1893 -
Cöln
: Ahn
- Auflagennummer (WdK): 13
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
für Internationale
Ächulbuchforschung
Braunschweig
Schulbuchbibliothek
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- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Geographic
für die
Mittelstufe drei- und mekrklassiger
—. . _ Volksschulen
Bearbeitet
von
praktischen Schulmännern
o
Dreizehnte Auflage
Co ln
Verlag von Albert Ahn.
Ir'
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- Geschlecht (WdK): koedukativ
4
Des Kaisers Sorge für die Erhaltung des Friedens.
Gleich im Anfange seiner Regierung hat unser Kaiser feierlich
versprochen: „Ich werde Frieden halten mit allen Völkern,
soviel an mir liegt." Dieses Versprechen hat er treu gehalten.
Er besuchte die Fürsten von Rußland, Österreich, Italien und
anderen Ländern, und es ist ihm gelungen, uns bis heute vor
den Schrecken des Krieges zu bewahren. Gebe Gott, daß es
dem Kaiser auch ferner gelingen möge, uns dev Frieden zu
erhalten!
Jnvaliden-Bersicherung. Für seine Untertanen sorgt
der Kaiser wie ein guter Vater für seine Kinder. Ganz beson-
ders hat er sich derjenigen angenommen, die mit der Arbeit
ihrer Hände ihr tägliches Brot verdienen müssen. Diese kom
men gar leicht in Not und Elend, wenn ihnen ein Unglück
(Unfall) zustößt, oder wenn sie alt lutb schwach werden, so daß
sie körperliche Arbeiten nicht mehr verrichten können. Deshalb
soll jeder Arbeiter (jede Arbeiterin), welcher (welche) 16 Jahre
alt ist und Lohn verdient, einen wöchentlichen Beitrags zahlen.
Dafür erhalten alle, welche 70 Jahre alt sind, bis zu ihrem
Lebensende ein Jahrgeld, die Altersrente;^) solche, welche
durch Krankheit oder Unfall dauernd arbeitsunfähig (invalide)
werden, erhalten die Invalidenrente.3) Diese Einrich-
tung nennt man die Invalidenversicherung.
Sonntagsruhe. Am Sonntage müssen fast alle Werk-
stätten und Fabriken geschlossen bleiben. Auch die Geschäfte
sind nur wenige Stunden offen. So will es das Gesetz über
die Sonntagsruhe, welches unser Kaiser erlassen hat. Nach
seinem Willen soll der Sonntag nicht nur der Ruhe und Er-
holung, sondern ganz besonders dem Heile der Seele ge-
widmet werden.
„Hehre Würden, schwere Bürden
Schmücken, drücken Kaisers Haupt!
All' sein Sinnen und Beginnen:
Daß kein Haß den Frieden raubt.
Invaliden, Altersmüden —
Macht die Nacht er wieder licht.
Unverdrossen, fest entschlossen
Liebt er, übt er Recht und Pflicht."
Aus dem Leben unserer Kaiserin. Unsere Kaiserin
ist ausgezeichnet durch Frömmigkeit und Herzensgüte. Oft be-
i) 7, 10, 12, 15 oder 18 Pf.; die Arbeitgeber zahlen denselben
Beitrag. — 2) 110 bis 230 M. — 3) 116 bis 486 M.
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Geschichte
l. Einleitung.
Der Kaiser und die kaiserliche F-amilie. Das Land,
worin wir wohnen, ist das Königreich Preußen. Der Herr
dieses Landes (der Landesherr) ist der König von Preußen; er
heißt Wilhelm. Weil schon ein König in Preußen regierte, der
auch Wilhelm hieß, nennt man ihn: Wilhelm Ii. Seine Ge-
mahlin ist die Königin von Preußen; sie heißt Auguste Viktoria.
In der Schule hängt ein Bild des Kaisers. Wilhelm Ii.
ist mittelgroß. Seine Augen sind blau, Haar und Schnurrbart
blond. Der Blick ist ernst, seine Rede kurz und bestimmt.
Unser Kaiser ist sehr tätig. Morgens um 6 Uhr steht er
gewöhnlich aus. Er liest eingegangene Briefe, beantwortet
manche selbst, überweist andere zur Beantwortung seinen Mi-
nistern und hört deren Vorträge.
Oft, namentlich im Herbst, beschäftigen ihn anstrengende
Truppenübungen (Manöver) und Truppenbesichtigungen (Pa-
raden). Manche Stunde muß er Besuchen fürstlicher und
Empfängen anderer Personen (Audienzen) widmen.
Seine liebste Erholung sind Spazierritte und Jagd.
Sehr gewissenhaft ist er in der Erfüllung seiner reli-
giösen Pflichten.
Preußen ist ein Teil eines größeren Landes, des Deutschen
Reiches. König Wilhelm ist zugleich Kaiser dieses Reiches,
seine Gemahlin Kaiserin. Wilhelm ist also unser Kaiser und
König, Auguste Viktoria unsere Kaiserin und Königin.
Am 27. Januar feiern wir den Geburtstag des Kaisers.
Lehrer und Kinder versammeln sich in den Schulen und geben
ihrer Freude, ihren Wünschen Ausdruck in Gebeten und Ge-
dichten, Reden und Liedern. Von den Kirchen ertönt das Ge-
läute der Glocken, viele Gebäude sind beflaggt und bekränzt.
Kaiser Wilhelm wurde am 27. Januar 1859 geboren,
seine Gemahlin an: 22. Oktober 1858. Gott schenkte ihnen
7 Kinder: 6 Söhne (Prinzen) und eine Tochter (Prinzessin).
Der älteste Sohn, der Kronprinz, heißt auch Wilhelm, wie
der Vater; er ist jetzt in einem Alter von ■— Jahren. ^)
) Geboren am 6. Mai 1882.
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das ganze Land: denn Wilhelm I. war von seinem Volke ge-
liebt und verehrt wie ein Vater.
„Der Kaiser schuf mit mächt'ger Hand
Ein einig, deutsches Vaterland."
Groß und stark hat er es gemacht; deshalb heißt er auch:
„Wilhelm der Große."
Seine Arbeitsamkeit und Pflichttreue. Kaiser Wilhelm
hat das hohe Alter von nahezu 91 Jahren erreicht. *) Bis
wenige Tage vor seinem Tode war er unermüdlich tätig für
das Wohl seines Volkes. Wenn er in Berlin war, sah man
ihn beit größten Teil des Tages in seinem Arbeitszimmer be-
schäftigt. Draußen umstanden täglich tausende das königliche
Schloß, mit Sehnsucht des Augenblicks harrend, wo mittags
die Wache vorbeizog. Dann erschien der geliebte Monarch am
Eckfenster seines Zimmers, und die Menge brach in lauten
Jubel aus. Freundlich dankend und grüßend zog er sich zu-
rück zu weiterer Arbeit.
Selbst auf dem Sterbebette ließ er nicht ab von seiner
Tätigkeit. Mit dem Prinzen Wilhelm, dem jetzigen Kaiser, hatte
er noch manches zu besprechen. Dabei wurde er sehr müde,
und seine Tochter Luise bat ihn besorgt, er möge doch seine
Kräfte schonen. Er aber erwiderte: „Ich habe keine Zeit mehr,
müde zu sein."
Kranken- und Unfallversicherung. In den letzten
Jahren seines Lebens lag ihm die Sorge für die Arbeiter sehr
am Herzen. „Geben Sie dem Arbeiter, solange er gesund
ist, Arbeit, wenn er krank ist, Pflege, und wenn er alt ist,
Versorgung!" So ließ er dem Volke durch den Fürsten Bis-
marck, 2) seinen treuen Ratgeber, verkünden. Zunächst sorgte
er für die kranken Arbeiter. Sie erhalten für die Zeit der
Krankheit freien Arzt, freie Arznei und auch eine Unterstützung
in Geld, Krankengeld. Die Arbeiter, welchen bei der Arbeit ein
Unglück zustößt, erhalten ebenfalls freie Behandlung und Ver-
pflegung, dazu anfangs Krankengeld, und, wenn sie arbeits-
unfähig bleiben, die Unfallrente. Diese Einrichtung nennt
man die Kranken- und Unfallversicherung. Für
die alten und invaliden Arbeiter zu sorgen, war ihm *)
*) Er war geboren im Jahre 1797 am 22. März und vermählte
sich in seinem 32. Lebensjahre mit der Prinzessin Augusta von Wei-
mar. 2) Denkmal Augustinerplatz.
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nicht mehr vergönnt: der Tod verhinderte die Vollendung des
bereits begonnenen Werkes.
Kaiser Wilhelm zu Ems. Kaiser Wilhelm besuchte seit
20 Jahren jeden Sommer den Badeort Ems. Es war sür die
Bewohner der Stadt eine wahre Freude, wenn der alte Herr
dort seinen Einzug hielt. Besonders die Knaben freuten sich
auf seine Ankunft. Er war ihnen aber auch gar freundlich.
Einmal kam Kaiser Wilhelm in Ems an einem Bilderladen
vorbei. Mehrere Knaben standen an dem Schaufenster. Da sagte
ein kleiner Knabe: „Wenn ich Geld hätte, würde ich den Kaiser
kaufen." .Kaiser Wilhelm hörte dies, trat zu den Kleinen und sagte:
„Kommt, ich will euch den Kaiser kaufen". Sie gingen mit in
den Laden, und der Kaiser schenkte jedem von ihnen sein Bild.
Nun merkten sie, daß es der Kaiser selber war, der ihnen die Bilder
gekauft hatte. Sie bedaukteu sich höflich und stürmten dann voller
Freude durch die Straßen, laut rufend: „Das Bild hat uns der
Kaiser geschenkt."
Ein andermal sprang ein kleiner Knabe auf den Kaiser zu, um-
faßte seine Kniee und fragte: „Bist du der Kaiser Wilhelm?" „Ja,
ich denke, kleiner Mann", erwiderte der Kaiser freundlich. „Wie
heißt du aber und was willst du werden?" „Ich heiße auch Wilhelm,
und Soldat will ich werden", sagte der Kleine, „aber, iveißt du,
einer von denen mit den roten Aufschlägen un>d den weißen Federe
büschen." „Gott segne dich, mein Junge", war des Kaisers Ant-
wort; „wenn du groß bist, dann sag' meinem Sohne Fritz, du
wolltest unter die Soldaten mit den roten Aufschlägen und den
weißen Federbüschen; der alte Kaiser Wilhelm habe es dir erlaubt."
Glücklich sprang der Kleine davon, um seiner Mutter das Erlebnis-
zu erzählen.
4. Uns «ein fraihüfisdkit Kriege <i87o—7i).
Die Abreise des Königs Wilhelm zur Armee. Im
Jahre 1870 und 71 mußte Kaiser Wilhelm gegen die Franzosen
ziehen. Beim Beginn des Krieges war er nicht deutscher Kaiser,
hatte aber fast 10 Jahre als König von Preußen regiert. Als
er von Berlin abreisen wollte, standen vor dem königlichen
Schlosse und auf dem Wege bis zum Bahnhöfe tausende Men-
schen, um dem geliebten Fürsten ein herzliches Lebewohl zuzu-
rufen. Das Tor des Schlosses öffnete sich, und der König
und die Königin fuhren in einem offenen Wagen heraus. Ein
brausendes Hurra empfing sie. Der König dankte ernst und
bewegt, die Königin war sehr ergriffen. Langsam fuhr der
Wagen zum Bahnhöfe. Bon den Dächern wehten Fahnen, aus
den Fenstern winkte man mit Tüchern. Aus tausend Herzen
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Geographie
A Stadt- und Landkreis Köln.
1. Die Himmelsgegenden.
Zu welcher Tageszeit (Wann) scheint die Sonne in unser Schul-
zimmer? Wo steht sie dann am Himmel? (Zeigen!) An dieser
Stelle des Himmels steht sie nicht immer. (Morgens, mittags, abends)
steht sie da! (Zeigen!) Das sind drei verschiedene Gegenden am
Himmel. Sie heißen: Osten, Süden, Westen.
Im Osten steht die Sonne morgens, im Süden steht sie
ntittags, im Westen abends. (Morgens steht die Sonne im
Osten, mittags —, abends —. Wo die Sonne morgens steht,
da ist Osten usw.). Süden gegenüber ist Norden. (Zeigen!)
Diese vier Gegenden heißen die vier Himmelsgegenden.
2. Schulzimmer, Schulhaus, Schulhof.
Nach welcher Himmelsgegend sind an unserem Schulzimmer die
Fenster? die Türe? Die Wand, worin die Fenster sind, nennt man
darum die (östliche, südliche, westliche, nördliche) Wand oder (Ost-
wand, Südwand, Westwand, Nordwand). An welcher Wand steht
(hängt) die Tafel, das Mantelbrett, der Ofen, der Schrank?
Unser Schulzimmer hat eine östliche, südliche, westliche und
nördliche Wand (Ostwand, Südwand, Westwand und Nord-
wand).
Wenn man das Schulzimmer auf die Tafel zeichnet, so macht
man oben Norden, rechts Osten, unten Süden, links Westen. (Wo
zeichnet man auf der Tafel Norden? Osten? Süden? Westen?)
Miß, wie lang und breit unser Schulzimmer ist!
Unser Schulzimmer ist — rn lang und — m breit.
Statt m zeichnen wir cm (verjüngter Maßstab).
Unser Schulzimmer (kommt, stößt) grenzt im Osten
an —, im Süden —, im Westen —, im Norden —.
Die Grenzen unseres Schulzimmers sind im Osten —, im
Süden —, im Westen —, im Norden — (östlich —, südlich —,
westlich —, nördlich —).
Grenzen des Schulhauses, Anzahl der Stockwerke, (Etagen), Lage
des Schulzimmers im Schulhause, Lage anderer Schulzimmer; Grenzen
des Schulhofes, Länge und Breite desselben, Größe (verglichen mit
der des Schulzimmers).
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3. Straßen und Plätze in der Nähe des Schnl-
hauses.
In der Nähe unseres Schulhauses sind folgende Straßen: — —
— —. Im Osten ist die —straße, im Süden —, Westen —, Norden —.
In der Mitte der —straße ist der Fahrweg, welcher von
Reitern, Wagen und Karren benutzt wird. Derselbe ist ge-
pflastert und nach der Mitte hin etwas höher als an den
Seiten (gewölbt), damit das Wasser in die Rinnen (Gossen)
laufen kanih die sich zwischen dem Fahrwege und den beiden
Fußwegen (Bürgersteig) an den (Seiten befinden. Auch die
Fußwege (von Asphalt, Quadersteinen oder auch gepflastert)
sind nach den Rinnen hin etwas geneigt.
Wenn man durch die — straße geht, so geht man entweder
nach Osten oder Westen (Süden oder Norden).
Die Straße hat die Richtung von —.
Nach welcher Richtung fließt das Wasser in den Rinnen der
—straße? Warum? Erklärung der Straßennamen. Die —straße ist
breiter als die —gaffe.
Straßen sind in der Regel (nicht immer) breiter als Gassen.
Hervorragende Gebäude an diesen Straßen. Welcher Platz liegt
unserem Schulhanse am nächsten? Länge, Breite (Größe) desselben;
Anpflanzungen, Denkmal, Benutzung, hervorragende Gebäude, angren-
zende Straßen, Namenerklärung, Richtung derselben.
4. Hauptstraßenzüge der Altstadt.
Die Hauptstraße der Altstadt ist die Hohestraße (Hoch-
straße). Sie hat die Richtung von Norden nach Süden. Geht
inan von derselben nach Süden hin, so kommt man
über die Hohepforte auf den Waidmarkt, dann durch
die Severinstraße zum Severinstore.
Geht matt von der Hohestraße nach Norden hin, so kommt
man über den Wallrafsplatz und durch die Straßen:
Unter Fettenhennen, Marzellenstraße, Eigelstein zum
Eigelsteinertore.
Diese Straßen bilden einen Straßen zu g. Derselbe hat
die Richtung von Süden nach Norden. Zwei aitdere Straßen-
züge habeit die Richtung voit Westen nach Osten. Der eine
geht von der Friesenstraße zum Rheine hin. Zu demselben
gehören:
Friesenstraße, Zeughausstraße, Komödienstraße, Trank-
gasse.
Der andere verbindet die Weyerstraße mit dem Rheine.
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f
— 38 —
Er wird aus folgenden Straßen gebildet:
Weherstraße, Rotgerberbach, Blaubach, Mühlenbach^
Filzengraben.
Vier von diesen Straßen wurden früher von einem Bache
durchflossen; an demselben wohnten Rotgerber und Blaufär-
der, daher die Namen Rotgerberbach und Blaubach. Auf dem
Mühlenbache standen Mühlen, welche von dem Wasser des
Baches getrieben wurden. Jetzt fließt der Bach (Duffesbach)'
unter diesen Straßen nach dem Rheine hin.x)
Nicht weit vom Wallrafs-Platz, am Domhof, steht der
He inzelmän n ch e n - B r uttne n.
Er stellt in 7 Bildern die Geschichte von den Heinzelmännchen
dar, wie sie des Nachts dem Zimmermann, dem Bäcker, dem Fleischer,
dem Küfer, -dem Schneider bei der Arbeit helfen, während Gesellen
und Meister schlafen. In der Mitte steht das neugierige Weib des
Schneidermeisters, welches Erbsen hingestreut hat, um die Heinzel-
männchen Zu Fall zu bringen. Seitdem sind sie fort und „man
kann nicht mehr wie sonsten ruh'n, man muß nun alles selber tun."
Auf dem Waidmarkte steht der „Hermann Joseph-
Brunne n".
Hermann, ein Kölner Kind, wurde (im 12. Jahrhundert) in
der Stephanstraße geboren. Seine Eltern waren fromm und führten
ihn oft zur Kirche.
Einmal kniete er in der Kirche von St. Marien im Kapitol
vor dem Imuttergottesaltare. Er hatte einen Apfel in der Hand
und reichte ihn in seiner kindlichen Einfalt dem Jesukinde. Dieses
neigt sich und nimmt den Apfel.
Oben auf dein Brunnen ist dieser Vorgang dargestellt,
während au den vier Ecken unten raufende und müßige Kna-
den angebracht sind, deren Beispiel brave Kölner Kinder wohl
nicht folgen werden.
5. Lage, Gestalt, Ausdehnung und Größe der
Stadt; Stadtteile.
I. Altstadt.
Die Altstadt Cöln liegt am Rheine. Der Weg um die-
selbe bildet an der Ostseite (am Rheine) eine ziemlich gerade
Linie; im S., W. und N. aber hat er die Form eines halben
Kreises. Alt-Cöln hat die G e st a l t eines Halbkreises.
Dirrchwandert man die Altstadt von S. nach oder
H Die Straßennamen werden vorgeschrieben, gelesen und ab-
geschrieben. Die Straßenzüge werden vom L. auf die Schultafel
gezeichnet. Unter Hinzufügung des Rheines und Verbindung der
Endpunkte des entstandenen Kartenbildes wird 51 und Ii behandelt.
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umgekehrt, so gebraucht man ungefähr 40 Minuten. Geht mair
von O. nach W. durch dieselbe, so gebraucht man säst 20 .Mi-
nuten. Der Weg von S. nach N. ist 3 Kilometer lang, der
Weg von O. nach W. nahezu Iv2 Kilometer. Die Altstadt
hat demnach eine grössere Ausdehnung von S. nach N.
als von O. nach W. Die Ausdehnung der Altstadt von O.
nach W. ist kleiner als —. Die Größe der Altstadt beträgt
4 □ km.
Die Altstadt ist durch den Straßenzug von S. nach N.
in zlvei Teile geteilt, x) in einen östlichen und einen west-
lichen. Die beiden anderen Straßenzüge teilen die Stadt in
drei Teile. Den einen nennt man den nördlichen Stadtteils
den anderen den südlichen; zwischen diesen liegt der mittlere.
Ii. Neustadt.
Vom Severinstore gelangt man über beu Chlodwigplatz
und durch die Bounerstraße uach S. hiu zum Bonnertore x
voul Eigelsteinertore führt nach N. hin die Neußerstraße zum
Neußertore; von der Weyerstraße kommt man nach W. hin
über den Barbarossaplatz und die Luxemburgerstraße zum
Luxemburgertore und von der Friesenstraße, ebenfalls nach
W. hin, über den Friesenplatz und die Venloerstraße zum
Venloertore.2)
Die genannten Straßen und Plätze gehören zur Neu-
st a d t. Diese umschließt die Altstadt im S., W. und N.
in einem Halbkreise und hat fast überall eine Breite von
660 m. Ihre Größe beträgt, wie die der Altstadt, 4 Hü km.
Die schönste Straße der Neustadt ist die Ringstraße. Sie
hat stattliche Gebäude, hübsche Gartenanlagen und schattige
Alleen; fast zu jeder Tages- und Jahreszeit ist sie von zahl-
reichen Spaziergängern belebt.
6. Schulbezirk, Pfarre und Pfarrkirche.
I. Schulbezirk.
3) Diese Straßen; —, —, —, gehören zu einem Schul-
bezirke (ganz, teilweise). Zu demselben Schulbezirke ge--
hören auch noch audere Straßen. Unser Schulbezirk ist der —.
’) Dieses sowie das Folgende ist an dem Kartenbilde auf der Schul-
tafel zu zeigen. — 2) Das Kartenbild ist danach zu vervollständigen. —
H Einige Kinder werden durch Fragen veranlaßt, anzugeben, in welcher
Straße sie wohnen. Die genannten Straßen werden an die Schultafel
geschrieben.