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1. Die Geschichte der Griechen und Römer - S. 8

1896 - Berlin : Weidmann
8 Die Griechen. rhmteste war das dem Apollo geheiligte Orakel zu Delphi in Mittel-griechenland. 2. Die Amphiktyonieen, d. h. Vlkerbnde zum Schutze eines Heiligtums und zur Pflege freundschaftlicher Beziehungen der beteiligten Vlkerschaften unter einander. Die bedeutendste Amphiktyonie war ebenfalls die delphische, der zwlf Teilnehmer, darunter Sparta und Athen, angehrten. 3. Die Volksfeste, bei denen zu Ehren der Götter Wettkmpfe .veranstaltet wurden. Die Sieger wurden hochgefeiert und von dem . botischen Dichter Pindar (etwa 480 vor Chr.) herrlich besungen. Die grten Feste fanden alle vier Jahre zu Olympia in Elis statt und .waren so berhmt, da mau nach ihnen seit 776 die sogenannten Olympiaden (^ 4 Jahre) rechnete. Zu diesen Festen strmten die Hellenen aus allen Landschaften und Kolonieen zusammen, denn während der Feier herrschte allgemeine Waffenruhe. [Entwickelung des Staatswesens oder der Verfassung.) Auch die Entwickelung des Staatswesens war in den meisten der zahl-reichen griechischen Landschaften und Kolonieen ziemlich gleichartig. Auf die Zeit der Knigsherrschaft (Monarchie-Alleinherrschaft) folgte nm-lich fast berall eine Herrschaft der Adels geschlechter (Aristokratie-Herrschaft der Besten); diese wurden dann hufig durch einen Tyrannen (d. i. ein adliger Volksfhrer) mit Hilfe des Brgerstandes gestrzt und nach einiger Zeit in eine Volksherrschaft (Demokratie) verwandelt, in der alle Brger gleiches Recht erwarben. Ohne Anteil am Staats-Wesen blieben die Fremden und die unfreien Sklaven (bei den Spartanern Heloten genannt), welche die groe Mehrzahl der Be-wohner ausmachten, so da immer nur eine Minderheit der Bewohner das Brgerrecht besaen. Sparta. [Lykurg um In Sparta galt als Schpfer eines geordneten Staates Lykurg, eine sagenhafte Persnlichkeit, auf die man alle, z. T. weit ltere, z. T. weit sptere Einrichtungen zurck-fhrte. Die Entwickelung des Staatswesens nahm hier aber einen andern Verlauf, als soeben dargelegt wurde. Denn die Regierung lag bei den Spartanern zu allen Zeiten in den Hnden zweier Könige denen 28 Geronten, d. i. ein Rat alter Männer von adliger Her-kunft, zur Seite gegeben waren. In dieser Adelsherrschaft bedeutete die Brgergemeinde anfangs nur wenig; sie whlte zwar die Be-

2. Die Geschichte der Griechen und Römer - S. 9

1896 - Berlin : Weidmann
I * I. Die Griechen bis zu den Perserkriegen 500. 9 amten, z. B. auch die Geronten, durfte aber neue Gesetze nicht selbst beantragen, sondern die von der Regierung eingebrachten ohne voraus-gehende Besprechung nur entweder annehmen oder ablehnen. Erst spter erhoben sich aus ihr die fnf jhrlich wechselnden Ephoren, d. h. Aufsichtsbeamte, welche groe Rechte erwarben und sogar die Könige zur Rechenschaft ziehen konnten. Somit war die spartanische Staatsverfassung ein Gemisch von Adels- und Volksherrschaft. Auch die einfache, aber strenge Erziehung wurde auf Lykurg zurckgefhrt; ihr Zweck war mehr krperliche Abhrtung und unbe-dingter Gehorsam, als geistige Ausbildung. Die Knaben, die Jng-linge, ja selbst die Männer standen unter der fortwhrenden Aufsicht des Staates, der volle Hingebung an das Vaterland im Frieden wie im Kriege von ihnen verlangte. ^Unterwerfung Messeniens; Vorherrschaft im Pelo-ponnes.] Fr den Krieg vortrefflich vorbereitet, eroberten die Spar-taner die reiche Nachbarlandschaft Messenien und verwandelten ihre Bewohner nach einer Erhebung in Knechte (Heloten), welche das Land bebauen muten. Spterhin gewannen sie auch der die anderen Staaten des Peloponnvses mit Ausnahme von Ach01 n und Arglis, welche selbstndig blieben, die Oberhand, so da Sparta etwa seit 550 vor Chr. den Vorort des pelopounesischen Staatenbundes bildete, \ k* in dem die einzelnen Bundesgenossen zu bestimmten Geld- und Truppen-. leistungen verpflichtet waren. Atyen. sknigsherrschaft bis auf Kodrus 1068?] Die 10. Athener fhrten die lteste Einrichtung ihres Staates auf Theseus zurck, der die zwlf bis dahin selbstndigen Gemeinden Attilas unter Athens Leitung vereinigte. Die Brger zerfielen hier in Eupatriden, d. h. Adelsgeschlechter mit grerem Grundbesitz, und Demos, d. h! Volk, wozu die Bauern, Handwerker, Schiffer und Hirten des Landes zhlten. Zwischen beiden Stnden und dem regierenden Könige herrschte lange Zeit Friede und Eintracht. [Addsherrschcift bis auf Solon um 594.] Als aber nach dem (sagenhaften) Tode des Knigs Kodrus das Knigtum immer mehr geschwcht wurde und die Adelsgeschlechter die hchste Gewalt, nmlich das Archontat, an sich rissen, lste sich allmhlich das gute Verhltnis - ' Zwischen den Eupatriden und dem Volke: die Adelsherrschaft fhrte zur 4 /-T, Verarmung und Verschuldung des Volkes, welches, um wenigstens die Wim,

3. Die Geschichte der Griechen und Römer - S. 11

1896 - Berlin : Weidmann
L Die Griechen bis zu den Perserkriegen 500. 11 3) Die Volksversammlung umfate alle Brger der 20 Jahre; sie hatte das Recht, die Beamten Auswhlen und die vom Rate vorgeschlagenen Gesetze nach vorausgehender Besprechung anzunehmen, abzundern oder abzulehnen. Die Vernderung, die Solon vornahm, war also groß; die Scheidung zwischen den bevorrechteten Eupatriden und dem beherrschten Volke mute im Laufe der Zeit ganz verschwinden, es gab dann nur noch Brger, welche fast gleichberechtigt waren. Ein Gegen-gewicht gegen die Vollendung der Demokratie bildete aber der uralte Areopg (Areshgel), d. i. eine Behrde der ehrwrdigsten Männer Athens, die meist vom Amte abgetretene Archonten umfate und der die genaue Beobachtung der Verfassung, sowie der Zucht und gute Sitte der Brger zu wachen hatte. [Erziehung.] Wie Lykurg, so gab auch Solon seinen Mitbrgern Gesetze der die Jugenderziehung; sie erstreckte sich aber nicht blo auf die krperliche Ausbildung, wie bei den Spartanern, sondern auf die Ausbildung des Geistes. Lesen und Lernen der homerischen Gesnge, Musik und Gymnastik wurden gleichmig eifrig be-trieben. Iniilkrtus 5fi05*27, [Die Tyrannis.] Solons Gesetzgebung H fand nicht sofort bei allen Brgern Beifall; die vornehmsten Adelsgeschlechter fhlten sich zurckgesetzt, und die rmeren Brger hatten mehr Vorteile erhofft, als sie erhalten hatten. Der Eupatride Pisistrtus benutzte diese Unzufriedenheit der unteren Volksklassen, stellte sich an ihre Spitze und wagte es endlich, sich zum Herrn (Tyrannen) von Athen zu machen. Zwar wurde er noch zweimal aus der Stadt vertrieben, er kehrte aber nach einigen Jahren wieder zurck und befestigte seine Herrschaft durch hrtere Maregeln. Schon frher und gleichzeitig hatten auch in anderen Staaten, z. B. in Korinth (Periander) und auf Samos (Polykmes), einzelne Männer die Herrschaft an sich gerissen. [Tchtigkeit des Pisistratus.] Pisistratus nderte an den Gesetzen Solons nichts, nur da er sich selbst der die Archonten stellte. Dagegen that er alles, um das Ansehn Athens bei den brigen Hellenen zu erhhen; er hob Handel, Gewerbe und Ackerbau; er verschnerte die Stadt, begann den Bau des Zeustempels, legte Wasserleitungen an, welche das Wasser der nahen Berge in die

4. Die Geschichte der Griechen und Römer - S. 14

1896 - Berlin : Weidmann
14 Die Griechen. Meer; ihre Heerfhrer waren Datis und der jugendliche Artaph ernes, ein Neffe des Knigs. Sie landeten auf Euba und erstrmten Eretria. Von hier setzten sie - 100,000 Mann zu Fu und 10,000 Reiter nach Attila der und nahmen in der Ebene von Ma-rt hon Stellung. Marathon 490. Miltiades.] Als die Athener hiervon Nachricht erhielten, sandten sie zu den Spartanern um Hlfe; diese trafen aber zu spt ein, denn inzwischen waren die Athener durch einen raschen Angriff dem Feinde zuvorgekommen. Unter den 10 Strategen (Feldherren), welche jhrlich in Athen gewhlt wurden, ragten damals Miltiades*) und Aristides hervor; der Oberbefehl wechselte tglich zwischen ihnen allen. Der Tag, an welchem Miltiades die Leitung bernahm, wurde zum Angriffe ausersehen. Mit 10,000 Athenern und 1000 Platern, die sich freiwillig zum Kampfe er-boten hatten, strzte er von den Abhngen des Pentelikus auf die Reihen der Perser. Zuerst wurden die beiden Flgel in die Flucht geschlagen, dann auch das Mitteltreffen; Tausende kamen in den Smpfen um, die brigen retteten sich auf die Schiffe. Die Athener hatten einen glnzenden Sieg errungen. Die Perser bemhten sich jetzt zwar, Athen selbst anzugreifen; bevor sie aber Attika umsegelt hatten, war auch schon Miltiades mit seinen Truppen vor der Stadt einge-troffen. So kehrten die Perser wiederum unterrichteter Sache heim; um diese Zeit starb Hippias. [Ende des Miltiades.] Dem Sieger von Marathon wurden die grten Ehren zu teil; als er aber im folgenden Jahre einen Feldzng gegen Paros unternahm, um diese Insel fr die Athener zu erobern, und seine Versprechungen nicht in Erfllung gingen, wurde et angeklagt und zu 50 Talenten (etwa 250,000 Mark) verurteilt, einer Summe, die erst sein Sohn (Simon abzahlen konnte. Inzwischen starb Miltiades an der Wunde, die er vor Paros empfangen hatte. 16. Dritter Iekdzug der Werfer 480. ^Darius stirb t 485; sein Sohn Terxes. Vorbereitungen.] Der unglckliche Ausgang des zweiten Feldzuges gegen Griechenland reizte den Perserknig nur noch mehr, sich dieses Landes zu bemchtigen. Aber mitten unter den Vorbereitungen zu einem neuen Zuge starb Darius. Sein Sohn *) Miltiades hatte sein vom Oheim ererbtes Frstentum in Thracien verlassen und war mit dem persischen Heerwesen wohl vertraut.

5. Die Geschichte der Griechen und Römer - S. 24

1896 - Berlin : Weidmann
24 Die Griechen. ^Unglcksflle der Athener: die Pest 430; Perikles' Tod 429. Abfall von Mytilsne 428. Fall von Plat 427.] Das erste Jahr des Krieges hatte fr die Athener nicht unglcklich geendet; um so trauriger gestalteten sich die folgenden Jahre. Perikles hatte nmlich alle attischen Landbewohner mit Weib und Kind in die Hauptstadt aufgenommen, um sie hinter den Langen Mauern zu schirmen. Da wurde eine furchtbare Krankheit, die Pest, eingeschleppt, welche mit einer Unterbrechung drei Jahre laug entsetzlich wtete und die dichtgedrngte Menge massenweise hinraffte. Das verzweifelte Volk gab dem Perikles die Schuld an diesem Unglck; und kaum hatte er die Volksgunst wiedererlangt, so ergriff auch ihn die pestartige Seuche, und er starb. Wer sollte ihn ersetzen? Keiner glich ihm an Tchtig-feit. So kam es, da sein Gegner, der Gerbereibesitzer Kleon, ein Mann von niedriger Herkunft und geringer Bildung, allen Einflu an sich reien konnte. Er war ein ehrgeiziger Volksfhrer (Demagoge), welcher der Brgerschaft nur deshalb manche Vorteile verschaffte, um selbst zu Gunst und Ansehn zu gelangen; da diese Vorteile Verderb-lich waren, kmmerte ihn nicht. Hierzu traf die Athener ein neuer Schrecken: ihr mchtigster Bundesgenosse, die Stadt Mytilene auf Lesbos, war von ihnen ab-gefallen, in der Hoffnung, mit Hlfe der Spartaner die vllige Freiheit zurckzuerlangen. Aber die Athener waren schneller zur Stelle als die Spartaner; sie belagerten Mytilene zu Wasser und zu Lande und zwangen es zur Unterwerfung auf Gnade und Ungnade. Es gelang ihnen dies um so leichter, als in der Stadt selbst Uneinigkeit herrschte und ein groer Teil der Lesbier athenisch gesinnt war. Trotzdem be-schlo die aufgeregte athenische Volksversammlung auf den Antrieb Kleons die Hinrichtung smtlicher Mytilener mnnlichen Geschlechts; ein Dreiruderer berbrachte diesen Befehl der abgefallenen Stadt. der Nacht besannen sich aber die Athener eines bessern; sie nahmen am folgenden Tage ihren grausamen Beschlu zurck und gaben die Weisung, nur 1000 der Vornehmsten hinzurichten. Ein zweites Schiff wurde dem ersten nachgesandt, und es traf noch rechtzeitig ein, um den frheren Befehl zu widerrufen. Die Athener waren damit wieder Herren des gischen Meeres geworden. Dagegen blieben auf dcm Festlande die Peloponuesier in der bermacht; zwangen sie doch auch [Plat 427 zur Ergebung. Die Stadt wurde grausam

6. Die Geschichte der Griechen und Römer - S. 25

1896 - Berlin : Weidmann
V. Der Peloponnesische Krieg. 25 bestraft: 200 Brger erlitten den Tod, und die Weiber muten in die Sklaverei gehen. [Glckliche Wendung fr die Athener: Besetzung von Pylus. Einnahme von Sphakteria 425.] Ein unscheinbares Ereignis brachte aber den Athenern Glck. Demo st Hnes, einer ihrer Strategen, besetzte nmlich 425 mit wenigen Schiffen den von Sparta vernachlssigten Hafen von Pylus an der messenischen Kste. Die Spartaner eilten zwar sofort herbei und warfen auf die vor dem Hafen liegende Insel Sphakteria einige Hundert Hopliten, diese wurden aber durch die athenische Flotte abgeschnitten und schienen unrettbar ver-loten. Die Spartaner boten daher einen gnstigen Frieden an, wenn die Athener die Belagerung der Insel aufgben: Kleon wies jedoch alle Anerbietungen zurck und nahm selbst zum Strategen ernannt die Insel im Sturme ein. Die Gefangenen brachte er nach Athen und drohte, sie hinzurichten, sobald die Peloponnesier einen neuen Angriff auf Attila machen wrden. [Unternehmung des Brasidas gegen Thracien. Schlacht bei Amphiplis 422.] Unterlieen auch die Peloponnesier die Ein-flle nach Attika, so versuchten sie doch, den Athenern auf andere Weise zu schaden. Brasidas, ein khner Spartaner, zog mit einem be-deutenden Heere auf dem Landwege durch Thessalien und Macedonien nach Thracien, um hier die reichen Bundesstdte der Athener fr die Spartaner zu gewinnen. Teils freiwillig, teils gezwungen fielen die Kolonieen zu ihm ab, darunter auch die bedeutendste Stadt dieser Gegend, Amphiplis am Strymon. Endlich traf Kleon, wieder zum Strategen gewhlt, mit einer wohlgersteten Land- und Seemacht vor Amphiplis ein, griff aber vorschnell den Feind an und wurde daher vollstndig geschlagen. Er selbst wurde gettet, aber auch Brasidas so schwer verwundet, da er bald darauf starb. [Der Friede des Nicias 4^] Auf beiden Seiten sehnte man sich schon lange nach dem Frieden, der jetzt endlich durch die Be-mhungen des athenischen Strategen Nicias 421 zustande kam. Dar-nach sollte der Zustand vor dem Kriege wieder hergestellt werden und eine gegenseitige Auslieferung der Gefangenen stattfinden. Die Zeit des Katben Briedens und die sicilische Unternehmung 26 421413. [Neue Veranlassung zum Kriege. Alcibiades. Mantinsa 418.] Der Friede, welcher eigentlich auf 50 Jahre

7. Die Geschichte der Griechen und Römer - S. 27

1896 - Berlin : Weidmann
V. Der Peloponnesische Krieg. 27 der Athener, als Alcibiades von seiner Stellung abberufen wurde. Seine Gegner hatten ihn inzwischen wegen eines Religionsfrevels, den er an den zu Eleusis bei Athen verehrten Gttinnen Demeter und Per-sephne begangen haben sollte, hinterlistiger Weise angeklagt und ihn aufgefordert, sich in Athen vor Gericht zu verantworten. Da er aber mit Recht frchtete, mit dem Tode bestraft zu werden, flchtete er auf seinem Schiffe nach Sparta. Als er hier erfuhr, da man ihn in der That zum Tode verurteilt hatte, handelte er nicht so edelmtig an seiner Vaterstadt, wie einst Themistokles; er fate vielmehr den Plan, Athen mit allen Mitteln zu bekmpfen. Zunchst riet er den Spartanern, der Stadt Syrakus, die gerade von den Athenern belagert wurde, einen tchtigen Fhrer zu senden, der die Verteidigung bernhme. Die Wahl der Spartaner fiel auf Gylippus, der die anfangs im Vorteile befindlichen Athener bald in eine so ungnstige Lage versetzte, da selbst Demosthsnes, der den Belagerern mit einer Verstrkung von 73 Dreiruderern und 5000 Hopliten zu Hlfe gekommen war, zum schleunigen Rckzge raten mute. Da trat eine Mondfinsternis ein, welche den Riems so sehr erschreckte, da er auf den Rat der Wahrsager noch dreimal neun Tage wartete, ehe er sich fr die Abfahrt entschied. Die Syrakusaner nutzten diese Zeit vortrefflich aus; sie vernichteten erst die Flotte, bald darauf das Landheer der Athener, warfen dann die Gefangenen in die Steinbrche der Stadt (Latomien) und richteten die beiden Fhrer Ricias und Demosthenes hin. So klglich endete 413 das gewaltige Unternehmen der Athener! [Folgen der Unternehmung.^ Das Unglck der Athener im Westen wirkte auf den Osten zurck: fast alle Bundesgenossen des gischen Meeres fielen von ihnen ab; die Spartaner aber ver-bndeten sich mit den bisherigen Nationalfeinden der Griechen, den Persern, und wurden dadurch auch Herren zur See. Der Zecekmche Krieg 413404. [Besetzung von Decelsa. 27. Seeschlacht bei Euba. Tissavbernes.1 Der zweite Ratschlag, den Alcibiades den Spartanern gab, war, die kleine Festung Decelsa in Attika zu besetzen, da sie von hier aus das ganze Land beunruhigen knnten. Dies geschah. ^Gleichzeitig trugen die Spartaner bei Euba einen glnzenden Seesieg davon, und die Insel selbst fiel ihnen zu) Alles schien fr Athen verloren zu sein, als pltzlich Alcibiades seinen

8. Die Geschichte der Griechen und Römer - S. 28

1896 - Berlin : Weidmann
28 Die Griechen. um nderte. Von den Spartanern beargwhnt, wandte er sich wieder an Tlssap Hernes, den persischen Satrapen, d. i. Statthalter, von Sardes, den er frher fr die Sache der Spartaner gewonnen hatte und berredete ihn, lieber den Athenern beizustehen, damit jene nicht allzu mchtig wrden. Mckberufung des Alcibiades. Seine Siege bei Cynos-sema 411 und Cyzikus 410. Rckkehr nach Athen 408.] Tissa-Pernes ging darauf ein, und die athenische Flotte, welche unter Thrasybulus bei Samos lag, trug kein Bedenken, Alcibiades zurck-zurufen. Die athenischen Brger in der Heimat erklrten sich ebenfalls damit einverstanden. Nun trat fr die Athener eine glckliche Wendung ein. Alcibiades besiegte die Spartaner und die Syrakusaner Ml bei Cynoss^ma (unweit Abfdus) und 410 in einer Doppelschlachtbei' iifus zu Wasser und zu Lande. Viele Städte, darunter auch das wichtige Byzanz, gelangten wieder in seine Hnde. Dann kehrte er nach Athen zurck, wo er 408 zum obersten Anfhrer mit unbeschrnkter Macht erhoben wurde. Bald ging er wieder in See. r%tium 407. Sturz des Alcibiades. Arginusen 406 gospotmi 405. Fall Athens 404.] Drei D^Tfhrt^ den baldigen Sturz des Alcibiades herbei: 1) an Stelle des Tisfaphernes wurde Cyrus der Jngere, der zweite Sohn des damaligen Knigs (Darms Nothus), Statthalter von Sardes, und dieser schlo sofort mit den Spartanern ein Schutz- und Trutzbndnis; 2) die spartanische Flotte erhielt an Lysander einen zwar verschlagenen, aber beraus tchtigen Fhrer; und endlich 3) der Unterbefehlshaber des Alcibiades erlitt am Vorgebirge Notinm bei Ephssns eine schwere Niederlage. Hatte Alcibiades diese auch nicht selbst verschuldet, so gengte sie doch, ihn in Athen unbeliebt zu machen. Er wagte daher nicht, in seine Vaterstadt zurckzukehren; er zog sich vielmehr nach Thracien Zurck und lebte hier auf seiner Besitzung als unabhngiger Fürst. Die Athener brachten zwar noch einmal eine starke Flotte zusammen und siegten in Abwesenheit des Lysander 406 bei den 9irgni^" (bei Lesbos), machten aber selbst ihren Sieg zu uichte. Ein Sturm verhinderte nmlich die acht Strategen, die Schiffbrchigen zu retten und die Gefallenen zu beerdigen. Die Athener verurteilten deshalb smtliche Feldherren zum Tode; sechs von ihnen wurden wirklich hinge-richtet, zwei entflohen. Nun brach das Unheil der die Athener vollends

9. Die Geschichte der Griechen und Römer - S. 31

1896 - Berlin : Weidmann
Vi. Die Vorherrschaft der Spartaner. 31 [Der Perserkrieg und hpr ffnriitffrif.rifti ffyjfp 400387. Haliartus 395. Knidus und Coronalm. Der Friede des Antalcidas 387.] Die persischen Satrapen Tissaphernes und P H arnabazns, die jetzt wieder die Stelle des i^yrlrs^einnahmen, boten nun alles auf, um die Spartaner fr ihren Zug gegen Arta-xerxes zu bestrafen. Sie hatten aber beide Unglck, als der spartanische König Agesilus. ein zweiter Leonidas trotz seiner kleinen Gestalt und seines lahmen Fues, nach Kleinasien bersetzte. Tissaphernes wurde zweimal geschlagen und vom Groknige, bei dem er in Ungnade gefallen war, hingerichtet; auch Marnabazus erlitt eine vollstndige Niederlage, hauptschlich durch den Rest der Zehntausend, den Agesilaus in Sold genommen hatte. Da versuchten die Perser, auf eine andere Weise die Spartaner zu berwinden: sie bestachen nmlich die sparta-nischen Bundesgenossen in Griechenland selbst, besonders die The-baner, Argiver und Korinther, durch reichliche Geldspenden und riefen dadurch einen griechisch persischen Bund ins Leben, dem die Ath ener aus eigenem Antriebe beitraten; handelte es sich doch um einen Kampf gegen ihre erbittertsten Feinde. Der gute Erfolg dieses Bundes blieb fr die Perser nicht aus. Schon vorher war es zwischen Spartanern und Thebanern zum offenen Kriege gekommen und Ly-sander bei der Berennung der Stadt Haliart.us in Botiens395> besiegt und gettet worden. Jetzt blieb den Spartanern nichts brig/' als den Agesilaus aus seinem Siegeslaufein Asien abzuberufen und mit der Weiterfhrung des Krieges im Mutterlande zu betrauen. Als dieser nun im begriff stand, nach Botien, einzufallen, erhielt er die Trauerkunde, da sein Schwager Pisander durch Konon und Phar-nabazus bei Knjljy^ (im dorischen Kleinasien) eine entscheidende Niederlage zur See erlitten habe, infolge deren die Spartaner ihre Seeherrschaft im gischen Meere vollstndig aufgeben muten. Die wahre Sachlage vor seinen Soldaten verbergend, besiegte er die Verbndeten 394ybei Korona in Botien und erkmpfte sich damit den Weg in die Heimal. Trotzdem war der Krieg damit nicht beendigt; er dauerte sogar noch mehrere Jahre fort, meist zu Ungunsten der Spartaner. Zu Lande schadeten ihnen besonders die Korinther, welche den Athener mit seinen P_eltasie.lt, einem leichtbewaffneten Fuvolke, das seinen Namen von dem neu eingefhrten kleinen und leichten

10. Die Geschichte der Griechen und Römer - S. 33

1896 - Berlin : Weidmann
Vii. Die Vorherrschaft Thebens. 33 [Pelopidas und Epamin.ndas.1 Theben besa damals zwei bedeutende Männer, Pelopidas und Epamin ond as; jener hatte die Erhebung der Vaterstadt hervorgerufen, dieser sollte ihr die Vorherr-schaft der ganz Griechenland verschaffen. Jener stammte zwar aus vornehmem und reichem Geschlechte, war aber ganz dem Volke er-geben. Sein lterer Freund Epaminondas gehrte zwar auch einer alten Familie an, besa aber nur geringe Mittel; er war feingebildet, kriegstchtig und enthaltsam. Sein ganzes Streben ging dahin, die thebanische Jugend zu guten Kriegern heranzubilden; wie er denn auch ein tchtiges Reiterheer und eine neue Schlachtstellung, die schiefe Phalanx, schuf1). Zer Mitotische Krieg 378371. [Sparta gegen Theben und Athen. Schlacht bei Leuktra 371.] Die Spartaner betrachteten die Erhebung Thebeni~ts eine Kriegserklrung und machten unter ihrem Könige Agesilaus mehrere Einfllein botisches Gebiet. Dagegen unterwarfen die Thebaner die meisten Stdtet Botien s ihrer Herrschaft und schlssen mit Athen einen Bund. Denn auch die Athener waren inzwischen erstarkt und hatten aufs neue einen groen Seebund zustande gebracht. Als aber die Thebaner immer mchtiger wurden, sagten sie sich doch wieder von ihnen los und traten auf die Seite Spartas. Im Jahre 371 kam es endlich zu der ent-scheidenden Schlacht bei Keuktr.a in Botien: obwohl hier die Spar-taner unter König Kleombr.tus fast die doppelte Anzahl von Hopliten hatten, wurden sie doch so vollstndig geschlagen, da die Thebaner durch diesen einzigen Sieg ihre Vorherrschaft in Griechenland be-grndeten. Weens Wtiitezeit 371 362. [Abfall der Peloponnesier 31. von Sparta. Thebens Bund in Mittelgriechenland.] Die Niederlage der Spartaner benutzten die meisten peloponnesischen Staaten zum Abfalle; sie richteten die frheren demokratischen Re- n gierungen wieder auf, und Arkadien bildete sogar einen eigenen Bund, ^ ^ dessen Vorort die neu erbaute Stadt Megaloplis wurde. Andrer- fj ' seits stellten sich alle Staaten Mittelgriechenlands mit Ausnahme J) Die s chiese Phalanx bestand darin, da der linke Flgel 50 Mann tief" ' aufgestellt war, während der rechte Flgel nur eine Tiefe von wenigen Mann hatte; der linke Flgel sollte also den Hauptsto gegen den Feind führen, der rechte dagegen in Verteidigungsstellung bleiben. Jaenicke, Geschichte der Griechen und Rmer 3. Aufl. 3
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