1908 -
Leipzig
: Voigtländer
- Autor: Förster, Oswald
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Politikschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
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Das
erste Schuljahr
von
Oswald Förster
Fünfte Auflage
R.voigtländers Verlag
in Leipzig
1908 -
Leipzig
: Voigtländer
- Autor: Förster, Oswald
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Politikschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
1908 -
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- Autor: Förster, Oswald
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- Sammlung: Politikschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
Vht- 'f/J'j
Das erste Schuljahr
Theoretisch --praktisches Landbuch
für Lehrer der Elementarklassen
von
Oswald Förster
Oberlehrer am Königlichen Seminar in Löbau i. S-
Fünfte Auflage
Ein Blick ins Buch und zwei ins Leben
Das must die Form dem Geiste geben!
Goethe
Leipzig, im Jahre
1908
1776
R. Voigtländer^
Verlag
1908 -
Leipzig
: Voigtländer
- Autor: Förster, Oswald
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Politikschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
Georg-Eckert-lnstttuh
für internationale
Sch u i b u ch so rsch ung
Braunschweig
Schuibuchbibüothek
5)Uas
Altenburg
Pierersche Hofbuchdruckeret
Stephan Geibel & Co.
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- Autor: Förster, Oswald
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- Sammlung: Politikschulbuecher Kaiserreich
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Vorwort zur fünften Auflage.
(Ht>iederum hat das Buch seinen Weg durch die Elementarklassen
deutscher Schulen gefunden und überall neues Leben und neue
Anregung unter Lehrern und Kindern verbreitet.
Treu dem Grundsätze vom psychischen Unterrichte hat es wie bisher
Mittel und Wege zu finden gewußt, die notwendige mechanische Tätig-
keit zu vergeistigen und alle erste Beschäftigung zu konzentrieren.
Der Anschauungsunterricht wurde vielfach erneuert und modernisiert,
das bloße Sehen ist zum Beobachten, das Erzählen, Denken und Sprechen
zum Wiederbeleben der heimatlichen Umgebung geworden. Den Kindern
der Großstadt sind von nun an die Seiten 100 bis 150, auch die
Seiten 218 usf. ganz besonders zur Beachtung zugewiesen.
Die Spielereien der Kleinkinderschulen und Kindergärten, deren
manche neue Fibeln sich rühmen, sucht man hier vergeblich; auch das
Märchenerzählen ist höchstens noch als freie Unterhaltung beibehalten
worden.
Um alle Kraft zu konzentrieren, ist auf Wunsch mancher Lehrer
dieser neuen Auflage ein besonderer Lehrgang ohne Lesen und
Schreiben hinzugefügt worden, ein Lehrkursus voll interessanter Be-
schäftigungen, der diese wichtigen Fertigkeiten weit hinausschiebt, so lange
bis die meisten Kinder ganz von selbst daraus kommen und das Be-
dürfnis nach ihnen fühlen. (Siehe Seite 274.)
Die ersten Schulbeschäftigungen bestehen daher künftig im Malen,
Erzählen, Sehen, Sprechen, Singen und Spielen. Das Lesen neuer
Wörter und Sätze beginnt erst mit der dritten Stufe unserer Fibel
S. 12 und 13 oder noch später nach Belieben des Lehrers.
Durch den nebenhergehenden mündlichen Unterricht ist aller Fibel-
zwang und Fibeldrill hinfällig. Freiheit soll herrschen bei allem Lesen
und Schreiben, Freiheit beim Benennen der Fibel und ihrer Methode.
Bei der Neubearbeitung derselben hat mir als junge Kraft Herr
W. Schelle, Schuldirektor in Bernstadt in Sachsen, mit Rat und Tat
treulich beigestanden. Ich sage ihm auch hierdurch meinen aufrichtigsten
Dank.
Der Verfasser.
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as Lernen in der Elementarklasse geht jetzt rascher
als sonst; man lernt mehr und doch besser und
mit geringerer Anstrengung und — was die Haupt-
sache ist — anstatt der Angst oder Bangigkeit von
srüher mit Lust und Freude; denn die Väter und
Mütter wissen, wie gern die Kleinen jetzt in die Schule
gehen, so daß darüber selbst die altehrwürdige Zucker-
tüte eine kulturgeschichtliche Antiquität geworden ist;
man fühlt auch, daß der Elementarunterricht jetzt der
Glanzpunkt unseres Volksschulwesens ist, bewundert von
den Ausländern. R. Hildebrand.
Vom deutschen Sprachunterricht.
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- Autor: Förster, Oswald
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Iii.
Von der Kinderpsychologie.
Im letztverflossenen Jahrzehnt ist die Aufmerksamkeit der Lehrer
mehr als bisher auf die Kinderpsychologie gerichtet worden. Es hat
diese Wissenschaft seit etwa 20 Jahren in Nordamerika und England
so eifrige und eingehende Pflege gefunden, und ihre Bedeutung hat an
Ansehen so zugenommen, daß es wohl wert ist, hier wenigstens darauf
aufmerksam zu machen. Zwar steht die Kinderpsychologie nicht in direkter
Beziehung zum Unterrichte, da sie sich mehr an das vorschulpflichtige
Alter wendet, allein es werden durch sie Forderungen an den Elementar-
lehrer gestellt, die von ihm nicht ohne weiteres abgewiesen werden können.
Es wird unter anderem verlangt, daß er die Beobachtungen der Ent-
wicklung des Kindes im Denken, Fühlen und Wollen auch bei Schul-
kindern fortsetze, und daß er sich ernstlich bemühe, ein immer besserer
Beobachter auch den vorschulpflichtigen Kindern zu werden. Nicht jeder
Lehrer eignet sich aber gleich gut dazu. Es verlangt dies nicht allein
einen hohen Grad psychologischer Bildung überhaupt, sondern auch
passende Gelegenheit und die Fähigkeit, mit Kindern herzlich und zärtlich,
Zutrauen erweckend und teilnehmend zu verkehren und die geistige Be-
gabung derselben recht zu erkennen, aber auch den Trieb, die eigene
wissenschaftliche Ausbildung zu vervollkommnen.
Wie wir schon oben sahen, ist diese Forderung für deutsche Lehrer
nicht neu. Schon seit mehreren Jahrzehnten redet man von der Analyse
des kindlichen Gedankenkreises, und schon viel früher haben u. a. Sigis-
mund und Preyer wertvolle Untersuchungen der genetischen Psychologie
veröffentlicht, nur sind in neuester Zeit von fernher mancherlei Sonder-
barkeiten, sogar Absurditäten, hinzugekommen, darunter eine an den
Elementarlehrer gerichtete neue Forderung.
Während man bisher allein durch die Unterredung, also mit Hilfe
bet Sprache, das Denken, Fühlen und Wollen der Kinder zu erkennen
suchte, ist von jener Seite her der Gedanke laut geworden, nebenbei auch
die Kinderzeichnung zu Hilfe zu nehmen, und es sind aus jenen
Forschungen die Beobachtungen und Deutungen der freien Kinderzeichnung
erwachsen. Hieraus möchten wir ganz besonders hinweisen.
Das Zeichnen ist für die kleinen Kinder, nach Ansicht jener ameri-
kanischen und englischen Psychologen, „eine Sprache zum Ausdruck ihrer
Gedanken". „Je klarer die Vorstellungen, desto reicher und richtiger die
Zeichnungen und umgekehrt." „Und die Untersuchungen der freien (?)
Kinderzeichnungen geben," so behauptet man, „ein vortreffliches Mittel
in die Hand, die geistigen Entwicklungsvorgänge der Kinder kennen zu
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Iv.
Das Zeichnen.
Die Hauptaufgabe des Zeichenunterrichtes ist, daß die Kinder
das Gesehene schnell und richtig auffassen und darstellen lernen.
(Sachs. Lehrplan.)
Schon lange, bevor die Kinder das schulpflichtige Alter erreichen, be-
schäftigen sie sich oft mit dem „Malen" des Gesehenen; ja es gewährt
manchem Kinde große Freude, die Objekte der Anschauung bildlich dar-
stellen zu können. Mit Hilfe der Phantasie verstehen und ergänzen sie
auch die unvollkommenste Zeichnung, die sie auf der Schiefertafel oder in
den Sand ausführten. Dieses malende Zeichnen angeschauter Gegen-
stände soll auch in der Schule fortgesetzt und vervollkommnet werden. Wir
verstehen also hier unter Zeichnen keineswegs einen systematischen Unter-
richt, auch wollen wir nicht, daß einzelne Zeichnungen immer und immer
wiederholt und korrigiert werden, bis sie die möglichste Vollkommenheit
erreicht haben, sondern wir lassen malen und zeichnen, um die Kinder zu
aufmerksamerem Betrachten eines Gegenstandes zu nötigen und dadurch
das Interesse für denselben zu steigern, die Phantasie zu nähren, aber
auch um die gewonnene Anschauung zu kontrollieren und Auge und Hand
zu üben. Es treten diese Übungen ganz in den Dienst des Anschauungs-
unterrichtes und sind vortrefflich geeignet, die besprochenen Gegenstände aufs
neue zu beleuchten, das Unterrichten zu erleichtern und die Freude und
das Interesse am Unterrichte zu erhöhen. Gleichzeitig sind sie eine Unter-
stützung des Schreibens und können als eine Vorstufe des
freien Handzeichnens angesehen werden, da sie das Auge im rechten
Sehen vervollkommnen und die Muskeln des Armes und der Hand zwingen,
in ganz bestimmter Weise tätig zu sein.
Regelrechte Zeichnungen mit ganz geraden Linien und richtigen Ver-
hältnissen können natürlich in diesem Alter nicht verlangt werden, ja
nicht selten bleiben die Resultate hinter den bescheidensten Ansprüchen
weit zurück. Aber schon nach wenigen Tagen tun auch die Ungeschicktesten
mit, und die meisten Kinder finden sehr bald Vergnügen daran.
Literatur. Kuhlmann, Fritz, Bausteine zu neuen Wegen des Zeichen-
unterrichts. Dresden, Müller-Frobelhaus.
Volkmann, Erziehung zum Sehen. Leipzig, Voigtländer.
1. Pinselzeichnen 1 Mk. 50 Pf.
2. Das Gedächtniszeichnen 1 Mk.
3. Museum und Zeichnen 85 Pf.
Hipp, Joh., Handarbeit der Mädchen-Reformpläne. Straßburg. 5 Mk.
Kerschensteiner, G., Dr., Die Entwicklung der zeichnerischen Begabung.
Neue Ergebnisse auf Grund neuer Untersuchungen. München, Carl Gerber. 14 Mk.
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Rößler, Franz, Der Schnellzeichner. I., Ii., Iii. Band. Hübsche Zeich-
nungen für Lehrer an die Wandtafel. Der Verfasser nennt das Buch: Ein neues
Malbuch für Schule und Elternhaus.
Ricci, Corrado, Kinderlust. Vorwort von Karl Lamprecht. R. Voigt-
länder. 1 Mk.
Als Bilderschmuck des Schulzimmers für die Kleinen seien empfohlen:
„Blumenmärchen", „Wiesenzwerge", „Schlafende Blumen" von
Kreidolf. Köln, bei Schaffstein, ü 5, 3 und 2 Mk.
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gesang noch recht danieder. Es fehlt ihm die Tonsicherheit, es fehlt
ihm die Wärme und der Ausdruck, vor allem aber auch die Treffsicher-
heit und die Wiedergabe des musikalisch Schönen. Dieses letztere wird
bedingt durch die kunstgerechte Lautbildung, die noch viel zu gering ge-
schätzt wird und die mit der Sprachbildung im „Deutsch" Hand in Hand
geht. Auch in der Elementarklasse schon hat man gemeint, die Lösung
der Schulgesangsfrage in der Lösung der Treffsicherheit zu finden, und
statt Kreide und Wandtafel fleißig zu benutzen, hat man mit großem
Aufwands von Grübelsinn durch Herstellung von neuen Maschinen den
Singunterricht der Mechanik zu entkleiden und den Gesang zu heben,
aber die mangelhafte Tonbildung und das Emporheben des musikalisch-
Schönen ist geblieben.
Wir empfehlen für Lehrer:
Löbmann, H. v., Aus meiner Singstunde. Leipzig, Pflugmacher. 60 Pf.,
und von demselben Verfasser: Sprechton und Lautbildung. Leipzig, Fr. Dürr.
80 Pf.
Lehmann, Lilly, Meine Gesangskunst. Berlin, Verlag der Zukunft.
Monatsschrift für Schulgesang, von F. Wiede mann u. E. Paul. I. Jahr-
gang. Essen, G. D. Baedecker, Viertelj. 1 Mk.