1862 -
Koblenz
: Bädeker
- Autor: Pütz, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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- Autor: Pütz, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
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- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
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1862 -
Koblenz
: Bädeker
- Autor: Pütz, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Leitfaden
bei dem
Unterrichte in der Geschichte
des
Preußischen Staates.
Von
Prof. Wilhelm Pütz,
Oberlehrer am kathol. Gymnasium an Marzellen zu Köln.
(Ein Anhang zu des Verfassers Grundriß der Geographie und Geschichte.)
Dritte, verbesserte Auflage, mit einer historischen Karte deb preußischen Staate».
Koblenz,
1862 -
Koblenz
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- Autor: Pütz, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Georg Eckert-Institut
für intornationale
Schulbuofiforschong
Braunschweig
Bibliothek
Hc-i
Jtc3,*S(2)
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- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Regionen (OPAC): Preußen
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6 Stiftung der Nordmark. Albrecht der Bär. §. 1. 2.
zwischen der mittlern Elbe und der Oder (die Sorben und die Leutizen
bis zur Peene?) und sicherte die sächsische Grenze durch Einsetzung
von Markgrafen. Aber unter Karl's schwachen Nachfolgern verfielen
diese Marken an der Elbe und Saale, indem die Grenzgrafen verjagt
wurden. Erst nach einem Jahrhundert (928) erneuerte König Hein-
rich I. den Kampf mit den Wenden: sein erster Angriff galt den
Hevellern auf beiden Seiten der Havel, er eroberte ihre durch Pfahl-
hecken befestigte Hauptstadt Brannibor, das jetzige Brandenburg, und
gründete die Nordmark an dem linken Ufer der Elbe (dem
Einfluß der Havel gegenüber), die man später die Altmark nannte,
die Wiege des preußischen Staates. Der Markgraf hatte seit der
Mitte des 11. Jahrh, seinen Sitz vorzugsweise in Salzwedel. Doch
bedurfte es noch wiederholter Feldzüge sowohl des Kaisers Otto I.,
als der Markgrafen (Gedo), um die deutsche Herrschaft in dem
Wendenlande zu behaupten und die verlorene wieder herzustellen.
Noch mehr widersetzten sich die heidnischen Slaven der Einführung
des Christenthums, welche Otto I. durch Stiftung von Bisthümern
(Havelberg, Brandenburg, Merseburg) versucht hatte. Sie zerstörten
die Kirchen, schlachteten die christlichen Priester auf den Altären ihrer
Götter, und obgleich einzelne Fürsten den christlichen Glauben an-
nahmen und ihre Unterthanen für denselben zu gewinnen suchten, so
blieb doch der größte Theil des Volkes heidnisch, bis es um die
Mitte des 12. Jahrhunderts dem Markgrafen Albrecht dem Bären
gelang, die Herrschaft der Deutschen und des Christenthums unter
den westlichen Slaven für immer zu sichern.
8- 2,
Aufblühen der Mark Brandenburg unter dem Hause Ascanien
oder Anhalt 1133—1320.
Albrecht der Bär (1133—1170), welcher nach dem Tode
seines Vaters (Otto des Reichen von Ballenstädt) die Herrschaft
Ascanien oder Aschersleben erbte, erhielt vom Kaiser Lothar Iii. für
Dienstleistungen auf einem Zuge nach Italien die damals erledigte
Nordmark (1133) und vom Kaiser Konrad Iii., in Folge der Aechtung
Heinrich des Stolzen, das Herzogthum Sachsen (1138). Doch Heinrich
der Stolze behauptete sich in Sachsen, und Albrecht mußte sich mit
der Mark Nordsachsen Z begnügen, erhielt aber zur Entschädigung
0 So hieß die Nordmark, weil der Markgraf unter der Hoheit der Herzöge
von Sachsen blieb.
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7
Aufblühen der Mark Brandenburg unter dem Hause Ascanien. §. 2.
für den Verlust der herzoglichen Würde die (ursprünglich mit dem
Herzogthum Schwaben verbundene) Erzkämmererwürde. Auch breitete
er bald seine Herrschaft durch Kämpfe gegen die Slaven auf dem
rechten Elbufer aus, machte Brandenburg zum Mittelpunkte seines
christlichen Staates und nannte sich (seit 1157) Markgraf von
Brandenburg; die bisherige Nordmark ward nun Altmark ge-
nannt, die neu erworbenen Lande am rechten Ufer der Elbe hießen
Priegnitz und Neumark. Die unterjochten Slaven mußten das
Christenthum annehmen, und die Bischöfe von Brandenburg und
Havelberg kehrten in ihre seit 1^ Jahrhundert verlassenen Sprengel
zurück. Glänzender noch als seine Tapferkeit, war die Weisheit, mit
welcher er die eroberten Länder zu behaupten und zu cultiviren ver-
stand. Colonisten aus Westphalen, Holland, Flandern, Franken, welche
unter günstigen Bedingungen herangezogen wurden, bauten Dörfer
und Städte nach deutscher Art; letztere, durch mannichfache Vorrechte
begünstigt, wurden bald Sitze von Handel und Gewerbe. Andere,
schon zu slavischer Zeit bestehende Orte, wie Berlin, Spandau u. s. w.,
ließ er ausbauen und erweitern.
Eine Reihe meist hochbegabter und kühn strebender Nachfolger
führte das Begonnene weiter: die Oberlausitz ward gewonnen und
Besitzungen jenseits der Oder, welche dann die Neumark bildeten,
während die bisherige Neumark an der Havel und Spree den Namen
Mittelmark erhielt. Unter dem vorletzten ascanischen Herrscher
Waldemar (j- 1319) umfaßte die Markgrafschaft, in Folge glück-
licher Kämpfe mit den benachbarten Slavenreichen (in Polen, Schlesien,
Pommern und Mecklenburg), alle Theile der heutigen Mark: Altmark,
Priegnitz, Mittelmark und Neumark, dazu die Oberlausitz (so wie die
Lande Sternberg, Crossen und Landsberg); sie war das größte und
selbständigste unter den damaligen deutschen Fürstenthümern und hatte
auch schon (durch Friedrich Barbarossas Belehnung) Ansprüche auf
Pommern links von der Oder erworben. So hoch war das Ansehen
der Ascanier gestiegen, daß sie allein unter den Markgrafen mit den
sechs mächtigsten Reichsfürsten als Erzkämmerer das ausschließliche
Wahlrecht der deutschen Könige als Kurfürsten an sich rissen. Nach
dem Tode des letzten Ascaniers (Heinrich des Jüngern, j- 1320) trat
ein vierjähriges Interregnum in der Mark ein.
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8
Das Haus Baiern in Brandenburg. §. 3.
S- 3.
Zerrüttung Brandenburgs unter dem Hause Baiern (Wittelsbach)
1324—1373.
Schon auf die Nachricht von dem Tode des trefflichen Mark-
grafen Waldemar überfielen die Nachbarn Brandenburgs das verwaiste
Land und nahmen die ihnen benachbarten Striche in Besitz, der Herzog
(Rudolf) von Sachsen (abstammend von einem jüngern Sohne Albrecht
des Bären) suchte sich als nächster Agnat des erloschenen Stammes
der ganzen Erbschaft zu bemächtigen. Aber Kaiser Ludwig der Baier
-wollte die Vereinigung zweier Kurwürden in einer Person nicht zu-
geben und, dem Beispiele seiner nächsten Vorgänger folgend, seine
eigene unbedeutende Hausmacht mehren. Deshalb belehnte er 1324
seinen ältesten (8jährigen) Sohn Ludwighmit der Erzkämmererwürde
und den Ländern, welche Waldemar besessen hatte; doch gelang es
trotz hartnäckiger Kämpfe und bedeutender Opfer an Geld keineswegs,
die ganze Erbschaft wieder zusammenzubringen. Die Verheerung des
Landes durch raubgierige Nachbarn, die Zerstückelung und theilweise
Verpfändung desselben war nicht geeignet, die Bewohner der Mark
mit der Regierung des ihnen aufgedrungenen und häufig abwesenden
Fürsten auszusöhnen, am wenigsten wenn sie sich an den Glan; und
die Macht des anhaltischen Hauses, besonders unter Waldemar, er-
innerten. Daher fand ein allmählich auftauchendes Gerücht, Waldemar
lebe noch, Glauben, und ein Pilger, der sich für den (vor 28 I.)
zur Buße nach Jerusalem gewanderten Waldemar ausgab, Anfangs
günstige Aufnahme, bis er vom Kaiser Karl Iv., als dieser sich mit
Dem baierischen Hause (dessen Gegenkönig er gewesen) aussöhnte, für
einen Betrüger erklärt wurde und sich nach Dessau zurückzog (1355).
— Ludwig übergab (1351) die Regierung seinen Brüdern Ludwig
(dem Römer) und Otto (gegen Verzichtung auf ihren Antheil an
Oberbaiern). Der erstere erhielt durch die goldene Bulle Karl's Iv.
die vierte (letzte) weltliche Kurwürde 1356. Als Ludwig der Aeltere
und bald darauf auch sein einziger Sohn (Meinhard) starb, hätte
Oberbaiern nach frühern Verträgen der baierischen Linie in Branden-
burg zufallen müssen, allein Stephan von Niederbaiern bemächtigte
sich des Landes. Aus Abneigung gegen diesen ihren Bruder, ließen
sich Ludwig der Römer und Otto vom Kaiser zu einer Erbverbrüderung
bereden, wonach Brandenburg dem Hause Luxemburg zufallen sollte.
«Liehe die Stammtafel S. 9.
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11
Das Haus Luxemburg in der Mark Brandenburg §. 4.
Jost von Mähren und verkaufte die Neumark, welche nach
dem Tode seines kinderlosen Bruders Johann an ihn zurückgefallen
war, an den deutschen Orden.
Jost (1388—1411) ließ die Mark durch Hauptleute verwalten
und erschien nur zuweilen selbst, um Geld zu erpressen. Grenzstreitigkeiten
mit den benachbarten Fürsten und wüste Fehden zwischen dem Raubadel
und den reicheren Städten vollendeten die Zerrüttung des Landes.
Als Sigmund vorzüglich durch die Bemühungen des Burggrafen
Friedrich Vi. von Nürnbergs) (dessen älterer Bruder Sigmund's
Schwager war) aus der fränkischen Linie des Hauses H ohenzollern
zum deutschen Könige erwählt worden war, überließ er diesem (durch
einen Vertrag zu Ofen 1411) die erbliche „Hauptmanns chast"
in der (durch den Tod seines Vetters Jost ihm wieder zugefallenen)
Mark Brandenburg. Um ihn zu veranlassen, dem zerrütteten Lande
seine Fürsorge zuzuwenden, wies er ihm als Entschädigung für seine
Verwaltung die Summe von 100,000 ungarischen Goldgulden an,
die den Einkünften des Landes entnommen werden sollte und wofür
ihm die Mark bis zur Zahlung als Unterpfand dienen sollte* 2). Sig-
mund behielt sich noch die Kurwürde vor, bis er (30. April 1415)
auf dem Concilium zu Costnitz, um die besondere Kurstimme Branden-
burgs herzustellen und somit die Zahl der Kurfürsten wieder voll-
ständig zu machen, dem Burggrafen, der ihm bei der Kaiserkrönung
und in den Angelegenheiten des Concils fernere wichtige Dienste ge-
leistet hatte, die Mark Brandenburg nebst der Kur- und
Erzkämmererwürde erblich übertrug unter dem Vorbehalte der
Wiedereinlösung (gegen 400,000 ungarische Gulden oder 1*/) Mill.
Thlr.) für den Fall, daß der Kaiser selbst oder sein Bruder Wenzel noch
männliche Erben erhielte. Da beide ohne männliche Nachkommen
starben, so erlosch (mit Sigmund's Tode) das Einlösungsrecht3).
Die feierliche Belehnung, ebenfalls zu Costnitz 1417, war nur eine
Form, wodurch Friedrich ins Kurfürstencollegium aufgenommen wurde.
So begründete Friedrich l. eine Dynastie, welche nun schon fast
fünftehalb Jahrhunderte hindurch erst den brandenburgischen Kurhut,
Hahn, L., Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg. 1859.
2) Die herkömmliche Erzählung von dem Darlehnsgeschäft, durch welches die
Marken an die Hohenzollern gelangt seien, ist nach Riedel's Untersuchung erst im
Anfange des 17. Jahrhunderts aus einer oberflächlichen Auffassung entstanden.
I) Riedel, A. Fr., zehn Jahre aus der Geschichte der Ahnherren des preußi-
schen Königshauses, 1851. Desselben Geschichte des preußischen Königshauses.
1. u. 2. Bd. 1861.
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Die Kurfürsten von Brandenburg aus dem Hause Hohenzollern.
1. Friedrich Vi. (I.), Burggraf unterhalb Gebirges, erhält die Statthalterschaft in der Mark Brandenburg 1411, die Landeshoheit
daselbst mit der Kurwürde 1415, vereinigt die fränkischen Länder wieder 1420, ch 1440.'
Johann, 2. Friedrich Ii., Kurfürst 1440,
verzichtet auf Brandenburg, dankt ab 1470, ch 1471.
1457 auch auf Baireuth, ,---------—-----------
f 1464. 4. Johann Cicero, f 1499.
3 Albrecht Achilles, 1440 in Ansbach, Friedrich, in Altmaik u. Prtegnitz,
1457 in Baireuth, 1470 Kurfürst, 1486
ch 1463.
5. Joachim I. Nestor, ch 1535.
Albert, Erzbischof zu
Magdeburg u. Mainz,
Bischof;. Halberstadt.
Friedrich zu Ansbach, Barbara,
u. nach dem Tode s. Bruders S. Herzogin von
auch zu Baireuth, f 1536. Glogau.
Gem. Sophia, T. Casimir's v. Polen.
Sigmund, zu Baireuth,
f 1495.
6. Joachim Ii. Hcktor, ch 1571. Johann, Markgr. in Küstrin.
7. Johann Georg, ch 1598.
Gem. Sophia, Tochter des Herzogs
Friedrich Ii. von Liegnitz.
Barbara,
verm. mit Georg
von Liegnitz.
8. Joachim Friedrich,
1- 1608.
2. Gem. Eleonore v. Preußen.
Christian,
seit 1603 in Baireuth.
Seine Linie erlischt 1769.
Casimir, Erbprinz von Albrecht, Georg,
Baireutb, ch 1527. Hochmeister d. deutschen Ordens, in Ansbach, erkauft
seit 1525 Herzog in Preußen, Jägerndorf.
Albert, ch 1568. --------------
in Baireuth, — — ----- Georg Friedrich,
t 1557. Albrecht Friedrich, inansbach,Jägern-
—------------ Hrzg. in Preußen, seit 1573 blöd- dorf u. seit 1557 in
Joachim Ernst, sinnig, ch 1618, Gem. Eleonore, Baireuth, f 1603.
9. Johann Sigismund, f 1619.
Gem. Anna v. Preußen.
10. Georg Wilhelm, ch 1640.
Johann Georg
erhält Jägerndorf 1606, ch 1624.
seit 1603 in Ansbach. Tochter des Herzogs von Jülich,
Sein letzter Nachkomme Cleve und Berg.
(Alexander) restgntrt 179 l. ——---------------------------
Anna, Eleonore,
Gem. des Kurf. Gem. des Kurf.
Johann Sigmund. Joachim Friedrich.
11. Friedrich Wilhelm, ch 1688.
1. Gem. Louise Henriette von Oranien, 2 Dorothea von Holsten Glüeksburg.
12. Friedrich Iii., König seit 1701, ch 17137