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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. uncounted

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing

2. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. uncounted

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Anschaulich - ausführliches Mealienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte u o Naturlehre. Für einfache Schulverhältnisse bearbeitet von L. Lrahrrmener und D. Schulze. Realienbuch Nr. 10. Ausc^aöe C. Alle Rechte vorbehalten. Sei ‘ * i D u eh L> i b I i o thq k Einunddreißigste, nenbearbeitete Auflage. Mit vielen Abbildungen. Preis gebunden 70 Pfg. -------------------------------------- Wietefekd und Leipzig. Verlag von Velhagen & Klasing. 1902.

3. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. uncounted

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Hohenzollernworte Friedrich Wilhelm der Große Kurfürst.— „Gott meine Stärke." „Meine Religion, darin ich meiner Seligkeit versichert bin, um einer Krone willen zu verlassen, werde ich in Ewigkeit nicht tun."*) Friedrich I. — „Jedem das Seine." „Gleichwie andere Menschen durch Belohnungen und Strafen der höchsten Obrigkeit vom Bösen ab- und zum Guteu angeführt werden, also muß solches alleine die Furcht Gottes bei großen Fürsten, über welche kein menschliches Gericht Strafen und Belohnungen erkennt, aufwecken." Friedrich Wilhelm I. — „Zur Arbeit sind die Regenten erkoren." — „Gott vor alles in der Welt und alles mit Gott." Friedrich Ii., der Große. — „Für Ruhm und Vaterland." „Hätt' ich mehr als ein Leben, ich wollt' es für mein Vaterland hingeben." „Der Fürst ist nur der vornehmste Diener seines Volkes." „Mein Leben ist auf der Neige; die Zeit, die ich noch habe, muß ich benutzen. Sie gehört nicht mir, sondern dem Staate." Friedrich Wilhelm Ii. — „Ausrichtig und standhaft." Friedrich Wilhelm Iii. — „Meine Zeit in Unruhe, meine Hoff- nung in Gott." „Meine Sache ist die Sache meines Volkes." „Ich möchte um vieles nicht über ein Volk herrschen, welches keine Religion hätte." Friedrich Wilhelm Iv.— „Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen!" „Ein freies Volk unter einem freien Könige! Das ist meine Losung, das soll sie auch bleiben, so lange ich atme." „Ich gelobe, mein Regiment in der Furcht Gottes und in der Liebe der Menschen zu führen, mit offenen Augen, wenn es die Bedürfnisse meiner Völker, mit geschlossenen, wenn es die Gerechtigkeit gilt." Wilhelm I. — „Gott mit uns!" „Ich achte es viel höher, geliebt zu sein, als gefürchtet zu werden." „Ich bin glücklich, wenn Preußens Volk glücklich ist." „Meine Hand soll das Wohl und das Recht aller in allen Schichten der Bevölkerung hüten." „Ich habe keine Zeit, müde zu sein." Friedrich Iii. — „Furchtlos und beharrlich." „Ich bin stolz darauf, Gut und Blut einzusetzen für die heiligsten Güter unseres Vaterlandes." „Ich kenne kein anderes Ziel meines Lärebens, als das Glück und die Wohlfahrt des Vaterlandes." „Lerne leiden, ohne zu klagen." Wilhelm Ii. — „Allweg gut Zollern!" *) Antwort, als ihm die Königskrone von Polen unter der Bedingung angeboten wurde, daß er katholisch werde.

4. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. uncounted

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
7. Veredelung........................ 8. Die Erbse......................... 9. Die Biene ........................ 10. Der Maikäfer..................... 11. Gartenfeinde und Gartenfreunde . 12. Schlußbetrachtung................ Ii. Die Wiese im Arüylinge. . 13. Das wohlriechende Veilchen . . . 14. Das Wiesenschaumkraut . . . . 15. Fette Öle........................ 16. Der Storch....................... 17. Schlußbetrachtung................ Iii. Der Wald zur Waienzeit. 18. Die Kiefer und ihre Feinde I. . . 19. Jahresringe und Rinde . . . . 20. Die Pflanzenzelle................ 21. Die Birke........................ 22. Saftstrom und Pflanzennahrung . 23. Die Eiche I...................... 24. Der Kuckuck, ein Waldhüter . . . 25. Waldverderber und Waldhüter unter den Insekten..................... 26. Die gemeine Eidechse............. 27. Die Kreuzotter................... 28. Die rote Waldameise.............. 29. Schlußbetrachtuug................ Iv. Das Aekd im Auni. 30. Der Roggen....................... 31. Unkräuter........................ 32. Klee und Hummel.................. 33. Feinde und Freunde des Landmanns unter den Tieren................. 34. Bestellung des Ackers............ 35. Schlußbetrachtung................ V. An Wegen und Kecken. . 36. Die Hundsrose.................... 37. Flüchtige Öle ................... 38. Okulieren........................ 39. Schlußbetrachtung................ Vi. Am Aekche. . . 40. Die (vielwnrzelige) Wasserlinse . . 41. Der Teichfrosch.................. 42. Schlußbetrachtung................ Vii. Das Aekd im Sommer. . 43. Der Lein oder Flachs............. 44. Schmarotzer...................... 45. Die Kartoffel.................... 46. Das Verwelken der Pflanzen . . 47. Die Zuckerrübe................... 48. Giftpflanzen..................... 49. Schlußbetrachtung................ Viii. An Wegen und Kecken imkeröste. 50. Taubnessel und Biene............. 51. Die große Brennessel und ihre Gäste 52. Der Löwenzahn.................... 53. Bewegungserscheinungen . . . . 54. Hagebutten und Schlafäpfel . . . 55. Schlußbetrachtung................ Ix. Der Harten im Keröste. . 56. Pflaumen und Pflaumenwickler 57. Kohlstrunk und Kohlweißling . . 58. Apfelfrucht und Apfelwickler . . . 59. Obstbaumpflege................... 60. Schlußbetrachtung................ Seite X. Der Watd im Kervste. . 120 61 Die Kiefer Ii..................121 62 Der Eichbaum Ii................121 63. Der Fliegenpilz. Eßbare Pilze . 122 64. Schlußbetrachtung..............122 Xi. An Kaus und Kof. . . 123 65. Die Hauskatze..................123 66. Der Haushund...................124 67. Das Pferd......................125 68. Das Rind.......................126 69. Der Iltis......................126 70. Die Schleiereule...............127 71. Tie Kreuzspinne................128 72. Der Seidenspinner..............129 73. Schlußbetrachlung..............130 Xii. Harten und Aekd im Winter. 130 74. Der Manlwurf...................131 75. Der Igel ...........................132 76. Der Hase ...........................132 77. Die langohrige Fledermaus . . 133 78. Die Kohlmeise..................134 79. Fütterung der Vögel im Winter . 135 80. Schlußbetrachtung..............135 Xiii. Der Wald im Winter. . 136 81. Der Fuchs......................136 82. Das Eichhörnchen...............137 83. Der Edel- oder Baummarder . . 138 84. Der Edelhirsch.....................138 85. Der Buntspecht.....................139 86. Schlußbetrachtung..............140 Xiv. Unsere Hewässer im Winter. 140 87. Die Ente.......................141 Xv. Am Meere. . . . 142 88. Der grönländische Walfisch . . . 142 89. Der Hering.....................143 Xvi. An fremden Ländern. . 144 90. Der Löwe.......................144 91. Der asiatische Elefant .... 145 92. Der Strauß .........................146 93. Das Nilkrokodil................147 94. Der Kaffee.........................148 95. Die Baumwolle......................148 96. Gewürzpflanzen.................149 Xvii. Am Körper des Menschen. 149 97. Die Trichine...................149 Xviii. An der Hrde. . . 150 98. Die Steinkohle.................150 99. Das Steinöl....................150 100. Der Quarz.....................151 101. Das Kochsalz..................151 102. Das Gold......................152 103. Das Eisen.....................152 Xix. Aau und Ufl'cge des menschlichen Körpers......................153 Iv. Uaturlehre. A. Gleichgewicht u. Bewegung d. Körper 157 B. Der Schall ......................163 C. Die Wärme.........................163 D. Das Licht........................166 E. Der Magnetismus..................169 F. Elektrizität....................169 Seite 91 92 92 94 94 95 95 95 96 96 97 98 98 98 99 99 100 100 101 101 102 102 103 104 105 105 105 106 106 106 107 107 107 108 108 108 109 109 109 110 111 112 112 112 113 113 114 114 115 115 115 : 116 116 117 117 118 118 118 118 119 119 120

5. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 2

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2 wohnten. Er hatte die Römer häufig auf ihren Kriegszügen begleitet und so die römische Kriegskunst erlernt. Mit tiefem Schmerze sah er, wie sein Volk unter der Knechtschaft seufzte. Da rief er heimlich alle Stammesfürsten zusammen und verabredete mit ihnen die Befreiung des Vaterlandes. 3. Schlacht im Teutoburger Walde. Bald darauf erhielt Varns Kunde von dem Aufstande eines deutschen Stammes an der Ems. Das war so geplant worden, um Varns und sein Heer recht tief in die Wälder hineinzulocken. Arglos brach er aus seinem Lager ans und zog durch den Wald an der Weser hin. Hier aber fiel Hermann mit seinen Kriegern plötzlich aus dem Dickicht die Römer an. Anfangs schleuderten sie von weitem Geschosse, dann aber rückten sie dicht heran. Der Regen floß in Strömen herab. Ein heftiger Wind wehte. Der schlüpfrig gewordene Boden und die umgestürzten Baumstämme erschwerten den Römern den Weg. Desto mutiger wurden die Deutschen. Aus jedem Busche drangen sie hervor, von jedem Baume schossen sie Pfeile ohne Zahl aus die erschrockenen Römer herab. Endlich — es war der dritte Tag — erreichten die Römer ein offenes Feld, westlich von Detmold. Der Kampf begann aufs neue, und die Römer wurden fast gänzlich vernichtet. Als Barus sah, daß alles verloren war, stürzte er sich verzweiflungsvoll in sein Schwert. Augustus aber, von dem Ausgange der Schlacht benachrichtigt, zerriß wehklagend seine Kleider, rannte wie ein Wahnsinniger mit dem Kopfe gegen die Wand und rief: „Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder!" 1875 ist dem Befreier Deutschlands im Teutoburger Walde, unweit Detmold, ein Denkmal errichtet worden. 3. Völkerwanderung und Hunnenschlacht. Fnstedelung. 1. Einfall der Hunnen und Völkerwanderung. Ums Jahr 375 n. Chr. kamen die Hunnen, ein wildes Reitervolk, aus den Steppen Asiens nach Europa. Sie hatten hervorstehende Backenknochen, schiefgeschlitzte Augen, gelbe Gesichtsfarbe und schwarzes, struppiges Haar. Zunächst verdrängten sie die Alanen, dann die West- und Ostgoten. Diese Völker verdrängten wieder andere, und so entstand eine große Bewegung unter fast allen Völkern Europas. Sie dauerte an 200 Jahre und wird mit dem Namen „Völkerwanderung" bezeichnet. 2. Attila. Der mächtigste König der Hunnen war Attila. Er lebte um die Mitte des 5. Jahrhunderts und wohnte im heutigen Ungarn. Mit einer halben Million Streiter zog er nach Westen. Seine wilden Scharen kannten kein Erbarmen. Weder Mann noch Weib, weder Greis noch Kind blieb von ihnen verschont. Die Dörfer und Städte wurden in Aschenhaufen verwandelt, die Felder verwüstet. So kam er durch das heutige Österreich und Bayern, setzte über den Rhein, zerstörte Worms, Straßburg, Metz und drang bis an die Loire vor. 3. Die Hunnenschlacht. Im heutigen Frankreich stellte sich den Hunnen ein gewaltiges Heer entgegen. Es war aus Römern, Burgundern, Westgoten und Franken zusammengesetzt. An einem Herbsttage 451 kam es auf den Katalaunischen Feldern zur Schlacht. Attila wurde vollständig besiegt und zog sich nach Ungarn zurück. 2 Jahre darauf starb er. Nach seinem Tode zerfiel sein Reich, und die Hunnen kehrten in die Steppen Asiens zurück. 4. Ansiedelung der Deutschen. Nach der Völkerwanderung wurden die deutschen Volksstämme seßhaft. Mehrere verwandte Familien (Sippe) wählten sich ein Stück Land zur gemeinsamen Heimat aus. An der bestgelegenen Stelle erbaute man das Dorf. Rundherum wurde der Wald ausgerottet und das Ackerland zugerichtet. Dieses zerlegte man in gleiche Streifen und verteilte es dann durchs Los. Weide und Wald waren Gemeingut und kamen nicht zur Verteilung. 4. Das Frankenreich. Lehnswesen. Hausmeier. 1. Gründung. Durch die Völkerwanderung entstanden in Europa viele neue Reiche. Unter diesen wurde das Frankenreich (im nördlichen Gallien und zu beiden

6. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 3

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3 Seiten des Niederrheins) das mächtigste. Die Franken zerfielen ursprünglich in viele einzelne Stämme mit eigenen Königen. Diese Stämme vereinigte der Frankenkönig Chlodwig zu einem einzigen großen Reiche. (500.) Chlodwig war ursprünglich Heide, wurde aber später Christ. Über seine Bekehrung erzählt man: Einst zog Chlodwig gegen seine räuberischen Nachbarn, die Alamannen, in den Krieg. Bei Zülpich (zwischen Aachen und Bonn) kam es zur Schlacht. Schon neigte sich der Sieg auf die Seite der Alamannen. Da rief Chlodwig den mächtigen Christengott, von dem ihm seine Gemahlin Chlothilde erzählt hatte, um Hilfe an — und alsbald siegte er. Jetzt beschloß er, Christ zu werden, und ließ sich mit 3000 edeln Franken taufen. Von da an breitete sich das Christentum im Frankenreiche schnell aus. 2. Lehnswesen. Als Chlodwig das Land der Alamannen und anderer Feinde seines Reiches erobert hatte, nahm er die Ländereien ihrer Edelinge größtenteils als Königsgut für sich in Besitz und verwandelte sie in Krongüter (Domänen). Da er aber seine Güter nicht alle selbst verwalten konnte, so gab er sie teilweise seinen Getreuen zur Nutznießung, ihm aber verblieb das Land als Eigentum. So entstanden die Lehen. Der Landesherr hieß Lehnsherr, der Belehnte dagegen Vasall, Dienst- oder Lehnsmann. Dieser behielt ge- wöhnlich das Lehnsgut auf Lebenszeit und mußte dafür seinem Lehnsherrn in jedem Kampfe Heeresfolge leisten. Es war ihm aber gestattet, Teile seines Lehnsgutes wieder an seine Hörigen abzutreten. Aus solchen Hörigen bildete sich der Bauernstand. Jeder Bauer hatte an seinen Grundherrn Vieh, Getreide, Leinwand, Geflügel u. s. w. abzugeben und mußte ihm Dienste mit Hand und Gespann leisten. (Herren- oder Frondienste.) 3. Die fränkischen Hausmcier. Die Nachkommen Chlodwigs kümmerten sich nicht viel um die Regierung, sondern überließen sie ihrem ersten Diener, deut Hausmeier. Unter den Hausmeiern zeichnete sich besonders Karl Martell aus. Zu seiner Zeit suchten die mohammedanischen Mauren in Europa vorzudringen. Sie hatten sich bereits in Spanien festgesetzt und gingen nun nach Frankreich hin- über. Da stellte sich ihnen Karl entgegen und schlug sie 732 anss Haupt. Dadurch war Europa vor ihrem Vordringen gerettet. Karl bekam lvegen seiner Tapferkeit den Beinamen Martell, d. i. Hammer. — Sein Sohn hieß Pipin der Kurze. Dieser setzte den schwachen König der Franken Childerich Iii. ab und machte sich selber mit Zustimmung des Papstes zum Könige. Er war der Vater Karls d. Gr. (S. 4.) (Gedicht: Pipin der Kurze.) 5. Einführung des Christentums in Deutschland. Donifatins 754. 1. Herkunft. Jahrhunderte waren seit der Geburt Christi vergangen, und immer noch lebte ein großer Teil des deutschen Volkes im finsteren Heidentum. (S. 1.) Da kamen Boten aus Irland und England nach Deutschland, um hier das Evangelium zu predigen. Unter diesen war der Angelsachse Winfried, der später den Namen Bonifatius (d. h. der Glückliche) erhielt, der wichtigste. 2. Die Eiche bei Geismar. Zuerst ging Bonifatius zu den Friesen an der Nordseeküste. Dort konnte er aber wenig ausrichten. Daher begab er sich später zu den Hessen und Thüringern. Bei dem Dorfe Geismar in Hessen fand er eine uralte, mächtig große Eiche. Sie war dem Dounergotte Tor geheiligt und galt für unverletzlich. Kühn ergriff Bonifatius die Axt und begann, die Eiche nieder- zuhauen. In banger Erwartung umstanden ihn die Hessen. Aber kein Blitzstrahl zuckte hernieder, den Frevler zu zerschmettern. Krachend stürzte die Eiche zu Boden. Nun erkannte das Volk die Ohnmacht seiner Götter und nahm willig die Lehren Christi an. Auf der Stelle, wo die Eiche gestanden, errichtete Bonifatius ein Kreuz, und aus dem Holze des Baumes ließ er eine Kapelle bauen. 3. Erzbischof. Mit mehreren Gehilfen zog Bonifatius nun von Land zu Land und suchte die Lehre Christi auszubreiten. Überall fielen die Götzenbilder, und Kirchen und Klöster traten an ihre Stelle. Auch das Kloster Fulda ist von 1*

7. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 5

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Wenn sie ihre rauhe Stimme ertönen ließen, so klang es, wie wenn ein schwerer Lastwagen über einen holprigen Knüppeldamm dahinrasselt. 3. Wie Karl schreiben lernt. Zu Karls Zeiten erachtete es der freie Alaun noch für unwürdig, sich mit Lesen und Schreiben zu beschäftigen. Selbst die Fürsten- söhne jener Zeit blieben meist ohne alle Bildung. Auch Karl hatte in seiner Jugend wenig Gelegenheit zum Lernen gehabt. Schreiben lernte er erst im Manuesalter. Er hatte deshalb immer eine Schreibtafel von Wachs unter dem Kopfkissen liegen, und Nachts, wenn er nicht schlafen konnte, zog er sie hervor und übte die schwert- gewohnte Hand im Führen des leichten Griffels. 4. In der Schule. Am Hofe Karls sollte keiner zu finden sein, der nicht lesen und schreiben könnte. Deshalb berief er gelehrte Männer zu sich und er- richtete verschiedene Schulen. An seinem Hofe hatte er eine Musterschule. Darin wurden die Kinder seiner Diener, sowohl der hohen als der niederen, unterrichtet. Einst besuchte er diese Schule. Da bemerkte er, daß die Kinder der Vornehmen den Kindern der Geringen an Fleiß weit nachstanden. Darüber ward er zornig. Er ließ die Faulen zu seiner Linken und die Fleißigen zu seiner Rechten antreten. Dann sprach er zu den fleißigen Schülern: „Ich freue mich, daß ihr so gute Fortschritte macht. Fahret so fort — dann werde ich euch gar herrliche Bistümer und Klöster geben!" Hierauf wandte er sich zürnend zu denen zu seiner Linken und sprach: „Ihr Hochgeborenen aber, ihr zierlichen und hübschen Leutchen, die ihr traut auf eure Abkunft und mit Spiel und Nichtstun die Zeit verbringt — beim Herrn des Himmels, ich gebe nichts auf euern Adel und auf euer schönes Aussehen. Wenn ihr euch nicht bessert, so habt ihr von mir nie etwas Gutes zu erwarten." 5. Heerbann. Sachsenkrieg. An der Grenze des Frankenlandes, zwischen Rhein und Elbe, lebten die heidnischen Sachsen. Diese beunruhigten die Franken durch häufige Einfälle. Karl beschloß daher, die Sachsen zu unterwerfen und zum Christentum zu zwingen. Er ries deshalb den Heerbann zusammen. Alle waffen- fähigen Freien mußten mit ihrem Gefolge erscheinen. Einen Sold bekamen sie nicht. Jeder mußte für seine Ausrüstung selbst sorgen. Auch hatte sich jeder aus 3 Monat mit Lebensmitteln zu versehen und diese auf einem Karren oder Saum- (Last)rosse mit sich zu führen. Mit einem wohlgerüsteten Heere drang Karl ins freie Sachsenland ein und zerstörte die Eresburg. Auch vernichtete er in einem heiligen Walde die Jrmensäule. (Das war ein riesenhafter Baum, der nach dem Glauben der Sachsen das All trug.) Dann drang er bis an die Weser vor und machte hier Frieden mit den Sachsen. Unter Anführung Wittekinds, eines Edelings der Westfalen, empörten sich aber die Sachsen wiederholten Malen gegen Karl. Sie zerstörten die neuerbauten christlichen Kirchen und erschlugen oder vertrieben die ihnen von Karl eingesetzten Priester. Einmal (782) vernichteten sie Karls Heer fast vollständig. Da war dessen Geduld zu Ende. Bei Verden a. d. Aller hielt er Gericht über die Ausrührer und ließ ihrer 4500 hinrichten. Wittekind war entflohen, kehrte aber bald zurück, um die Sachsen zur Rache für diese Bluttat zu entflammen. Sein Heer wurde jedoch an der Hase so vollständig ge- schlagen, daß er den ferneren Kampf für den alten Glauben und die alte Freiheit aufgab. Er ging zu Karl, der ihn sehr freundlich aufnahm, und empfing mit vielen sächsischen Edeln die heilige Taufe. — Noch mehrmals versuchten die Sachsen, das Joch der Franken abzuschütteln. Aber ihr Widerstand erlahmte nach und nach, bis sie sich endlich nach 31 Jahren Karl vollständig unterwarfen. 6. Bekehrung der Sachsen. Um das Heidentum auszurotten, verordnete Karl: Wer die Taufe verschmäht oder die Toten verbrennt oder den Götzen opfert, soll des Todes sterben. Zur Ausbreitung der christlichen Lehre gründete Karl Bischofs- sitze in Münster, Minden, Halberstadt, Osnabrück, Bremen u. s. w.

8. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 7

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3. Städtebau. In dieser Zeit des Waffenstillstandes ließ Heinrich Burgen anlegen und Städte mit Mauern und Gräben versehen, damit das Land besser gegen den Feind geschützt wäre. Die Burgen und Städte aber erschienen den an Frei- heit gewöhnten Deutschen wie Gräber, und sie hatten keine Lust, darin zu wohnen. Da befahl Heinrich zu losen. Jeder neunte Mann mußte in die Stadt ziehen. Die Landbewohner aber waren verpflichtet, ihm seinen Acker zu bestellen und den 3. Teil ihrer Feldfrüchte als Vorrat in die Stadt zu liefern. Dafür fanden sie während eines Krieges Schutz hinter den dicken Mauern und hohen Wällen der Stadt. Zu dieser Zeit entstanden Quedlinburg, Merseburg, Meißen u. v. a. Städte; daher heißt Heinrich auch der „Städteerbauer". Die Leute in der Stadt (Burg) erhielten den Namen „Bürger". Der Kaiser verlieh ihnen manche Vor- rechte, schenkte ihnen Ländereien und Forsten und verlegte Messen und Märkte in die Städte. Mancher Leibeigene flüchtete in die Stadt. Hatte er . „Jahr und Tag" (d. h. ein volles, ganzes Jahr) darin gewohnt, so war er frei geworden, und sein Herr konnte ihn nicht wieder zurückfordern. 4. Heer. Sodann benutzte Heinrich die Zeit des Waffenstillstandes zur Aus- bildung seines Heeres. Zunächst wurde der Heerbann erneuert. Aber die Mann- schaft kämpfte damals meist nur zu Fuß. Um den Ungarn erfolgreich entgegen- treten zu können, mußte Heinrich eine tüchtige Reiterei haben. Darum verordnete er, daß die Dienstleute und Knechte seiner Vasallen von Zeit zu Zeit zu Pferde erscheinen mußten; dann wurden Kampfesübungen in Reih und Glied angestellt und gewöhnlich 2 Parteien gebildet, die gegeneinander fochten. 5. Gründung der Nordmark. (S. Mark Brandenburg S. 19!) 6. Sieg über die Ungarn. 933. Die 9 Jahre des Waffenstillstandes waren zu Ende. Als nun wiederum die Gesandten der Ungarn erschienen, den Tribut einzufordern, verweigerte ihnen Heinrich die Abgabe. Racheschnaubend zogen die Gesandten heim. Bald verkündeten brennende Dörfer den Einbruch der Ungarnhorden. Heinrich rief alle streitbaren Männer zusammen und stellte sich den Ungarn bei Riade in der Nähe von Merseburg entgegen. Als die Ungarn aber die dicht geschlossenen Reihen der deutschen Reiter erblickten, jagten sie eiligst davon. Viele gefangene Deutsche wurden nun aus dem Lager der Ungarn befreit. 8. Otto I. 936—973. 1. Wahl. Nach dem Tode Heinrichs versammelten sich die Fürsten und wählten seinen Sohn Otto zum Könige. Bald darauf begab sich Otto nach Aachen, um sich in der alten Kaiserburg Karls d. Gr. krönen zu lassen. So groß war die Macht und das Ansehen des Königs, daß ihn sogar die Herzöge des Reiches beim Festmahle bedienten. Der eine setzte als Truchseß die Speisen auf den Tisch, der andere war Mundschenk, der dritte sorgte als Marschall für die Unterkunft der Ritter und Pferde, der vierte ordnete als Kümmerer die ganze Feier. 2. Schlacht auf dem Lechfelde. 955. Während Ottos Regierung kamen die Ungarn noch einmal nach Deutschland. In ungeheurer Zahl drangen sie durch Österreich in Bayern ein. „Nichts soll uns aufhalten," so prahlten sie, „es müßte denn der Himmel einstürzen oder die Erde sich austun, uns zu verschlingen." Sie kamen bis vor das reiche Augsburg. Dort lagerten sie am Lech und suchten die Stadt einzunehmen. Indes rückte Otto mit einem Heere heran und lagerte sich auf der linken Seite des Flusses. Die Ungarn aber konnten die Zeit des Angriffs nicht erwarten und schwammen mit ihren Pferden durch den Lech. Zuerst brachten ihre Pfeilschwärme die Deutschen etwas in Verwirrung, bald aber gewannen Ottos Scharen die Oberhand, und die Ungarn liefen in wilder Flucht davon. Überall,

9. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 9

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9 an. Der Papst glaubte anfangs, er Lame, ihn zu bekriegen, und floh nach der Burg Kanossa. Hierher kam nun Heinrich zu demutsvoller Buße. Barfuß und im Büßerhemde erschien er mit mehreren anderen Gebannten vor dem Burgtore und begehrte Einlaß. Aber erst am 4. Tage ließ ihn der Papst vor sich. Heinrich warf sich weinend auf die Knie nieder und beichtete. Dann sprach ihn der Papst unter der Bedingung vom Banne los, daß er sich der königlichen Herrschaft ent- hielte, bis ans einem Reichstage entschieden sei, ob er König bleiben solle oder nicht. 6. Rudolf von Schwaben. Mit flammendem Zorn kehrte Heinrich nach Deutsch- land zurück. Hier hatten die Fürsten bereits einen neuen König gewählt, den ehr- geizigen Schwager Heinrichs, Rudolf von Schwaben. Heinrich zog das Schwert und besiegte ihn. Rudolf wurde in der Schlacht durch einen Lanzenstich tödlich ver- wundet; auch wurde ihm die rechte Hand abgehauen. Als ihn: diese gezeigt wurde, soll er sterbend ausgerufen haben: „Das ist die Hand, mit der ich Heinrich den Eid der Treue schwur." Noch heute zeigt man diese Hand im Dome zu Merseburg. 7. Gregors und Heinrichs Ende. Bald darauf erschien Heinrich mit einem großen Heere vor Rom und belagerte Gregor in seiner Burg 3 Jahre lang. Gregor entkam jedoch, starb aber bald darauf. 1106 starb auch Heinrich. 10. Der erste Kreuwg. 1096. 1. Peter von Amiens samjängj. Schon seit dem 4. Jahrhundert wanderten viele christliche Pilger von Europa nach dem heiligen Lande, um am Grabe des Erlösers zu beten und im Jordan zu baden. Im Jahre 1094 machte auch Peter von Amiens eine Wallfahrt nach Jerusalem. Da sah er nun, wie die heiligen Stätten von den Türken entweiht, die Christen in ihrer Andacht gestört, ihrer Habe beraubt und zuweilen sogar getötet wurden. 2. Kirchenversammlung. Sofort machte er sich auf und eilte zum Papste nach Rom. Dieser veranstaltete bald darauf eine Kirchenversammlung in Frank- reich. Dort wußte er die Zuhörer so zu einem Kriege gegen die Ungläubigen zu begeistern, daß sie ausriefen: „Gott will es! Gott will es!" Der Papst schnitt nun aus seinem Purpurmantel Kreuze und heftete sie den Vornehmsten auf die rechte Schulter. Bald trug jeder, der mitziehen wollte, ein solches Zeichen; daher die Benennung „Kreuzzng". 3. Eroberung Jerusalems. Im Jahre 1096 hatte das Hauptheer die Rüstungen vollendet. Es bestand aus den edelsten Rittern Frankreichs und wurde von Gottfried von Bouillon geführt. Zur Pfingstzeit 1099 langte es vor Jeru- salem an. Nachdem die Stadt 4 Wochen lang belagert war, wurde sie erstürmt und erobert. Dann erwählte man Gottfried zum Könige von Jerusalem. Er aber lehnte die Krone mit den Worten ab: „Wo mein Heiland eine Dornenkrone getragen, will ich keine Königskrone tragen." Er nannte sich nur „Beschützer des heiligen Grabes". — Nach diesem ersten Kreuzzuge tvurden noch 6 andere unternommen. Dennoch fiel nach 200 Jahren Jerusalem den Türken wieder in die Hände. 4. Ritterorden. Zur Zeit der Kreuzzüge bildeten sich die Ritterorden. Sie machten es sich zur Aufgabe, die Kranken zu pflegen und die Pilger zu schützen. Dies waren die Orden der Johanniter, Templer und Deutsch-Ritter. 11. Friedrich I. 1152—1190. 1. Seine Persönlichkeit. Friedrich stammte aus dem Hause der Hohen- staufen. Er war ein gar stattlicher Held. In allen ritterlichen Künsten wohl- geübt, war er noch als Greis kräftig wie ein Jüngling. Demütige Bitte fand leicht bei ihm Gehör, und den Armen teilte er oft mit eigener Hand Almosen

10. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 11

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
11 €r jedermann. Als seine Diener einst einen armen Mann abweisen wollten, sagte er: „Bin ich denn König geworden, daß ihr mich vor den Menschen einschließt?" "4. Rudolf und die Bäckersfrau. Rudolf war sehr einfach in seiner Kleidung. Gewöhnlich trug er ein graues Wams, das er sich im Kriege zuweilen selber flickte. Als er einmal sein Hoflager in Mainz hatte, ging er in seiner ein- fachen Kleidung in die Stadt. Die Kälte trieb ihn in das Haus eines Bäckers. Die Bäckersfrau hielt ihn für einen gewöhnlichen Soldaten und wies ihn mit den Worten: „Troll dich zu deinem Bettelkaiser, der mit seinen Pferden und Knechten das ganze Land aufzehrt" zur Tür hinaus. Rudolf lachte und blieb ruhig am Ofen stehen. Das verdroß die Frau dermaßen, daß sie einen Topf mit Wasser nahm und es ihm über den Kopf goß. Ohne ein Wort zu sagen, ging Rudolf davon. Am Mittag schickte er ihr durch einen Diener eine Schüssel nnt Speisen von seiner Tafel und ließ ihr sagen, das sei der Dank für die Wasser- taufe. Als die Frau erfuhr, daß sie am Morgen den König in ihrer Stube mit Wasser begossen hatte, lief sie voller Verzweiflung zu ihm und bat ihn fußfällig um Verzeihung. Er hob sie freundlich auf und legte ihr keine andere Strafe ans, als daß sie die Geschichte allen Anwesenden erzählen mußte. 13. Städte im Mittelalter. Femgerichte. 1. Bauart. Die Städte waren zum Schutze gegen die Feinde mit einer hohen Mauer umgeben, auf der sich runde oder eckige Wehrtürme befanden. An einzelnen Stellen führten durch die Mauer in die Stadt enge Tore, die Nachts durch starke Torflügel geschlossen wurden. Die Straßen der Stadt waren unge- pflastert, gekrümmt und so eng, daß man über sich oft den blauen Himmel kaum zu sehen vermochte. Die Häuser waren mit überstehenden Stockwerken gebaut und mit zierlichen Ecktürmchen, Holzbildern und frommen Sprüchen geziert. Meistens standen ihre Giebel nach der Straße hin. 2. Beschäftigung. Bald entwickelte sich in den Städten das Handwerk zu großer Blüte. Glaser, Schuhmacher, Schneider u. a. vereinigten sich zu besouderen Zünften, die sich durch Fahnen, Abzeichen und allerlei Bräuche voneinander unterschieden. Hatte der Lehrling seine Gesellenprüfung bestanden, so wanderte er von Stadt zu Stadt, grüßte den fremden Meister mit bestimmt vorgeschriebenen! Spruche und erhielt dafür ein Geldgeschenk, falls der Meister keine Arbeit für ihn hatte. Wollte jemand Zunftmeister werden, so mußte er ein besonderes Meister- stück machen. Auch Ackerbau trieb der Städter. Kühe, Schafe und Schweine wurden, nachdem sie in der Frühe vom Hirten durch das Horn zusammen „getutet" waren, aus die gemeinsame Weide getrieben. 3. Hansa. Zur Zeit des Faustrechts lauerten die Raubritter nicht selten den vorüberziehenden Kaufleuten an der Heerstraße ans oder plünderten ihre Schiffe, die den Rhein und die Elbe befuhren. Da vereinigten sich Lübeck und Hamburg (1241), um sich gegen die Räuber zu schützen. Sie schufen sich ein eigenes Heer und rüsteten Kriegsschiffe aus, die die Kausfahrer in Schutz nahmen. Diesen Bund nannte man die Hansa. Bald traten auch andere Städte diesem Bündnis bei, wie Brannschweig, Cöln, Magdeburg u. s. w., im ganzen über 80 Städte. Es dauerte nicht lange, so zitterte alles vor der Macht der Hansa. 300 Jahre lang stand sie in voller Blüte. Dann zerfiel sie allmählich, weil die Fürsten selbst mehr für Ordnung und Sicherheit sorgten. 4. Femgerichte. In der Zeit des Faustrechts verbreiteten sich die schon zu Karls d. Gr. Zeiten gebildeten Femgerichte durch ganz Deutschland. Ihren Ursprung hatten sie in Westfalen. Ihre obersten Richter hießen „Freigrafen", weil sie über die Freien richteten, die übrigen Mitglieder „Freischösfen" oder auch
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