1834 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Atzerodt, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Vorwort.
Lehrer einen Leitfaden in die Hand zu ge-
den, woran er seinen Vortrag der preußischen Ge-
schichte knüpfen kann, und den Schüler des zeit-
raubenden Nachschreibens zu überheben, das war
der Zweck bei Bearbeitung dieses Merkchens» Doch
dürfte sich dieses Buch vielleicht auch für solche
zum Selbstunterricht eignen, denen ein tieferes
Eindringen in die Geschichte Preußens nicht Be-
dürfniß ist.
Ob die Arbeit eine zweckmäßige genannt zu
werden verdient, darüber erwartet der Verfasser
das humane Urtheil der Recensenten.
Benutzt sind hierbei: Brandenburgisch - Preu-
ßische Regenten - und Volksgeschichte von Tzschucke.
3 Thle. 2te Aust, und: Lehrbuch der Geschichte
des preuß. Staates von Bennicken. 2te Aufl.
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- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
4
Urgeschichte.
wählt. Ihre Spuren im feindlichen Gebiet bezekch-
netcn sie durch Mord, Brand und Raub. Ihre Göt-
ter theilten sie in Belbocgs: (gute, weiße) Radegasi,
Swantewit, Wodan, Freia und in Zernebocgs,
(schwarze, böse) wozu der Pya und der Flins gehör-
ten. Die Priester, (Waidelotten, Mikki, Pupen)
opferten, weissagten und sprachen Recht.
Der Wenden eigne Kampflust, der benachbarten
christlichen Franken Bckehrungswuth gab bald Gele-
genheit zu gegenseitigen Feindseligkeiten. In den
789 Kriegen, die Karl der Große gegen die heidnischen
Sachsen führte, wurden mit diesen auch die Wenden
unterjocht. Doch unter Karls Nachfolgern machten
§02 sie sich wieder unabhängig und beunruhigten Sachsen
und Thüringen durch häufige Einfalle, Endlich unter-
919 jochte Heinrich I., König der Deutschen, die Wenden
— und eroberte Brandenburg. Zur Beschützung der
836 sächsischen Granze wurden besondere Grafen eingesetzt,
831 welches die ersten Markgrafen von Nordsachsen oder
von der wendischen Mark waren. Doch die Wenden
erneuerten von Zeit zu Zeit den Krieg; ja, es gelang
denselben, unter dem harten und ehrsüchtigen Mark-
grafen, Dietrich v. Ballenstadt, den Deutschen alle
982 wendischen Besitzungen wieder zu entreißen. Nach
1003 langen Kämpfen schloß endlich König Heinrich H. zu
Werben Friede mit den Wenden, und verpflichtete sie
zur Bezahlung eines Tributs, so wie zur Annahme
des Christenthums. Doch wurde der Krieg bald wie-
der begonnen, und hatte so bereits über 300 Jahre
il35 gewahrt, als Kaiser Lothar Albrecht den Baren,
Grafen von Askanien, mit der Nordmark, die auch
die Markgrafschaft Soltwedel (Salzwedel) hieß, be-
lehnte. Was keiner seiner Vorgänger vermocht hatte,
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- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
13
Erster Zeitraum.
hüten, theilten sie die Länder. Hieraus entstand die
johannische (stendalsche) und oktonische (satzwedelsche)
Linie, welche letztere aber schon 1317 mit Johann
dem Erlauchten, einem Sohne Hermann des Langen,
ausstarb.
Aus der stendaler Linie regierte mit seinen beiden
Brüdern Johann 2. und Konrad 1. gemeinschaftlich:
Otto 4. mit dem Pfeile.
1267 — 1308.
Cr zeichnete sich als Held, Staatsmann, Re-
ligkonsfreund, Gelehrter, ja selbst als Dichter aus.
(Blü.aus der salzwedelschen Linie regierte Otto 5. zugleich
^ als Vormund seiner jüngern Brüder. Sie vermehr,
deut-tcn ihre Besitzungen durch Stolpe und Schlawe, das
A/". ihnen für Danzig wurde, welches sie gegen Polen
nesän-nicht behaupten konnten. Wratislav nämlich, der mit
6^ seinem Bruder Westwin, Herzog von Pommerellen,*)
wegen des Herzoglhums in Streit lebte und den.
selben gefangen genommen hatte, forderte als Lö-
segeld die Stadt Danzig, die Westwin aber unfern
Markgrafen, denen er schon früher, um ihrer Hilfe
gegen die Beunruhigungen seines Bruders und des
deutschen Ordens in Preußen gewiß zu sein, alle seine
Länder zur Lehn übertragen hatte, gegen das Der-
sprechen seiner Befreiung zusagte. Diese eroberten
Danzig und befreieten ihn. Westwin aber, den Ver-
trag bereuend, rief gegen die Markgrafen, die Dan-
zig besetzten, den Herzog von Polen, der die Stadt
zwar eroberte, aber durch sein zweideutiges Betragen
Westwin zu einem Vergleiche mit den Markgrafen be-
1269 wog, indem er ihnen Stolpe und Schlawe abtrat, und
*) D. i. das band zwischen der Wechsel, Netze, und Ostsee.
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- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Waldemar. 1308 —1319,
15
Macht erregten ihm aber bald Feinde, die ein furch«
terliches Bündniß gegen ihn schlossen. Die Veran-
lassung dazu gab Stralsund. Dieses von einem rü-
gischen Fürsten, Iaromir 1. als Granzfestung gegen
die Pommern angelegt, schwang sich durch Industrie
und Handel, so wie durch Privilegien und Vorrechte,
die es von Jaromirs Nachfolgern erhielt, so mächtig
empor, daß es beinahe einen freien Staat bildete.
Da nun ihr jetziger Fürst, Wizlav 4., ihr jene Rechte
ranben wollte, flehte sie den mächtigen Waldemar um
Schutz an, der auch Wizlav zwang, der Stadt die
alten Rechte zu bestätigen. Aus Rache gegen Wal«
demar verband sich nun Wizlav mit vielen nordischen
und deutschen Fürsten, entschlossen, Waldemarn, den
nur der pommersche Herzog Wratislav unterstützte,
gänzlich zu vernichten. Der Anfang des Kampfes
war für Waldemarn sehr unglücklich, im Fortgange
desselben schien sein Untergang gewiß; da bewirkte die
Uneinigkeit seines mächtigsten Feindes, des Königs
von Dänemark, mit seinem Bruder, der nach der
Krone strebte, Beider Austritt aus dem Verderben
drohenden Bunde. Der Letztere schloß sich an Bran-
denburg an und der Bund, der mächtigsten Stützen
beraubt, löflte sich auf. Der Friede kam zu Stande
zu Templin (1316). Ein jeder behielt seine Lander,
Stralsund seine Rechte.
Auch die johannische Linie nahte sich ihrem Erlö-
schen. Waldemars Ehe blieb kinderlos, und nach
seinem Tode ward Heinrich 3., ein Sohn Heinrichs
ohne Land , Besitzer des ganzen wcitlauftigcn Staates.
Seine Regierung war jedoch nur kurz. Er starb
schon 1320 und beschloß die Reihe seiner guten Vor«
fahren, der anhaltischen Fürsten in Brandenburg,
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18
Erster Zeitraum.
Der Ackerbau wurde mit glücklichem Erfolge be-
trieben; der Handel gedieh zu einem großen Flor.
Der Reichthum war so sehr durch alle Stande ver-
breitet, daß einzelne Handwerker große Summen an
die regierenden Fürsten verliehen. Das Wohlleben
war allgemein und der Aufwand in Kleidungen und
Schmausereien überstieg alles -Maß. Die Handwer-
ker kleideten sich in Sammet und Seide und kostbares
Pelzwerk; die Kaufleute und Magistratspersonen in
Gold - und Silberstoff; die Frauen trugen Gewänder
mit Gold und Perlen gestickt. Auf dem Gastmahle
eines Bürgers waren oft mehr als zweihundert Per-
sonen; zwanzig bis dreißig Gerichte wurden auf die
Lasel gesetzt, und Wein gab es in Menge.
Die Geistesbildung blieb dagegen zurück. Die
Religion war ein Erwerbszweig in den Händen un-
wissender Priester.
Das bairische (wittelsbacher)
Haus.
1324 — 1373.
Nach dem Tode des letzten askanischen Markgra-
fen traten mehre benachbarte Fürsten als Erbberech-
tigte auf.
Böhmen bemächtigte sich der Oberlausitz; der Bi-
schof zu Meissen nahm Dresden und die sonstigen An-
rheile der alten Mark Landsberg; Braunschweig Lü-
chow in Besitz; der Herzog von Mecklenburg eroberte
die Priegnitz. Nach dem Gewinn des ganzen Lan-
des strebte Herzog Rudolph von Sachsen, der in
gerader Linie von Bernhard I., dem jüngsten Sohne
Albrecht des Baren abstammte, und errang auch
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Ludwig der Aeltere. 1324 —1351. 21
Gatten, die der Kaiser eigenmächtig bewirkte, wor-
auf er sie mit seinem Sohne verband.
Der Papst, Clemens 6., ebenfalls ein Erzfeind
des bairischen Hauses, sprach, äußerst entrüstet über
den Eingriff in seine Rechte, über Vater und Sohn
' den Bann aus, und brachte es dahin, daß ein neues
Oberhaupt des deutschen Reichs in Karl 4. gewählt
wurde, (1346) der jedoch erst im folgenden, als
dem Todesjahre Ludwigs, zum ruhigen Besitz des
Reichs gelangte.
Des Markgrafen Feinde erwachten jetzt von
Neuem, entschlossen das bairische Haus ganz aus
Brandenburgs Besitz zu verdrängen. Dieß suchten
sie in's Werk zu setzen, indem sie das Gerücht ver-
breiteten, daß der Markgraf Waldemar noch lebe.
Die Brandenburger erinnerten sich mit Vergnügen
des unter seiner Regierung genossenen Glücks, und
erwarteten seine Ankunft mit Ungeduld.
Da man leicht glaubt, was man hofft, so hielt
es nicht schwer, einen schlauen Mönch *), derwalde-
marn an Gestalt ähnlich, und von manchen Gcheim-
nistendes damaligen Hofes unterrichtet war, dafür
auszugeben, um die leichtgläubige Menge zu überre-
den, er habe wegen eines Gelübdes bisher im gelob-
ten Lande verborgen gelebt. Ueberall wurde er froh-
lockend empfangen. Nur 3 Städte, Frankfurt,
Spandow und Brietzen (Treuen-) ein Theil des Adels
und die Ritter des Johanniter-Ordens blieben Lud-
wigen treu. Auch der Kaiser Karl 4. ergriff des Be-
trügers Parthei. Doch als Günther von Schwarz-
*) Er hieß Jakob Rehbock und war ein Müllerbursche aus
Hundeluft bei Zerbst.
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24
Erster Zeitraum.
Wohlthätig war die Abschaffung der Ordalien
(Gottesurtheile.)
Zu den Nahrur^szweigen der Marker kam noch
die Bienenzucht.
Künste und Wissenschaften blieben zurück» beson-
ders schlecht stand es mit der Arzneiwissenschaft, was
begreiflich ist, da man bei Krankheiten seine Zuflucht
zu den Heiligen nahm. Streng hielt man aber auf
Keuschheit, Ehrlichkeit, Treue, Vaterlandsliebe, Ar-
beitsamkeit, Tapferkeit.
Die Geistlichkeit wußte sich noch immer in ihrem
falschen Ansehn zu behaupten; sie sorgten für ihren
Magen und überließen den Kopf des Bürgers dem
guten Glück. Otto starb abgestumpft durch sinnliche
1379 Genüsse.
Das luxenburgische Haus. '
1373 — 1415.
Der erste Regent aus diesem Hause war;
We'nzel. 1373—1378.
Der Kaiser, ein kenntnißreicher, milder und klu-
ger Fürst, war Vormund seines zwölfjährigen Soh-
nes und hielt sich daher größtentheils zu Tangermünde
in der Altmark auf, sich ganz der Sorge dieses Landes
widmend, das so sehr unter den wittelsbachcr Fürsten
gelitten hatte. Den raublustigen Adel hielt er im
Zaume und beförderte, zur Aufnahme des Handels,
die Oder- und Elbschifffahrt. Ctapelplatze an den ge-
nannten Strömen waren Tangermünde und Frankfurt.
Nicht weniger sorgte er für die Bildung des Vol-
kes. Er zog viele fremde Gelehrte in's Land, und
stiftete die Universität zu Prag.— Er beschäftigte die
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26
Erster Z e i tr a u in.
geizig und unbarmherzig, und kam nur von Zeit zu
Zeit in die Mark, um sic sogleich mit dem erpreßten
Gelde wieder zu verlassen. Die Statthalter mochten
und konnten die allgemeine Unordnung so wenig Lil-
gen, daß die Verwüstungen und Gewaltthatigkeiten
auf's Höchste stiegen, jeder Verkehr aufhörte, das
platte Land dem Raubsinne der Burgherrn preisge-
geben war, und die Städte Berlin, Brandenburg,
Köln, Rathenow und Spandow einen Bund wieder
das Raubgesindel schließen mußten. Ueberdies fielen
mehre Nachbarn, besonders die Lüneburger, Anhal-
tiner und Magdeburger in das herrenlose Land und
übten die unerhörtesten Grausamkeiten aus; die letzten
schleppten aus Rathenow 166 Wagen voll geraubten
Guts unter Anführung ihres Erzbischofs weg. Da-
bei seufzten die unglücklichen Bewohner der Mark un-
ter der Herrschaft habsüchtiger Priester und Mönche,
die durch allerhand Trug und Gaukeleien das Volk
tauschten und noch armer machten, als es schon war.
Das wilsnacker Wunderblut und die Sündenwage
geben dafür Zeugniß.
Als Jobst von dem ausgesogenen Lande Nichts
mehr erpressen konnte, verpfändete er dasselbe an den
Markgrafen, Wilhelm von Meißen, dessen gute Re-
gierung jedoch zu kurz war, (sie dauerte nur ein Jahr)
um dem Lande ersprießlich zu sein. Iobst's Wieder-
eintritt in die Pfandschaft ward zum Zeichen neuer Un-
ruhen. Doch bald starb er kinderlos, und die Mark
fiel wider an Sigismund zurück, der unterdeß die
durch Erbschaft von seinem Bruder Johann gewon-
nene Neunrark bereits an den deutschen Orden in Preu-
ßen verpfändet hatte.
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Zweiter Zeitraum.
Noth kehrten da ein, wo vorher Reichthum und Ue-
berfluß gewohnt hatten, und wo Krieg und Zwietracht
Hausen, da ist kein Wohnsitz der friedlichen Musen.
Zweiter Zeitraum.
V o u Friedrich 1. b i s auf den großen
Kurfürsten, Friedrich Wilhelm.
1415 — 1640.
Das hohenzollerische Haus.
1415 — X.
Haus der Grafen von Hohenzollern gehört zu
den ältesten in Deutschland, und leitet seinen Ur-
sprung von Thassilo her, der zu Karl des Großen
Zeiten gelebt und die noch jetzt blühenden zollcrschen
Lande in Schwaben besessen haben soll. Der erste
Kurfürst von Brandenburg aus diesem Haufe war
Friedrich 6., Burggraf zu Nürnberg, ein ansehnli-
cher Fürst in Franken, jetzt genannt:
Friedrich 1. 1415—1440.
Stammvater des geliebten, allverehrten preußi-
schen Königshauses. Sanftmuth, Tapferkeit und
Liebe zur Gerechtigkeit waren seine Zierde, wozu noch
eine hohe Bildung des Geistes kann Dcßhalb wurde
er von allen Rcichsstanden geliebt und geachtet und
besaß ihr uneingeschränktes Zutrauen; wenn es einen
Reichskrieg gab, ward er zum obersten Feldherrn er-
wählt; mußte der Kaiser außerhalb Deutschlands
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Friedrich 1. 1415 — 1440 29
eine Reise machen, so ernannte er ihn zum Neichsver-
wcser.
Schon die anhaltischen Fürsten Brandenburgs
hatten die Lehnsherrschaft über Mecklenburg ausge-
übt. Wahrend der unruhigen bairischen Regierung
aber, hatten sich die Mecklenburger von dieser Lehns-
verbindlichkeit loszumachen gesucht, und bei dem trau-
rigen Zustande ihres Landes war es den Lupenburgi-
schcn Kurfürsten unmöglich geworden, ihre Rechte
wieder geltend zu machen. Gegen die Mecklenbur-
ger wie gegen die Pommern, die einen Theil der
Uckermark an sich gerissen hakten, zog Friedrich zu
Felde, war siegreich, und zwang jene, die Lehnsherr-
schaft anzuerkennen, und diese, auf die Uckermark zu
verzichten.
Die Wiederherstellung der Ordnung in den ver-
wilderten Marken beschäftigte den Kurfürsten, als
ihn das Reich zum Anführer eines Heeres wider die
Hnssiten ernannte.
Johann Huß, des muthigen Luthers muthiger
Vorgänger, Professor der Theologie an der Univer-
sität zu Prag, wagte es, gegen das zügellose Leben
und die verdorbenen Sitten des Klerus zu sprechen,
besonders aber den päpstlichen Ablaß anzugreifen,
und Seelenmessen, Bilderdienst, Mönchslebcn, Oh-
renbeichte, Fasten u. dgl. als auch die Vorenthal-
tung des Kelchs beim Abendmahl für schriftwidrig
zu erklären. Dieß erregte natürlich allenthalben
das grollte Aufsehen, und zog ihm die Feindschaft der
Geistlichkeit zu. Er wurde vor das Concilium. zu
Costnitz geladen, und dort, weil er nicht widerrufen
wollte, als Ketzer verbrannt. Seine zahlreichen An-
hänger gcriethen über- den schändlichen Mord in die