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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 88

1905 - Breslau : Dülfer
88 Einige Bilder aus dem Leben unserer Bter zur Zeit des Mittelalters Die freien Bauerngemeinden in der Schweiz hatten ihre Tavserkeit bewahrt. Als um das 3*^308. die Habsburger die Gemei^deu J!L|S Sjetwattgttet See unterjochen"wmeu^ verjagten diese Wertl,"?Le' ^kdrckteu (ttfage!), und schlugen spter mehrere der Sslsrf- ma*en 68 bic aucrn er iurrf i -b5.reua n^mc" ( 29). Kehrten sie gesund S jt\ ott [,e fjet, ,e mciften " solchen Freien blieben zwar nicht auf dem Lande, sondern zogen in die aufblbendeu mite b. Die Städte. l- Grndung derselben. Zuerst haben sich deutsche Städte am ivrw Dnau us frher befestigten Lagern der Rmer gebildet, so z. B Mamz, Kln, Regensburg u. a. Weiter bildeten sich solche um bte Pfal zen her Iaiserun^ursten und um die Bischofs-feih h B- Aachen, Frankfurt am Main, Nrnberg, Mnster,"Br^n, Wurzburg u. a. Itucf an gnstigen ^luvergangen, an Zoll-statten und um Bergwerke entstanden"skane, z. B. 'Dresden, Erfurt Freiberg zc Endlich entwickelte sich eine ganze Reihe von Stdten aus Burgen. (Unter welchem deutschen König?) Alle Städte waren mit starken Mauern und festen Trmen versehen, daher Burg, Brger" ( 11, d, 2). In solche neugegrndeten Stame zogen zunchst Lehnsleute des Landesherrn, die im Namen ihres Herrn die Stadt verwalteten und hier Gericht abhielten, z. B. die Burg-grasen von Nrnberg. Ihnen folgten Dienstmannen und freie Bauern welche die Stadt verteidigten und Handel trieben; von ihnen stammten die spter so angesehenen Geschlechter (Pa^iz.ie.r). Sie hatten bald teil an der Stadtverwaltung. Die Hrigen, welche in eine Stadt zogen, wurden Handwerker u7, ^beitsl e_u t e;^ie_j&lieben__artfao^^ spteren'aiten galt der Rechtssatz: Die Stadtluft macht.frei! Als die Handwerks-leute wohlhabender wurden, schlssen sie sich zu Znften (Innungen ) zusammen und kmpften viele Jahre mit den Geschlechtern, um auch an der Verwaltung teilzuhaben. An vielen Orten wurden sie danach auch ^er gewhlt. An der Spitze der Stadtverwaltung stand ein Brger- oder Schffenmeister. Die Einrichtungen in den Wohnungen und das Leben in den Stdten waren zu jener Zeit sehr einfach. 2; &er ^reuzzge. Durch die Kreuzzge wurde zunchst die Einwohnerzahl der Städte vermehrt; denn die Hrigen, welche reic .on dem Kreuzzuge heimkehrten, zogen vielfach in die Stadt. Wie die reiche Kirche, so kauften auch die wohlhabenden Brger von den in den Kamps ziehenden Rittern groe Gter, und so vergrerte sich das stdtische Gebiet.

2. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 121

1905 - Breslau : Dülfer
Luther. 121 schlo deshalb 1532 zu Nrnberg mit den Evangelischen einen 1532 Religionsfrieden, der bestimmte, da bis zu einem allgemeinen Konzil keiner den andern des Glaubens wegen beleidigen sollte; dafr leisteten die Evangelischen Hilfe gegen die Trken. Die evangelische Lehre breitete sich nun zwlf Jahre ungestrt aus. Wrttemberg, Pommern, Nassau, die Pfalz und (1539) Brandenburg ^ nahmen die neue Lehre an. . m. Die Reformation in der Schweiz. Wie Luther in Wittenberg 1517 gegen den Ablahandel zu Felde zog, so tat dies bald danach der Pfarrer Ulrich Zwingli zu Zrich; denn in der Schweiz hatte der Mnch Samson in derselben frechen Weise den Abla vertrieben wie Tetzel. Zwingli ging dann wie Luther aber unabhngig von ihm auf die Heilige Schrift zurck, verwarf alle Lehren der katholischen Kirche, die nicht in der Bibel begrndet waren, und trennte sich von der katholischen Kirche. Die Kantone Zrich, Basel, Bern, St. Gallen und Schaffhausen nahmen seine Lehre an. Seine Anhnger nannte man Zwinglianer" oder Reformierte". Bald kam es zwischen diesen reformierten und den katholisch gebliebenen Kantonen zum Kampfe. Anfangs waren die Reformierten siegreich. Als 1531 aber die Katholischen pltzlich in das Zricher 1531 Gebiet einfielen und Zwingli sich ihnen mit wenigen Zrichern bei Kappel entgegenstellte, blieben die Katholischen Sieger. Zwingli selbst wurde in der Schlacht verwundet, und da er sich weigerte, die heilige Jungfrau anzurufen, wurde er von einem feindlichen Streiter gettet. Doch sein Werk ging mit ihm nicht unter, es wurde von dem Prediger Calvin in Genf fortgesetzt. Calvin baute die reformierte Kirchenlehre weiter aus; er hielt besonders auf einen reinen Lebenswandel und bte strenge Kirchenzucht. Wer sich nichts aus Kirchenstrafen machte, wurde dem Magistrat zur Bestrafung bergeben. Auf Irrlehren und schwere Vergehen, wie z. B. Ehebruch, stand die Todesstrafe. Seine Lehre breitete sich auer in der Schweiz auch in Frankreich ( 51, b) und in Sddeutschland aus. Der Kurfürst von der Pfalz, der auch der Lehre Calvins zustimmte, lie 1559 die Bekenntnisschrift der Refor-mierten abfassen: das ist der Heidelberger Katechismus. Da die Reformierten in den meisten Glaubensstzen mit den Lutherischen bereinstimmten, drang der Landgraf Philipp von Hessen auf eine Verstndigung und Vereinigung beider Parteien. Im Jahre 1529 1529 trafen Zwingli und Luther in Marburg zu einem Religions-gesprch zusammen. Beide Reformatoren lernten sich bald schtzen und einigten sich auch in den meisten Stcken ihrer Lehre, nur nicht in der Abendmahlslehre. Luther lehrte, wie es in der Heiligen Schrift steht: Das ist mein Leib"; Zwingli behauptete, es heie: Es bedeutet". Da keiner nachgab besonders mochte Luther dem Worte Gottes keinen Zwang antun , kam es leider zu keinem Vergleich. Zu der reformierten Kirche gehren auer den obengenannten Lndern die Niederlande und Schottland (Presbyterialkirche). In

3. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 122

1905 - Breslau : Dülfer
122 Luther und die Reformation. England wurde durch den König die katholische Lehre abgeschafft und die Hochkirche eingefhrt. n. Luthers Persnlichkeit. Das uere Luthers ist jedem evangelischen Kinde durch Bilder in Schule und Haus so tief eingeprgt, da wir seine stattliche Gestalt, seine khnen, mnnlich festen Zge nicht weiter zu beschreiben brauchen. Sein Schaffen und Wirken war ein sehr vielseitiges. Er war zunchst Professor an der Universitt. Hier erklrte er den Studenten die biblischen Bcher, am meisten den herrlichen Rmerbrief. So hat er viele Schler zum Pfarramte ausgerstet. Sodann predigte er hufig in der Schlokirche. Seine begeisterten Reden fanden viele Zuhrer. Er redete mit Feuer, und weil es bei ihm aus dem Herzen kam, ging es auch wieder zu Herzen. Luther ist weiter ein berhmter deutscher Schriftsteller gewesen. Auer Bibel, Gesangbuch und Katechismus hat er uns eine herrliche Erklrung der Evangelien und viele andere wertvolle Schriften hinterlassen. Da er in seinen Schriften zuerst die neuhochdeutsche Bchersprache (schsische Kanzleisprache), die berall in Deutschland verstanden, aber nicht geschrieben wurde, an-wandte, ist er der Schpfer der neuhochdeutschen Sprache geworden. Ebenso ist er der Vater des evangelischen Kirchenliedes. Wir haben von ihm 37 herrliche Kirchenlieder. Hufig machte er auch gleich die Melodie dazu, so die feurige zu Ein' feste Burg". Oftmals wurde er von Fürsten und Stdten in kirchlichen und weltlichen Dingen schriftlich und mndlich zu Rate gezogen. Luther lie sich keine Mhe verdrieen, falls er Segen stiften konnte. Welch vielseitiges, eifriges, gesegnetes Schaffen! Neben dieser umfangreichen Ttigkeit mssen wir noch fein felsen-festes Gottvertrauen und den darin wurzelnden Heldenmut, seinen Eifer fr Gottes Wort, seine Ausdauer, sein frommes Gebet und sein mildttiges, gutes Herz erwhnen. Dabei war er auch ein schwacher Mensch wie wir. Er beklagt selbst sein oft zu strmisches Wesen. In einem Falle war er schwach: er verbot dem Landgrafen von Hessen nicht unbedingt eine Doppelehe. Trotz dieser wenigen Fehler ist er ein auserwhltes Rstzeug Gottes gewesen. o. Luthers Tod. In den letzten Jahren seines Lebens war Luther mehrfach krank, so da er sein Ende nahe fhlte. Besonders bedrckten sein Gemt die neuen Drohungen des Kaisers, die evangelische Lehre mit dem Schwerte auszurotten. Doch starb er noch kurz vor dem Ausbruch des Religionskrieges. Die Grasen von Mansseld hatten unter sich manche Streitigkeiten, auch kirchliche, und baten deshalb Luther um seinen Beistand. Gern war dieser bereit, Frieden zu stiften, und machte sich deshalb mitten im Winter, im Januar des Jahres 1546, auf den Weg. Als er der die Saale gesetzt wurde, zog er sich eine hartnckige Erkltung zu. In seiner Geburtsstadt Eisleben angelangt, besserte sich anfangs sein Zustand, so da er den Verhandlungen der

4. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 123

1905 - Breslau : Dülfer
Luther. 123 Grafen beiwohnen und die meisten Streitigkeiten friedlich beilegen konnte. Am 17. Februar aber stellten sich so arge Schmerzen ein, da er zu seinem Freunde Dr. Jonas sagte: Ich bin hier in Eisleben geboren und getauft; wie, wenn ich hier auch sterben sollte?" Er hatte recht geahnt; schon in der folgenden Nacht entschlief er sanft und selig. Vor-her hatte er mehrere Male seine Seele dem himmlischen Vater empfohlen. Ms ihm Jonas die Frage vorlegte: Ehrwrdiger Vater, wollet ihr auf Christum und auf die Lehre, die ihr gepredigt, sterben?" antwortete er laut und freudig mit ja". Der 18. Februar 1 546 ist sein Sterbetag. - Gro war die Trauer der Grafen und des Volkes. Nachdem man den Leichnam in einen zinnernen Sarg gelegt und in der Hauptkirche einen Trauergottesdienst abgehalten hatte, wurde seine Leiche in seier-lichem Zuge unter dem Geleite des von allen Seiten herbeistrmenden weinenden Volkes nach Wittenberg gebracht. Hier wurde Luthers Leib unter ergreifenden Trauer- und Gedchtnisreden feiner Freunde in der Schlokirche in die Gruft gesenkt. Auf dem Marktplatze zu Witten-berg, zu Worms und an vielen andern Orten hat man dem treuen Gottesmann schne Denkmler gesetzt. p. Seine Mitarbeiter. Von seinen Freunden und Mitarbeitern an dem Werke der Reformation haben wir schon den gelehrten Philipp Melanchthon erwhnt. Er war auch Lehrer an der Universitt zu Wittenberg und so berhmt, da man ihm den Ehrennamen Praeceptor Germaniae, d. i. Lehrer Deutschlands, beigelegt hat. Er war ein sanfter, nachgiebiger Charakter. Luther schreibt darber: Ich mu Kltze und Stmme ausroden, Dornen und Hecken weghauen, während mein Freund Philipp suberlich und stille daherfhrt, pflanzt und begiet mit Lust." Er wirkte noch bis zum Jahre 1560. Ein anderer Freund 1560 Luthers war Johann Bugenhagen, genannt Dr. Pomeranus (aus Pommern), der besonders im Norden reformierte und viele Schulen grndete (Kirchenordnungen"). Weitere Mitarbeiter sind: Justus Jonas, Frster :c. (Betrachte das Bild Luther im Kreise seiner Freunde die Bibel bersetzend"!) a. Ursachen zum Kriege. Noch in dem Todesjahre Luthers brach der erste Religinnskrieq aus. Da Karl v. gegen die Fürsten des Schmalkaldischen Bundes ins Feld zog, nennt man diesen Kampf den Schmalkaldischen Krieg". Am Ende des Jahres 1545 batte der Jimt endlich auf Betreiben 1545 des Klsers^em Konzil nach Trient berufen. Auch die Protestanten" waren dazu eingeladen. Da aber vorauszusehen war, da man ihre wenigen Stimmen nicht auf einer allgemeinen Kirchenversammlung, die C. Die Religionskriege. 50. Der Schmalkaldische Krieg. b

5. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 92

1905 - Breslau : Dülfer
1273 92 Das Deutsche Reich vom Interregnum bis zur Reformation. Diesen traurigen Zustnden im Reiche machte der tatkrftiqe Knia Rudolf von Habsbnra ein Ende. *- 34- Rudolf von Habsburg 0(273*291). 1291 * . ,a- Seine Taten. Endlich konnten die deutschen Fürsten, zumal die Kirchensursten, die Zerrissenheit und die trostloselaqf unwa Baterlandes nicht mehr mit ansehen und whlten 1273 einen neuen König, den tapferen Trfen 'Rudolf, den Begrnder der Macht des Hauses dem die Mutigen sterreichischen Kaiser angehren. Las Geschlecht der Habsburger stammt aus dem Aargau in der Schweiz w^re^wmmur^an^.der. Aar, nicht ferne von deren Emflch in dess Rlem^lwt. Auer Hausgtern hier und im Elsa war Rubif'wrr des Aar-, Thr- und Sundgaues. Zr feine Wahl waren der einsichtige W.d Dankbare. .Erzbischos Werner von Mainz und der Hohenzoller Friedrich Iii, von Nrnberg warm eingetreten. Und Nukolserfllte die Erwartungen der Ibepn^Ertotffchrinsorfet." Geendet nach langem, verderblichem Streit War die kaiserlose, die schreckliche Zeit, Und ein Richter war wieder auf Erden. Nicht blind mehr waltet der eiserne Speer, Nicht frchtet der Schwache, der Friedliche mehr, Des Mchtigen Beute zu werden. Er sah x als seine Hauptaufgabe an, fr Ruhe und Ordnuna im Lande zu sorgen. Mit eiserner Strenge machte er dem Treiben der Raubrikker ein Tnde. Am Rhein lie er in einem Iahre^ne?zia * Burgen zerstren und der hundert'bewohne? derselben als Rauber hinrichten. In Thringen machte er 56 Raubburqen dem Erdboden gleich, und 29 Raubritter wurden hier gehngt. Als er so den Landfrieden hergestellt hatte, zog er gegen den K nia X) tt"ifil" der sich ohne Recht nach dem Aussterben der Babenberger der sterreichischen Lnder bemchtigt hatte und steh weigerte, den armen Grasen" als Kaiser anzuerkennen und ihm zu huldigen. Rudolf, zwang ihn in kurzer Zeit zur Unterwerfung und Herausgabe der sterreichischen Besitzungen. Bald darauf erhob sich der gedemtigte Ottokar abermals gegen Rudolf; in der Schlacht auf dem 1278 Marchfelde 1278^ verlor er aber Sieg und Leben. Nur Bhmen und Mhren erbte Wenzel, der unmndige Sohn Ottokars;Dagegen verlieh Rudolf die sterreichischen Lnder: fter-reich, Steiermark und Krain unter Zustimmung der Fürsten seinen beider. Shnen Alb recht und Rudols. Diese Besitzungen bilden die Grund-lge zu dem spter so mchtigen habsbnrgischen Weltreiche. Mit dem Papste lebte Rudolf in Frieden, erkannte dessen Ansprche an und zog nicht nach Italien.

6. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 125

1905 - Breslau : Dülfer
Der Schmalkaldische Krieg. 125 c. Endlicher Sieg der Evangelischen. Der Kaiser war nun un- umschrnkter Herr in Deutschland. Er belehnte or"itz"rit11 der Kurwrde und einem groen Teile der ehemals kurschsischen Lnder. Die Shne des gefangenen Kurfrsten behielten nur die Gebiete Eisenach, Gotha, Weimar, Koburg. Als man von Johann Friedrich im Gefngnis verlangte, da er sich demdapste und dem Konzil unter-werfen sollte^fpkach er das mutigf^Sbort: eher wolle er nicht nur Land lytirseute, sondern s^ehals dazu hergeben, als sich von Gottes Wort abreien lassen". Auf dem Reichstage zu Augsburg kam im solgenden Jahre auf Befehl des Kaisers ein Religionsauzgleih (Augsburger Interim, 1548 d. i. Zwischending) zustande, lange Gltigkeit haben sollte, bis das Konzil zu Ende sei; djjtirnahmen weder Katholiken Noch Protestanten den Vergleich an. Den^?etzteren war auer dem^elch beim Abendmahl und der Prieste^eh^nichts von ihrer reineitlehre gelassen worden. Als der Kaiser frs Gesetz im Sden Deutschlands mit Gewalt einfhrte, verlieen Scharen von Geistlichen lieber ihr Amt, als da sie ihrem Glauben untreu geworden wren. Sie fanden alle einen Zufluchtsort in"?er"^5mf Magdeburg, deren Brger sich ebenfalls standhaft weigerten, das Interim anzuerkennen. Da erklrte der Kaiser Magdeburg in die Reichsacht und beauftragte Moritz, die Acht zu vollziehen. Moritz belagert die Stadt und nimmt sie auch ein, fllt dann aber pltzlich vom Kaiser ab und wird der Hort der protestantischen Sache. Ob ihm das Herz brannte, da er seine Glaubensbrder vordem verraten hatte? Vielleicht frchtete er auch, da die schsischen Stnde ihm immer mehr entfremdet wrden. Zudem hatte ihn der Kaiser auch dadurch persnlich beleidigt, da er den Landgrafen von Hessen, seinen Schwieger-vater, gefangen hielt. Er wurde von Frankreich untersttzt, das dafr die Städte Metz, Toul und Verdun besetzte. Moritz wandte sich pltzlich mit seinem Heere nach Sden. Er htte fast den erkrankten Kaiser, der sich ohne Heer in Innsbruck aufhielt, gefangen genommen. Karl V. mute sich zum Frieden bequemen. In dem Vertrage zu Passau 1552 wurde bestimmt, da in Deutsch- 1552 land niemand seines Glanbens wegen beschwert und bedrngt werden sollte. Die gefangenen Fürsten wurden nun frei und in ihrer Heimat als Glaubensdulder mit groer Freude empfangen. Moritz fiel im folgenden Jahre in der Schlacht bei Sievershaufen. <1. Der Religionsfriede zu Augsburg. Im Jahre 1555 wurde 1555 der Religionsfriede zu Augsburg geschlossen^ Jitdeinfelbeit wurde bestimmt, da die Fürsten und Reichsstdte Religionsfreiheit ge-flieen sollten. Die Untertanen dagegen muten sich nach der Religion ihres Landesherrn richten oder drften auswandern. Dieser Friede bezog sich nur auf die Lutherischen, nicht auch auf die Reformierten. (Der sogenannte ge^liche/^rbeh^t" bestimmte, ^^jmrrrnfatho^che Geistliche zur anofcyr 2ehrmfbertrl>irr"tfjfe' %esi^uitgen der katholischen Kirche verbleiben sollten.)

7. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 94

1905 - Breslau : Dülfer
94 Das Deutsche Reich vom Interregnum bis zur Reformation. 1298 b. Albrecht von sterreich (12981308). Die Kurfrsten hatten 1308 nur m der Not den gewaltttigst Uns herrschshtigen^Alb recht auf den Thron erhaben. Als er das Reichsregiment mit starker Hand fhrte und alle Raubzlle verbot, wurde er den rheinischen Fürsten, zumal dem hochfahrenden ^rzvycyos Gerhard von Mainz, sehr unbeauem. Sie ver-banden sich gegen ihn, um ihn abzusetzen. Allein mit Hilfe der Städte, deren Rechte er schtzte, zwng "er "Je zur Unterwerfung und Abschaffung der Raubzlle. Nunmehr nahm Albrecht die Plne seines Vorgngers bezglich des Landes Meien auf; doch sein Heer erhielt bei Luckau eine schmh-liche Niederlage und mute das Land rumen. Ebensowenig glckte es ihm, sich der erledigten Grafschaft Holland zu bemchtigen. Albrechts Ende war ein trauriges. Da er seinem N^ken Johann von 1308 Schwaben sein Erbe vorenthielt, verband sich dieser mit mehreren unzufriedenen Herren und erschlug'ihn angesichts der Habsburg.'.....Iowmi wegen seiner_ unm^r^e^'^Zarrizida r d. i. Vatermrder, genannt, entkam glcklichlftau aber v^Mn und im Elend. An seinen Helfers-Helfern nahm die Knigin^urchtbare Rache. - igj. c. Heinrich Tu. von Luxemburg U3081313). Von den vielen 1313 Bewerbern erhielt wiederum ein armer Gras. "'Httrrrtch von Luxemburg. die deutsche Krone. Er wird als ein tapferer, leutseliger und frommer Herrscher *5er sur strenge Ordnung und' Gerechssgnt Sorge trug. Trotzdem er nicht so lnbergierig wie feine Vorgnger war. erreichte er bald Groes. Er verheiratete feinen Sohn Johann mit der (frbin von Bhmen, und "so Farn" btefes schne Land an fein Haus. "Utochdem er in Deutschland die notwendigsten Dinge geordnet hatte, unternahm^ er einen Rmerzug. In Mailand wurde er mit der eisernen und m ckom . auch^nnt3 Kaiserkrone geschmckt. Als; er wider seine Gegner ins Feld rcken wollte, starb er pltzlich, tiadftem 1313 Mem^ des heiligen Abendmahles, in Suonfnvento' bei Siena. Die Deutschen vermuteten, da'er vergiftet sei7'^Die'kaiserliche Leiche wurde in Pisa bestattet. 1314 56. Ludwig von Bayern (*3^J346) und Friedrich der Schne 1346 von Osterreich (13141330). a. Wahl der Gegenknige. Erst ein ^ahr nach dem Tode Heinrichs Y.ll-kam eine Neuwahl zustande, leider eine zwiespltige. In Frankfurt am Main whlten die Erzbischfe von Mainz und Trier, der Markgraf von Brandenburg sowie der König von Bhmen den Wittelsbacher Ludwig von Bayern und jenfeit des Mains in Sachsenhausen der^Erzbischof von^ofn. Fer Pfalzgraf bei Rhein und der Herzog von Sachsen den Habsburger Friedrich den Schnen, den Sohn Albrechts.

8. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 127

1905 - Breslau : Dülfer
Die Gegenreformation. Der Dreiigjhrige Krieg. 127 von Spanien. Die siebzehn Provinzen dieses Landes zeichneten sich durch regen Gewerbeflei und Handel in dem Mae aus, da diese Ge genden die gesegnetesten und reichsten in ganz Europa waren. König Philipp sandte seine Halbschwester Margarete von Parma als Statthalterin in die Niederlande; sie war eine mildgesinnte Regentin. Ihr zur Seite war aber der Kardinal Granvella gestellt, der die Evan-gelischen im Lande arg bedrckte und die Ketzer" hart behandeln lie. Trotzdem ging das Volk in groen Scharen zu den reformierten Predigern der, die vor den Toren der Städte die neue Lehre ver-kndigten. Die erregte Menge erstrmte darauf die Kirchen und zer-strte die Bilder. Als Philipp auf strenge Bestrafung der Unruhstifter drang, schlssen sich die Adligen zu einem Bunde zusammen, um das Vaterland zu befreien (die Geusen"). Da rief Philipp die ihm zu milde Regentin ab und sandte den Blutmenschen" Alba als Statt-Halter dorthin. Alba trat als rcksichtsloser Richter auf und lie alle Verdchtigen hinrichten, so auch die vertrauensseligen Grafen Egmont und Horn; sehr viele flohen, wie der Prinz Wilhelm von Dramen. Als Alba daraus durch neue Steuergesetze den Wohlstand des Landes zu ruinieren versuchte, erhoben sich die sieben nrdlichen Provinzen unter dem tapferen Wilhelm von Oranien zu bewaffnetem Widerstnde. Der Befreiungskampf der Niederlnder dauerte von 1569 bis 1609. Nach 1569 vierzigjhrigem vergeblichen Kampfe, und nachdem die spanische Seemacht, i|o9 die stolze Armada", durch einen heftigen Sturm vernichtet war, schlo Spanien den Waffenstillstand zu Antwerpen 1609; im Westflischen Frieden wurden die nrdlichen (evangelischen) Staaten als freie, von Spanien unabhngige Republik anerkannt, während die sdlichen (katho-tischen) Provinzen bei Spanien verblieben. 52. ver Dreiigjhrige Krieg (W8-M8). iei8 bis a. Ursachen. Die Nachfolger Kaiser Karls V. zeigten sirfi der 1648 Reformation gegenber^mm' so-.semdlich wie er, und so kam es, da dieselbe auch in ihren Erblndern, in sterreich und Bhmen, immer grere Fortschritte machte. Als es unter den schwachen Kaisern nach 1600 zu Zwistigkeiten zwischen den Bekennern der beiden Religionen kam, schlssen die evangelischen Fürsten 1608 einen Bund, die Union" 1608 ^genannt. Das Oberhaupt derselben war der Kurfürst Friedrich von der Pfalz, andere Fürsten waren die von Wrttemberg, Ansbach u. a. Zm folgenden Jahre vereinigten sich die katholischen Fürsten: der khne Herzog Maximilian von Bayern und die meisten katholischen Stnde Sddeutschlands zu einem andern Bunde, der Liga". Es schien 1609 schon jetzt besonders durch den klevischen Erbfolgestreit zum furchtbaren Religionskriege zu kommen; doch noch einmal gelang es, die Gemter zu besnftigen, neun Jahre spter kam er in Bhmen zum Ausbruch.

9. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 130

1905 - Breslau : Dülfer
130 Die Religionskriege, am Barenberge, am Nordwestabhange des Harzes gelegen, von Tilly _ f plagen worden Till^ eroberte darauf Niedersachsen. Der bedrngte Dnenknig schlo mit dem Kaiser 1629 den Frieden zu Lbeck ab: er erhielt alle seine Lnder wieder zurck. Der Kaiser, jetzt unbedingter Herr in Deutschland, bestimmte durch das Restitntinsedikt, da alle geistlichen Besitzungen, die von den Evangelischen seit dem Passauer Vertrage ( 50, c) eingezogen waren (drei Erzbistmer, fnfzehn Bistmer und viele Abteien), der katholischen Kirche zurckgegeben werden sollten. Da erfate ein furchtbarer Schrecken die Evangelischen. Nunmehr traten auch die Fürsten, welche sich bis dahin nicht am Kampfe beteiligt hatten, feindlich gegen den Kaiser auf, wie die Kurfrsten von Sachsen und Brandenburg. Aber was htten sie allein gegen den jetzt bermchtigen Kaiser, gegen die stolze Liga und die katholische Kirche ausrichten knnen! Da erschien den Glaubens-brdern ein Helfer aus dem hohen Norden: Gustav Adolf, König von Schweden. Wallenstein war 1630 vom Kaiser seiner mter entsetzt worden, V weil die Fürsten sich der seinen Stolz und der die schreckliche Ver-, l Wstung der eroberten Lnder beschwert hatten. Er lebte kniglich" auf seinen Gtern. ~ >"z 1630 d. Die schwedische Periode (16301635). Der.schwedenknig 1635 Gustav Adolf war schon mit siebzehn Jahren König geworden. Er hatte mit dem mchtigen Adel seines Landes sowie mit den umwohnenden Nachbarn, den Dnen, Russen und Polen, zu kmpfen. Aus allen diesen Kmpfen ging er siegreich hervor. Gegen den schwedischen Adel erstritt er sich eine feste knigliche Stellung; den Dnen, Russen und Polen nahm er Besitzungen an der Ostsee ab. In den Kriegen hatte er sich ein vortreffliches Heer herangebildet. Sein Volk vertraute dem tapferen, frommen König und war deshalb auch bereit, ihm in den Krieg gegen Kaiser Ferdinand zu folgen. Zu diesem Kriege wurde Gustav Adolf durch verschiedene Umstnde gezwungen: der Kaiser hatte seine Verwandten, die Herzge von Mecklenburg, ver-trieben und seine Gesandten beleidigt; weiter wollte er nicht zugeben, da die Habsburger festen Fu an der Ostsee faten, vielmehr wollte er seine Macht hier vermehren, und zumeist war es ihm darum zu tun, den gefhrdeten evangelischen Glauben zu retten. ^630 Juni 1630 landete er mit kaum 20 000 Mann auf der Insel Usedom. Seine Soldaten waren ihm treu ergeben, trotzdem er auf strenge Zucht auch im Feindeslande hielt. Als er gelandet war, kniete er nieder, dankte Gott fr feinen Schutz und bat um fernere Hilfe. Zunchst schlo er mit dem Herzog von Pommern einen Vertrag, nach welchem beim Aussterben des Hauses das Land an Schweden fallen sollte (frher hatten die Herzge einen solchen Vertrag schon mit Brandenburg geschlossen). Gustav Adolf vertrieb die Kaiserlichen aus Pommern. Sein Schwager, der Kurfürst von Brandenburg, zgerte, ihn in sein Land zu lassen und sich ihm anzuschlieen. So kam es, da die Schweden die schne Stadt

10. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 132

1905 - Breslau : Dülfer
132 Die Religionskriege. Heldenknig ein Denkmal, der Schwedenstein", errichtet worden. Ein herrlicheres Denkmal ist der Gustav-Adolf-Verein, der sich das Ziel gesteckt hat, den bedrngten Glaubensbrdern Hilfe zu bringen. Trotzdem Ur König gefallen war, setzten die Schweden im Bunde mit Frankreich, das Deutschland gerne ganz entkrften wollte, den Krieg noch sechzehn Jahre lang fort. An ihrer Spitze stand der Kanzler Axel Oxenstierna; das Heer befehligten tchtige Schler Gustav Adolfs: die Generale Horn, Baner, Torstenson, Wrangel, Knigsmark, es half ihnen ein deutscher Held: Herzog Bernhard von Weimar. Die Schweden eroberten wieder Bayern mit Regensburg. Als Wallenstein nicht ernstlich gegen sie und die mit ihnen verbndeten Sachsen vorging, sprach der Kaiser seine Absetzung aus, zumal man ihm berichtet hatte, da Wallenstein mit dem Feinde in Verbindung getreten sei, um den Kaiser zu verlassen und sich mit Hilfe der Schweden zum König von Bhmen zu machen. Wallenstein eilte nach der Feste Eger. Die meisten seiner Generale fielen von ihm ab und blieben dem 1634 aifer treu- Im Februar 1634 wurde der gefrchtete Feldherr ermordet. Die Mrder wurden vom Kaiser reich belohnt. Nun erhielt der Sohn des Kaisers, der sptere Kaiser Ferdinand Iii., den Oberbefehl. Er besiegte die Schweden 1634 in der Schlacht bei Nrdlingen. Die Folge dieser Schlacht war, da die Kurfrsten von Brandenburg und Sachsen von den Schweden abfielen und mit dem 1635 Kaiser den Frieden zu Prag schlssen (1635). 1635 e. Schwedisch-franzsische Periode (16351648). Nach dem 1648 Prger Frieden verbanden sich die Schweden mit den Franzosen wider den Kaiser und die Liga. Der Herzog Bernhard von Weimar fhrte den Krieg im Westen am Rhein, um Elsa aus den Hnden der Kaiserlichen zurckzugewinnen, allerdings im Solde des franzsischen Knigs; dieser hatte ihm jedoch gestattet, aus den eroberten Lndern fr sich ein Herzogtum zu grnden. Herzog Bernhard zeigte sich seines kniglichen Sehrherrn durchaus wrdig und besiegte die Kaiserlichen unter dem tapferen General von Werth, welcher frher ein gewhnlicher Reiters 1638 fnecht gewesen sein soll, 1638 in der entscheidenden Schlacht bei Rheinfelden. Als er danach auch die Feste Breisach eroberte, war er im Besitze des Elsa und der angrenzenden Lnder; leider starb 1639 er schon im folgenden Jahre, wie viele glauben, an Gift, weil er diese Lnder nicht den Franzosen ausliefern wollte. Die Franzosen traten nun seine Erbschaft an, bemchtigten sich seines erprobten Heeres und aller Eroberungen. Ihre Generle Turenne und Prinz Conde vermochten aber fr sich allein nichts Entscheidendes auszurichten. Whrenddessen waren die Schweden unter General Baner nicht unttig gewesen. Sie hatten sich bis an die Ostseelnder, Pommern und 1636 Mecklenburg, zurckgezogen. Als ihnen 1636 ein kaiserlich-schsisches Heer dorthin folgte, wurde es bei Wittstock vollstndig geschlagen. Jetzt berschwemmten die Schweden Brandenburg und Sachsen und nahmen fr den Prager Separatfrieden furchtbare Rache. Der wilde, aus-^
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