1867 -
Schleswig
: Schulbuchh. Heiberg
- Autor: Grünfeld, Hans Peter Hansen
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Schleswig-Holstein
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Schleswig-Holstein.
Papierfabrik (Papiermühle) in einem reizenden Thal
unmittelbar bei der Stadt, ferner eine Eisengießerei
und 3/4 Meilen von der Stadt ein Rupferwerk, die
sogenannte Kupfermühle.
Unmittelbar an der westlichen Seite der Stadt lag
auf einem der höchsten Puncte der Umgebung das
Schloß Duborg, vormals die Residenz verschiedener
fürstlichen Personen, aber im Anfange des vorigen Jahr-
hunderts abgebrochen; gegenwärtig steht noch ein unbe-
deutender Nest einer Mauer. — Die Umgebung der
Stadt ist herrlich, aber an der Westseite hat man
sogleich den unfruchtbaren Höhenrücken. 1/4 Meile
westlich von der Stadt liegt die Marienhölzung, ein
Haupt-Vergnügungspunct der Einwohner.
Glücksburg (800einw.). Der langgestreckte Flecken
liegt in einer sehr romantischen Gegend, unweit des Flens-
burger Meerbusens. Die Einwohner ernähren sich haupt-
sächlich durch Acker- und Gartenbau. Das Schloß
Glücksburg, Stammschloß der Herzoglich Gücksbur-
gischen Familie, liegt reizend in einem von Wald um-
gebenen See.
Cappeln (3000 Einw.). Der Flecken hat seinen
Namen und Ursprung von der St. Nicolai Kapelle, an
welcher sich ein kleiner Ort bildete, der nach der
Reformation ein Flecken wurde. Derselbe hat eine
romantische Lage am hohen Schleiufer und eine äußerst
fruchtbare, schöne Umgegend. Die Kirche, 1789—1793
erbaut, ist modern, groß und schön, mit einem hohen,
schlanken Thurm versehen, von welchem man eine herrliche
und weite Aussicht hat. Die Stadt trieb früher lebhaften
Handel nebst Schifffahrt auf Dänemark, aber diese Er-
werbsquelle ist in den letzten Jahren fast versiegt.
Gegenwärtig segeln die Schiffe meistens auf Norwegen.
Bedeutend ist die Fischerei, namentlich der Härings-
fang; Cappeler geräucherte Häringe (Bücklinge) sind
bekannt. Auch sind hier ansehnliche Schiffswerfte,
doch nur zur Erbauung von kleineren Schiffen. Eine
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Schleswig.holstein.
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hier nur ein sehr kleiner Hafen für kleine Fahrzeuge,
welcher durch einen Kanal mit der Widaue ver-
bunden ist. Der Kornhandel ist nicht unbedeutend.
Die Spitzenfabrikation, welche noch in der Umgegend
getrieben wird, hat an Bedeutung verloren. — Hübsche
Promenaden umgeben die Stadt, nemlich der Süder-
und Norderbürgerdeich und der Jungfcrnftieg.
Mögeltondern (800 Einw.). Dieser Flecken liegt
£ Meile westlich von Tondcrn, in der ehemaligen
dänischen Enclave. Die Einwohner ernähren sich
großentheils von Ackerbau.
Hoyer (1200 Einw.). Der Flecken liegt nördlich
von der Mündung der Widaue. Die Bewohner treiben
hauptsächlich Landbau und Schafzucht. Der Ort ist
als der Hafen von Tondern zu betrachten. Ueber-
fahrtsort nach Sylt.
Lygumkloster (1200 Einw.). Der nicht unbedeu-
tende Flecken liegt in einer höchst einförmigen Gegend.
Das merkwürdigste Gebäude ist die alte Kirche, ein
mächtiges gothisches Kreuzgebäude. Sie ist zusammen-
gebaut mit einem vormaligen Kloster, welches zur Zeit
Amthaus ist und „das Schloß" genannt wird. Haupt-
nahrungsquelle ist der Landbau.
Wyck auf Föhr (800 Einw.). Die Einwohner
sind größtentheils Handeltreibende, Seeleute und
Handwerker. Von Wichtigkeit für den Flecken ist das
1819 angelegte Wilhelminen-Seebad.
Die bemerkenswerthestcn Kirchdörfer.
Im Amte Hadersleben: 1) Gram, in einem hübschen von
Wäldern umgebenen Thal. 2) Scherrebelt, ein sehr großes
Kirchdorf, im östlichen Theil des Amts.
Im Amte Apenrade: l) Klipleff, an der Berndrupaue,
mit einer großen Kirche und viel besuchten Jahrmärkten.
2) Rinkenis, ein ausgedehntes, sehr ansehnliches Dorf, südlich
von Gravenstein, nahe an der Föhrde, mit reizender
Umgegend.
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Schleswig-Holstein.
Im Amte Sonderburg: Droacker (700 Einw.), ein sehr
großes Kirchdorf, 1 Meile von Sonderburg: die Kirche hat
2 Thürme, welche weithin sichtbar sind.
Im Amte Tendern: 1) Eingless» Kirchdorf, in unfrucht-
barer Gegend, von wo die Zweigbahn nach Tendern abgeht.
2) Leck, ein fleckenartiges Kirchdorf mit Marktgcrechtsamen.
3) Keitum auf Sylt, ein hochliegendes, großes, freundliches
Kirchdorf. 4) Westerland auf Sylt, mit einem Seebade.
6) Riebtuin, in der Mitte der Inselföbr, ein großes, hübsch
gebautes Dorf mit der größten Landkirche der Herzogtümer.
Im Amte Flensburg: l) Lau, Kirchdorf, auf einer An-
höhe, 1 Meile nordwestlich von Flensburg. 2) Sörup und
3) Gelting in Angeln.
Im Amte Husum: Vstenseld, in einer hochliegenden Gegend,
hat eine sehr hübsche Kirche mit einem bedeutenden Thurm.
Hier sind ferner zu nennen: 1) die Landschaft und
Insel Pelwarm. Die Insel bildet den höchsten Theil des
alten Nordstrands; sie bat 2kirchen: die alte und die neue
Kirche; 2) die Landschaft und Insel Nordstrand, wo die
Katholiken freie Neligionsübung haben.
Im Amte Bredstedt: Langenhorn, ein sich z Meilen auf
dem Gcestrande hinziehendes Kirchdorf, mit 2000 Einwohnern,
das größte Dorf im Herzogthum.
In Eiderstedt: l) Vldeusworth, ein groß-s Kirchdorf,
vormals ein Flecken. 2) Ealing, auf der westlichen Geestinsel.
Im Amte Gottorf: l) Lüder-Drarup, ein bochliegendes
Kirchdorf, wo ein viel besuchter Jahrmarkt abgehalten wird.
2) §atrup, ansehnliches Kirchdorf, an der östlichen Landstraße
von Schleswig nach Flensburg. 3) Hollingstedt, sebr großes
Kirchdorf an der Treene. 4) Haddeby, der Stadt Schleswig
gegenüber, an der Schlei; die kleine Kirche gilt für die älteste
des Herzogthums.
Im Amte Hütten: 1) Dergenhusen und 2) Lüdcrstapel,
bedeutende Kirchdörfer, auf der tz l9 genannten Gcestinfel.
3) Hohn, dem Flächeninhalte nach das größte Landkirchspiel
im Herzogtum. Das hübsche Kirchdorf liegt recht hoch, die
Kirche bat einen hohen Tburm. Im südlichsten Winkel der
Eider lieg: die Colonie Prinzenmoor mit 3 Glashütten.
4) Hüllen, großes Kirchspiel; die Kirche liegt einsam, Predi-ger
und Küster "wohnen in Aschesskl. welches ,Dorf am Fuß der
Hüttener Berge in reizender Umgebung liegt.
In Schmausen: l) das Kirchspiel Schwanken; die Kirche
liegt im Dorfe Karby. 2) Iorby, nahe bei Eckernförde;
Seebad.
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Schleswig-Holstein.
akademischen Heilanstalt u. s. w. Ferner sind anzuführen:
2) Die Kunsthalle (Bildergallerie), das Kunst-
museum und das Museum vaterländischer Alterthümer.
3) Das Gymnasium (wird neu gebaut)und die neuen '
schönen Schulgebäude. 4) Die Synagoge.
5) Die Blinden- und Id io'ten anstatt. 6) Ausge-
zeichnete Krankenhäuser und viele milde Stif-
tungen, z. B. das Muhliussche Waisenhaus und das
Stadtkloster. Unmittelbar bei der Stadt liegt das
Schloß, um die Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut
und späterhin erweitert, und unweit der Stadt die
Irrenanstalt Horn he im.
In Kiel ist gegenwärtig der Sitz des Ober-
präsidiums, der Holsteinschen Negierung, des
Oberapellationsgerichts und des Sanitäts-
collegiums für beide Herzogthümer.
Die Stadt hat einen ganz vorzüglichen Hafen und
treibt lebhaften Handel mit dem Norden. Von hier
besteht regelmäßige Dampfschifffahrt nach den ostholstei-
nischen und schleswigschen Stätten und nach Dänemark.
Es sind ansehnliche Schiffswerften hier, und auch die
Industrie ist von Wichtigkeit; u. a. ist hier eine
bedeutende Eisengießerei nebst großen Bierbrauereien
u. s. w. Vom 6. bis zum 18. Januar wird jährlich
eine Messe, der sogenannte „Kieler Umschlag" gehalten,
in welchem viele Geldgeschäfte gemacht werden.
Die Stadt ist durch den Neubau ganzer Straßen
in den letzten Jahren bedeutend erweitert und verschönert
worden.
Die Umgegend ist ausgezeichnet schön. Zu den
schönsten Punkten gehören: Düsternbrok, Bellevue
und das romantische Thal der Schwentine.
Unmittelbar nordöstlich von Kiel liegt Brunswik.
Preetz (5400 Einw.). Dieser Flecken liegt 2
Meilen von Kiel an der Schwentine in sehr schöner
Umgebung. Hauptnahrungsquelle sind Industrie und
Gewerbe. Ein besonders wichtiges Gewerbe ist das
der Schuhmacher, von denen hier 160 Meister wohnen;
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auch sind hier bedeutende Webereien. Das Kloster
Preetz, 1211 gestiftet, war ehemals ein Benedictiner-
kloster, nach der Reformation wurde es eine Stiftung
für adelige Fräulein. Mit dem ansehnlichen Kloster-
gebäude ist eine schöne Kirche verbunden. Die Besitzungen
des Klosters haben ein Areal von fast 4 szmeilen.
Plön (2700 Einw.)» eine kleine Stadt zwischen
dem großen und dem tleinen Plöner See in einer höchst
anmuthigen Gegend. Auf einer steilen Anhöhe dicht am
Ufer des großen Plöner Sees liegt das Schloß, welches
gegenwärtig als Cadetteuanstalt eingerichtet wird. Die
Bauart der Stadt ist im Ganzen alterthümlich. Das
hier vorhandene Gymnasium wurde 1704 gestiftet. —
Von den zwei Kirchen brannte 1864 die Kreuz-Kirche,
vom Blitz getroffen, ab. Die Industrie ist unbedeutend.
Lütjenburg (2300 Einw.), eine kleine Stadt im
nordöstlichen Holstein, unweit der Ostsee. Von Be-
deutung sind hier die Branntweinbrennereien. Die
Umgegend ist wegen ihrer Schönheit berühmt. Be-
sonders schöne Punkte sind Neudorf und Panker
mit dem Pielsberg; die Aussicht von dem Thurm
auf letzterem ist weit und schön.
Heiligcnhafen (2200 Einw.), eine kleine, alte,
unansehnliche Stadt, der Insel Fehmarn gegenüber.
Dieselbe besitzt viele Ländereien und treibt daher viel
Landbau. Sie hat einen kleinen Hafen; Schifffahrt
und Handel sind nicht unbedeutend, auch die Fischerei
(namentlich auf Häringe) ist von einiger Wichtigkeit.
Die Umgegend ist kahl und waldlos.
Oldenburg (2600 Einw.). Diese sehr alte Stadt
hieß zur Zeit der heidnischen Wenden Stargard, und
war damals eine bedeutende Handelsstadt; durch Ver-
sandung des alten Meerbusens und durch große Un-
glücksfälle, welche die Stadt in späteren Jahrhunderten
erlitt, sank dieselbe bedeutend. Gegenwärtig ist Olden-
burg eine recht lebhafte kleine Landstadt; Landbau
Handel und Gewerbe sind nicht unbedeutend. ,
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Schleswig-Holstein.
Neustadt (3800 Einw.). Diese Stadt liegt im
östlichen Holstein an einer schmalen Einbiegung der
Neustädter Bucht. So sehr auch die Vortheilhafte
Lage und der vortreffliche Hafen diese Stadt begünstigen,
so hat sie doch nicht zu einiger Blüthe gelangen können.
Haupterwerbsquelle sind der Handel mit Korn, der
Landbau und zum Theil auch die Fischerei.
Segeberg (1900 Einw.). Diese Stadt liegt
dicht an der Trave, am Fuß des Kalkberges, in recht
fruchtbarer und anmuthiger Gegend. Keine Stadt im
Herzogthum ist so oft von Feuersbrünsten heimge-
sucht als Segeberg. Die Kirche ist ein altes gothisches
Gebäude mit einem hohen schlanken Thurm und einem in
Holz geschnitzten Altarblatt, welches wahrscheinlich von
Brüggemann (siehe Schleswig) verfertigt ist. Im Jahre
1839 wurde hier ein Schullehrer-Seminar errichtet;
das schöne Seminargebäude ist eine Zierde der Stadt.
Haupterwerbzweige sind Landbau und Industrie.
Der bei der Stadt liegende Gypsberg oder
sogenannte Kalkberg besteht aus einerdichten Stein-
masse; aus demselben wird Gppsstein gebrochen. Aus
diesem werden allerlei Ziergegenstände verfertigt, und
eine neben dem Berg befindliche Kalkmühle liefert ge-
mahlenen Gyps. Vom Gipfel des Berges kann man
die Thürme Hamburgs sehen. I Meile südlich liegt
das Schloß Traventhal, jetzt Amthaus.
Oldesloe (4000 Einw.). Diese alte wagrische
Stadt liegt in einem sehr unmuthigen Thal an der
Trave, und war schon früh durch seine Salzquelle be-
kannt. Auch diese Stadt ist von vielen Unglücksfällen
betroffen; 1798 brannte fast die ganze Stadt ab.
Hauptnahrungsquclle ist Ackerbau. Bemerkenswcrth
ist die Saline, welche jährlich im Durchschnitt 6000
Tonnen Salz liefert und 40 Menschen beschäftigt.
Eine Badeanstalt mit Sool- und Schwefelbädern
wurde 1813 angelegt. Eine Papierfabrik liegt in
einem romantischen Thal an der Beste.
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Schleswig.holstein
die Breite des Herzogthums Schleswig gegen 9 Meilen,
von Husum nach Eckernförde sind es aber nur c. 7
Meilen, dagegen beträgt die Breite von der Westküste
Eiderftcdts bis zum Kieler Hafen c. 13 Meilen. Von
Meldorf bis Neustadt sind es beinahe 15 Meilen, und
die Entfernung von der Elbmündung bis zum Feh-
marnschen Sund beträgt fast 20 Meilen. Beide Herzog-
thümer haben einen Flächeninhalt von 321 siümeil.;
davon kommen 15 ssümeil. auf die Inseln.
§ 3. Holstein hat mehr den Charakter des Fest-
landes als Schleswig. Es sind demselben wenig Inseln
vorgelagert, fast keine Meerbusen durchschneiden die
Küste und es giebt wenig größere Halbinseln. Dem
Herzogthum Schleswig dagegen ist eine weit größere
Anzahl von Inseln vorgelagert, besonders an'der West-
seite; die Ostseite wird von vielen, zum Theil bedeuten-
den Meerbusen durchschnitten, wodurch eine größere
Zahl ansehnlicher Halbinseln gebildet wird. — In
Folge dessen ist die Küstenentwicklung in Schleswig größer
als in Holstein.
Meereslheile.
§ 4. Die bemcrkenswerthesten Meerengen sind:
Der kleine Belt zwischen dem Festland und der dänischen
Insel Fühnen; der Alsener Sund zwischen dem Fest-
lande und der Insel Alsen (ein Theil desselben ist die
Augustenburgcr Föhrde), sowie der Fehinarnsche Sund
zwischen Holstein und der Insel Fehmarn.
8 3. Von den Meerbusen sind folgende zu merken:
Die Haderslebener Föhrde; die Gfenner Bucht; die
Apenrade Föhrde; die Flensburger Föhrde, 4 Meilen
lang und für die größten Schisse fahrbar, mit dem
Höruphaff zwischen Alsen und der Halbinsel Kekenis,
dem wenningbund, dem ttubehtjoev und der
Geltinger Bucht; die Schlei 5 Meilen lang, aber
fast überall schmal (durch die enge Ocffnung Schlei-
münde mit der Ostsee verbunden) mit dem Selker
Noer; der Eckernförder Meerbusen mit dem Win-
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Schleswig-Holstein.
Bedeutung; es giebt eine große Menge der verschieden-
artigsten Fabriken. Auch die Schifffa hrt ist von Wich-
tigkeit, und die Stadt hat ansehnliche Schiffswerften.
Die schönste Straße ist die Palmaille am Bahn-
höfe; hier ist die Blücherstatue. Unmittelbar bei der
Stadt liegt das Kirchdorf Ottensen, auf dessen Kirch-
hofe Klopstock begraben ist. Das hohe Elbufer unter-
halb Altonas ist reizend und hat viele prachtvolle Villen
und Landhäuser; als besonders schöne Puncte sind
Flottbek, Neumiihlen und Blankenese zu nennen.
Wedel (3600 Einw.), Flecken unweit der Elbe, 2
Meilen nordwestlich von Altona in derherrschaft Pinne-
berg. Haupterwerbsquellen sind Handel und Schifffahrt.
Pinneberg (2000 Einw.), Flecken an der Pinnau
in der Herrschaft Pinneberg, 2 Meilen nördlich von
Altona. Der Ort hat viele Fabriken, außer diesen ist
aber Ackerb au Hauptnahrungsquelle. Unmittelbar am
Flecken ist ein schöner Eichenwald, von vielen Spazier-
gängen durchschnitten.
1/i Meile südöstlich von Pinneberg liegt das Kirch-
dorf Rellingen mit einer der schönsten Landkirchen
Holsteins.
Uetersen (4000 Einw.), Flecken an der Pinnau in
der Herrschaft Pinneberg. — Der Handel mit Korn
und Torf ist nicht unbedeutend, Hauptnahrungsquellen
sind aber Landbau, Gewerbe und Schifffahrt.
Nach der Reformation wurde das hier vorhandene
Kloster in ein Stift für Töchter der Schleswig-
Holsteinischen Ritterschaft verwandelt.
Barmstedt (2400 Einw.), Flecken in der Graf-
schaft Rantzau, in einer amuthigen, holzreichen Gegend.
Die Kirche ist schön, hell und geräumig, mit einem
hohen Thurm. Die Einwohner ernähren sich haupt-
sächlich durch Landwirthschaft und bürgerliche Gewerbe;
namentlich sind hier viele Schuhmacher, welche ihre
Arbeiten hauptsächlich nach Amerika versenden. In der
Nähe des Fleckens ist das vormalige Schloß Rantzau.
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Schleswig-Holstein.
Broacker Land, zwischen der Apenradcr und Flens-
burger Föhrde; 4) Angeln, zwischen der Flensburger
Föhrde und der Schlei; 5) Schwansen, zwischen der
Schlei und dem Eckernförder Meerbusen; 6) Dänischer
Wohld zwischen dem Eckernförder und Kieler Meer-
busen. — Zu den größeren Halbinseln sind ferner zu
zählen: 7) der nordöstliche Theil Holsteins, von
welchem der Theil zwischen Oldenburg und Hciligen-
hafen „das Land Oldenburg" genannt wird. Der
südwestliche Theil von Schleswig bildet 8) Eiderftedt
und die Südwestspitze Holsteins bildet 9) die Halbinsel
Dieksand.
§ 9. Von den kleineren Halbinseln, Landzungen
u. s. w. sind folgende bemerkenswerth: a, an der Flens-
burger Föhrde Rekenishbi, hohes Ufer mit einem
Leuchtfeuer an der rechten Seite der Einfahrt in den
Flensburger Meerbusen und die Geltinger Birk an der
linken Seite, ferner Borwishoved, hohes Ufer an der
Ostspitze von Broacker Land, und die kleine Halbinsel
Holms; b, an der Schlei: die Halbinsel Öhe, und
die Landzunge südlich von Schleimünde; c, an der
Rieler Föhrde: Bülk, die östliche Spitze vom dänischen
Wohld mit einem Leuchtfeuer; d, auf der Insel Sylt:
der nördliche Theil der Insel Sylt heißt Lift, die süd-
liche Landzunge Hörnum und die Oftspitze ilosfe.
Oberfläche.
§ 10. Der in der Mitte von Jütland aufsteigende
Landrücken, ein Theil der uralifch-baltischen Land-
höhe, streicht durch beide Herzogthümer von Norden
nach Süden, doch der Ostküste am nächsten, die west-
lichen Theile der eingeschnittenen Meerbusen mit einem
Hügelkranze umgebend. Derselbe bildet die Wasser-
scheide zwischen den der Nordsee zuströmenden Flüssen
und den Flüssen, welche sich in die Ostsee und deren
Theile ergießen. Dieser Landrücken hat eine sehr verschie-
dene Breite; am schmälsten ist derselbe dort, wo er die
Meerbusen von Apenrade, Flensburg und die Schlei