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1. Die weite Welt - S. VII

1865 - Leipzig : Amelang
Nr. Seite. Nr. Seite 108. Die Nachfolger des Kaisers 140. Peter der Große (Kappes). . 271 Augustus. ...... 180 141. Das europäische Rußland. . 274 109. Verfolgungen der Christen. 142. Daö asiatische Rußland. . . 281 (Kirchengesch. des C. V.) . 182 143. Der Zobelfang. Oken. . . 283 110. Die Völkerwanderung. . . 184 144. Die stlordküste Afrika'«. . 283 111. Sprache und Gesetze der 145. Die heiße Zone (Strauß). . 288 Römer. (Lehrstoffe). . . . 188 146. Die Wüste. (R. Binder). . 291 147. Die Dattelpalme 293 112. Arabien 148. Die Thiere der Wüste. (Gude) 294 113. Muhamcd 190 149. Das Krokodil. Masius. 296 114. Die Reiche der Muhamedauer 192 150. Die Termiten. (W. Menzel). 298 115. Die europäische Türkei. . . 194 116. Die asiatische Türkei. . . . 197 151. Die erste Umschiffung Afrika'« 298 117. Griechenland 199 152. Das westliche Afrika. . . . 300 153. Der Sklavenhandel. Fleischer. 303 118. Italien 201 154. Daö Copland 119. Frankreich 210 155. Die Völker Südafrika'ö . . 308 120. Paris 217 156,* Löwenritt. Freiligrath. . . 310 121. Spanien und Portugal. . . 219 157. Das östliche Afrika. . . . 311 1«2. Die Schweiz 224 123. Der Nhcinstroin. Mendels- 158 Süd a sie» söhn 230 159. Persien 124. Die Niederlande 231 160. Turan oder Turkestan. . . 3 l 5 125. Belgien . . 232 161. Brahma und Buddha. . . 316 126. Holland 285 162. Vorderindien 318 163. Hinterindien rc 127. Die britischen Inseln. . . . 238 128. James Watt. (Jllustrirter In- 164. China 325 gendfreund) 245 165. Die Hochländer im mittlern 129. London. (Walter). . . . 247 Asien 130. Der Sonntag in London. 166. Japan (Süökind) 250 131. Die britische und ausländische 167. Der Tiger (Schcitlin u. A.) 332 Bibelgesellschaft 250 168.* Kampf der Riesenschlange mit 132. Die Mission. W. Hoffmann. 252 dem Tiger. Rückert. . . . 333 169. Der Elephant 384 133. Ansgar 255 170. Das Nashorn. Masius. . 336 134. Die scandinavische Halbinsel. 256 171. Das Flußpferd. Desgl. 837 135. Dänemark 260 172. Der Kaffee (Natur). . . . 337 136. Fang der Eidergans. Zimmer- 173. Der Thee. (Hausbote) . . 339 mann 263 174. Reis und Mais 340 175. Gewürze und andere Cultur- 137. Ungarn 264 gewächse Indiens .... 342 138. Die Steppen Ungarns. . . 267 139. Die ungarischen Nebenländer. 269 176. Entdeckung Amerika'« . . 344

2. Die weite Welt - S. uncounted

1865 - Leipzig : Amelang

3. Die weite Welt - S. uncounted

1865 - Leipzig : Amelang
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4. Die weite Welt - S. 1

1865 - Leipzig : Amelang
Die io ette Welt. 1. In die Ferne. In die Ferne möcht' ich ziehen, Weit von meiner Heimath hier! Wo die Bergesspitzen glühen, Wo die fremden Blumen blühen, Blüh'te neue Wonne mir. Hätt' ich, wie die Vöglein, Flügel, Flög' ich über Thal und Höh'n, Ueber Wälder, Flur und Hügel, Ohne Schranken, ohne Zügel; O, wie wär' das Leben schön! Doch es wird mir einst gelingen, Wie die lieben Bögelein Durch die Lüste mich zu schwingen lind zum Sternenheer zu dringen; Dann erst werd' ich selig sein! Abschied. ' 2. Morgen müssen wir verreisen, Und es muß geschieden sein! Traurig zieh'n wir unsre Straße; Lebet wohl, ihr Lieben mein! ff'kommen wir zu jenem Berge, Schauen wir zurück ins Thal, Schauen um nach allen Seiten, Seh'n die Stadt zum letzten Mal! Wenn der Winter ist vorüber Und der Frühling zieht ins Feld, Will ich werden, wie ein Vöglein, Fliegen durch die ganze Welt! Dahin fliegen will ich wieder, Wo 's mir lieb und heimisch war, Und wenn ich auch heut' muß wandern, Kehr' ich heim doch übers Jahr! Hebers Jahr, zur Zeit der Pfingsten, Komm' mit Maien ich zu Haus, Bringe euch ans weiter Ferne Einen frischen Blumenstrauß!

5. Die weite Welt - S. II

1865 - Leipzig : Amelang
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6. Die weite Welt - S. 3

1865 - Leipzig : Amelang
— 3 — wohl es «och dunkel ist, und geht auf das Verdeck. Bald röthet sich im Osten der Himmel; wie eine feurige Kugel steigt die Sonne aus dem Meere empor. Das Auge sucht nach dem festen Lande; aber noch immer ist nur das unabseh- bare Meer vor ihm ausgebreitet. So vergeht der zweite Tag und die zweite Nacht; auch der dritte Tag bringt nur Himmel und Wasser. Eine Woche laug ist das Schiff unaufhaltsam weiter gesegelt, und noch immer ist kein Land zu erblicken. Auch noch eine zweite Woche vergeht, ehe der Weg über das atlan- tische Weltmeer zurückgelegt ist. Da endlich erschaut das Auge, wenn Wind und Wetter günstig waren, die lange ersehnte Küste; der Frendenruf: „Land! Land!" ertönt von allen Lippen, und Dank gegen den Höchsten, den Netter aus der großen Gefahr, bewegt alle Herzen. So groß und weit aber das Meer auch ist, so weiß der Schiffer sich doch auf demselben zurecht zu finden. Er kennt genau seine Straße; die Sterne und der Kompaß sind ihm seine Wegweiser. Vom Winde getrieben oder vom Dampfe bewegt, durchschneiden alljährlich Tausende von Schissen die Fluthen des Meeres und steuern nach Süd und Nord, nach Ost und West, von einem Welttheil zum andern. Viele bringen die Menge von Auswanderern über den atlantischen Ocean nach Amerika, oder um die Südspitze Afrika's, durch das in- dische Meer nach Australien; andere holen aus Asien Gewürze, Thee, Kaffee, Baumwolle, aus Afrika Pfeffer, Feigen, Zuckerrohr, Elfenbein. Noch andere suchen das kalte Eismeer auf und kehren mit Fischbein, Eisbärfellen oder Hä- ringen beladen zurück. So beherrscht der schwache Mensch das Weltmeer durch seinen Geist. Ja, selbst in die Tiefe desselben steigt er mit seiner Taucherglocke hinab, um zu erforschen, wie es da unten aussieht, und um die verborgenen Schätze hervorzuholen. Der Taucher setzt sich unter die große Glocke und läßt sich an Ketten oder starken Tauen hinabwinden ans den Meeresgrund. Ihm verschwindet im Wasser das Licht der Sonne und das Blau des Himmels; erst nmgiebt ihn ein helles Gelb, dann ein feuriges Noth, zuletzt aber wird es immer dämmeriger um ihn her. Urtzv was bemerkt er dann unten ans dem Meeres- boden? Wie oben ans der Erde, so sind auch unter der Meeresfläche Berge und Thäler; in der Tiefe schwimmen große, gefräßige Fische und andere See- thiere hin und her und verfolgen einander. Da giebt es gefräßige Haifische, riesige Wallfische, Sägefische, Schildkröten, auch schöne Schnecken, Muscheln und Millionen anderer Thiere; ebenso wachsen ans dem Meeresboden auch Pflanzen, die hundert und mehr Ellen lange Stengel oder Blätter haben. Der Taucher sucht an den Felswänden Muscheln mit kostbaren Perlen, rothe Korallen, die man zu Halsketten und andern Schmucksachen verarbeitet, Schwämme zum Waschen und Abwischen der Tafeln, Seesterne n. s. w. Mit diesen Schätzen verläßt er die Tiefe des Meeres; er kommt wieder an das Licht des Tages und freut sich, wenn er die Sonne wieder sicht. 2. Das Meer ist reich und wunderbar; sein Anblick großartig und schön, wenn die Oberfläche ruhig ist oder nur sanfte Wellen das Schiff schaukeln; aber schrecklich und furchtbar ist er, wenn der Sturm haushohe Wellen auf- wühlt und tiefe Abgründe öffnet. 3u der Ferne steigen am Horizonte dunkle Wolken auf und häufen sich zu immer größeren Massen an. Die Luft wird bewegt; die Wolken kommen immer näher und ziehen immer schneller; dap Meer wird unruhig, die Wellen werden höher. Die Schiffer ziehen die Segel ein; 1»

7. Die weite Welt - S. 4

1865 - Leipzig : Amelang
4 die Segelstangen fangen an, unheimlich am Maste zu klappern. Möven, die Boten des Sturmes, klammern sich ängstlich an die Masten des Schiffes an. Immer näher zieht das Ungewitter, immer dunkler wird der Himmel; feurige Blitze durchzucken die Luft und erleuchten das Dunkel. Immer stärker hört mau das Rollen des Donners. Jetzt erhebt sich der Sturm; haushohe Wogen wälzen sich schäumend heran. Mit gewaltiger Macht schlagen sie au das Schiff und drohen, es zu zertrümmern. Jetzt wird es in die Höhe geschleudert; int nächsten Augenblick sinkt es in die Tiefe hinab. Die Wogen schlagen über ihm zusammen und füllen es mit Wasser. Groß, ist die Angst der Menschen; die Matrosen pumpen und schöpfen das Wasser aus, sie werfen Kisten und Kasten in das Meer, um es nur leichter zu machen. Immer neue Wogen schlagen auf dem Verdeck zusammen. Jetzt wird das Schiff vom Sturme an einen berbor- geneu Felsen geschleudert; es wird leck. Das Meerwasser strömt von unten her in das Schiff hinein. Mit aller Anstrengung arbeitet die Schiffsmannschaft; das Loch wird verstopft, das Wasser wird ausgepumpt. Endlich legt sich der Sturm, die Wogen schlagen nicht mehr so niächtig gegen daö Schiff. Nach und nach wird das Meer wieder ruhig; die Gefahr ist vorüber, und gerettet steuert das Fahrzeug weiter auf seiner Bahn. — Aber nicht alle Schiffe sind so glücklich int Sturme. Viele sinken in den Abgrund mit Allem, was darauf ist; alles Le- bendige ist rettungslos verloren. Andere werden an Felsen und auf Sandbänke getrieben und zerscheitern.' Aengstlich springen die Menschen in kleine Boote und versuchen, sich au das Land zu retten oder ein anderes Schiff zu erreichen; andere klammern sich niit Todesangst au die Bretter und Balten des zertrümmer- ten Fahrzeuges und lassen sich tagelang auf den Wellen umhertreiben, bis ein herannahendes Schiff ihnen Rettung bringt, oder sie an daö Ufer getrieben wer- den. Die meisten aber finden bei einem Schiffbruch im Meere ihren Tod, und alle Schätze und Waaren, mit denen daö Schiff beladen war, versinken iu der Tiefe. Fürchterlich und schrecklich ist der Sturm auf dem Meere; aber eben so schrecklich ist die gänzliche Stille. Schiffe, die von Europa nach dem Süden fahren, werden bis in die heiße Zone von günstigem Winde getrieben; je näher sie aber der Gegend des Aequators kommen, desto schwächer wird der Wind; zuletzt tritt oft völlige Windstille ein. Ohne Bewegung ruht daö Meer. Seine Oberfläche ist glatt und ruhig; sie gleicht einem großen Spiegel. Kein Luftzug ist fühlbar; das Schiff bewegt sich nicht von der Stelle. Dauert diese Stille lange, so ist das Schiff wiedermn iu großer Gefahr. Die Sonne scheint sehr heiß und erhitzt die Luft im Schiff; aus dem Wasser erheben sich faulige Dünste; das Trinkwasser, das die Reisenden in Fässern mit sich führen, verdirbt; daö Fleisch geht in Fäulnis; über, daö Brod wird von Insekten zerfressen. Krankhei- ren entstehen unter der Schiffsmannschaft; Viele sterben jämmerlich dahin. Im Meere läßt sich kein Thier blicken; nur der gefräßige Haifisch, der Schrecken des Oceans, zieht heran und sucht die ausgeworfenen Leichen. Immer mehr Men- schen werden vom Tode dahingerafft, bis zuletzt nur noch wenige übrig sind. Endlich, nach niehreren Wochen, erhebt sich der Wind wieder und führt das Schiff weiter. Doch hat man auch Beispiele, daß iu der gräßlichen Windstille die ganze Bemannung ausgestorben ist. So hat das Meer seine Freuden, aber auch seine Leiden. Wie viele Men- schenleben, Schätze und Reichthümer hat es schon verschlungen, und wie viele

8. Die weite Welt - S. V

1865 - Leipzig : Amelang
Juhnltsvcrzeichniß. Gedichte sind mit einem * bezeichnet. Die Titel oder Verfasser von Schriften, welche der Bearbeitung einzelner Lesestücke vorzugsweise zu Grunde gelegt wurden, sind in Klammer» beigeftigl. Außerdem sind mehr oder weniger benutzt: geschichtliche und geographische Werke von Vielter, Dittmar, -Haupt, Nösselt-Kurls, Nitzcluadcl. Eassian, Eappes, Vogel, Wöck-l, Rougemont. Ungewittcr. Blanc-Dieftenveg, Daniel, Stacdler, v.klöden; naiurgeschjchtliche von Funke, Schouiv, Hartwig. Curt" man Walter und Schmtd, D>ppel. Maflus, Bcrltn-Tutschck, da« Buch der Erfindungen, verschiedene Sammlungen geographischer Bilder und einige Lesee und Handbucher. Nr. Seite Nr. Seite 1* In die Ferne, v. Schenkendorf 1 24. Der Häring (Hartwig) . . . 26 2.;f Abschied. Hoffmann v. F. 1 25. Fliegcilde Fische. Hebel. . . 29 3? Für christliche Wandersleute . 2 26. Noch einige merkwiirdigeseesische 29 27. Die niederen Thiere des.meercs. 81 4. Das Meer. (Altes und Neues). 2 6. Anblick des Meeres. A. Stolz. 6 28.* Schönheit der Erde. Spitta. 88 6. Das Mccrwaffcr 5 29. »Bildung der Erdoberfläche. 7* Meeresstille 7 Schubert 8. Bewegungen im Meere . . . 7 80. Daö Innere der Erde. Deögl. 84 9.* Schifferlied. Brasst er . . . 8 81. Der Aetna . 10. Niigcnfahrt (Nittershansen) . . 9 82. Ausbruch des Besnv .... 80 11. Das Seeschiff. Förster . . . 12 38. Erdbeben von Lissabon . . . 37 12. Die Beschwerden des Seedicu- 84.* Das Feuer. Schiller . . . 89 stes. Desgl 14 85. Die Gebirge. Schubert. . . 40 13. Die geretteten Schiffer. I. Falk. 15 86. Die Felsarten. Curtman . . 40 14* Der Thurmwächter am Meere. 37. Versteinerungen 42 Fouquv 16 38. Das Mineralreich 43 15. Ueberschwemmungen. Biernatzki 16 39. Der Krystall 45 16. Stavoren ....... 17 17. Eine Seestadt. St. Gallcrblätter 19 40. Bergbau 45 18. Untergang der Austria (Natur) 20 41.* Bergmannslied. Novalis . . 49 19. Psalm 107 21 42. Wiedersehen. Schubert . . . 49 20.* Abendgottesdienst auf dem Meere 22 43.* Der Bergknappe von Falun. 21. Heldenmnih 22 Trinius 60 22. Gestalt des Fisches. . . . 23 44. Das Gold. Schubert . . . 50 23. Der Haifisch 24 45. Das Silber. Curtman . . . 51

9. Die weite Welt - S. 6

1865 - Leipzig : Amelang
in ihm mehrere Arten von Salz aufgelöst sind, besonders Kochsalz. Im offenen Weltmeer ist das Wasser am salzreichsten; hier enthält es in 100 Loth bis 3 Loth Kochsalz. An den Mündungen grosser Flüsse enthält es weniger Salz, weil es hier durch das süsse Flusswasser sehr verdünnt wird. Letzteres bleibt nach seinem Eintritt ins Meer lange Zeit auf der Oberfläche, bis es sich endlich mit dem Salzwasser völlig vermischt. Doch geschieht dieses nur bis zu einer gewissen Tiefe; weiter unten behält das Meerwasser seinen bedeutenden Salzgehalt. Wegen der Vermischung mit Salztheilchen hat das Meerwasser eine grössere Schwere, als das Fluss- oder Seewasser. Desshalb schwimmen auch Gegenstände leichter auf dem Meere und sinken nicht so tief ein, als auf Flüssen. Menschen, die ins Meer gefallen sind, vermögen sich mit ge- ringerer Anstrengung auf der Oberfläche zu erhalten, als in Flüssen; bela- dene Schiffe sinken im süösen Wasser weit tiefer ein, als im Meere. Schon Mancher, der das Meerwasser gekostet hat, mag die Frage auf- geworfen haben: Zu welchem Zwecke hat Golt doch dem Meere einen solchen Reichthum an Salz verliehen? — Sicherlich hat der allweise Schöpfer auch in diesem Stücke „ein Jegliches geordnet, wozu es besonders nützlich sein soll.“ (Jes. Sir. 42, 26.) Wie das Salz nothwendig ist für die Menschen und für viele Thiere auf dem festen Lande, so scheinen die irn Meere le- benden Thiere und Pflanzen das Salz in noch reicherm Masse zu bedürfen. Selbst der Mensch entnimmt einen Theil des Salzes, welches er gebraucht, dem Meerwasser, indem er dasselbe in flache Gruben leitet, welche er an der Küste angelegt, hat, und es hier verdunsten lässt. Der Hauptzweck des Salzgehaltes ist aber wohl der, dass das Meerwasser durch denselben leich- ter vor Fäulniss bewahrt bleiben soll. Ohne das Salz müsste sich das Meer bei einer Windstille in einen ungeheuern Pfuhl umwandeln, dessen Ausdün- stungen die Luft völlig verpesten würden. Die Farbe des Meerwassers erscheint in der Regel blaugrün; in der Nähe des Landes geht sie in eine hellgrüne,'auf hoher See häufig in eine dunkelblaue über. Durch allerlei Beimischungen wird an manchen Stellen auch wohl noch eine andere Färbung hervorgebracht. Im rothen, schwar- zen und weissen Meere hat übrigens das Wasser dieselbe Farbe, wie in den übrigen Meeren, und ist die Entstehung dieser Namen ungewiss. Das gelbe Meer an der Ostküste von Asien heisst jedoch so von dem gelben Schlamme, den der Iloangho oder gelbe Fluss ihm zuführt. An den Stellen, wo der Meeresboden steinig ist und das Meerwasser nicht vom Sturme aufge- wühlt wird, ist es klar und durchsichtig. In einer Tiefe von 40 — 60, ja wohl 90 Fuss unter dem Meeresspiegel erblickt das Auge die prächtigen Meergewächse und Korallen, zwischen denen die Fische umher* chwimmen und allerlei andere Thiere sich regen und bewegen. Im rothen Meere sieht man die Korallen selbst in einer Tiefe von 120 Fuss. Ein herrlicher An- blick ! Unbeschreiblich schön aber ist das Meer, wenn seine Oberfläche rings umher wie Feuer leuchtet. Diej Ursache dieser Erscheinung sind unendlich kleine Thiere von gallertartiger Masse, die in ungeheurer Zahl die oberen Mceresschichten^bewohnen und bei jeder Beunruhigung einen phosphorartigen Schein von sich geben. Doch hat man auch schon bei der Bewegung der Ruder im Wasser einen ähnlichen Glanz wahrge-

10. Die weite Welt - S. 12

1865 - Leipzig : Amelang
langen. Noch ein Marsch von einigen Stunden, und wir treten plötzlich in einen Halbkreis weißgetünchter Häuser, der sich nach dem Meere zu öffnet. Knust und Natur haben hier Alles gethan, um den Wanderer für den langen Weg zu entschädigen: ein herrliches Schloß, köstliche Gartenanlagen, ein Hirschpark und so viele andere Dinge nehmen unsere Aufmerksgmkeit stundenlang in An- spruch. Und haben wir uns satt gesehen, so eilen wir nach Neuenkämp, einem kleinen Dörfchen, um hier eine Stunde stiller Betrachtung zu widmen. Hier nämlich hat Friedrich Wilhelm Iv. feinem großen Ahnherrn, dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm, ein Denkmal errichtet. Auf-einer erhabenen Säule steht der Held, den Fcldherrnstab in der Hand. Hier hat er zuerst den Fuß auf die Insel gesetzt, als er nach der Schlacht bei Fehrbellin die Schweden aus Pom- mern und Rügen vertrieb. Ein zweites Denkmal bei den: Dorfe Groß-Stre- ' sow erinnert an die Landung preußischer Truppen auf Rügen unter dem Könige Friedrich Wilhelm I. Findest du Freude daran, einen Volköstamm kennen zu lernen, der die Sitte der Väter Iren bewahrt hat, so darfst du einen Ansflug nach Mönch gut nicht versäumen. Am meisten sollen die Bewohner dieser Halbinsel, die einst ein Klostergut gewesen ist, in ihrer Lebensweise und Sprache den westfälischen Landbewohnern gleichen, und es ist nicht unmöglich, daß vor vielen Jahrhun- derten eine Einwanderung von Westfalen aus stattgefunden hat. Sollen doch einst zur Zeit der Karolinger westfälische Mönche ans dem Kloster Eorvey auf Rügen das Christenthum ausgebreitet haben und die Aebte dieses Klosters mit der fernen Insel belehnt worden sein. Willst du auf einem andern Wege zum Festlande zurückkehren, so rathe ich dir, ans der Straße, die an dem Städtchen Garz und auch an dem Dörf- chen Groß-Schoritz, dem Geburtsorte des deutschen Sängers E. M. Arndt, vorbeiführt, nach dem Flecken Altefähr zu wandern. Eine Ueberfahrt von einer Viertelstunde bringt dich nach der merkwürdigen Stadt Stralsund; die Rü- fahrt aber hat hier ihr Ende erreicht. 1!. Da8 Seeschiff. Wer noch nie ein Seeschiff gesehen hat, sondern höchstens Boote oder grosse Flusskähne, der kann sich von einem solchen Gebäude kaum einen Begriff machen; selbst eine ausführliche Beschreibung versteht man kaum, wenn sie nicht durch ein Modell oder ein Schiff im Kleinen versinnlicht wird. Die Grundlage eines jeden Schiffes ist der Kiel, der unterste lange Balken, welcher von dem einen Ende des Schiffes bis zu dem andern reicht Das ganze Schiff hat die Gestalt eines ungeheuren, etwas bauchigen Kastens; hinten ist es ein wenig höher gebaut, als vorn. Der vordere Theil läuft oben in eine Spitze aus, die in der Schiffersprache der Schnabel heisst. Der Ort, wo man die Schiffe baut, heisst die Schiffswerft. Während des Baues ruht der Kiel auf grossen Klötzen und Unterlagen von Holz, die man Stapel nennt, und wenn das fertige Schiff in das Wasser gelassen wird, so sagt man, das Schiff la ufe vom Stapel. Unmittelbar auf dem Kiel ruhen die drei Masten des Schiffes und streben gerade in die Höhe. Der mittelste Mast, den man auch den Hauptmast, und der vordere, den mau auch den Fockmast nennt, sind mit ihren Verlängerungen 70 bis 80 Fuss hoch und unten wenigstens mannsdick. Der
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