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1. Das erste Schuljahr - S. 1

1913 - Chemnitz-Gablenz : Thüringer Verl.-Anst.
Das erste Schuljahr km Lehrgang im Zinne moderner Bestrebungen mit Originalen in Dreifarbendruck von Professor Brunner, zahlreichen * Illustrationen, methodischen fiinweisen und praktischen Beispielen « Qeorg-Eckert-Inetttut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig Schulbuchbibliothek /1 m i. verbesserte und vermehrte Huflage Allen Ccbrern der Kleinen gewidmet von Kl./fieri di Rektor 0=0 thüringer Verlags Mstalt. Lfiemnitz-6avlenr

2. Das erste Schuljahr - S. 2

1913 - Chemnitz-Gablenz : Thüringer Verl.-Anst.
Tdb will Menschen bilden, die mit ihren Tuben in Gottes erde, in die Natur ein- gewurzelt stehen? deren Raupt bis in den Rimmel ragt und in demselben schauend liest; deren Ren beides: erde und Rimmel, das gestaltenreiche Leben der erde und Natur und die Klarheit und den Trieden des Rimmels, Gottes €rde und Gottes Rimmel eint. Triedrich Trobel.

3. Das erste Schuljahr - S. 3

1913 - Chemnitz-Gablenz : Thüringer Verl.-Anst.
ein Kindlein, mach die Äuglein auf! Es lacht dir zu der Sonnenstrahl; Es nicken dir die Blümlein zu Im Wald und in dem Wiesental. Mein Kindlein, horch! Es rauscht der Wald; Es rieselt von dem Berg der Quell; Die Biene summt; die Vöglein all' Mit Sing und Sang, sie sind zur Stell'. Mein Kindlein, komm, ich geh mit dir Alltag ans Feld und Flnr hinaus; Doch wandern immer wir zurück Ins Heim, ins liebe Vaterhaus. Bald kommt die Zeit, dann wanderst du Hinaus ins Land, so fern und weit. Doch sollst du nicht vergessen dann Der Jugend Glück und Seligkeit. flu$: fl. Grüllid), flnicfeauungs-Unterndit.

4. Das erste Schuljahr - S. 5

1913 - Chemnitz-Gablenz : Thüringer Verl.-Anst.
Dortooti _____ Pestalozzi — Perbart — Fröbel Nur klare Vorstellungen bedingen einen Erfolg des erziehenden Unter- richts. Darum ist der Anschauungsunterricht Ausgangs- und Mittelpunkt der ersten Unterweisung. Die Anschauung ist aber nur insofern das absolute Fundament aller Erkenntnis, als sie sich auf die Wirklichkeit gründet. Es ist deshalb die heimatliche Nattir lind das heimatliche Leben zunächst genau zu beobachten. Darin liegt die Forderting eines Unterrichtes im Freien, bloßer Stuben- und Bilderunterricht bildet nur Wortmenschen. Im An- schauungsunterricht sind die Kinder immer wieder zunächst nur anzuregen, aus- zusprechen, was sie sehen, hören, beobachten. Durch Selbsttätigkeit zur Selbständigkeit. Das monotone Klapperwerk von Frage und Antwort ist wenig bildend. Die Beispiele zu den Ergebnissen der Sprachübungen sollen nicht schablonenhaft nachgeahmt werden, sie sollen nur Anhaltepunkte dafür sein, was sich etwa bei einer Besprechung ergeben kann. Jeder Anschauungs- unterricht muß lokalindividuell ausgestaltet werden. Danach hat sich auch der übrige Unterricht zu entwickeln. Die Märchen sind zu erzählen und sollen so in ihrem Gesamteindrucke einer poetischen Leistung einer früheren Zeit gemütbildend wirken. Religiöse Stoffe schieben sich nur da ein, wo ein Verständnis für die Bearbeitung des Gedankenkreises vorausgesetzt werden darf. Daß die Verwendung des lateinischen Alphabetes im ersten Leseunterricht ein wesentlicher Fortschritt ist, wird man aus dem Lehrgang wohl auf den ersten Blick erkennen. Die lokale Gestaltung des ersten Lese- stoffes wird durch die Darstellung außerordentlich erleichtert und der Fibel- drill dadurch beseitigt. Das erste Buch der Kinder wird ein lebensvolles Lesebuch. Durch die intensive Betonung des Pestalozzischen Prinzips der Anschauung, das seine Ergänzung erhält durch das Fröbelpche Prinzip der Darstellung, kommen wir von selbst zu der Beschränkung des Lehr- stoffes, welche allseitig mit immer größerem Nachdruck gefordert wird. Wenig ist mehr! Das Wenige gründlich! Nicht an der Oberfläche bleiben, in die Tiefe! Der Lesestoff ist streng nach phonetischen Grundsätzen geordnet, auf die Lautschulung wird besonderes Gewicht gelegt. Auch der Rechen- unterricht, von Naturtypen ausgehend und im Leben sich bewegend, will.

5. Das erste Schuljahr - S. 6

1913 - Chemnitz-Gablenz : Thüringer Verl.-Anst.
nur langsam fortschreitend, allgemeine Gründlichkeit und Sicherheit. Das Schreiben setzt erst im 2.Halbjahr ein, wird jedoch durch Malen und Hand- machen so vorbereitet, daß der Erfolg nicht im mindesten gegen die heutigen Resultate zurückbleiben wird. Allen Fächern dient das Handmachen. Die zahlreichen Zeichnungen sollen nicht etwa kopiert werden, sondern sind eben- falls nur Anregungen! Die Kinder schaffen zunächst frei, selbsttätig, später er- folgen Verbesserungen und Hinweise. Zahl-, Formen- und Farbenlehre stehen mit dem Handmachen in Verbindung. Das Singen schließt sich dem Hauptunterrichte an, unterstützt Turnen und Spiel. Wir hoffen in dem Lehrgang gezeigt zu haben, wie unter Berücksichtigung der modernen Bestrebungen die erste Arbeit mit unseren Kleinen in für alle Teile befriedigende Bahnen hingelenkt werden kann, Bahnen, in denen die Arbeit des Kindergartens und der Schule in friedlicher Ergänzung, in segens- reicher Wirksamkeit in die Erscheinung treten kann, um unsere Kinder im hellen Sonnenschein des ersten Unterrichts zu erhalten, was sie besitzen: eine frohe Jugend! Ich wünsche in diesem Sinne meiner bescheidenen Arbeit eine freundliche Aufnahme bei allen Elementarlehrern. Rothenditmold-Cassel, Herbst 1904. Der Verfasser.

6. Das erste Schuljahr - S. 8

1913 - Chemnitz-Gablenz : Thüringer Verl.-Anst.
Wir beginnen also mit dem leichteren Lesen und zwar mit Steinschrift. Wir wollen hier ausdrücklich hervorheben, daß wir nicht zu den heißblütigen An- hängern der Lateinschrift gehören, die an Stelle unserer Fraktur die Stein- schrift setzen wollen, wir gehen nur von der leichteren Steinschrift aus. weil sie uns überall umgibt und dadurch dem Kinde die Zweckmäßigkeit des Lesen- lernens in geradezu aufdringlicher Weise demonstriert und es zu weiteren Leseversuchen aus sich heraus immer wieder von neuem angeregt wird; ein Kind, das durch die Straßen wandert, dessen Blicke auf Schilder, An- und Aufschriften unwillkürlich fallen, wird zunächst bei einzelnen Buchstaben ver- weilen. später Lautverbindungen auslösen und endlich selbsttätig das Un- bekannte festzustellen versuchen. Schon in den ersten Wochen des Unterrichtes haben unsere Kleinen, um nur ein Beispiel als Beleg herauszugreifen, uns berichtet, daß sie da und dort Ma und I gelesen, daß aber dazwischen 2 Buch- staben seien, die sie noch nicht gelernt hätten, sie sähen so aus; und nun malten sie mit dem Finger in die Luft die geschaute unbekannte Form der beiden 6 (Maggi). Noch einige interessante Beispiele. Bei der Besprechung des Sch meinte ein Kleiner: „Den zweiten kenne ich, der heißt der steht auch auf unserer Wasserleitung bei Cassel, das kann ich schon lesen." Für die Kreide war eine kleine Cigarrenkiste genommen. Als eine Kleine eines Tages den Deckel sah. studierte sie die Aufschrift und brachte, ganz glücklich. Matador heraus. „Ich war gestern bei Tietz". berichtete eine andere, „da gab mir meine Mutter einen Zettel, den trug ich in ein Glashäuschen, darauf stand Kas Se.“ „Ich kann schon Sa La Ri Ne lesen", meinte eines Morgens glück- strahlend ein Bube, das steht auf einem Schild an unserm Haus." „Rillige Schürzen" habe ich gelesen", erzählte eine Kleine lind führte die Lehrerin nach der Stlinde an das betreffende Schallfenster. „Alls unserer Llhr steht Wilhelm Hause“, ergänzte eine Kleine. Fast jeden Tag brachten die Kleinen Anzeigen mit. die sie gelesen hatten und nun vorlesen wollten oder berichteten über An- und Aufschriften an Häusern. Kisten. Anschlagsäulen u. dergl. So wird die „vorausgerichtete Kraft" des Unterrichtes geweckt und das Interesse für die Erscheinungen des Lebens beflügelt. Auf Spaziergängen gibt diese Art des Unterrichtes eine Menge von Anregungen und schützt vor langweiligem, planlosem Umherlaufen, sie zwingt direkt zum Freilicht- lind Freiluftunterricht. gewiß auch wichtig im gesundheitlichen Interesse unserer Schüler. Weiter ist diese Steinschrift die am leichtesten aufzufassende und dar- zustellende Buchstabenform; sie läßt die Frage der Großschreibung der Ding- wörter unberührt und gestattet in ganz besonderem Maße die Inanspruch- nahme der Selbsttätigkeit der^Kinder. So findet die geforderte Trennung

7. Das erste Schuljahr - S. 11

1913 - Chemnitz-Gablenz : Thüringer Verl.-Anst.
unten bis oben Ln einem Versuche verwirklicht. Heute liegt ein erstes Lese- buch etwa in unserem Sinne auf meinem Schreibtische, der prächtige „Guck in die Welt" des Leipziger Lehrervereins. Die deutsche Lehrerversammlung in Berlin (Pfingsten 1912) hat sich für eine Reform der Schule in unserm Sinne ausgesprochen; Versuche im Sinne des Arbeitsuuterrichtes sind mit Recht als wünschenswert bezeichnet; denn nicht in der Kritik, sondern im Handeln liegt auch hier die Summe der Weisheit. Diesen Versuchen bietet sich „Das erste Schuljahr" zum dritten Male als freundlicher Wegweiser und Begleiter an, dessen Gaben man prüfen möge, um das Beste nach Auswahl davon zu behalten; er hofft wieder auf so wohlwollende Anerkennung und freundliche Zustimmung wie beim ersten Erscheinen. Von allen lieben Weg- genossen aber nimmt der Verfasser Abschied mit den Worten Bodenstedts: ,,Schafft frohe Zugend eueru Rindern, Des Lebens Heimsuchung zu lindern! Mer jung schon viel erfahren Gutes, Trägt auch das schlimmste guten Mutes. Doch wem kein freundliches Erinnern Zurückbleibt aus der Zugendzeit, Dem fehlt der frische Trieb im Znneru Zur rechten Lebensfreudigkeit." Cassel. Ul. Ben*.

8. Das erste Schuljahr - S. 12

1913 - Chemnitz-Gablenz : Thüringer Verl.-Anst.

9. Das erste Schuljahr - S. 13

1913 - Chemnitz-Gablenz : Thüringer Verl.-Anst.
(Täglich 2—3 Stunden Unterricht) I. Ibeimatücbe Erfahrungen, Beobachtungen und ^Untersuchungen. Erwachen, Beten, Aufstehen, Waschen, Kämmen, Ankleiden, Essen, Trinken vor der Schule. — Frühstuck. — Abschied vom Hause. — Mütterliche Ermahnungen. Zielbeispiele. Ich möchte gern wissen, was du heute morgen vor der Schule zu Hause getan hast? Die Mutter hat mit ihren Kindern am Morgen viel Mühe. H. Darstellung des Beobachteten. 1. Durch Form und Farbe. Tonen: Stück Seife, Waschschüssel, Glas, Tasse, Teller, Kanne, Brot, Butter. Stäbchen und Ringe: Bett, Stuhl, Waschtisch, Tisch, Kanne, Glas, Schale, Tasse, Kanne, Tasche, Tafel, Haus mit Fenstern, Tür und Treppe. Malen mit Stift auf Papier oder Tafel. Formenlehre: Wagerecht, senkrecht, oben, unten, rechts, links, schräg, gleichlaufend, gerade, rund. — Viereck, Kreis.

10. Das erste Schuljahr - S. 14

1913 - Chemnitz-Gablenz : Thüringer Verl.-Anst.
14 2. Durch die Sprache. A. Freie Aussprache der Kinder. Beispiele: „Ich habe mich gewaschen. Ich habe meine Haube gewaschen. Ich habe meinen Hals gewaschen. Ich habe mein Gesicht gewaschen. Ich habe meine Füße gewaschen. Ich habe mich angezogen." — „Meine Mutter hat eine Tasse auf den Tisch gestellt und Kaffee ein- geschüttel und Milch; ba würde der Kaffee weiß. Die Mutter hat baun n' Stück Brot geschnitten und Schmalz braus geschmiert, und dann habe ich gegessen und getrunken." „Ich trinke Kaffee und Kreppeln. Dann wasche ich mich, und dann ziehe ich mich an, und dann wichse ich mir die Schuhe, und dann ziehe ich sie an, und dann mache ich meinen Ranzen zurecht, und dann gehe ich in die Schule." „Ich hole mir ein Köppchen, und dann gehe ich an die Kaffeekanne und schütte von dem Kaffee barin, und dann nehme ich den Milchtopf und schütte Milch hinein, und dann nehme ich mir ein Brötchen und schneibe etz auf und schmiere mir Gelee barauf, und dann esse ich es, und wenn es dann gegessen ist, spüle ich die Tasse und stelle alles wieber weg." (Hier erfahre ich, daß der Knabe morgens ohne Beaufsichtigung trinkt, ba seine Mutter schon früh zur Aufwartung fort muß. Armes Kind!) In einer sonst sehr freunblichen Kritik besbuches „Schaffen und Wirken" von Henck-Traubt heißt es: „Die mehrfachen Seitenhiebe auf den freien Kinder- aufsatz sinb um so unverftänblicher, als sie selbst diese Form der Stil- und Sprachbilbung eifrig kultivieren." Ganz recht! Wir bezweifeln nur, daß Stil- und Sprachgewanbheit mancher freien Aufsäße das unbeeinflußte, freie Probukt von Kinbern ist; und beshalb sinb sie wohl geeignet, Verwirrung in päbagogi- schen Kreisen durch Über- und Überschätzung der kinblichen Kräfte hervorzurufen. Es geht oft mit den Veröffentlichungen der freien Aufsäße wie mit Zeich- nungen und Gegenftänben des Arbeitsunterrichtes: nur das Beste wirb ge- zeigt, nur das, was vielleicht 1—2 % der Schüler aus eigener Kraft be- wältigt hat. ünb wenn dann der vom Glanze der Leistungen überwältigte Beschauer baheim neue Bahnen gern versuchen möchte, brücken die im Ver- gleich des Geschauten so unzulänglichen Leistungen seiner Kleinen ihn in seiner Arbeitsfreube mißmutig nieber. Wir betonen beshalb gerabe mit Vorliebe: Seht, so einfach, so schlicht ist kinbliche Sprache, kinblicher Ausbruck, kinbliche Zeichnung, kinbliche Arbeit! Alles anbere ist das Probukt übernormaler ober — Schwinbel.
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