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1. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 164

1901 - Leipzig : Teubner
164 Die Neuzeit, und Recht der konnte die religisen Verhltnisse seines Gebietesx) nach eigenem Gnt-ttmng^der Reichs-' nfett regeln. Den Unterthanen wurde die von Kurpfalz und Kur-stnde und brandenburg beantragte Gewissensfreiheit (d. h. hier nur freie Wahl zwischen Luthertum und alter Kirche) nicht zugestanden; sie hatten aber das Recht der Auswanderung, das ihnen jedoch im burgundischen Kreise Keine religise versagt wurde. Danach war von religiser Duldung fr den Einzelnen d^Einzelnen. keine Rede. Unter Verwahrung der protestantischen Stnde verfgte Ferdinand, da die geistlichen Reichsstnde bei etwaigem bertritt zum evangelischen Bekenntnis ihre Wrden und Einknfte verlassen" Geistlicher Bor-sverlieren) sollten (geistlicher Vorbehalt). Dagegen sollten die pro-behalt. testantischen Unterthanen (Adel und Städte) in den Stiftern bei ihrem Glauben verbleiben drfen. Das Reich So war also das Reich zum groen Schaden fr seine Zukunft parittisch. unk seine einheitliche Entwicklung parittisch" geworden. Politischen Nutzen aus der Reformation gewann allein das Frstentum, Steigerung der das auer der Religionshoheit durch Einziehung der Kirchengter eine Furstenmacht. groe 9orje^rung seines Besitzes erfuhr. Aus den Einknften der letzteren bestritten sie u. a. die Unterhaltung der Gymnasien und geistlichen Schlobauten Konvikte", in denen der Nachwuchs fr die Prediger und Lehrer heran-Renaissameart. 9e9en wurde. Prchtige Schlsser 2) verkndeten das kraftvolle Selbst-gefhl und den steigenden Reichtum der Frstengeschlechter. Erfolg des Wir- 6. Karls Abdankung und Tod (1558). So war der stolze Plan, kens Karls v. ^ett fcer junge Kaiser Karl entworfen, gescheitert; weder eine Habs-burgische Universalmonarchie" noch die dazu unerlliche Vereinigung der Religion" war trotz alles noch so eifrigen und geschickten Wirkens durch-zusetzen gewesen. Verbittert der das Fehlschlagen seines Lebenswerkes, zog sich der Kaiser, berdies krank und frh gealtert, vom Schauplatz zurck. Nachdem er bereits im Jahre 1554 seinem Sohne Philipp Niederlegung Mailand und Neapel bertragen hatte, legte er auch die Regierung der seiner Kronen. Niederlande zu jenes Gunsten nieder (1555). Im nchsten Jahre ver-Philippii.kmgzichtete er auch auf Deutschland und Spanien, von denen jenes Ferdi-Sb?Sr'unbnanb/ dieses Philipp erhielt (1556). Ohne Mnch zu werden, weilte den italienischen er von da ab in der Nhe des Klosters des heiligen Hieronymus bei Gebieten. (gqn Juste im spanischen Estremadnra, wo er im Jahre 1558 starb. Ferdinand i. Gegen Verpflichtung auf den Augsburger Religionsfrieden wurde Kaiser 1558. demselben Jahre (1558) Ferdinand zum rmischen Kaiser gewhlt. 1) Das ist das sptere sog. ius reformandi. Auf die Fürsten bezogen, sagte man spter: Wessen das Land, der bestimmt die Religion. 2) So in Dresden, Mnchen, Stuttgart, Heidelberg. Hier wurde der Ott-Heinrichsbau in den Jahren 15561563, der Friedrichsbau 16011607 errichtet.

2. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 216

1901 - Leipzig : Teubner
216 Das Mittelalter. B. Das deutsche Knigtum und westrmische Kaisertum bis 1273. 9191024. Die schsischen Herrscher. 919936. Heinrich I. Beginn der Rckeroberung Ostdeutschlands. 933. Magyarenschlacht auf dem Unstrutried. 936973. Otto I., der Groe. Die romanische Baukunst (- qeqen 1050). 955. Magyarenschlacht auf dem Lechfelde. 962. Otto rmischer Kaiser. 9621806. Das h. rmische Reich deutscher Nation 973983. Otto Ii. 978. Willigis beginnt den Bau des (romanischen) Mainzer Doms 983-1002. Otto Hi. Um 1000. Normannen entdecken das Festland von Amerika. 10021024. Heinrich Ii. 10241125. Die salischen Kaiser. 1024-1039. Konrad Ii. 10301061. Bau des Domes zu Speyer. 1033. Erwerbung Burgunds. 10391056. Heinrich Iii. 1046. Synode zu Sutri. 1054. Trennung der lateinischen und der griechischen Kirche. 1056-1106. Heinrich Iv. 10731085. Gregor Vii. 1076-14. Jahrh. Kmpfe zwischen Kaisertum und Papsttum. 1077. Heinrich Iv. in Kanossa. 1095. Kirchenversammlungen zu Piacenza und Clermont. f 10961099. Der erste Kreuzzug. 1115. Bernhard, Abt von Clairvaux. 11061125. Heinrich V. 1122. Wormser Konkordat. 11251137. Lothar von Supplinburg. 1134. Albrecht der Br mit der Nordmark belehnt. Die gotische Baukunst in Nordfrankreich. Aufblhen der italienischen Städte. Zunahme des Edel-metalls in Westeuropa. 1138 1254. Die Staufer. Eindringen des franzsischen Rittertums. Die ritterliche Dichtkunst. Rckeroberung von Ostdeutsch-land. Neues Zeitalter der Stdtegrndung und der inneren Rodungen.

3. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 217

1901 - Leipzig : Teubner
Zahlen. 217 11381152. Konrad Iii. f 11471149. Der zweite Kreuzzug (Konrad Iii., Ludwig Vii). Seit uttgef. 1150. Neue Blte der romanischen Baukunst. 11521190. Friedrich I. Rotbart. Heinrich der Lwe in Ost- Deutschland. 1176. Schlacht bei Legnano. 1184. Reichstag zu Mainz. Heinrich von Veldeke. f 11891192. Der dritte Kreuzzug (Friedrich I., Philipp Ii. August, Richard Lwenherz). Der Deutschorden. Der Kompa. 11901197. Heinrich Vi. Um 1190. Blte der mittelhochdeutschen Dichtung: Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach; Walther von der Vogel-weide. Die Dichterhfe auf der Wartburg und zu Wien. Zwischen 1190 und 1210. Bearbeitung des Nibelungenliedes. 11981216. Innocenz Iii. 11981208. Philipp von Schwaben. 1198-1215. Otto Iv. 1201. Der Orden der Schwertritter gegrndet. 1203. Einsetzung von Inquisitoren. 11204. Der vierte Kreuzzug. Das lateinische Kaisertum in Konstantinopel (1261). 12151250. Friedrich Ii. Um 1215. Gottfried von Strasburgs Tristan und Isolde. 1215(?) Der Sachsenspiegel des Eike von Repgow. 1 12281229. Der fnfte Kreuzzug. Um 1230. Bearbeitung des Gudrunliedes. 1231. Landmeister Balk beginnt die Eroberung Preuens. 1241. Die Mongolenschlacht aus der Walstatt bei Liegnitz. 1241. Der letzte islndische Skalde Snorri Stnrlason f-1247 1256. Wilhelm von Holland Gegenknig. 1 12481254. Der sechste Kreuzzug (Ludwig Ix. der Heilige). 1248. Beginn des Baues des Klner Doms (vollendet 1880). 12501254. Konrad Iv. 12561273. Die Zwischenherrschaft. Der rheinische Stdtebund. 1266. Schlacht von Benevent (Manfred f). 1268. Konradin hingerichtet. 1 1270. Der siebente Kreuzzug (Ludwig Ix. der Heilige). C. Die Zeit des berganges (1519). 12731291. Rudolf von Habsburg. 1277. Das Straburger Mnster begonnen (Erwin).

4. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 167

1901 - Leipzig : Teubner
48. Philipp Ii. und die Niederlande. 167 Einflu. Der Orden erwarb durch Schenkungen und Vermchtnisse ungeheure Besitztmer. In Amerika gehrte ihm das durch seine Sendboten geschaffene Besitz. Kolonialreich Paraguay. 3. Die Kirchenversammlung von Trient (1545 1563). Moritz' Einmarsch in Tirol hatte eine Vertagung des Trientiner Konzils bewirkt Vertagung 1552. (1552). Erst zehn Jahre darauf traten die Vter wieder zusammen; Neue Sitzungen im Jahre 1563 wurden die Verhandlungen beendigt. 15621563' Es wurden viele Mibruche beseitigt (u. a. der Verkauf des Ab- Bestimmungen, lasses). strenge Anordnungen zur Hebung der Zucht und Bildung der Geistlichen erlassen, die Glaubenslehre empfing eine streng folgerichtig entwickelte, in sich geschlossene Form. Indem sie in einem den protestan-tischen Glaubensstzen ganz und gar entgegengesetzten Sinne ausgeprgt war, schnitt sie jede Vereinigung beider Bekenntnisse ab. Unter Ver-fluchung der Ketzer wurde der Kampf wider sie zum Gesetz gemacht. 48. Philipp Ii. und die Niederlande. 1. Philipp Ii. (15561598). Philipp Ii. vereinigte in seiner Sem Reich. Hand Spanien mit seinen reichen auereuropischen Besitzungen, zu denen noch die Philippinen kamen, Mailand, Sardinien, Neapel, Sicilien, die Niederlande und die Freigrafschaft. Seine Ge-mahlin Maria waltete zu gleicher Zeit als Herrscherin der England und Irland. Die Plne, die den ermatteten Hnden Karls V. entsunken waren, Seine Plne, nahm er wieder auf und verfolgte sie mit Daransetzung der gewaltigen Hilfsmittel, die ihm sein ungeheures Reich zur Verfgung stellte: die Weltherrschaft, mglichst unumschrnkte Knigsgewalt und Einheit der Kirche (auf Grundlage der Trientiner Beschlsse). An dem Unma seiner von ihm zu gleicher Zeit betriebenen Entwrfe und an dem Freihheitssinn der niederdeutschen Stmme im Mndungsgebiet des Rheines und der Ergebnis seines Maas brach sich sein Wille und seine Macht. Waltens. Da die Ehe mit Maria kinderlos war, verlor Philipp mit deren Maria von Eng-Tode (1558) die Hoffnungen auf England. Aber die Anschlge des mit Itmb f 1558' dem Papste Paul Iv. und den Trken verbndeten Heinrichs Ii. von Frankreich auf die sdlichen Niederlande und Neapel wurden zurck-gewiesen. Zwar bte das deutsche Reich den Schutz jener doch zu ihm gehrigen Gebietsteile nicht aus, aber Philipps Truppen warfen bei St. Queutin und Gravelingen (bei Dnkirchen) die Franzosen zurck. Im Frieden von Chateau Cambresis (s. v. Eambrai) behauptete er Beendigung des seine Besitzungen (1559). Sa. Hierauf begab er sich nach Spanien, wo er das ungefhr in der Mitte der Halbinsel gelegene Madrid zu seinem Herrschersitz machte. Den Die Spanier das heiligen Boden" derselben befreite er nach Mglichkeit von dem Gift des herrschende Volk.

5. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 219

1901 - Leipzig : Teubner
Zahlen. 219 14191434. Die Hussitenkriege. 14201460. Hchste Macht der Feme. 1423. Der Wettiner Friedrich der Streitbare Kurfürst von Sachsen. Seit 1430. Zunehmende Bedeutung der Landstnde. 1431 1449. Kirchenversammlung in Basel. 1432. Reichstagsabschied: Das kaiserliche Hofgericht soll nach dem rmischen Recht richten. 1436. Erste rztliche Beaufsichtigung der Apotheken (Ulm). 14381740. Habsburgische Kaiser. 1438-1439. Albrecht Ii. 1440 1493. Friedrich Iii. (Iv.) Rckgang des Bauernstandes. 14401450. Johann Gutenberg erfindet den Buchdruck. 14501530. Blte des Humanismus und der Renaissance 1453. Die Trken erobern Konstantinopel. 1455. Die erste (lateinische) Bibel gedruckt. 1460. Heinrich der Seefahrer f. 1466. Der 2. Friede von Thorn. 1469. Vermhlung Ferdinands des Katholischen mit Jsabella. 1476. Schlachten bei Grandson und Multen. 1477. Karl der Khne fllt vor Nancy. 1483. 10. Nov. Luther geboren. Um 1484. Beginn der Hexenbrnde in Deutschland. 1486. Das Kap der guten Hoffnung umschifft. 1491. Martin Behaimbs Erdglobus. 1492. Granada erobert. 1492. Christoph Kolumbus entdeckt Amerika. 14931519. Maximilian I. 1495. Wormser Reichstag. 1498. Vasco de Gama entdeckt den Seeweg nach Ostindien. 1499. Die Schweiz thatschlich vom Reiche getrennt. Um 1500. Reineke de Vos. 1506. Beginn des Neubaues der Peterskirche. 1510. Erfindung der Taschenuhr (?). 1513. Papst Leo X. (Medici). 1516. Erasmus giebt das Neue Testament im griechischen Urtext heraus. 1516. Franz von Thum und Taxis richtet die erste regelmige Post ein. 1517. Las Casas macht auf die Neger aufmerksam. 1517. gypten türkisch. Niedergang der italienischen Seestaaten wie der Hansa. Vernderte Richtung des Seehandels.

6. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 169

1901 - Leipzig : Teubner
48. Philipp Ii. und die Niederlande. 169 wirkte jetzt Margarethe einige Milderung im Verfahren der Glaubens-gerichte. Nun aber ergriff die Bewegung die Volksmassen; kalvinistische Bilderstrme. Prdikanten" trugen ihre Lehren unter freiem Himmel vor; in wildem Sturme eilte man in die Kirchen und zerstrte die Bilder des Gtzen-dienstes". Egmont und Dramen bndigten jedoch diese Bilderstrmer. Jetzt aber sandte Philipp den finsteren Herzog Alba mit einem Heere Albas Sendung, in die Niederlande, die Schuldigsten dem Tode zu berantworten, den Protestantismus auszurotten und die stndischen Freiheiten abzuschaffen. b. Die Schreckensherrschast Ilbas (15671573). Bleierner Schrecken legte sich auf das Land, als Alba seinen Einmarsch hielt. Er lie Egmont und Hooru verhaften, und der Rat der Unruhen" verurteilte sie wie mehrere egmont und Hundert andere zum Tode. Sie wurden auf dem Marktplatze zu Brssel hingerichtet. Dramen und seine Brder waren in das Land eingefallen, aber keine Stadt wagte es, sich ihnen anzuschlieen. Auf Betreiben der Kurfrsten legte der Kaiser Maximilian Ii. Verwahrung gegen den Bruch des Religionsfriedens und Antasten der Freiheiten des Landes ein. Da aber das Reich keine Truppen aufstellte, seinen Forderungen Nach- Das Reich lt druck zu geben, lehnte Philipp Ii. jede Einmischung entschieden ab. Sticht Um das Steuerbewilligungsrecht der Stnde mittelbar aufzuheben, schrieb Alba eine sehr hohe, dauernde Warenumsatzsteuer und eine einmalige Vermgenssteuer von 1 v. H. aus. Nun geriet Handel und Wandel ins Stocken, viele wanderten aus. Brotlos gewordene Männer verbanden sich mit flchtigen Kalvinisten und stiegen zu Schiffe, um als Meergeusen" spanische Schiffe zu plndern. Die Besetzung von Brieue (Maasmndung) gab das Zeichen zur Erhebung (1572). Alba Aufstand 1572. wurde abberufen (1573). c. Umsichgreifen des Anfstandes (1581). Do-n Luis Requesens Requesens. y Zuniga erhielt an seiner Stelle die Oberstatthalterwrde. Er trat auer in religisen Fragen vershnlicher auf. Auf der Mooker Heide Schlacht auf der (zwischen Waat und Maas) erlag ein von den Brdern Oraniens heran- ootev eibe" gefhrtes Heer der spanischen Kriegskunst. Dagegen behauptete sich Leiden gegen die Umklammerung der feindlichen Truppen (1574). Nach seiden 1574. Requesens' Tode (1576) erregten die unbezahlten spanischen Mietstruppen $ie spanische einen entsetzlichen Aufruhr. So kam es, ba sich elf der {blichen Pro- 5urie" vinzen, welche noch treu geblieben waren, durch die Pacififation ifation von Gent" mit Holland und Seeland zur Vertreibung der auslndischen von ent" Soldaten verbanden (1576). Don Juan d'austria, Requesens' Nach- Don Juan folger, suchte diesen Bund zu trennen; aber er starb schon im Jahre 1578. b'3tufttill Eine vorzgliche Wahl traf der König, indem er jetzt Alexander Alexander --von Parma. ist nur ein Haufen Bettler"), das wohl auf die starke Verschuldung vieler Edelleute ging, soll den Parteinamen Geusen" veranlat haben.

7. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 170

1901 - Leipzig : Teubner
170 Die Neuzeit, Farnese, den Sohn der Margarethe von Parma, nach den Nieder-Die wallonischen landen sandte. Durch mehrere Zugestndnisse bewog dieser die sdlichen mqhontschen Landschaften zum Anschlu an Spanien. Darauf ver-zurck, banden sich Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Oberyssel, Utrechter Union Groningen und Friesland zur Utrechter Union (1579). Im Lossagung von folgenden Jahre chtete der König den Oranier. Nun sagten sich die Philipp 1581. Generalstaaten jener Provinzen frmlich von Philipp los. . Der Freiheitskampf der nrdlichen Niederlande (1648), Im Jahre 1584 erlag der Oranier dem siebenten, gegen ihn gerichteten Mord-Alexanders anschlag. Zugleich ri Alexander von Parma Stadt fr Stadt aus dem oberungen, <gunbe foer Freiheitskmpfer, u. a. eroberte er die Städte Brssel und Antwerpen. Letztere war durch die langwierige Belagerung so geschdigt, da sie ihre Stellung im Welthandel verlor. Seitdem wurde Amsterdam der Mittelpunkt des Seeverkehrs. In dieser Not wandten sich die Leicester. Niederlnder an Frankreich und England um Beistand. Graf Leieester, der Gnstling der Knigin Elisabeth von England, kam als General-statthalter ins Land, ohne jedoch den auf ihn gesetzten Erwartungen zu entsprechen. Trotz aller Anstrengungen des kriegskundigen Sohnes des Oraniers, Moritz' von Oranien, und der Staatskunst Jans van Oldenbarneveldt wre es wohl schlielich um die Freiheit der Philipps ii, um-nrdlichen Niederlnder geschehen gewesen, htte Philipp Ii. seine ganze faffenbe Plne, aus diesen Krieg vereinigt. Allein seine Einmischung in die eng- lischen und franzsischen Verhltnisse zersplitterte die spanischen Krfte. Die groe Flotte (Armada"), die England erobern sollte, ging zum groen Teile zu Grunde. So war Philipp nicht imstande, seinem Philipp in. gleichnamigen Sohne den von Karl V. ererbten burgundischen Kreis" ungeschmlert zu hinterlassen. Philipp Iii. vereinbarte im Jahre 1609 Waffenstillstand mit betx abgefallenen protestantischen Provinzen einen Waffenstillstand von 16091621. Quj: ^lf Jahre. Als nach Ablauf desselben der Kampf wieder aus-brach, verschmolz er mit dem groen deutschen Kriege". Im west-Anerkennung der Mischen Frieden (1648) erhielten die nrdlichen Niederlande die staats-betnsife? rechtliche Anerkennung ihrer Unabhngigkeit. Zugleich wurden sie Niederlande 1648. endgiltig aus dem Verbnde des deutschen Reiches gelst. Durch eigene Schuld, Versagen des erbetenen Beistandes in der furchtbarsten Not, ging damit Holland fr das deutsche Reich verloren. Einflu des Frei- 3. Aufstreben der nrdlichen Niederlande. Der siegreiche Kampf fr ^die^nrdlichen^ Freiheit und Glauben hatte auf die nrdlichen Niederlnder beraus gnstig Niederlnder, eingewirkt.^) Ein gewaltiger Schwung ging durch das ganze Volk, khnen Wagemut, stolzes Selbstvertrauen, eifriges Streben und Schaffen auf allen Gebieten menschlicher Thtigkeit erweckend und frdernd. Abgeordnete der einzelnen Provinzen traten im Haag zu den General st aaten, einem 1) Vgl. die Einwirkung des dritten Perserkrieges auf Athen.

8. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 171

1901 - Leipzig : Teubner
48. Philipp n. und die Niederlande. 171 stndigen Bundestage, zusammen; sie erledigten die auswrtigen Angelegen-heiten. Die Erbstatthalter aus dem Hanse Nassau-Oranien befehligten die Erbstatthalter. Streitkrfte. Zu ihnen stand das niedere Volk, während die reiche Kauf- Oramenkauf-Mannschaft ihnen entgegenarbeitete. Deren natrlicher Vertreter war der mannwaft-Ratspensionr der Provinz Holland, der den Vorsitz in den General-staaten fhrte und die Geschfte eines Bundeskanzlers besorgte. Infolge des Aufstandes vom indischen Zwischenhandel abgeschnitten, Handel, muten die Niederlnder ihrer Verarmung entgegensehen. Da beschlossen sie, sich mit gewaffneter Hand ihren Anteil am Welthandel zurckzunehmen. Eine Flotte von 15 Schiffen steuerte nach Ostindien und begann die Aufrichtung einer Handelsherrschaft, die sich zu einem Kolonialreiche erweiterte. Zugleich gingen andere Galeeren nach Amerika und Spanien ab, die Silberflotten aufzufangen und die amerikanischen Kstenpltze auszuplndern. Im Jahre 1601 wurde das Vorgebirge der guten Hoff-nung besetzt; 50 Jahre darauf hob die Einwanderung der Buren an. Die im Jahre 1602 gegrndete hollndisch-ostindische Compagnie Die ostwdische eroberte die Molukken, Malaka, Java und Ceylon. Von Batavia (om*)ame aus, das sie im Jahre 1619 erbaute, beherrschte sie von 1663 an das Meer und fast alle Ksten von Ceylon bis Neu-Guinea. Hollndische Das hollndische Kapitne entdeckten das Festland von Australien (Neu-Holland) und Sotomatret^-Tasmania. Auch in Japan erlangte man Zutritt. Nach der Vertreibung der Fremden wuten sie sich wenigstens noch die Erlaubnis zu ver-schaffen, auf einer knstlichen Insel bei Nagasaki Handel zu treiben. So wurde der ganze Gewrzhandel den Spaniern und Portugiesen entrissen; durch gewisse Geschftsbehandlung erhielt sie die Preise auf solcher Hhe, da der Reingewinn jhrlich 6 Millionen Gulden betrug. Der Gesamtgewinn der ostindischen Compagnie war so bedeutend, da sie 4050 v. H. Gewinnanteil auszahlte; der Kaufwert ihrer Anteil-papiere (Aktien) stieg bis auf 20 000 Gulden. Die westindische Handels- Die westindische gesellschaft bereicherte sich durch schwunghaft betriebenen Schmuggel im (Som*"l0nte-spanischen Sdamerika. Von den amerikanischen Eroberungen behaupteten die Hollnder ein Stck Guyana und Curayao. Hollndische Schiffe Der europische vermittelten der Hauptsache nach den Verkehr zwischen den europischen anbet Lndern; in der Ostsee wichen vor ihnen die Hansen. Nach dem 30jhrigen Kriege wurde Westdeutschland geradezu eine handelspolitische Provinz Hollands. Der Hauptplatz des Welthandels war Amsterdam Amsterdam, geworden; seine Brse war die Herrscherin des Geldmarktes. In allen Meeren war der Fischfang auf Wale, Heringe und Stockfische in ihren Fischfang. Hnden; er allein nahm 40 000 Seeleute und 9000 Fahrzeuge in Anspruch und brachte jhrlich 28 Millionen Gulden ein. Dabei wurde die Landwirtschaft nicht vernachlssigt, am wenigsten die Viehzucht; Landwirtschaft, hollndischer Kse wurde in Mengen ausgefhrt. Der Gartenbau brachte besonders bei Haarlem berhmte Hyazinthen hervor.

9. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 172

1901 - Leipzig : Teubner
172 Die Neuzeit. Geistiges Leben. Mit dem Handel und den Gewerben wetteiferten die Knste und Schulwesen. Wissenschaften. Groe Aufmerksamkeit wurde dem hheren und dem Die Hochschulen. Volksschulwesen zugewandt. Auf sechs Hochschulen pflegte man weit-eifernd die Wissenschaften; die in Leiden hatte europischen Ruf. Hier sannen und forschten auch gelehrte Fremdlinge, welche der freien Luft der Niederlande zu ihren Studien bedurften. Hier empfingen die jungen Anatomie. rzte ihre anatomische Vorbildung am menschlichen Leichnam. Be-Nawrwwn- deutendes leisteten die Naturwissenschaften; Mikroskop und Fernrohr wurden erfunden. Hugo Grotius (f 1645) schuf das Vlkerrecht Philosophie, und das Naturrecht. Unter den Philosophen haben der Franzose Des-cartes und Spinoza hohe Bedeutung. Auch das Zeitungswesen ent-Malerei, wickelte sich in Holland. Unter den Knsten hatte die Malerei die Fhrung inne. Ihre Meister brachten Groes in Portrts, in der Landschafts- und in der Genremalerei hervor. Rembrandt (f 1669), Ruysdael, Franz Hals und Teniers gewannen unsterblichen Ruhm. Auch in den spanisch gebliebenen vlmischen Landschaften schufen groe Maler herrliche Werke; so Peter Paul Rubens (15771640) und sein Schler Anton van Dijk (15991641). 49. Die Kampfe im Reiche Ferdinand I. (15581564), Maximilian Ii. (15641576), Rudolf Ii. (1576-1612), Matthias (1612-1619). 1558-15641' Ferdinand I. (1558 1564) und Maximilian Ii. (15641576). Ferdinands Regierung war angefllt mit Kmpfen wider die Trken und Trkenkriege, mit Verhandlungen mit der Kirchenversammlung von Trient. Das Reich versumte es, den spanisch-franzsischen Krieg zur Rckeroberung der Der russische drei lothringischen Städte auszunutzen. Auch der Nordosten wurde der land' 1558 und'fremdherrschaft preisgegeben. Von Zar Iwan Iv. dem Schrecklichen 1560- angegriffen, mute Livlaud die Polen um Beistand bitten; und so kam Verlust der Kurland und Livland unter polnische Oberhoheit1), während t eeprovmzen. Schweden Est hl and erwarb. Im Innern beobachtete Ferdinand den Ausbreitung des Religionsfrieden. Infolgedessen konnte die neue Lehre weiter um sich Protestantismus. gre^en_ Unter fortwhrender Nichtanerkennung des geistlichen Vor-behaltes wurden in Norddeutschland in den evangelisch gewordenen Bis-tmern (d. h. allen rechts der Weser, bis auf Hildesheim) evangelische Bischfe, Administratoren" gewhlt, und wie im Oberland auf geist-lichem Gebiete ein groer Teil der Bevlkerung protestantisch geworden war, so forderten auch in Bayern und sterreich Adel und Städte 1) Livland wurde im Jahre 1561 unmittelbar mit Polen vereinigt, Kurland wurde unter dem bisherigen Heermeister Gotthard von Ketteler ein erbliches Herzogtum unter polnischer Lehnshoheit (wie Ostpreuen).

10. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 173

1901 - Leipzig : Teubner
49. Die Kmpfe im Reich. Ferdinand I., Maximilian Ii., Rudolf Ii., Matthias. 173 Freigabe des Augsburgischen Bekenntnisses. Unter Maximilian Ii. gab es selbst in Tirol und zumal in Steiermark sehr viele Evangelische. Ungefhr 9/10 der deutschen Bevlkerung sollen um das Jahr 1570 der neuen Lehre angehangen haben. Maximilian Ii. war vor seiner Thronbesteigung fr einen heimlichen Max ii. und der Lutheraner angesehen worden. Aber besonders von der Hoffnung erfllt, Protestantismus, da einer seiner Shne Philipps Ii. Reich erben werde, unterlie er nicht nur den offenen bertritt, sondern auch jegliche Frderung der neuen Lehre. Seine uere Politik war traurig genug. Fr die Seme uere Niederlnder hatte das Reich nur Worte. Nach Zrinyis heldenhafter 5dlttif" Verteidigung Szigeths, vor dessen Mauern Soliman gestorben war (1566), erkaufte Max Ii. den Frieden durch eine jhrliche Zinszahlung. 2. Die Gegenreformation. Schon unter Max' Ii. Regierung Beginn der rstete sich der wieder erstarkte Katholizismus zum Gegensto. Statt eaeejotma= gegen ihre gemeinsamen Gegner zusammenzustehen, haderten nicht nur Hader unter den Lutheraner und Kalvinisten mit einander, sondern jene selbst hatten sich Protestanten, in zwei Richtungen gespalten. Die strengen Lutheraner, die besonders an der von den Ernestinen: gegrndeten neuen Universitt zu Jena lehrten, befehdeten unter Fhrung des leidenschaftlichen Flacius und des Nikolaus von Amsdorf Melanchthon, der eine Ausgleichung mit den Reformierten vorbereitet hatte. Melanchthon starb im Jahre 1560. Whrend der zum Kalvinismus bergetretene Kurfürst von der Pfalz die Abfassung des Heidelberger Katechismus (1563) veran- Heidelberger late, der freilich in wichtigen Unterscheidungspunkten gewisse Rcksicht ated>tsmu-auf die lutherische Lehre nahm, wurde diese in der Konkordienformel Konkordien-(1577) dargestellt. Damals gewann der Kalvinismus neue Anhnger, formei' so Kassel und Pfalz-Zweibrcken, selbst Kursachsen schwankte eine Zeit lang. Den Kern der Gegenreformation bildeten die von den Jesuiten Jesuitenschulen, gestifteten Gymnasien (z. B. in Mnchen, Ingolstadt, Wien, Graz, Prag, Kln) und Bayern, wo Herzog Albrecht V. thatkrftig gegen Albrecht v. das Luthertum im Lande vorging. Ihm folgten die geistlichen Fürsten. Die Swslande Im Jahre 1582 hatte der Erzbischos von Kln, Gebhard Trnchse im Westen und von Waldburg, seinen bertritt zum Luthertum erklrt und die evan- Derklmr Erz-gelische Lehre freigegeben. Aber das Domkapitel trat wider ihn auf, 6i^f Gebhard, mit spanischer und bayerischer Hilfe wurde er vertrieben. berall in den rheinischen und westflischen Stiftslanden wurde unter Verjagung der protestantischen Geistlichen, Lehrer und teilweise auch der Bevlkerung der Katholizismus wiederhergestellt, ebenso im Wrzburgischen, Bambergischen und in Aachen (1598). Aachen. Schon geboten drei Fürsten in deutschen Landen, welche eine jesuitische Erziehung genossen hatten, unter ihnen der neue Kaiser selbst, Rudolf n. Maximilians Ii. Sohn Rudolf Ii., der in Spanien aufgewachsen war. 15761612-
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