nur flchtig berhrt oder gar nicht vorgenommen und erst in der zweiten Periode der Reife erschpfend behan-delt werden soll, mu in der oberen Klasse dieser brgerlichen Anstalten der Unterricht in der neuesten Geschichte den ins Jnglingsalter eintretenden Schler in Stand setzen, das ffentliche Leben in Staat, Kirche und Gesell-schaft, so weit es seiner Stellung frommt, zu erkennen und zu verstehen, damit er bei den Fragen des Tages, die dermaleinst seine ffentliche Thtig-fett in Anspruch nehmen, sich selbst zu rathen wisse und nicht blindlings fremder Eingebung und verfhrerischer Vorspiegelung Vertrauen schenke. Nachdem ich so das Feld bezeichnet, auf dem das vorliegende Lehrbuch wirken soll, bleibt mir noch brig, einige Worte der Form und Darstellung beizufgen. Von der Ansicht geleitet,' da ein geschichtliches Lehrbuch nur dann seinem Zweck entspreche, wenn es das Interesse der Schler wecke, ihre Wibegierde anrege, ihren Forschungstrieb sporne, habe ich den geschichtlichen Stoff allenthalben in eine erzhlende Darstellung gekleidet, und der Darstellung selbst Klarheit, inneren Zusammenhang und Lebendigkeit zu ver-leihen gesucht. Mein Streben ging dahin, die weltgeschichtlichen Ereignisse in ihren Hervorraaenden Erscheinungen und entscheidenden Momenten so zusammenzufassen, da der Leser ein anschauliches Bild davon erhalte, da die wichtigen Begebenheiten in ihren Ursachen und Wirkungen heraustreten und sich so der Phantasie und dadurch auch dem Gedchtnisse dauerhafter einprgen, und da der Gang der Erzhlung durch keine Einschaltungen und Bemerkungen, die einer weiteren Erklrung bedrfen, gestrt oder unter-brochen werde. Weit entfernt also, den gewhnlichen Weg der Compendien, Handbcher und Grundrisse einzuschlagen, und durch Anhufung des Stoffes auf mglichst Keinem Rume ein registerartiges Gerippe von historischen Thatsachen als Anhaltepunkt fr das Gedchtni zu schaffen, suchte ich vielmehr den Stoff zu begrenzen und nur das Wichtigste und Entscheidende in geschichtlicher Folge und mit strenger Beobachtung der Sprach- und Denk-gesetze aufzunehmen. Die bloen historischen Thatsachen mit Namen und Jahrzahlen haften weder in dem Gedchtnisse, noch haben sie belehrende und bildende Kraft; nur wenn die geschichtliche Begebenheit in Zusammenhang

6. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 5

1879 - Leipzig : Engelmann
4. Einleitung. 5 Diese Staatsordnung kann, je nach der Verschiedenheit der Regierungsformen oder Verfassungen, eine monarchische oder eine republikanische sein. Monarchie heit ein Staat, wenn ein Einziger an der Spitze steht und das Regiment fhrt; dieser Einzige hat nach dem rumlichen Umfang seines Gebiets bald den Titel Kaiser der König, bald die Benennung Herzog oder Fürst u. dgl., und seine Wrde geht in der Regel nach dem Rechte der Erstgeburt auf den nchsten Erben der. Republik oder Freistaat (Gemeinwesen) wird diejenige Staatsform genannt, bei welcher die Regie-rungsgewalt in die Hnde einer aus mehreren Gliedern bestehenden und durch Wahl eingesetzten Obrigkeit gelegt ist. Die republikanische Regierungs-form ist bald aristokratisch, wenn nur einige durch Geburt oder Vermgen ausgezeichnete Geschlechter dem Gemeinwesen vorstehen und die obria-keitlichen Wrden bestellen, bald demokratisch, wenn das Gesammtvolk Gesetze macht und die verantwortlichen Leiter der Regierung whlt. In manchen Staaten des Alterthums war die freie Selbstbestimmung des Einzel-nen durch diekasteneinrichtuna beschrnkt. Darunter versteht man eine strenge Scheidung der Menschen nach Geburt, Stand und Beruf, die in fester Ordnung vom Vater auf den Sohn vererben, und wobei weder eine Ver-Mischung, noch ein Uebergang aus einer in die andere gestattet ist. Die beiden ersten Kasten umfaten die Priester, die allein die Kenntni der religisen Satzungen und Gebruche, sowie der brgerlichen Gesetze besaen und auf ihre Nachkommen oder Schler vererbten, und die Krieger (Adel), denen die Fhrung der Waffen und die Beschtzung des Landes oblag. Diese beiden Stnde theilten mit dem König den Besitz der Herrschaft und genosien man-cherlei Vorrechte. Die Bauern, Kaufleute und Handwerker bildeten die dritte Kaste, die dann wieder in mehrere Unterabtheilungen auseinander-ging. Oft war die Kastenordnung die Folge gewaltsamer Eroberung, daher sich in den meisten Kastenstaaten eine unterworfene Menschenklasse vorfand, die, auf die Wartung der Heerben und auf niedrige Knechtsdienste gewiesen, ein armseliges Leben fhrte und von den herrschenden Stnden mit groer Verachtung behandelt wurde. Am lngsten und reinsten erhielt sich das Kastenwesen in Indien und Aegypten. 4. Neligionswesm. . 4. Nicht minder verschiedenartig als die Lebensweisen und Staats-formen gestalteten sich Religion und Cultus. Zu dem Glaubensbegriff von Einem persnlichen Gott, Schpfer und Erhalter des Weltalls (Mono-theismus) gelangte im Alterthum nur ein einziges kleines Volk, die Js-raeliten, die neben ihrem Stammgott, den sie Jehova (Jahve), d. i. den Ewigen, nannten, keinen andern Gttern dienten. Alle brigen Völker hul-digten der Vielgtterei (Polytheismus), indem sie entweder zu der Sonne und den himmlischen Gestirnen beteten oder die in der Natur wirkenden Krfte und Elemente als gttliche Wesen verehrten. Alle polytheistischen Religionen, wie verschieden sie auch waren, fat man mit dem Namen Heidenthum zusammen. Anstatt das hchste Wesen als Geist sich zu denken und im Geist und in der Wahrheit anzubeten, gaben ihm die alten Völker entweder eine menschliche Gestalt oder sie faten seine verschiedenen Krfte und Eigenschaften als besondere Gottheiten auf, die sie auf die mannich-faltigste Weise darstellten. Man bildete Götter aus Erz und Stein, aus Holz und Thon; man errichtete ihnen Tempel und Altre; man brachte ihnen >Opf er dar. theils um ihren Zorn zu shnen, theils um ihre Gnade zu erflehen, theils um ihnen fr ihre segnende Frsorge zu danken. Diese Opfer waren mannichfacher Art, je nach dem Grade der Bildung eines Volkes. Die

7. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. VIII

1879 - Leipzig : Engelmann
Viii Vorrede. Feld, auf dem ich seit mehr als drei Jahrzehnten lehrend und schreibend thtig war; sie ist der reiche Schacht, aus dem fort und fort neue kstliche Schtze errungen werden knnen, sie ist die Quelle, aus der ich selbst den Lebenstrank fr mein inneres Glck geschpft, die ich wieder mit warmer Liebe der empfnglichen Seele der Jugend einzugieen gesucht habe. Indem ich mich somit der Aufgabe unterzog, bewhrte sich der biblische Spruch: Wo dein Herz ist, da ist dein Schatz." Da der Geschichtsunterricht an den meisten Anstalten zu den schwchsten Parthien gehrt, und da die historischen Kenntnisse der Schler mit den Ergebnissen der brigen Disciplinen nicht im Verhltni stehen, ist eine fast allgemein anerkannte Thatsache, daher auch seit einer Reihe von Jahren die verschiedenartigsten Vorschlge aufgetaucht sind, wie diesem Grundbel ab-geholfen werden knnte. Bald meinte man auf dem rechten Wege zu sein, wenn man die Weltgeschichte vom Standpunkte der Cultur behandle, so da die historischen Ereignisse und Persnlichkeiten nur als Unterbau und Strebe-Pfeiler fr die Schatzkammer culturhistorischer Resultate dienten; bald wollte man im Gegensatz zu dieser musivischen Arbeit die Weltgeschichte als eine Summe von Thaten, namentlich Kriegsthaten auffassen und alles Zustnd-liche, mithin fast die ganze morgenlndische Welt, von ihrem Bereiche aus-schlieen und anderen Lehrgebieten zuweisen. Der Eine meinte, man solle die Geschichte anfassen, wie die claffischen Sprachen, indem man einzelne Theile zur grndlicheren Behandlung und Interpretation ausscheide, um an ihnen zu zeigen, wie der Schler durch eigenes Studium die brigen Gebiete er-gnzen knne, um, wie bei der Lectre der Classiker die Sprachgesetze und grammatischen Formen, so hier durch partielle Vertiefung" die Gesetze der historischen Hermeneutik und Kritik zur Erkenntni zu bringen. Gegenber dieser formalen Methode meinten Andere, der Geschichtsunterricht habe den Zweck, dem Schler eine Summe historischer Kenntnisse und Thatsachen so einzuprgen, da er sich jederzeit auf dem weiten Felde der Welt- und Vlkergefchichte zurecht zu finden wisse, da es weniger auf die historische Bildung, die nur von Wenigen benutzt und weiter entwickelt werden knne, ankomme, als aus die sichere Aneignung und Erkenntni fester geschicht-licher Wahrheiten, die dem Schler bei allen Gelegenheiten zu Gebote stnden und einen scharf begrenzten Rahmen bildeten, in den er dann im Laufe seines Lebens die weiteren Errungenschaften einfgen mchte. Nach dieser Ansicht, in ihrer schrfsten Prgung betrachtet, mte der Unterricht in der Schule darin bestehen, da der Schler ein nach der Zeitfolge zusammengestelltes Namen- und Sachregister auswendig lerne und darin durch fortwhrende Uebung mittelst Fragen und Ueberhren von Seiten des Lehrers eine solche Sicherheit und Fertigkeit erlange, da er es, wie das Einmal Eins oder wie in frheren Jahren oer Volksschler den Katechismus, zu jeder Zeit und an jedem Orte zur Hand habe. Dieses Gerippe sollte dann durch Privatlectre aus den Quellenschriftstellern Gestalt und Leben erhalten, zu welchem Behufe eine historische Jugendbibliothek in passender Auswahl in deutscher Sprache bearbeitet werden sollte. Da dieser letztere Vorschlag, die Conditio sine qua non des ganzen Planes, nicht zur Ausfhrung kam, nur hie und da in einigen verlornen Versuchen in Angriff genommen ward, kann als Beweis von der Fehlerhaftigkeit und Unausfhrbarkeit der Methode gelten. Der Gedanke ist nicht aus dem Schulleben erwachsen. Denn welche Stellung nhme der Geschichtslehrer in der Klasse ein, der nur zum Einpauken und Ueberhren trockener Thatsachen, Namen und Zahlen verurtheilt wre und Alles, was dem Unterricht Leben und Odem gibt, dem tobten Buchstaben

8. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 7

1879 - Leipzig : Engelmann
5- A. Morgenlndische Völker. 7 bedeutenden Einflu gebt hat. Um nmlich die Beschwerden und Gefahren weiter Reifen durch Gegenden, die noch wenig bekannt und hufig von ruberischen Vlkern bewohnt waren, leichter bestehen zu knnen, traten die morgenlndischen Kaufleute in Gesellschaften zusammen und geleiteten in groen Schaaren unter dem Schutze der Waffen ihre auf Kameele und Saumthiere gepackten Gter von einem Orte zum andern. Diese Waarenzge gaben zur Anlegung von Handels-Pltzen und Stdten, von Waarenhusern und Herbergen Veranlassung; sie setzten die Bewohner entfernter Gegenden in wechselseitigen Verkehr und Heilten mit den Erzeugnissen auch die Bildung, die religisen Einrichtungen und die brgerliche Ordnung des einen Landes dem andern mit. Berhmte Tem-Pel und Orakel dienten hufig als Markt und Stapelplatz, wodurch der Handel geheiligt und unter den Schirm der Religion gestellt ward. Im Morgenlande kamen allereligionsformen zur Entstehung und Ausbildung, sowohl der Glaube an Einen Gott, der im Iudenthume sich entwickelte, der spter im Christenthume in verjngter Kraft und Reinheit zur Erscheinung kam und endlich im Islam den grten Theil der morgenlndischen Welt bezwang, als auch der heidnische Gtterdienst in seiner bunten Mannichfaltigkeit, mit seiner Priestermacht, seinem Opferwesen und seinem ceremonienreichen Cultus. Denn der das Verhltni der Creatur zum Schpfer haben die morgen-lndischen Völker am tiefsten und eifrigsten nachgedacht und sind zu Ergebnissen gelangt, der welche keine andere Nation hinausgekommen ist. "Weniger mannichfaltig als das Religionswesen gestalteten sich die Berfassungs-und Regierungsformen des Morgenlandes. Bei den Nomaden herrschten die S t a m m h u p t e r mit patriarchalischer Gewalt; in den K a st e n -ftaaten die bevorzugten Stnde der Priester und Krieger; aus beiden ging mit der Zeit die unumschrnkte Frstenmacht (Despotismus) hervor, welche dem Gebieter die patriarchalische Allgewalt der Nomadenhupter und die religise Heiligkeit der Kastenknige verlieh. Dadurch wurde im Morgenlande die Knigsmacht allmhlich auf solche Hhe gerckt, da der Inhaber derselben fast gttlicher Verehrung theilhaftig ward. Dem Herrn (Despoten) gegenber erscheinen alle Staatsangehrige als Knechte und Scla-ven ohne persnliche Rechte und ohne Eigenthum. Der König schaltet nach Willkr der Gut und Leben seiner linterthatten; er gibt und nimmt, wie es ihm gefllt, und nur mit niedergeworfenem Krper darf man in seiner Nhe erscheinen; wie die seligen Götter lebt der König in Freude und Genu, um-geben von Dtettertt, die seinen Willen thun, seine Befehle vollstrecken und seinen Lsten frhnen, und umringt von allen Gtern und Schtzen, von aller Pracht und Herrlichkeit des Erdbodens. Solche Staatsformen, worin Gesetze und Menschenrechte keine Geltung haben, worin nur Despotismus und Knechtschaft walten, besitzen keine Lebenskraft und keine dauerhafte Bildungsfhigkeit, daher alle orientalischen Staaten eine Beute fremder Eroberer wurden, wobei ihre frhe Guttut entweder unterging oder in Stockung und Stillstand gerieth. Die Natur des Orientalen ist mehr der beschaulichen Ruhe (Quietismus) und dem Genu als der Thtigkeit zugewendet. Dies hatte zur Folge, da diemorgen lndischenvlker nie zur Freiheit und Selb ftbeftim-tu u ng gelangten, sondern entweder einheimischen Gebietern stumm gehorchten oder unter dem Joche fremder Ueberwinder seufzten. Vermge ihrer geistigen Fhigkeit erreichten sie rasch einen gewissen Grad von Bildung, berlieen sich dann aber dem thatenlosen Genu, bis sie allmhlich in Schlaffheit und Verweichlichung versanken. Diese Verweichlichung wurde befrdert durch die dem Orient etgenthmliche Sitte der Vielweiberei (Polygamie), welche das Fami-ttenleben, die Quelle huslicher Sittlichkeit, Kraft und Tugend, untergrub.

9. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. X

1879 - Leipzig : Engelmann
X Vorrede. Traditionen durch willkrliche Bildungen ersetzen. In dem einen wie in dem andern Falle wird ein solcher Versuch nicht ungestraft bleiben. Ich brauche mich wohl nicht gegen die Mideutung zu wahren, als wollte ich dem starren Festhalten am Alten, dem Principe der Stabilitt das Wort reden. Niemand wird ein gesundes Leben und Fortschreiten, wo es sich immer zeigen mag, freudiger begren als ich; aber je mehr ich jeden freien Geistesflug im ge-ordneten Weltraum ehre und frdere, je freudiger ich bei jedem freien Wachsthum aus natrlicher Triebkraft mich angeregt fhle, desto mi> iranischer blicke ich auf die Schpfungen der Willkr, auf die schwchlichen Schlinge eines knstlich erhitzten Pflanzenhauses. Der Fluch des Jcarus ist mir eben so unheimlich, wie das ngstliche Kleben an der Scholle, wie das engherzige Beharren in alten dstern Rumen ohne Luft und Sonnenlicht. Mit diesen Anschauungen, die mit meiner Natur, mit meinem ganzen Wesen in Einklang stehen, bin ich an die Weltgeschichte herangetreten, nach-dem ich zuerst durch einige Werke particnlar-historischen Inhalts von ein-geltenderen Studien Zeugni abgelegt und durch eine mehr als zwanzig-jhrige Lehrthtigkeit mich in allen Theilen des Vlkerlebens orientirt hatte. Schwerlich ist jemals ein Schriftsteller mit grerer Schchternheit und Timiditt vor die Oeffentlichkeit getreten, als ich mit meinem Lehrbuch der Weltgeschichte. Es bedurfte der uern Aufmunterung, um mich auf der betretenen Bahn festzuhalten. Diese ist mir denn auch durch die freundliche Aufnahme, welche mein greres wie mein kleineres Lehrbuch sowohl in Deutschland als im Auslande gefunden hat, in erhebender Weise zu Theil geworden. Dennoch bin ich weit von dem selbstgeflligen Glauben entfernt, da meine Leistungen allen Anforderungen gengten. Nur einen Vorzug nehme ich in Anspruch, und diesem habe ich wohl alle Erfolge zuzuschreiben es ist die warme Begeisterung fr die Sache, es ist die auf-richtige Hingebung an den Beruf des Geschichtslehrers. Vielleicht, da sich in der Darstellung einige Spuren von den Gefhlen kund geben, die beim Schreiben oder Lehren in meiner eigenen Brust lebten und nach Ausdruck rangen, da der alte Spruch sich bewhrte: pectus est quod discrtum facit. Ich kann darber nicht urtheilen. Nur das Eine wei ich, da Alles, was ich mndlich oder schriftlich mittheile, seinen Weg aus dem Herzen nimmt, und da ich aus meinen Lehrstunden oder von meinem Schreibtische in der Regel die grte Ausbeute fr mich selbst, fr mein eigenes Innere davontrage. Ich erwhne dieses nur, um die Ansicht zu begrnden, da, wenn zu jedem erfolgreichen Schaffen ein innerer Beruf gehrt, die vor Allem von dem Geschichtsunterrichte gelte, da bei diesem Lehrgegenstande jeder Methodik als oberster Satz vorauszuschicken sei: Der Geschichtslehrer msse vor Allem selbst von seinem Stoffe erfllt und er-wrmt sein. Aber wie wahr es auch bleibt, da jeder Geschichtslehrer sich seine eigene Methode schaffen msse, so ist es nicht minder wahr, da er an fremden Erfahrungen und Versuchen Vieles lernen knne. Der Weg durch die eigene Schule ist zwar der erfolgreichste, aber auch der mhsamste, und nicht Jedem ist es vom Schicksale vergnnt, gleich Anfangs auf den Posten gestellt zu werden, der feiner Natur am angemessensten ist, nicht bei Jedem spricht die innere Stimme so laut und vernehmlich, da er sogleich den richtigen Weg erkenne und ergreise. In solchen Fllen sind uere Hlfsmittel und zweck-mige Anordnungen eine heilsame Sttze. Daher gestatten Sie mir nun noch einige Andeutungen und Winke der Form und Anordnung der Geschichtslehrbcher auszusprechen.

10. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. XI

1879 - Leipzig : Engelmann
Vorrede. Xi Ich habe schon frher bemerkt, da der Geschichtslehrer nicht nur nach dem Inhalte, sondern auch in der Form die Ehre und Wrde der Welt* geschichte zu wahren habe, da er an die berlieferte Anordnung und Ein-theilung mit einer gewissen Piett herantreten msse, da er Scheu tragen msse, die groartige und imposante Gestalt des weltgeschichtlichen Krpers zu zerschneiden und zu entstellen. Die Weltgeschichte ist keine rudis indi-gestaque moles, keine chaotische Masse, die erst der ordnenden und gestal-tenden Hand bedrfe, um in ihren Theilen und Gliedern sichtbar zu werden. Seitdem man angefangen hat, die Thaten und Schicksale der nach Vlkern und Nationen gesonderten Menschheit aufzuzeichnen und neben einander zu stellen, haben sich gewisse Formen und Gesetze geltend gemacht, die von Geschlecht zu Geschlecht fortgepflanzt ein ehrwrdiges Ansehen erhalten haben. Diese Formen und Gesetze sollen nicht willkrlich bei Seite geschoben werden. Wir brauchen nicht wie an einen orthodoxen Glaubensartikel un-bedingt zu denselben zu schwren, aber wir sollen nicht die Gebilde der Willkr, oder subjective Auffassungen und Einflle an ihre Stelle setzen. Die Weltgeschichte in ihrer umfassenden Gestaltung und kunstvollen Ein-kleidung ist eine Schpfung der deutschen Nation. In die Mitte von Europa gestellt und von der Natur mit dem kosmopolitischen Zuge ausge-rstet, auch das Fremde und Feindliche mit dem Mastab der Humanitt, der Gerechtigkeit und der Nchstenliebe zu messen, scheint das deutsche Volk vom Schicksal bestimmt zu sein, das Gebiet der Universalgeschichte vor-zugsweise anzubauen und zu pflegen. Diese culturgeschichtliche Mission der deutschen Nation soll auch jedes Lehrbuch der Weltgeschichte an der Stinte tragen, soll auch jeder Geschichtslehrer stets vor Augen haben. Der Welt-geschichtliche Stoff soll in den groen Zgen, wie er in der Wirklichkeit zur Erscheinung gekommen ist, der Jugend vorgefhrt und der geschichtliche Gang schon in der uern Anordnung anschaulich gemacht werden. Wie schwer es auch fallen mag, in den einzelnen Ereignissen der Geschichte die gesetzliche Notwendigkeit nachzuweisen, so kann doch nicht geleugnet werden, da in dem groen Entwicklungsgnge der Menschheit, wie ihn die Welt-geschichte vorfhrt, eine gesetzliche Ordnung zu Tage tritt, nach der im Reiche des freien Menschengeistes eine hnliche Naturnotwendigkeit sich erkennen lt w;e int ueren Kosmos. Und diesen gesetzlichen Hergang der geschichtlichen Ereignisse, wie er in der Wirklichkeit eingetreten ist, soll das geschichtliche Lehrbuch auf den ersten Blick erkennen lassen; dieser natur-geme Entwickelungsgang der Universalgeschichte darf keinem willkrlichen Systeme, keiner knstlichen Methode oder subjectiven Hresie geopfert werden. Die Weltgeschichte ist eine Ausstellung, wo alle Nationen ihre edelsten Gter, ihre werthvollsten Erzeugnisse der Concurrenz vorfhren, und wo Keinem die gebhrende Stelle versagt werden darf. Auch das unscheinbarste Lehrbuch der Weltgeschichte mu ein Schatzhaus darbieten, wo, wie einst im griechi-schon Delphi, alle Völker und Staaten ihre Weihegeschenke und Ehrengaben aufstellen knnen. Aber wenn wir verlangen, da das Geschichtslehrbuch ichon in den berschriften und im Jnhaltsverzeichni den weltgeschichtlichen ^!ang vor dem Auge des Lesers vorberfhre, da es die Vergangenheit der Völker und Geschlechter in ihren groen Zgen, Namen und Gestalten Lichtbildern abspiegele, so folgt daraus nicht, da in der Schule Alles mit gleichem Mae gemessen, Alles mit demselben Interesse behandelt werden solle. Vielmehr setze ich einen einsichtsvollen, denkenden Lehrer vor-aus, der die richtige Auswahl zu treffen, der Manches auszuscheiden, Man-
   bis 10 von 610 weiter»  »»
610 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 610 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer