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1. Kleine Geographie oder Abriß der mathematischen, physischen und besonders politischen Erdkunde ; nach den neuesten Bestimmungen für Gymnasien und Schulen - S. 9

1821 - Leipzig : Hinrichs
Mathematische Geographie. '9 mcl um uns her einen Kreis, kn besten Mittelpunkte wir stehen; er -heißt der scheinbare (sichtbare, natürliche) Hori- zont oder Gesichtskreis, und ist dem wahren Hori- zont entgegengesetzt, d. h. dem allenthalben um 90° Pom Zcnith und Nadir entfernten Zirkeln H. 19. Alle nach einem von den vielen Punkten eines Ho- rizonts gezogenen Linien heißen Weltgcgendcn, Winde, Striche (pisóse). Die H a u p t g cg e n d c n sind Morgen oder Osten, Mittag oder Süden, Abend oder Westen. Mitter- nacht oder Norden, und sic werden wieder in kleinere Theile, ge- wöhnlich in 32 oder 64 getheilt. Die Mitte zwischen Norden und Osten ist Nordost (No), die zwischen Osten und Süden Süd- ost (80) rc. Bei einer neuen Abtheilung dieser Zwischenräume entstehen Nordnordost (Nno), Ostnordost (Ono), Ostsüdost, (080), Südsüdost (880) rc. Eine nach den Himmelsgegen- den abgetheilte Scheibe heißt eine Rose (Windrose), so wie ein Kompaß ein Kästchen mit einer nach den Himmelsgegen- den abgetheilten Scheibe und mit einem Stifte im Mittelpunkte eines in Grade abgetheilten Zirkels, auf welchem eine Magnet- nadel oder ein künstlich magnclisirter eiserner Stab sich befindet. Da aber die Magnetnadel nur ungefähr N. und S. zeigt, so Muß man für jeden Ort, wo man sie brauchen will, d>e Größe ihrer Abweichung von der wahren Mittagslinie gegen O. oder W. kennen. Zu Berlin ist sic 17o 47'; anderwärts 17, 22 rc. §. 20. Die Bewohner der Erde leben unter 3 S p h ä r c n, der geraden (oder liegenden), parallelen (oder- stehenden) und der schrägen (schiefen) Kugel, (8pliserg recta, parallela et obliqua). Die ersten, denen jeder Stern sichtbar ist, leben um den Acquator; die zweiten, denen immer nur eine Hälfte des Himmels sichtbar ist, wür- den die Bewohner der Pole seyn; alle übrigen Erdbewohner wohnen unter der dritten, wo die Sonne und alle Sterne in einer mehr oder minder schiefen Richtung aufgehen. Die Bewohner der Erde, die mit uns auf demselben Parallelzirkel, oder 18o° L. von uns wohnen, heißen Ncbenbewo hner; die mit uns denselben Meridian und gk'iche, aber südliche Breite haben, Geg en b cw 0 h ne r; die auf der andern Hälfte unsers Meridians, 380° L., und eben so.viel Grade südlich, als wir nördlich wohnen, Gegenfüßler (Anti- poden). §. 21. Der Umfang d-e s E r d a q u a t 0 r s wird zu 54ocr geographischen Meilen angenommen ; die G r ö ß e d e s E r d d i a- metcrs 1716s geographische Meilen. Diese zusammen mul-

2. Kleine Geographie oder Abriß der mathematischen, physischen und besonders politischen Erdkunde ; nach den neuesten Bestimmungen für Gymnasien und Schulen - S. 12

1821 - Leipzig : Hinrichs
12 Einleitung. nimmt ihrer fünf an; der größte derselben befindet sich auf der westlichen Halbkugel, und heißt Amerika; die vier- andern liegen größtenthcils auf der östlichen Halbkugel; der kleinste heißt Europa, diesem g. S. liegt Afrika, und im 0. von beiden Asien; im S. 0. von diesem ist Austra- lien, das aus großen und kleinen Inseln zwischen Asien und Amerika besteht. •— Hat das Land keine Gebirge, oder nur wenige Berge, so heißt cs flaches, ebenes Land. Eine aus vielen zusammenhangenden Bergen bestehende Ge- gend heißt Gebirge, so wie das zwischen Bergen liegende Land Thal. Die Gebirge werden nach ihrem Alter in Urgcbirgc und aufgesetzte, nach ihrer Richtung in Parallel- und Meridiangebirge, nach ihrer Höhe in Hoch-, Mittel-, irnd Vorgebirge, nach ihrer Lage in inländische und Küstcn- gcbirge mit den Vorgebirgen oder Caps eingetheilt. Enger Paß ist ein schmaler Durchgang durch das Gebirge, und Vorgebirge, Cap eine ins Meer sich ausdehnende Land- spitze. Der höchste Berg der Erde ist der Dha walagirr oder Dholagir (der weiße Berg) in Asien, 26,862 Fuß hoch. Einige Berge, die Vulkane, speien Feuer rc. Diese Berge werden nur durch Thaler und Flüsse von einander ge- trennt, und ziehen sich auch unter der Oberfläche des Meeres fort. Nach den Graden der Höhe zeigt sich auf den Gebirgen üppiger Pflanzenwuchs, so wie auf den schneebedeckten Gipfeln oder in den mit ewigem Eis erfüllten Hochthälern (Gletschern oder Fernern) der ununterbrochene Winter. Die Linie, von der an diese Region beginnt, heißt die Schneck inie, die nothwendig unter den verschiedenen Graden abweicht. In dc^r Aeqnatorgegendcn beginnt sie erst mit 14,760, in den Pyrenäen mit yooo $. Höhe; in größerer Entfernung vom Aequator nähert sie sich dem Boden immer mehr, bis sie endlich in den Pokargegenden die Erdebene berührt. Ein 'von allen Seiten mit Master umgebenes Land heißt Insel, Eiland, so wie das nur an einer Seite mit dem festen Lande zusam- menhangende Land Halbinsel; Land- oder Erdenge ein schmaler zwischen zwei Meeren befindlicher Landstrich, der zwei größere Länder verbindet, und Erdzunge ein schmaler, sich in einen Fluß oder ins Meer erstreckender Landstrich. Niedrigere, vom Wasser überströmte Inseln heißen Felsen oder Klippen, wenn sie spitzig, zulaufen, Untiefen oder Sandbänke, wenn sie eine breite Oberfläche haben. Dü- nen sind wandelbare Sandhügcl, die das Land vom Meer trennen, und Watten Sandplatten', über welche die Fluth strömt, und bei der Ebbe wieder abläuft. Die Oberfläche 1

3. Kleine Geographie oder Abriß der mathematischen, physischen und besonders politischen Erdkunde ; nach den neuesten Bestimmungen für Gymnasien und Schulen - S. 14

1821 - Leipzig : Hinrichs
Einleitung. i4 heißt er Küstenfluß, und verliert er sich, ohne das Meer zu erreichen, im Sande, Steppenfluß. Einige Quellen sind im Sommer kalt, andre» frieren im Winter nicht zu. Mit mineralischen Theilen merklich vermischte Wasser heißen Mineralwasser, so wie warme Bäder diejenigen, die wärmer als der Luftkreis sind. Die unsre Erde um, fließende ungeheure Wassermasse heißt das große Welt.' meer, die offenbare See, der Ocean. Die größte Tiefe desselben übersteigt selten das Maß einer teutschen Meile; die Ostsee und das caspische Meer haben 3oo, die Nordsee 1200, das mittelländische Meer 9000$. Tiefe. Das Wasser desselben ist salzig und bitter, sieht gewöhnlich dunkel, blau, aber auch in mehrern Gegenden roth, grün, schwarz, trübe, grau, weiß aus, indem es diese Farben von Gewachsen, Würmern, der Farbe des Grundes, dem Widerschein der Wol, ken entlehnt, und leuchtet zuweilen bei Nachtzeit, welches von mikroskopischen Molusken entsteht. Meistens strömen die Meere von O. nach W. wegen der Umdrehung der Erde; besonders stark ist dies zwischen den Wendekreisen. Da nun auf diese Art das Wasser beständig an Amerikas Küsten ge, trieben wird, so entstehen aus der dortigen Brechung desselben auch rückwärtsgehende Strömungen. Eine merkwürdige Be, wegung des Meeres, deren Grund -man in der anziehenden Kraft des Mondes sucht, ist die Ebbe und Fluth, da nämlich das Wafler in Zeit von 24 Stunden und 4g Minu, tcn zweimal gegen das User andringt und eben so oft wieder zurücktritt; Ebbe ist die Bewegung des fallenden, Fluth die des steigenden Wassers. Jeder Auflauf desselben dauert gewöhnlich etwas über 6 Stunden; aber zum Fall wird meistens mehr Zeit, als zum Steigen erfordert; in einigen Gegenden dauert die Ebbe um die Nachtgleichen 9, und die Fluth nur 3 Stunden rc. Nach Verschiedenheit der Gegenden erhebt sich während der Fluch das Meer von 1 bis 5o Fuß. Im mittelländischen Meer nimmt man sie wenig, und in der Ostsee gar nicht gewahr, mit Ausnahme der dänischen Küsten, wo sie vom Druck des Oceans durch die Noidsee und den Kattegat entsteht. Einige Meeresgegenden haben eine kreis, förmige Bewegung ihres Wassers, Wirbel, Strudel, Mahl ström genannt. Strömungen oder Ab, und Zu, flüsse des Wassers mit entgegengesetzten Ne be n str ö m un g en sind besonders häufig in Meerengen, namentlich solchen, durch weiche große Meerbusen mit dem Ocean zusammenhän, gen, z. E. ans dem mittelländischen Meer in den Ocean, im Sunde. V r a u d u n g e n entstehen durch das Zusammenstößen

4. Kleine Geographie oder Abriß der mathematischen, physischen und besonders politischen Erdkunde ; nach den neuesten Bestimmungen für Gymnasien und Schulen - S. 16

1821 - Leipzig : Hinrichs
\ Einleitung. a 6 tz. 6. Das physische Klima eines Orts oder einer Gegend (das nicht zu verwechseln ist mit dem mathematischen Klima, s. S. 8.) ist die durch Lage, Boden und Anbau De; stimmte natürliche Beschaffenheit desselben. Slum. Nicht alle Lander unter dem Aeqnator haben außeror- dentliche Hitze; einige hohe Gegenden der heißen Zone (s. I. $>'. i5.) baden unausstehliche Kalte. Je höher ein Ort über der Meeres- fläche liegt, desto kälter ist sein Klima. Die in weiter Entfernung vom Meer liegenden und mit Bergen, Wäldern, Morästen uno Seen versehenen Länder haben kälteres Klima, als die, welche an dem Me-re liegen, das im Sommer kühler und im Winter wärmer ist, als die Luft. Hohe , mit Schnee bedeckte Gebirge verursachen kalte Lust, halten aber auch oft noch rauhere Winde ab. Ein angebautes Land ^hat allemal ein milderes Klima, als ein unangebaütes unter gleichem Erdstrich ; denn hier halten dicke Wälder, Dornfträuche und Schling- pflanzen die Erwärmung der Sonne ab. Je weiter ein Land gegen O. und von den südlichen Meeren entfernt liegt, desto rauher ist das Klima. §. 7. Alles, was die Erde und das Meer mit und ohne menschliche Beihülfe hervorbringen, heißt Produkte, die man in drei Haüptklasscn oder Naturreiche theilt, Thier, reich, Pflanzenreich, M i n e r a l ien r e i ch. Den größ, ten Prednkrcnreichthum hat der heiße Erdgürtel; er enthalt dis kostbarsten Metalle und Steine, die heilsamsten Wurzeln, Pflanzen und Krauter, die treflichsten Baumfrüchte, die fein, sten Holzarten, die edelsten und schönsten Thiere. Dieser Reichthum der heißen Zone erstreckt sich noch in die zunächst, liegenden Striche der gemäßigten Erdgürtel, denen aber mehr die gemeinern Metalle, Pflanzen/ Gewächse, Daumfrüchte, Holz, und Thierarten zugetheilt sind. Mit der größten Sparsamkeit sind die P 0 l a r l a n d e r bedacht. Ihr Natur, reichthum beschranket sich auf Wurzeln, Flechten, Laubmoose und Gesträuche, Beeren, Pelzthiere; nur in einem Theile dieser Zone sind Aennthierc und Hunde. Manche Produkte des Pflanzen, und Thierreichs lassen sich aus dem Erdstrich, wo sie einheimisch sind, ohne Nachtheil in einen andern ver, setzen, andere schlechterdings nicht. Wilde Thiere, denen die Natur ein gewisses Klima angewiesen hat, wandern bei der Veränderung desselben aus. Amerika hat keine Elephanten, wie Asien und Afrika, und erhielt erst nach seiner Entdeckung die europäischen Hausthiere. Sinnt. Eine weitere Ausführung dieses §. und eine ausführ- liche Beschreibung aller- Naturprodukte, die für die Geographie wich- tig sind, s. in meinem „Handbuch der Naturgeschichte." 2 Bande. 2te Anst. Leipzig, 1820. 8. mit Kupf. und in meiner „Naturgeschichte für Real- und Bürgerschulen." Leipzig, »8tö. ö. mit Kupf.

5. Kleine Geographie oder Abriß der mathematischen, physischen und besonders politischen Erdkunde ; nach den neuesten Bestimmungen für Gymnasien und Schulen - S. 18

1821 - Leipzig : Hinrichs
Einleitung. >6 Ilt. Politische Geographie. §. i. Jedes Land, dessen Einwohner sich zu einem durch bestimmte Gesetze begründeten bürgerlichen Verein unter einer gemeinschaftlichen Oberregierung verbunden haben, heißt ein Staat, und wird in Ansehung seines Umfangs oder seiner Verfassung genannt: Kaiser thum, Königreich, Erzherzogthum, Großherzogthum, Großfürstenthum, Herzogthum, Mark- oder Landgrafschaft, Fürstenthum, Grafschaft, Republik oder Frei, stadt (freie Stadt). H. 2. Die ersten Denkwürdigkeiten jedes Staats sind seine Gränzen, Lage, Größe und Eintherlung. Die Gränzen sind entweder natürliche durch Gebirge, Meere, Flüsse, Sprachen; oder politische, durch Smatsverträge festgesetzte. -— Die Lage wird nach mathematischer Breite und Länge untersucht, und ist in physischer Hinsicht hoch oder niedrig. — Die Größe wird gemeiniglich nach Quadrat- meilen bestimmt. — Die Eintheilung ist entweder geo- graphisch, wenn ein Staat aus festem Land und Inseln besteht, wenn die Theile desselben durch Gebirge und Flüsse getrennt, und in Ansehung des Klima und des Bodens merk- lich verschieden sind; oder historisch, wenn man den all- mäligen Anwachs des Staats nach der Zeitfolgc beschreibt; oder endlich politisch, wenn die einzelnen Provinzen, Gou- vernements, Departements rc. eines Staats angegeben wer, den. — Neben lä nder und Kolonien sind von dem Haupt- und Mutter lande abhängige Provinzen in der Nähe und Ferne. >— Die einzelnen Wohnplätze eines kulti- vieren Landes sind Dörfer, Weiler, Flecken, Markt- flecken, Städte, Festungen. H. 3. Bei den Einwohnern eines Staats betrachtet man ihre Anzahl, Hauptklasscn, Sprache, Reli- gion, Kultur und Gewerbe. Die Volksanzahl zei- gen am zuverlässigsten die jährlichen Zählungen; in Ermange- lung derselben schließt man sie nach Wahrscheinlichkeit aus der Anzahl der Fcuerstellen und dem Verhältniß der Sterbenden zu den Lebenden. •—> Die Hauptklassen einer Nation sind: der Adel, die Geistlichkeit, die Bürger und Bauern, welche letzten entweder frei oder leibeigen sind. >—> Fast jedes eurspäische Hauptland, jede große Weltnativn und auch viele Nebenländer und kleine Völker haben ihre eigene Sprache; in einigen Ländern sind noch eigne Gelehrten-, Rciigions- und Hofsprachen» — Herrschende Religion wird diejenige genannt, welche die größten Vorrechte in einem

6. Kleine Geographie oder Abriß der mathematischen, physischen und besonders politischen Erdkunde ; nach den neuesten Bestimmungen für Gymnasien und Schulen - S. 19

1821 - Leipzig : Hinrichs
Politische Geographie. 19 Lande genießt; oder zu welcher sich die meisten Einwohner be/ kennen; bei der dies nicht Statt findet, heißt die geduldete. Man theilt die verschiedenen Religionsvarkeien am besten ein: i) in Fetisch/, Stern/, Feuer/, Thier/, Menschen/, B i l d era nbe ter; 2) in An bcter Ein cs Gottes: a) Juden; >/) Christen; aa) lateinische oder abendländische (Katholiken, Lutheraner, Reformirfe, Englisch/ Reformiere); Mennonitcn, Quäker, Herrnhuter, Methodisten: Unlkarier oder Antitrinitariee, Socinianer, Arminiäncr, Arianer; bb)' griechische oder Morgenlandische; o£) rechtgläubige, Melchiren: Russen mit Kosaken, Roskolniken oder Starowerzi; ß) Nesto/ rianer (Thomaschristen, Anhänger des Dalai Lama), Mono/ phpsiten (Jakobiten, Kopten, Maroniten, Armenier); c) Mu hamedqner, Sunniten und Schiiten. Der Vorsteher der muhamedanischen Neltaion heißt Mufti; der lamaischen Dalai Lama und Bogdo/Lama. In der katholischen Kirche sind die Häupter: Papst, Kardinäle, Patriar/ chen, P r i m a t e n, Erzbischöfe, Bischöfe, Aebte, Aebti ssin ne n, Pröpste re. Einige dieser Würden findet man auch in protestantischen Ländern (wo auch Superintenden/ ten :c.) und in der griechischen Kirche. — Die Kultur einer Natron gründet sich vorzüglich auf ihr Studium der Wissend schäften und Künste, auf ihre Lehranstalten und andre zur Verbreitung nützlicher und angenehmer Kenntnisse bestimmt^ Einrichtungen. — Was die Gewerbe betrifft, so beschäftigest sich die Bewohner des platten Landes vorzüglich mit Ackerbau und Viehzucht, und die Bewohner der Städte vornämlich mit Handwerken, Künsten, Manufakturen, Handel. Werden diese Gewerbe fast allgemein in einem Lande oder in einer Sradt getrieben, so wird dies Handels/ oder Fabriken/ land, Handels/ oder Fabrikstadt genannt, und liegt diese am Meere, so heißt sie Seestadt. Der Handel stem/ pelt alle Produkte zur Waare, und ist immer nur Tausch der Waare gegen Waare oder Geld; dieses letzte ist entweder blos Rechnuttgs / oder Papiergeld, oder klingende Münze. Der Handel wird in den ifi/ und ausländischen, den Activ/ und Passiv/, den Eigen/ und Transito/ ( Spediuons/) Handel eingetheilt, und durch die Schiffahrt auf Meeren, Flüssen, Kanälen, die Posten, Banken, Handels/ und Versichcrungs/ (Assecnranz/) Gesellschaften und Messen befördert 4. Zu den allgemeinen Slaatseinrichtungen gehören endlich auch die Regier« ngsform, die Einkünfte und die K r.iegsverfa ssu ng. H. 5. Die Regierungsform ist monarchisch, D 2

7. Kleine Geographie oder Abriß der mathematischen, physischen und besonders politischen Erdkunde ; nach den neuesten Bestimmungen für Gymnasien und Schulen - S. 20

1821 - Leipzig : Hinrichs
; Einleitung 30 wenn die höchste Staatsgewalt in den Händen eines Einzigen ist, er heiße Kaiser, König, G-oßherzoq. Herzog ic. ©cnrt der Regent an keine Gesetze gebunden ist, und nach Willkühr Über das Leben, die Freiheit und das Eigenthum seiner Unter/ thanen verfügt, so ist er Despot. Unumschränkt wird her Regent genannt, der das Recht, Gesetze zu geben, unbe/ dingt, bloß nach seinem eigenen Gutbefinden, ausübt. Bei der è i n g e sch r à n k t e n S t a a t s v c r fa s su n g wachen R c i cb s/ oder Landstände, die aus den Hauvtklassen eines Volks (H. 3.) bestehen, und deren Versammlung Reichs/ oder Land/ tag, Parlament, Ta g sa tz u n g rc. genannt wird, über die Beobachtung der Grundgesetze, und verhindern den Mißbrauch der höchsten Gewalt des Regenten. In einem Freistaat oder in einer R ep u b l ik ist die Regierung in den Händen entweder der Vornehmsten, oder des gesamten Volks; in jenem Fall ist der Freistaat a ri st o krat isch, in diesem de m okra ti sch. Wenn in der Hauptstadt des Freistaats der Sitz der Regierung über den ganzen Staat ist, so ist er einfach; zusammengesetzt wird er genannt, wenn er aus mchrern Freistaaten besteht, deren jeder seine besondre unabhängige Regierung hat, und mit den andern nur zur gemeinschaftlichen Sicherheit verbunden ist. §.6. Zu den zur Erhaltung der innern und äußern Sicher/ ' heit nöthigen Geldsummen werden die E i n k ü n fte benutzt, die in Naturprodukten und Geld bestehen, und aus dem Eigenthum des Staats (Domamen und Regalien) und den Abgaben de. Ein/ wohner desselben einspringen. Reichen diese Einkünfte nicht für die Bedürfnisse hin, so werden Staats/ oder National/ schulden erzeugt. h. 7. Zur Erhaltung der äußern Sicherheit des Staats dient die Kriegsmacht, welche in die Land/ und Sec/ macht eingetheilt wird. Die Landmacht besteht in Znfan/ tcrie (in Bataillons und Kompagnien), Kavallerie (Kürassiere, Dragoner, Chevauplegers, Husaren, Ulanen, Lanciers rc. in Escadrons), Artillerie (Ingenieurs, Kanoniers, Bombardiers, Sappeurs, Mineurs), alle nach Regimentern eingetheilt; außer diesen Bürger / oder Nationalgarden, Landwehr, Landsturms.; die Seemacht in einer Anzahl Kriegsschiffe. Die Kriegsschiffe, die 5o-—120 Kanonen führen, heißen L i n i e n sch i ffe, weil fié bei dem Seetreffen gewöhnlich eine Linie bilden; die weniger Kanonen führen, heißen Fregatten, Galeeren, Schaluppen, Bombardiergallioten, Schebecken, Kanonierböte, Korvetten, Kutter rc. Eine Anzahl von 10 und mehrern Kriegsschiffen heißt eine Flotte, eine geringere Anzahl ein Gesch wader. In Kriegszctten werden auch Kaperschiffe ausgerüstet.

8. Kleine Geographie oder Abriß der mathematischen, physischen und besonders politischen Erdkunde ; nach den neuesten Bestimmungen für Gymnasien und Schulen - S. 21

1821 - Leipzig : Hinrichs
21 " «■' • ‘ > N ‘ ni i ■ :> ■' ' 1 , 1 . '> '1 E r st e r A b s ch n i t t. E u r o p a. z. I. §age, Grànzen und Grssie. Europa liegt vom 26 — 750 N. B. und 6 — $6° O. L., und granzt g. W. an das atlantische Mecr, g. S. an das atlantische, mirteiìàrii dische und schwarze Meer, g. 0. an den Archipelagus, die Strasie der Dardanellen, das Marmormecr, die Meererige von Konstantinopel, das schwarze Meer, die Strabe von Frodo/ sia, das azowsche Meer, dcn Flutz Don, die uralfìbett und wcrchoturischcn Gebirge, g. N. an das nlrdliche Eismecr. Die Grbste ist 153,529 &. M. h. 2. Gebirge: Die Pyrcnàen zwischen Spanien und Frankreich, die schweizer, d stre i ch i sch en rc. A l p en, die Apenninen, Sudetcn, Karpat-en, Hàmus> Scwogcbirgc odcr Kèlen, Wolchonski/ oder Wal/ d a i b e r g e, U r a l g e b i r g e rc. Der hdchste Berg in Europa ist der Montblanc 14,793 F. hoch. Vorgebirge: das Nordcap, C. Mata pan, C. S t. Vincent, C. Fi/ ni sterre, C. Lizard, Landsend rc. Vulkane: der Aetna io,484 F., der Vesuv 3283 F., der Hckla 56oo F. hoch rc. ' §. 3. Me ere: 1) das ndrdliche Eismecr odcr N 0 r d m c e r im N. mit seinem Bufen, dem w e i st e n M e c r e. 2) Der sk a n d i n a v è sch e oder N 0 r d 0 c e a n im N. W. mit dem norwegischen Meere im W. von Norwegcn, dem britischcn Meere im 0. von Grotzbritanicn, dem te ut/ sch e n Meere odcr der N 0 rd se e, mit der S àde r se e, dem K a t t c g a t odcr S k a g c r r a k, der O st se c oder dem b a l t i( schen Meer (das hbher sieht, als die Nordsee) mit dem fi ni sche n und bo thnischcn Mccrbusci3) Das a ti lantische oder we stlich e M e e r mir dem spanischen oder b i s c a p i sch e n M c e r, dem a q u i t a n i sch e n M e e r e, dem britijchen Kanal (ìn lvisncli«, Kanal), dem ir là n dische n Meere zwischen England und Jrland, dem m i t te l l à n d i sch e n Meere (das 6 First hèher steht, als das atlantische Meer), wozu das a d r i a t i sch e M e e r <ii Venetis ), der riìrkisch e Archipelagus oder das /

9. Kleine Geographie oder Abriß der mathematischen, physischen und besonders politischen Erdkunde ; nach den neuesten Bestimmungen für Gymnasien und Schulen - S. 24

1821 - Leipzig : Hinrichs
24 Europa. Lausitz (Wenden), Bshmen rc. ; n) die türkisch/tatarische in dee Türkci, Krim rc. — Autzerdem die jüdischc und Zigeu/ ner/Sprache. — Die H a u p tr e l i g i o n c n sind die christ/ I i ch e, jüdisch e und m u h a m c d a n i f d; e ; auch finbei man in cinem kleinen The ile von Ausila nd und Norwegen soge/ naunte H c i d e n. §. ro. The ile. Nach Naturgranzen zerfallt Europa in 2 Halften: West.' und Osteuropa; cine Lin'ie vom wei/ yen Meepe an durch die M. des sinischcn Meerbusens bis an die Mordküste des adriatischcn Meeres macht die Thcilung. In W e st e u r o p a: r) Alpenlànder; im N. der Alpe» : Schweiz, Teutsch/ land; im S. Italie»; im W. Frankreich. - 2) Die p y r e n a i sch e H a l b i n se l : Spanien, Portugal. 3) N o r d se e li n b e t ; im W. das britische Neich, Fàrocr, Zsland; im O. Danemark, Norwegcn. 4) Ostseelànder; im W. Schweden, im 0. Rutzland; im S. Preusten. In Osteuropa: 1) Im S. der Karpaten: Unger», Siebenbürgcn, tñr/ kische Lànder, Dalmarien, Jllyrien. 2) Im 9}.' der Karpaten: Galizien, Polen, Rustland. A nm. Eiue ausfuhrliche Darstellung Europas und der andern Erdtbeile uach Naturgranzen findet man -in meiner „Geographie sur Real- und Durgerschulen." 2te Auflage. Leipzig, 1818. 8. mit i Charce. Nach den durch Vertrcige bestimmten Grànzen und der Würde der Regenten Hat Eur-opa: 1) 3 K a i se r t h ü m e r : O e st r e i ch, R u tz l a n d, T ü r k e i. 2) 15 K è n i g re tch e: Baiern, Danemark, Frank/ r e i ch, G r o st b r i t a n i e n und I r l a n d, H a n o v e r, I t a/ lien. Ne a pel und Siri lien (beider Sicilie», dies- und jenseir der Mecrenge), N i e d e r l ti n b e, Portugal, Preu/ sten, Sachsen, Sardinien, Schweden und N o r w a gen, Spanien, Württember g. ( Die Ksnigreich e Bèhmen, Ungern, Galizien und Lodomirien, Ii/ l y r i e n, D a l m a t i e n und das l o m b a r d i sch / v e n e t i a n U sch e Künigre i ch sind Theile des èstrcichischen Kaiserthums, uñd-' das Konigreich Polen gchort dem Kaiser von Roland.) 3) 6 Grostherzogthümer: Bade», Hcssen, Wei/ mar, Mecklenburg/Schwerin und Strelih, Tos/ c a u a. (Die Grestherzogthümer P o se n und N i e d e r r h e i n gehèrcn zu dem prelchischen Sraat, das Grvbhcrzvgthum Lu/

10. Kleine Geographie oder Abriß der mathematischen, physischen und besonders politischen Erdkunde ; nach den neuesten Bestimmungen für Gymnasien und Schulen - S. 25

1821 - Leipzig : Hinrichs
Portugal. 2 5 xemburg zu dem Königreich der Niederlande, das Groß/ hcrzogthum Würzburg zu Baicrn und das Großherzogthum Fulda zu Kurhessen.) Dazu das Kurfürstenthum Hessen. 4) Herzog th ü wer: Nassau, Anhalt, die sächsi- schen Herzogthümer, Oldenburg, Parma, Mode- na, Lucca :c. (Schlesien, Pommern. Sachsen, Berg, Magdeburg rc. gehören zum preußischen, S t e i e,tt- mark zum östreichischen, Genua zu dem sardinischen Staate.) 5) 'F ü r st e n t h ü m c rr H o h e/n z o l l e r n, L i ch ten ste in, Wald eck, Lippe, Schwarzburg. Rcuß rc. (Das Großfürstenthum Siebenbürgen ist ein Theil des östreichi- schen Kaiserthums, und das Großfürstenthum Finland ge- hört zu Rußland. Das Fürstenthum Ncufchatel mit der' Grafschaft Vallengin rc. gehört dem König von Preußen.) 6) Die Markgrafschaften Brandenburg, Mahren und Lausitz, wovon die erste zu Preußen, die zweite zu Oestreich, und die dritte zu Preußen-und ein kleiner Theil davon zu Sachsen gehören. 7) Einen kirchlich-weltlichen Staat: den päpst- lichen Kirchenstaat. 8) Republiken: Schweiz, Ionicn, S. Marina und die freien Städte Hamburg, Lübeck, Bremen, Frankfurt am Main und Krakau. h. i. Das Königreich Portugal. Lage, Gränzen, Größe. Portugal liegt 8° i5'-— ii° 55' L. 36° 55 — 42° i3' B., gränzt in N. und O. an Spanien, in S. und W. ans atlantische Meer, und enthält 1667 (nach Antillen ig34) O.. M. Boden und Klima. Das Land hat meistens frucht- bare Hügel und Flachen. Hauptgebirgc sind: Scrra da Amarao, Serra de Estrella (8000 F. hoch, mit Eisthalern, Gletschern und Schnecbcrgcn), de Monchigue rc. Die Vor- gebirge S. Vincente und da Rocca. Das Klima ist sehr angenehm. Flüsse: Minho,Douro (Duero), Tejo, Gua- diana rc. Produkte: Wein (Portwein, Caravallos rc.) Baumöl, Reis, etwas Getreide, Mais, Südfrüchte (Feigen, Orangen, Citronen, Apfelsinen, Pomeranzen, Mandeln, Kastanien rc.), Johannisbrot, Anis, Korkholz, Esparto, Agave, Sumach, Baumwolle; Rindvieh, Schweine, Esel, Maulesel, Pferde, Sei- denraupen, Bienen, Schafe (mit sehr feiner Wv.llc; auch wilde
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