Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

Astronomie 'unh Zeitabtheilung (Kalender). 7 §. zy. Die Lichtmaterie ist ungemein fein und ihre Schnelligkeit außerordentlich; sie ist fast eine Mil- lionmal schneller als der Schall, und durchläuft in einer Se- cunde einen Weg von 40020 Meilen. —'“ Das Licht p stanzt sich in geraden Linien (in Strahlen) fort; es breitet sich aber von einem leuchtenden Punkte nach allen Seiten zu aus (kugelförmig). §.40. Schatten entsteht, wenn das Licht in seinem Fortgange durch undurchsichtige Körper uuterbrochen wird. §. 4». Wenn das Licht auf einen Körper fällt, ohne kn denselben hineinzugehei«, so strahlt es auch wieder in der* selben (schiefen oder geraden) Richtung zurück, in welcher cs auf den Körper strahlte (Reflexion deö Lichls). Hier, auf gründen stch die Spiegel. §. 42. Gehen aber die Lichtstrahlen aus einem Körper in einen andern über, der dichter und lockerer ist, als der vorige, und zwar in einer schiefen Richtung, so verändern sie die vorige Richtung (Brechung der Lichtstrahlen). §. 4z. Erhaben geschliffene Gläser, durch welche die Sonnenstrahlen gebrochen werden, heißen Brenngläsep- Andere erhaben geschliffene Gläser sind: die Brillen, die Vergrößerungsgläser, (Mikroskop, Sonnenmikro- skop) Fernröhre (Teleskope, Dollonds), Camera obscura, Litern» magika, Gukkasten rc. — In hvhlgeschliffeneu Glä- sern erscheinen die Gegenstände kleiner. §. 44. Das Licht ist auch die Ursache der verschiedenen Farben. Ohne Licht ist alles schwarz d. h. ohne Farben. Läßt man das Sonnenlicht durch ein dreiseitig geschliffenes Glas (Prisma) in ein dunkles Zimmer fallen, so sieht man folgende Farben in dieser Ordnung: roth, dunkelroth, hcll- gelb, grün, hellblau, dunkelblau, violett. §. 4;. Diese Farben zeigen sich auch am Regenbö, gen, der dann entsteht, wenn die Sonnenstrahlen in den herabfallenden Tropfen der Wolke auf eine verschiedene Art gebrochen werden. —> Andere hierher gehörige Lufkerscheinun- gen sind: die Höfe um die Sonne oder den Mond; — Nebensonnen; — Nebenmonde; — die Morgen- und Abendröthe; — das Wasferziehen der Sonne. Die elektrische Materie. tz. 4-. Die elektrische Materie äußert sich da- durch, daß sie Körper anzieht und abstößt, einen leuchtenden
Io Naturlehre (Physik), Chemie, Meilen weit entfernt. Ihr Auf/ und Untergang ist nur scheine bar. Um sie bewege» sich ir Planeten (Sonneuflecke). $. 6. Die Planeten (Wandel /, Irrsterne) sind dunkle Himmelskörper, die sich unmittelbar um die Sonne drehen und Licht und Wärme von derselben erhalten. Man kennt jetzt i> Planeten. Mercur, Venus, die Erde, Macs, Pailas, Ceres, Juno, Vesta, Jupiter, Saturn und Uranus. §. 7. Ncbenvkaneren (Trabanten, Monde) sind Himmelskörper, welche andere Planeten vrgleiten, wie z. B. der Iupuec 4 solche Trabanten hat. Zu ihnen gehört auch der M nd, der beständige Begleiter der Erde, von der er nur 51009 Mrilen entfernt ist, und dessen Licht während ferner Umlauszeit um die Erde (in 27 Tagen 7 Stunden) regelmäßig Viermal wechselt, so daß wir abwechselnd Neu- mond, erstes Viertel, Vollmond und letztes Viertel haben. Man glaubt auf ihm schon Berge, Thäler rc. unterschieden zu haben und hat Mond karten verfertigt. §. 8. Kometen (Haarsterne, Schwanz/oder Schweif/ sterne) haben ein mattes Licht und sind von einem dünnen, strahlichten Scheine begleitet, der den Schweif bildet. Der Körper der Kometen heißt der Kern. Sie empfangen ihr Licht größtenkheils von der Sonne; auch bewegen sie sich, aber sehr ungleich, sowohl in Hinsicht der Richtung, als auch der Geschwindigkeit. (Abergläubische Meinungen von den Kometen.) §. 9. Unter dem Sonnensystem (Planetensystem) versteht man die Sonne nebst den Planeten, Nebenplaneken und Kometen, wie sie in bestimmten Entfernungen in ihren vorgeschriebenen Bahnen sich unr die Sonne bewegen. (Man unterscheidet das p tolo maische Sonnensysteni; das des Tycho de Brahe und das capern«cani sche. ) §• 10. Nach dem copernican ischen Systeme, (als dem richtigsten) bewegen sich die Planeten in folgender Orde nonq um die Sonne: Mercur, Venus, Erde, Mars, Pallas, Ceres, Juno, Vesta, Jupitts, Saturn und Uranus. — Es ist wahrscheinlich, daß jeder Fixstern sein eigenes Sonnen- system hat. §. n. Eine Sonnenfinsterniß (Erdfinsterniß) erfolgt, wenn der Mond sich in gerader Richtung zwischen der Sonne und Erde befindet, welches nur zur Zeit des Neumondes geschehen kann. — Eine Mondfinsternis
t Astronomie und Zcitabtheilung (Kalender). n findet Statt, wenn unsere Erde zwischen den -Mond und die Sonne tritt. — Totale und partielle Finsternisse. §. n. Astrologie (Sterndeutcrei) ist die vorgeb- liche oder veimeinte Wissenschaft, aus den Stellungen dev Gestirne zukünftige Dinge vorhcrzusagen. 3. Die Zettabtheilung und der Kalender. $. i. Die natürlichste Zeitabtheiiunq ist die in Tag und Nacht. Man unlerschrtder aber den natürlichen, den bürgerlichen und den a st r 0 n 0 m i sch e n Tag. — Die deutschen Namen der sieben Wochentage sind: Sonne tag (der Sonne gewidmet), Mon ta g (dem Monde geweiht),' Dienstag, von dem Worte Du,g d. i. Gericht; Mitte woch (^dcr mittelste Tag in der Woche),-Don nerstag (dem deutschen Gotte Tonar geweiht). Frey sag (der deutschen Göttin Frey« zu Ehren), Sonnabend (der Abend vor dem Sonntage). —- Jeder bürgerliche Tag ynrd in 24 Stunden, diese wieder in Minuten rc. eingetheilt, zu deren gleichmäßiger Abmessung die Uhren dienen (Sonnen,, Wasser,, Sand«, Räder, Uhren ). §. 2. Sieben Tage machen eine Woche (vermuthlich wegen der allemal in sieben Tagen erfolgenden Lichtabwectzse, lung des Mondes). — Vier Wochen (und einige Tage) machen einen Monat, wozu ebenfalls wohl der Mond, Wechsel Veranlassung gegeben hat. Die gewöhnlichen larei, Nischen Namen der Monate sind von den Römern bett behalten worben; deutsche Benennungen für dieselben schlug schon Carl der Große vor (z. B. Weinmonat, Cendre, monar iç. ). , §. 3. Zwölf Monate machen ein Jahr. Man unter, schlider Sonnenjahre, Mondenjahre und b ü r g e r, liche Jahre; letztere mit 52 Wochen oder 12 Monaten (deren jeder 30 oder 31 Tage hat, mit Ausnatzme de- Februar, der rz und in jedem Schaltjahre ry Tage hat) oder 36; Tagen. §. 4. Das Buch, in welchem die ganze Zeitrechnung für ein Jahr genau angegeben ist, heißt Kalender (Zeit- buch). Man unterscheidet: a. den röm »setzen Kalender (oder den des Julius Cäsar, daher der julianische Kalender), b. den gregor »an ischen (den Pabst Gregor Xiii. ein*
Menschenlehre, Menschenkunde. I. Vom menschlichen Körper (Körperlehre, Physiologie). §. r. Kenntniß des menschliäien Körpers ist «nqe- mein wichtig und nützlich; denn sie sehr uns nicht nur in den Stand, für die Erhaltung des Leibes und der &tt sundheit gehörige Sorge zu tragen, sondern sie kann uns auch zur Bewunderung der Weisheit und Güte Gottes er, muntern. $. i. Der menschliche Körper hat zwar mit dem Kör- per der Thiere manche Aehnlichkeir; aber auch vor die» fern große und wichtige Vorzüge, als: eine edlere Gestalt, aufrechte S:ellung und geraden Gang, Evenniaciß der Theile gegen einander, ausdrucksvollere Augen, eine glatte Haut, zwei Hände; der Mensch kann in ail.n Himmelsgegenden leben; unter seinen Nahrungsmitteln findet die größte Man- nigfaltigkeit statt; er hat Sprachfertigkeit rc. tz. z. Die Bestandtheile des menschlichen Körpert sind theils feste, theils flüssige. Zu jenen gehören: die Knochen, die Muskeln, die Häute, die Adern, Nerven, Eingeweide, Drüsen rc.; zu diesen: das Blut, die Galle, der Speichel rc. §. 4. Gewöhnlich theilt man den menschlichen Körper in 3 Haupltheile: Kopf, Rumpf und Glieder. Zum Kopfe gehört: das Gchirn in der Schäbelhöhle, der Schej. tel, der Wirbel, die Schläfe, die Ohren, das Angesicht mik der Stirne, den Augen, der Nase, dem Munde mit den Lippen, die Wangen, das Kinn. Zum Rumpfe gehört: der Hals mit dem Nacken, dem Racken und Schlunde, die Luftröhre, die Brust mit dem Herzen und den Lungen, der Unterleib mit den Werkzeugen der Verdauung (Magen, Le, der, Milz, den Nieren rc.) und Gefchlcchtsrheilcn. —- Die Gliedmassen sind theils obere: die Schultern, der Oder, und Unterarm, die Hand; theils untere; der Ober, «uv Unterschenkel, der Fuß mit dem Schienbeine, der Wade:c.
»4 Mcnschcnlehre, Menschenkunde. §. 5. Den festen Theilen des menschlichen Körper- bienen die Knochen zur Srütze. Sie sind nach ihrer Be- stimmung an Gestalt, innerer Einrichtung, Festigkeit rc. sehr verschieden. Einige sind läng (i che, als Röhrenknochen, in denen sich das Mark befindet; andere sind flache, oder platte; andere find rundlich; andere vieleekig. Alle Knochen (die Zähne ausgenommen) sind mit der Beine haut umgeben: in der innern Höhle der Knochen ist die M a r k h a u r, welche das K n ochcnmark einschließt. Fast alle Knochen find an ihren Enden mit Knorpeln versehen, die weder Markhaut, noch Mart haben, aber mit einer Haut (der Knorpelhaut) überzogen sind. — Die Zahl der Knocken bei einem erwachsenen Menschen beträgt r60. Alle Knochen find auf das zweckmäßigste zu einem Ganzen (dem Gerippe) vereinigt. Da, wo zwei Knochen mit einander verbunden sind, entsteht ein Gelenke; diese Ge, lenke werden durch bae Gliedwasfer schlüp'rig erhalten. §.6. Kno chen des Ko pfes sind: die Knochen de- Schädels (der Hirnschale) mir dem Stirn», Scheitel ^Hin- terhaupt, Keil», Flügel», Sieb, und Schläfenbeinen; — die knöcherne Grundlage des Gesichts. Diele ist aus 14. Knochen gebildet, deren iz obere der Oberkiefer (obere Kinnlade) heißen; der igre Knochen ist die untere Kinn- lade. Er ist durch zwei Gelenke mir der Hin,Ichale ver- einigt, und enthält die untern Zähne. Jeder Zahn besteht -Uü einer Krone, dem Halse und der Wurzel. An der Spitze der Wurzel ist eine Oeffnung, durch weiche ein Nerve, - eine Plus, und eiue Blutader geht. Man unterscheidet Schneide,, Ecke und Backenzähne. Gegen das siebente Iahe wechseln die Zahne, deren jeder Mensch za hqt. §.7/ Die Knochen des Rumpfes: der Nücke grath mit 24 Wirbelbcinen; das Brustbein mit den wahren und falschen Rippen; — das Hetligenbein (Kreuz); — das Steißbein und die Hüftbeine, welche das Decken bilden. § 8- K n ochen der Gl iedma ssen ; der Ob e r arm ist ein einziger großer Röhrenknochen; der Unter, (»der Vorder,) Arm aber hat zwei Knochen, wovon der hintere und längere den Ellboacn bildet- Die Hand besteht au- 27 Knochen. Zu den, Knochen der untern Gliedmassen ge, hören: das Schenkelbcin. die Kniescheibe, das Schienbein, » das Wadenbein« die Fnßwurzel und die Zehen. — Die Nä,
Menschenlehre, Menschenkunde. i5 gel an den Händen und Füßen sind harte, glatte, unem- pfindliche Plarten. §.9. Die Muskeln (das Fleisch des menschlichen Körpers) sind die Werkzeuge zur Bewegung des Körpers. Sie bestehen aus langen, runden, weichen, biegsamen, ela, stischen, rothen Fasern, welche in Bündeln bei einander lie- gen und mit Nerven und Blutgefäßen durchwebt find, und Sehnen und Flechsen haben. Die Zwi'chenräume bes Zellgewebes, welches die Muskeln umgiebl, sind mir Fett ausgefüllt. §. 10. Das Herz ist hohl und kegelförmig, liegt in dem untern Theile der Brusthöhle in dem Herzbeutel eingeschlossen und bi steht aus zwei Hauptrneilen, deren jeder zwei Höhlen, eine Kammer und eine Nebenkammer bar. Mit den Kammern sind die Adern verbunden,/bei denen man^Puls- oder Schlagadern (Arterien) und Blut- adern (Venen) unterscheidet. Die Bewegung des Blutes von dem Herzen durch den ganzen Körper bis zmn Herzen zurück, heißt der Kreislauf des Bluies. Er macht enen Weg von 75 Ellen und legt ihn in etwa ; Minuten zurüä» Das Blut selbst besteht aus dem eigentlichen Blure, dem Dlutwasser und aus Wasser. Aus dem Blute sondern sich mehrere Feuchtigkeiten ab z. B. der Schweiß, die Thränen, der Urin. '■/ §. ii. Die Lungen, die Werkzeuge des Atbemho- lens, liegen,in der Mitre der Brusthöhle und sind welche, schwammigte Körper, welche aus feinen Gefäßen, Drüsen und Nerven bestehen. Sie hangen genau mit der Luft- röhre zusammen, welche vor der Speiseröhre liegt und mit einem Deckel versehen ist. Die Lungen bestehen aus zwei Flügeln, welche sich abwechseliid ausdehnen und wieder zu- sammen ziehen — Unter den Lungen liegt das Zwergfell, welches die Scheidewand zwischen der Bauchhöhle und Brust- höhle macht. « ' §. Ir. Die mittelst der Zähne gekauten Speisen ver- mischen sich mit dem Speichel und gehen dann zum Schlunde (oder zur Speiseröhre) und von da in den Magen, einen häutigen Sack, dessen obere Ocffnung der Magen, mund heißt- Zwischen den Häuten des Magens liegen Drüsen, aus denen der Magensaft abgesondert wird. Die untere Ocffnung des Magens heißt der Pförtner. Aus diesem geht der Nahrungsbrei iu die dünnen und dicken, mannigfaltig gewundenen Gedärme (Zwölffingerdarm,
24 Religionslehre. H. 5. Die Lehren dieser Religionen sind in elnem höchst alten, lehrreichen und nützlichen Buche — der Bibel (der heiligen Schrift, dem Worte Gotres) enthalten. Der erste Theil der Bibel ist das Alte Testament, welches diejeni' gen Bücher umfaßt, welche vor Christi Geburt ursprünglich in hebräischer Sprache, zunächst für die Juden geschrieben wurden, und die Geschichte und die Religionsbegriffe dieses Volkes enthalten. Man unterscheidet Geschichtsbücher, und Lehrbücher, (von denen einige in einer hohen, dich- terischen Sprache abgefaßt sind, und deßhalb poetische ge- nannt werden, oder aber in der Prophetensprache, prophe- tische Bücher); die sogenannten apokrpphtschen Bücher sind diejenigen, welche nicht im Verzeichnisse (Canon) der bey den öffentlichen Gottesverehrungen zum Vorlesen für die Juden bestimmten Bücher standen. §. 6. Die biblischen Bücher des Alten Testamentes sind folgende: 5 Bücher Mosis, — das Buch Josua, — das Buch der Richter, — das Buch Ruth, — r Bücher Sa- muelks, — 1 Bücher der Könige, — 2 Bücher der Chro- nik« , • das Buch Esra, — das Buch Nehemia, — das Buch Esther, — das Buch Hiob, — der Psalter, — die Hpfstche Salomonis, — u. f. w. §. 7. Das Neue Testament faßt diejenigen bibli- schen Bücher in sich, welche nach Christo von seinen Jün- gern oder Aposteln in griechischer Sprache zunächst für die ersten Christen geschrieben worden sind. Es enthält a. ; Ge- schichtsbüch er, nämlich 4 Evangelien de« Matthäus, Marcus, Lukas und Johannes, und die Apostelgeschichte des Lukas; — d. Briefe, welche die Apostel Paulus, Petrus, Jacobus, Johannes, Juda rc. an die neuerrichteten christ, sichen Gemeinden zu Rom, Corinth, Ephesus rc. oder an einzelne Personen, z. D. an den Timotheus, an den Titus rc., geschrieben haben, — und c. die Offenbarung Johan- nis, welche in einer prophetischen Bildersprache abge- faßt ist. $. 8. Der Stifter der christlichen Religion ist Jesus Christus. Er wurde vor 1800 Jahren von einer Jung- frau Maria im damahligen jüdischen Lande, und zwar in der Stadt Bethlehem geboren, upd zeigte sich schon in seiner frühern Jugend gehorsam, verständig und lernbegierig. Im dreißigsten Jahre seine« Lebens trat er öffentlich als ein von Gott gesandter Lehrer der Menschen auf -r- wählte sich zwölf »fttrquts Hchstftr (Jünger, Apostel) — reifete im jüdischen
Religio,rslehre. s5 Lande umher, und lehrte sein herrliche- Evangelium (ln kure zen Sätzen, Sprüchen und Gleichnissen), — verrichtete außer- ordentliche, wohlthätige Thaten (Münder), — führte ein höchst tugendhaftes Leben, — wurde aber doch von den vor- nehmsten und gelehrten Juden gehaßt und verfolgt, und starb im zzsten Jahre seines Lebens am Kreuze. Er wird begraben, steht aber am dritten Tage nach feinem Tode wie- der aus dem Grabe auf, verweilt noch 40 Tage lang auf der Erde unter seinen Jüngern, und gebt dann zu Gott zurück, nachdem er vorher seinen Aposteln das Geschäft über- tragen hatte, seine Lehre auszubreiten. Diese erhielten zehn Tage nach Jesu Himmelfahrt die Gaben des heiligen Geistes, und wurden dadurch geschickt, die Lehre des Evangeliums den Erdenvölkern zu predigen, christliche Gemeinden und christliche Kirchen zu stiften. — Seitdem besteht die christliche Religion schon beinahe 2000 Jahre, und har iu vielen Gegenden der Erde nicht nur dem schändlichen Götzendienste ein Ende ge- macht, sondern auch Millionen Menschen zur richtigen Er- kenntniß Gottes, zur Tugend und Seligkeit geführt. §. 9. Die christliche Religion enthält A. Belehrnn- gen über Gott und über unsern Zustand nach dem Tode (die christliche Glaubens, oder Relft gionslehre) und B. Belehrungen über unsere Pflichten (Pflichtenlehre, Dtttenlehre, Moral). ?, Christliche Glaubens - »der Religions- lehre. A. Belehrung«n vvn Gott. $. 10. Es ist ein Gott. Das beweiset das Daseyn her Welt, die ohne einen höchst mächtigen, weisen und güti- gen Urheber nicht hätte entstehen können. Röm. r, 19. 20. Ebr. 3,4. § Dieser Gott ist ein Geist, (Joh. 4, 24.) Nnd zwar her allervollfomnienste Geist. Match. 19, 17. 5/48. §. tj. Seine Vollkommenheiten (Eigenschaften) sind im Einzelne« betrachtet, folgende: Er ist ewig, », h. er Hai nie angefangen zu seyn, uyd wir» nft aufhören zu seyn. Ps. -0, r.
26 Rkligionslehre. Cr ist unveränderlich, d. h. er bleibt immer so vollkom, men, wie er von jeher gewesen ist. Ps. 102, 28. Jac. i, 17. allmächtig, d. h. er kann Alles thun, was er will. Ps. j. Ps. zz, 9. r Mos. 17, I. all weise, d. h- er weiß Alles aufs beste einzurich, ten, und zur Erreichung seiner heiligen Zwecke die unfehlbarsten Mittel zu wählen. Hiob rr, 13. Röm. u, 33* allgegenwärtig, d. h. er ist mit seiner allmächtig gen Kraft überall wirksam. Apgesch. 17, 27. Ier. 23, 2;. 24. Ps. izy, 7 — *o. allwissend, D. h. er weiß, ohne sich zu irren, Alles, was geschehen ist, was setzt ist, und was künftig seyn ' wird. Ps. rzy, r —4* Ebr. 4, 13. heilig, d. h. er liebr das Gute, und haßt das Böse. Ps. 5, 5- - Petri r, r6. gerecht, d. h. er belohi.t das Gute, und bestraft das Döse. Röm. 2, 6. Apgsch. iv, 35. gütig, d. h. er will und befördert das Wohlseyn sei, ner Geschöpfe, besonders der Menschen. 1 Ioh. 4, 16, Ps. 145, 9- r 3oh. 4, 19. barmherzig gegen Unglückliche. Luc. 6, 36. Matth. 5. 45. . geduldig und langmüthig gegen Sünder, Röm. 2,4' gnädig, d. h> er giebt uns mehr, gls wir verdienen. Ps. io;, 8« treu, d. h. er wird nicht müde, uns Gutes zu thun. K 5 Mos. 32, 4. allgenugsam und höchst selig, d. h. er bedarf keines andern Wesens zu seiner Vollkommenheit und Seligkeit. Apgsch. 17, 25. 28. i Tim. 6, 15. §. 13. Es ist nur Ein Gott. Jes. 45, 5.' Marc. 32, 29. \ §. 14. Gott ist der Schöpfer und Urheber der Welt, (auch de6 Menschen, den er nach seinem Bilde er- schuf). imos. i, r. Hebr. n, 3. Offenb. 4, n. Hiob 10, 12. Jac. z, 9- §. r$.’ Gott erhält di? Welt, und versorget alle Geschöpfe mit dem, was sie zu ihrer Fortdauer bedürfen. Ps. 119, 90. 91. Ps. 148, 6, r Mos. 8, rr. Ps. 145, 16. Ps. 104, 13. \ ' ' ' \
Religionülehre. 27 §. 16, Gott regiert die Welt mit Weisheit und Güte. Matth. 10, 29. Ics. 48, 17. ipetr. 5, 7. Ps. n —17. Ies. 55/ 8. 9. Anm. Die Uebel in der Welt streiten nicht wider Gottes weise und gütige Weltregierunq, sie sind theils noth« wendig und unvermeidlich, theils nützlich. — Röm. 8, r8. Ebr. i2, rr. L. Belehrungen über unfern Zustand nach dem * Tode. §. 17« Der Leib des Menschen stirbt einst, und verweset; Ebr. rz, 4. 9, 27. Ps. roz, 15. 16. aber die Seele ist unsterblich, sie wird ewig fortdauern. Grü nde dafür: i. der gütige Gott selbst hat den Wunsch, immer fort zu leben, in die Seele deö Menschen gelegt, und wird ihn also auch nicht unbefriedigt lassen. 2. Der weise Gott hat den Menschen mit Anlagen, Fähigkeiten und Kräf- ten ausgerüstet, welche ohne Aufhören vergrößert und ver- edelt werden können; da dieß nun in diesem Leben Nicht ganz geschieht, muß es in einem andern Leben geschehen, z. Gott der Heilige will, daß der Mensch in der Tugend immer vollkommener werden soll; doch bleibt die Tugend selbst bei den besten Menschen noch unvollkommen; also wird der Mensch in einem andern Leben Gelegenheit finden, seine Tugend zu Vervollkommnen. 4. Viel Böses wird hier auf Erden nicht bestraft, viel Gutes nicht belohnt; Gott aber ist gerecht; es muß also ein anderes Leben geben, wo eine gerechte Ver- geltung des Dösen und Guten Statt findet. Bibelstel- len: Wcish. 2, 23. Pred, Sal. 12, 7. Matth. 10, 23. 2 Cor. 5, 10. §. r8. Der selige oder unselige Zustand des Menschen in jener Welt hän^r. -hlr guten oder schlechten Beschaffenheit seines Sinnes un^Äerhalteüs hier auf Erden ab. Dem, der hier fromm und tugendhaft lebte, wird es ewig wohlgehen, feine Erkenntniß, feine Seligkeit, seine Tugend wird immer vollkommener werden; die Gottlosen und Laster- haften aber werben in einen Zustand ewiger Unruhe, Reue und Unselrgfekt kommen. Joh. 5, 28. 29. Apgsch. 17, zr. 2 Cor. 5, io. Matth. 25, 46. Marc. 9, 45. 46. Gal-6, 3. 9.
   bis 10 von 250 weiter»  »»
250 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 250 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer