Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Altertums - S. 64

1898 - Breslau : Hirt
64 Die Griechen. entwickelte sich in Athen Handel und Gewerbe rasch. Schon frh hatten sich die einzelnen Gemeinden unter Athens Oberhoheit zu einem Staate vereinigt; der Sage nach war dies das Verdienst des Theseus, der auch als erster König Athens genannt wird. Einer seiner Nachkommen, Kodrns. soll bei dem Einfall der Dorier durch seinen freiwilligen Opfertod das Vaterland gerettet haben. Den zwischen seinen Shnen ausbrechenden Thronstreit benutzten die Adeligen, das Knigtum dem Namen nach ab-zuschaffen; aber erst sehr allmhlich erfolgte der bergang der Knigs-geweilt an die Aristokratie. Denn die neuen Leiter des Staates, Archonten genannt, wurden lange Zeit aus der Familie des Kodrus gewhlt und blieben lebenslnglich in ihrem Amte; erst spter wurde der Archon auf zehn Jahre gewhlt, und seit 682 whlte man neun Archonten aus der-schiedenen Adelsfamilien auf ein Jahr. Die Macht des Knigs wurde unter die drei ersten Archonten verteilt. b. Solons Gesetzgebung. Damit war die Regierung und die Rechtspflege in die Hand der Adeligen gekommen. Neben diesem ersten Stande gab es auch noch freie Bauern, Gewerbetreibende und Fremde; auerdem kamen auf jeden vollberechtigten Brger etwa vier Sklaven. Diese waren rechtlos; aber auch die niederen Brger wurden von den Adeligen mit Hrte und Willkr behandelt, namentlich durch eine ungeheure Schuldenlast gedrckt. Um dem allgemeinen Mivergngen gegenber die Adelsherrschaft zu befestigen, erhielt der Archon Drakon (624) den Auftrag, die bisher mndlich berlieferten Rechtsvorschriften aufzuschreiben. Weil er aber an der Hrte derselben nichts nderte, brach ein Aufstand gegen den Adel aus, und es entspann sich ein langer Parteikampf. Erst dem weisen Solon gelang es, die Parteien zu ver-shnen und der tiefen Grung ein Ende zu machen. Er hatte sich ins-besondere durch die Wiedereroberung der Insel Salamis das Vertrauen des Volkes erworben und war bereits eine hervorragende Persnlichkeit 594 in Athen, als er 594 erster Archon wurde und den Auftrag erhielt, dem Staate eine neue Verfassung zu geben. Durch diese wurde die bisherige Aristokratie in eine gemigte Demokratie umgewandelt. Die Armen ge-wann Solon dadurch, da er durch Erhhung des Geldwertes um etwa 25 Prozent die Schuldentilgung erleichterte, sowie durch die Bestimmung, da die in die Fremde verkauften Schuldsklaven auf Staatskosten zurck-gekauft wrden. Die Grundzge der solonischen Verfassung sind folgende: Alle freien Brger hatten Anteil an der Regierung, indem das politische Recht eines jeden nach dem Reinertrag seines Grundbesitzes bemessen wurde. Hiernach teilte Solon die Brger in vier Vermgensklassen, denen gegenber der Grundsatz galt: Je grere Leistungsfhigkeit, desto mehr Pflichten, je mehr Pflichten, desto mehr Rechte!" Die drei ersten Klassen bildeten die Kriegsmacht, aus ihnen allein durften die ffentlichen mter besetzt werden. Das Amt eines

2. Geschichte des Altertums - S. 27

1898 - Breslau : Hirt
Assyrer und Babylonier. Das Land. 27 offen stand; gemeinsam mit Salomo betrieb er die gewinnbringenden Ophir-fahrten und verwanbte den baburch erzielten Gewinn groenteils zur Vergrerung, Verschnerung und Befestigung seiner Hauptstabt. Das alte Tyrus lag auf dem Festlanbe; bei der Zunahme der Bevlkerung war auch eine nahe der Stadt gelegene Insel besiebelt toorben, die vortreffliche Hfen bot; auf einem Felsen neben der Insel lag der berhmte Tempel des Baal-Melkart. Hiram lie die Insel durch Aufschttungen erweitern und schtzte sie durch eine sie ganz umschlieenbe hohe Mauer, welche unmittelbar aus dem Meere emporstieg und gegen die Lanbseite hin 40 m hoch war. Jahrhunbertelang war Tyrus der Hauptvermittler zwischen Osten und Westen (vgl. Hesekiel 27!). Nach Hirams Tode sank Tyrus' Macht mehr und mehr. Als 722 Sargon das Reich Israel zerstrte, zwang er auch die Phnizier zur Tributzahlung. Sanherib belagerte Tyrus fnf Jahre lang, ohne es zu erobern; boch erklrten sich die Tyrer schlielich zu einer Tributzahlung bereit. Die wieberholten Angriffe der Assyrer, besonbers die lange Belagerung von Tyrus, sowie die inneren Streitigkeiten ermglichten es vielen Kolonien, die Herrschast des Mutterlaubes abzuschtteln; dazu wrbe den Phniziern nach und nach die Alleinherrschaft zur See von den Griechen streitig gemacht, die ihre Nebenbuhler sogar im westlichen Mittelmeer, namentlich von Sicilien der* brngten (um 700 v. Chr.). Unter Necho Ii. (609, S. 23) geriet Ph-nizien Wieb er unter gyptische Oberherrschaft. Nachbem Nebukabnezar (S. 33) Jerusalem erobert hatte, rckte er vor Tyrus, das er 13 Jahre belagerte, bis die Stadt sich der babylonischen Oberhoheit fgte. Als Cyrus Babylon eingenommen hatte, fielen ihm die Phnizier ohne Schwertstreich zu, auch stellten sie Kambyses bei bessen Zuge nach gypten eine Flotte; bagegen weigerten sie sich, ihn gegen Karthago zu untersttzen; infolgebessen blieb biefe Stadt verschont. Die Perserknige behanbelten die Phnizier sehr milbe, ba auf bereu Hilfe ihre Seemacht beruhte; aber auch die Phnizier hatten Ursache, der groen persischen Landmacht sich anzuschlieen, um unter bereu Schutze im Osten ungestrt Handel zu treiben und mit ihrer Hilfe die ihnen verhaten Griechen aus dem Mittelmeere zu verbrngen. Miircr und alnjloutec 12. Das Land. Der Wohnsitz der Assyrer und Babylonier ist das fruchtbare Zwifchen-lanb, welches Enphrat und Tigris inmitten groer Wsten auf der Grenzscheibe des stlichen und westlichen Vorberasiens gebilbet haben. Beibe Strme entspringen nahe bei einanber aus dem armenischen Hoch-

3. Geschichte des Altertums - S. 28

1898 - Breslau : Hirt
28 Morgenlndische Völker. lande. Nachdem der Euphrat mit zahllosen Windungen und starkem Ge-flle das syrisch-mesopotamische Steppenland durchzogen hat, nhert er sich dem Tigris bis auf 5 Meilen und durchstrmt mit ihm zusammen ein vllig ebenes Tiefland, das im Sommer durch die berschwemmungen des Euphrats grtenteils unter Wasser gesetzt wird. Das von der ber-schwemmung nicht erreichte Gebiet ist Wste, da Regen hier ebenso selten ist wie in gypten; desto fruchtbarer war im Altertum das der ber-schwemmung erreichbare Land. Damals war es von zahlreichen Kanlen durchschnitten, die sich um so leichter anlegen lieen, als das Bett des Tigris niedriger liegt als das des Euphrats, so da die Kanle, vom Euphrat gespeist, ihr Wasser an den Tigris abgaben. Zur Speisung derselben in regenlosen Sommern hatte Nebukadnezar bei Sepharvaim ein groes Becken von 10 Meilen Umfang und -10 m Tiefe ausgraben lassen. In alter Zeit mndeten Euphrat und Tigris gesondert in einen langen schmalen Meerbusen, der jetzt lngst durch ihre Ablagerungen ausgefllt ist. Der Tigris (d. i. Pfeil) ist wegen seines starken Geflles fast nur zur Thalfahrt brauchbar; auf dem Euphrat konnten im Altertum groe Schiffe bis nach Babylon kommen. Das Land zwischen dem Mittellaufe der beiden Strme heit (seit Alexanders des Groen Zeit) Mesopotamien und ist ein Steppenland mit wenigen grnen Weiden und fruchtbaren Ackerflchen. Seine Haupt-orte waren Haran, Edessa und Karchemisch. Die Ebene am Unterlaufe des Euphrats und Tigris ist das nach der Hauptstadt Babel benannte Babylonien (Sinear 1. Mos. 11, 2), das im Altertum durch sorgfltige Regelung der berschwemmung, durch Instandhaltung der Damme und Deiche noch fruchtbarer war als gypten und einen berflu an Dattel-palmen, Gartenfrchten und Getreide gewhrte. 13. Religion der Babylonier und Assyrer. Die Babylonier und Assyrer glaubten wie die meisten Völker auf niedriger Kulturstufe an das Vorhandensein zahlreicher Dmonen; die guten suchten sie durch Gebet und Opfer gnstig zu stimmen, die bsen durch Schutzmittel fern zu halten. Als hchsten Gott und Weltenschpfer verehrten sie Bel, als dessen Gemahlin Istar (Astarte). Neben diesen Hauptgttern verehrten sie noch eine groe Anzahl anderer Gottheiten. Eigentmlich, ist den Babyloniern der Sternendienst. Sie betrachteten die Sterne als Abglanz der hchsten Wesen und dachten sich ihre Götter vor allem in den Sternen wirkend; dies drckt sich schon in ihrer Schrift aus, indem das Wort Gott mit dem Zeichen des Sterns geschrieben wird. Schon frh entdeckten sie, da auer Sonne und Mond noch fnf Gestirne ihren Stand wechselten; diese sieben Sterne sahen sie deshalb als

4. Geschichte des Altertums - S. 67

1898 - Breslau : Hirt
Zweite Periode. Die Perjerkriege. 67 Zahl sah er das Wesen aller Dinge, in der Harmonie das hchste Gesetz aller Weltordnung. Zu Kroton in Unteritalien stiftete er einen Bund, dessen Mitglieder in gemeinschaftlichem, streng geregeltem Leben wissen-schaftlichen Beschftigungen oblagen und nach dem Vorbilde des Meisters sich in allen brgerlichen Tugenden bten, um durch berwindung aller heftigen, unlauteren Triebe die Harmonie an sich selber darzustellen. Zweite Periode. Von den Uerserkriegen bis zum Untergang der Unabhngigkeit Griechensands; 500338. 29. Die Perserkriege; 500449. 1. Wrsache derseten; Aufstand der Jonier. Sobald das griechische Volk begann, im Osten und Nordosten Kolonien zu grnden, mute es mit den Persern zusammenstoen, die schon unter Cyrns die jonischen Griechen unterworfen und unter Darius (S. 37) in Europa festen Fu gefat hatten. Die Veranlassung zum Kampfe war folgende. Darius hatte Histius von Milet fr feine Treue an der Donaubrcke (. 37) eine an Silber, Bauholz und guten Hfen reiche Landschaft am unteren Strymon in Thracien geschenkt. Als dieser aber seine Herrschaft immer weiter ausdehnte, hielt ihn der König fr gefhrlich und rief ihn deswegen an feinen Hof. Aristagoras, sein Schwiegersohn, wurde sein Nachfolger in Milet. Dieser veranlate den Bruder des Knigs, Artaphernes, der Satrap von Sardes war, zu einer kriegerischen Unternehmung gegen die Insel Naxos, die aber gnzlich milang. Der kniglichen Ungnade gewi, beschlo Aristagoras den Abfall Joniens von Persien, und sein Schwiegervater, der sich am Hofe in Susa als Gefangenen fhlte, bestrkte ihn darin. Um die Hilfe der europischen Griechen zu gewinnen, reiste er selbst nach Griechenland, erhielt aber nur von Athen und Eretria auf Euba eine Anzahl Schiffe. Zwar hatten die Griechen anfangs Erfolg, Sardes wurde genommen und ging in Flammen auf; aber ein persisches Heer holte das griechische auf dem Rckzge ein und schlug es bei Ephesus. Aristagoras entfloh nach Thracien, wo er ruhmlos unterging. Die berwundenen Jonier traf jetzt die Rache der Sieger: Milet wurde zerstrt, die Einwohner wurden ermordet oder an der Mndung des Tigris angesiedelt; Histins starb am Kreuz. Viele Jonier entzogen sich dem Druck der Perser durch Aus-Wanderung in die westlichen Kolonien.

5. Geschichte des Altertums - S. 68

1898 - Breslau : Hirt
68 Die Griechen. 2. Angriff des Darius; 492490. a. Vergeblicher Kriegszug des Mardonius; 492. Athen hatte durch die Teilnahme am Kriege und die Zerstrung von Sardes den 492 Zorn des Darius erregt. Unter dem Befehl des Mardonius, seines Schwiegersohnes, sandte er ein Heer zu Wasser und zu Lande ab. Das Landheer sollte durch Thracien und Macedonien ziehen und sich westlich der Halbinsel Chalcidice mit der Flotte vereinigen. Die letztere aber ver-nichtete ein furchtbarer Sturm am Vorgebirge Athos, während das Land-Heer von den Thraciern schwer zu leiden hatte. Mardonius fhrte es zurck und wurde seines Amtes als Feldherr entsetzt. 1). Marathon; 490. Aber schon nach zwei Jahren nahm Darius seinen Racheplan wieder auf, indem er ein starkes Landheer unter seinen Feldherren Datis und Artaphernes auf einer groen Flotte quer durch das gische Meer gegen Griechenland sandte. Es zerstrte Eretria und wandte sich dann gegen Attika. Die Athener suchten Hilfe bei den Spartanern; diese aber wollten nach alter Sitte vor dem Vollmonde nicht mitkmpfen. Nur 1000 Plater kamen den 9000 Athenern zu Hilfe, und 490 dies kleine Heer schlug bei Marathon n. von Athen unter Fhrung des Miltiades die zehnfache bermacht der Perser. Auf ihre Schiffe zurckgetrieben, hofften diese, die Stadt Athen in Abwesenheit ihrer Be-wohner zu nehmen, und segelten um das Vorgebirge Sunium; als sie aber ankamen, stand Miltiades schon mit seinem Heere schlagfertig vor der Stadt. Da kehrten die Perser nach Asien zurck. 3. Angriffskrieg des Jerzes. (H. 4. 2.) a. Rstungen. Voll Zorn der seine Niederlage beschlo Darms, Griechenland mit einer ungeheuren Kriegsmacht zu bezwingen. Als er nach vierjhriger Rstung aufbrechen wollte, erhoben sich die gypter gegen die persische Herrschaft, und ehe er diese zur Ruhe bringen konnte, starb er. Sein Sohn und Nachfolger, Terxes (Ahasverus, Esth. 1), unterwarf zunchst gypten wieder und nahm dann den Plan seines Vaters auf, Griechenland zu Lande und zu Wasser anzugreifen. Whrend die Phnizier und gypter zwei Brcken der den Hellespont bauen muten, und das Vorgebirge Athos durchstochen wurde, brachte Terxes das zahlreichste Heer zusammen, das die Welt bis dahin gesehen. Er selbst begleitete dasselbe zum Hellespont, den er in einem siebentgigen Zuge berschritt. Die Flotte fuhr die Kste entlang, das Landheer zog durch Thracien. An der Mndung des Hebrus nahm Xerxes eine Zhlung seines Heeres vor; dasselbe soll fast eine Million Krieger, die Flotte 1200 Schiffe gezhlt haben. Whrend dieser gewaltigen Rstungen der Perser waren auch die Griechen nicht mig gewesen; am eifrigsten hatten die Athener

6. Geschichte des Altertums - S. 69

1898 - Breslau : Hirt
Zweite Periode. , Die Perserkriege. 69 gerstet. Anfnglich war man nicht einig, wie man dem Feinde am besten widerstehen knne; denn während Aristides, der Gerechte", der Ansicht war, die Athener mten in hergebrachter Weise ihre Strke in einem tchtigen Landheere suchen und Ackerbau treiben, behauptete Themistkles, sie knnten die Perser nur zu Wasser berwinden, und die Stadt knne nur durch den Seehandel zur Blte gelangen. Es gelang ihm, seinen auch von ihm hochgeachteten Gegner durch das Scherbengericht aus der Stadt zu entfernen, und nun setzte er es durch, da die Einknfte aus dem Silberbergwerke Laurium bei Athen nicht mehr, wie bisher, an die Brger verteilt, sondern zum Bau von Schiffen verwandt wurden. Whrend beim Heranrcken des zahllosen Perserheers so manche griechischen Staaten an dem Widerstande verzweifelten, beschlossen die Ab-geordneten der Athener, Spartaner und Plattier, dem Feind beim Eintritt in Thessalien, im Tempethal, entgegenzutreten; aber sie muten dieses Vorhaben aufgeben, da nicht nur Macedouier und Thracier, sondern sogar Thessalier und mehrere Landschaften Mittelgriechenlands sich den Persern widerstandslos unterwarfen. Selbst das Orakel zu Delphi verzagte; den Athenern antwortete es auf ihre Anfrage, sie sollten hinter hlzernen Mauern Schutz suchen. Diese Antwort hatte wahrscheinlich Themistkles veranlat; er verstand unter den hlzernen Mauern die Schiffe und bewog seine Mitbrger, Weib und Kind auf den nahen Inseln Salamis und gina zu bergen, selber aber die Flotte zu besteigen. Die Spartaner htten Hellas gern preisgegeben und wollten sich auf der Landenge von Korinth aufstellen; die brigen Bundesgenossen aber setzten es durch, da das Bundesheer den Engpa von Thermopyl verteidigen sollte. Der Oberbefehl der Landheer und Flotte wurde den Spartanern bergeben; letztere ankerten an der Nordwestspitze von Enba, beim Vorgebirge Arte-misinm. Auf den Bergesspitzen von Enba wurden Posten ausgestellt, welche durch Feuerzeichen das Erscheinen des Feindes verkndigen sollten. Schon waren die Griechen mit den Persern in Seegefechte verwickelt ge-Wesen, als ein Schnellsegler die Nachricht brachte, da die griechische Vorhut durch die Perser vernichtet sei. Von Schiff zu Schiff verbreitete sich diese Kunde, und sofort trat die Flotte den Rckzug an. Tb. Thermopyl. Whrend nmlich die persische Flotte an der Kste hinzog, gelangte Xerxes au den Engpa von Thermopyl, den der 4s0 Spartanerknig Lenidas mit 300spartanern und 7000 andern Griechen besetzt hielt. Mit Todesmut deckte Leonidas seinen Posten; weder der Spott, noch der ungestme Angriff der Perser konnte ihn zum Weichen bringen. Als er auch im Rcken angegriffen wurde (Ephialtes), entlie er seine Bundesgenossen (auer den als Geiseln mitgenommenen The-banern) und deckte ihnen mit den freiwillig bei ihm ausharrenden Thespiern den Rckzug; er selbst starb mit seinen Kriegern den Heldentod. Damit

7. Geschichte des Altertums - S. 70

1898 - Breslau : Hirt
70 Die Griechen. war auch Mittelgriechenland den Barbaren preisgegeben, die nun nach Sden vordrngten. Bald erkannten die Athener von Salamis und gina aus an den Rauchsulen und Feuergarben, da die Barbaren in Athen eingezogen waren. c. Salamis. Die Griechen hatten eine Flotte von fast 400 Schiffen zusammengebracht, die unter dem Oberbefehl des Spartanerknigs Euri-blades stand; als aber die persische Flotte weithin das Meer bedeckte, gedachten sie nach dem Isthmus zu entfliehen. Nochmals bestimmte 480 Themistokles durch eine feurige Rede die Fhrer, bei der Insel Salamis vor Athen auszuharren; als dann aber das persische Landheer nach dem Peloponnes aufbrach, ergriff sie die Angst aufs neue. Da tuschte Themistokles den Perserknig durch eine List; er schickte ihm scheinbar als Freund einen treuen Sklaven mit der Botschaft: Die Griechen wollen in der nchsten Nacht aus diesem Meerbusen entfliehen; schliee sie ein, so ist ihre Flotte in deiner Hand." Xerxes folgte dem Rate, verschlo beide Ausgnge der Meerenge, so da die griechische Flotte zwischen Salamis und dem Festlande eingesperrt und zum Kampfe gezwungen war. Ariftides felber, der wie alle Verbannten in der Gefahr zurckberufen war, berbrachte diese Nachricht. In der schmalen Meerenge ntzte den Persern ihre groe bermacht nichts; ihre Strke bestand in der ph-nizischen und jonischen Flotte, aber den mit dem Mut der Verzweiflung kmpfenden Griechen vermochten auch sie nicht standzuhalten. Xerxes selber mute es mit ansehen, wie seine Flotte vollstndig geschlagen wurde. Die Reste derselben sandte er nach Asien zurck, er selber trat mit einem Teile des Landheeres ebenfalls den Rckweg zum Hellespont an, lie aber den greren Teil unter seinem Schwager Mardonius zur voll-stndigen Unterwerfung Griechenlands in Thessalien zurck. d. Plat und Mtjkale. Nachdem Mardonius vergebens versucht hatte, die Athener von den Peloponnesiern zu trennen, rckte er im nchsten Frhjahr wieder vor Athen, dessen Bewohner zum zweitenmal nach der Insel Salamis flchteten. Wiederum wurde die notdrftig wieder aufgebaute Stadt zerstrt und ganz Attila verwstet. Das bewog endlich die Spartaner, Hilfe zu leisten. Mardonius zog sich nach dem ihm be-freundeten Botien zurck, wo er aber von den Spartanern unter Pausa- 479 nias im Bunde mit den Athenern unter Aristides bei Plat ge-schlagen wurde; er selbst siel in der Schlacht. Die griechische Flotte stand zu jener Zeit unter dem Befehl des spartanischen Knigs Leotychides, der seine Thtigkeit darauf beschrnkte, jede Untersttzung des Mardonius durch die persische Flotte zu verhindern. Als er aber die Nachricht erhielt, da die Jonier zu den Griechen bertreten wollten, segelte er nach Samos. Beim Vorgebirge Mykale nahe bei Samos hatten die Perser ihre Flotte aufs Land gezogen und mit

8. Geschichte des Altertums - S. 33

1898 - Breslau : Hirt
Meder und Perser. Das Land. .Die Religion. 33 ergriffen, geblendet und nach Babel gefhrt, wo er fein Leben im Kerker endete. Zwei Shne des Knigs und die Angesehensten des Volkes wurden hingerichtet, die Mauern geschleift, der Tempel und die meisten Hufer der Stadt zerstrt, die Tempelschtze und die noch brigen Einwohner nach Babel gefhrt; nur die Geringsten des Volkes blieben als Winzer und Ackerbauer" zurck (2. Kn. 25, Jer. 39). Der Erhebung gegen Babylonien hatte sich Tyrus angeschlossen; deshalb zog Nebukadnezar nach dem Falle Jerusalems sofort gegen die abtrnnige Stadt. Aber die Felfeninfel war uneinnehmbar; nach dreizehn-jhriger Belagerung erkannten die Tyrer durch Vertrag die Oberhoheit Babyloniens an, bewahrten aber im brigen ihre Selbstndigkeit. Auch gegen die gypter unternahm er einen Plnderungszug, um sie von ferneren Einfllen in fein Land abzuschrecken. Nach feinem Tode zerfiel das babylonische Reich schnell, schon nach wenigen Jahren verlor es seine Selbstndigkeit (S. 35). Meder und Perser. 16. Das Land. Die Heimat der Meder und Perser war das Hochland von Iran, das im Osten vom Indus, im Westen von dem Gebiete des Euphrats und Tigris, im Sden vom Ocean und dem persischen Meerbusen und im Norden von den Steppenlndern des Oxus begrenzt wird und sich durchschnittlich 1000 m der das Meer erhebt. Seine Randgebirge sind weder von Meerbusen, noch von greren Flssen durchbrochen; das Innere wirb von einer muldenfrmigen Wste ausgefllt, die hchstens ein Nomadenleben gestattet. Am fruchtbarsten ist der sdwestliche Teil des Landes. Zwischen langen, gleichlaufenden Bergketten befinden sich wohl-bewsserte Thaler, die zwar nur wenig Ackerland, aber saftige Weiden enthalten und deshalb vor allem die Pferdezucht begnstigen. Hier wohnten die Perser; ihre Hauptstdte waren Pasargad und spter Persepolis. Nordstlich von ihnen wohnten die Meder; ihre Hauptstadt war Ekbtana. Die Bewohner Irans nannten sich Arier (d. i. Edle?) und waren nahe Verwandte der Inder; beide gehren zu dem indogermanischen Volksstamme, der fast ganz Europa bevlkert hat. ( 19. 2.) 17. Die Religion der Meder und Perser. Auch den Ariern erschien die Welt voller Dmonen, welche den Menschen oerfolgen, ihm allerlei Unglck, Krankheit, Tod, Finsternis. Drre und Miwachs senden und sich deshalb oft mit bfen Menschen ver- Hoffmeher und Hering, Lehrbuch fr den Geschichtsunterricht. I. Teil. 3

9. Geschichte des Altertums - S. 34

1898 - Breslau : Hirt
34 Morgenlndische Völker. binden. Ihnen gegenber stehen die guten Geister, die Spender des Lichts und-Wassers, die Menschen, Tieren und Pflanzen Leben und Gedeihen gewhren. Kein Wesen steht aber dem Menschen nher als das Feuer, namentlich das Herdfeuer, das die Finsternis und damit die Dmonen vertreibt. Unter den Gttern stand darum obenan der Lichtgott, der Vater und Erhalter aller Wesen, der mit seinem Auge der Sonne alles durchdrang. Als seine Gemahlin galt die Erde. Auch Sonne und Mond wurden gttlich verehrt. Wenn lang dauernde Drre herrschte, dann hatten feindliche Dmonen die regenspendenden Wolken entfhrt; wenn dunkle Wolken den Himmel verhllten, dann zerschmetterte der Licht-gott mit seinem Blitzstrahl die feindlichen Dmonen, welche die Sicht jung frauen gefangen hielten, und erfrischender Regen strmte wieder zur Erde herab. In diesen Anschauungen wurzelt die angeblich von Zarathustra (Zoroaster, um 1000 v. Chr.?) gestiftete iranische Religion, die in dem heiligen Buche Avesta niedergelegt ist. Sie unterscheidet wie die christ-liehe Religion deutlich Gott und Natur, Geist und Stoff und verwirft deshalb jede bildliche Darstellung Gottes. Auch sie lehrt, da ein steter Kampf zwischen guten und bsen Geistern stattfinde, an dem der Mensch sich beteiligen msse. Er soll Krper und Seele rein erhalten, alles Bse und Schdliche ausrotten, das Gute und Ntzliche frdern: Brckenbau, Bewsserung. Getreidebau, Anpflanzen von Bumen sind religise Hand-lungert; die Heilkunde als Wissenschaft der Lebenserhaltung ist die edelste. Der Beherrscher des Lichtreichs und der guten Geister ist Ormuzd, der Fhrer der bsen Geister und der Quell alles bels Ahriman. Die Seelen der Reinen, welche nie den bsen Geistern gedient haben, genieen nach dem Tode bei Ormuzd ewiges Glck, die Seelen der Bsen dagegen kommen in die ewige Finsternis. Neben Ormuzd wurden spter Mithra als Sonnengott und Anahita als Gttin der Quellen und der Fruchtbarkeit verehrt; die Vielgtterei fhrte dann zum Bilderdienst. Auch die Einfachheit der Lebensweise und die guten Sitten gingen spter den Persern verloren. Die Priester oder Magier waren sehr angesehen und bildeten eine in sich abgeschlossene Geschlechtskaste. 18. Geschichte der Perser. a. Cyrus; 558529. Die Met)er hatten sich unter Fhrung einheimischer Fürsten von dem assyrischen Reiche losgetrennt und dann beim Falle desselben ihre Herrschaft weiter ausgedehnt; auch die Perser waren ihnen unterworfen. Aber nur kurze Zeit whrte die Selbstndigkeit Mediens. 558 Unter Fhrung ihres Fürsten Cyrus griffen die Perser das geschwchte Med erreich an und unterwarfen es nach langen Kmpfen in einer Ent-

10. Geschichte des Altertums - S. 35

1898 - Breslau : Hirt
Meder und Perser. Geschichte der Perser- 35 scheidungsschlacht (vielleicht bei Pasargad), in welcher König Astyages von seinen Truppen verlassen wurde und dem Sieger in die Hnde fiel, der ihn milde behandelte. (Sage der Cyrus' Jugend. H. S. 18.) Cyrus vereinigte zunchst alle arischen Stmme Irans zu einem Reiche, und von jetzt ab bernahmen die arischen Völker die Fhrer-schaft, welche bisher die Semiten in Vorderasien innegehabt hatten. Das Reich des Cyrus erstreckte sich jetzt im Westen bis an den Halys, die Grenze Lydiens. König Krsus von Lydien war ein Schwager des Astyages; teils um diesen zu rchen, hauptschlich aber, um dem weiteren Wachsen der persischen Macht vorzubeugen, verbndete er sich mit den Knigen von gypten und Babylon, die sich ebenfalls bedroht glaubten, gegen Cyrus, selbst die Spartaner versprachen ihm ein Hilfsheer. Durch einen Ausspruch des delphischen Orakels, dem er reiche Geschenke ber-sandt hatte, ermuntert, berschritt er den Halys. Cyrus rckte sofort gegen ihn, und ehe die Hilfe der so weit entfernt wohnenden Bundes-genossen eingetroffen war, hatte er das lydische Reich bereits vernichtet. Nachdem er das feindliche Heer zurckgeworfen hatte, folgte er dem weichenden Feinde bis vor dessen Hauptstadt Sardes, die schon nach vierzehntgiger Belagerung fiel. Krsus geriet lebend in die Hnde des Siegers, der ihn ebenfalls milde behandelte. (546 v. Chr.) Nach dem Falle von Sardes wurde das brige Kleinasien leicht unterworfen. Darauf rstete sich Cyrus gegen das mchtige Babylon, dessen Mauern uneinnehmbar schienen. Nach einer verlorenen Feldschlacht warf sich König Naboned, weil ihm der Rckzug nach Babylon abgeschnitten war, in das befestigte Sepharvaim, ergab sich aber vor Beginn der Be-lagernng und wurde ebenfalls milde behandelt. Bald darauf ergab sich 538 auch Babylon. Cyrus lie in die Mauer eine Bresche legen, bedrckte die Einwohner aber nicht und erwies den babylonischen Gttern alle Ehre. Die von Babylonien unterworfenen Lnder fielen dem neuen Herrscher ohne Schwertstreich zu. Den in Babylon gefangen gehaltenen Juden, die ihn begeistert als Befreier begrten, gestattete er die Heim-kehr, sowie den Wiederaufbau Jerusalems und des Tempels. Er hoffte sie dadurch zum Dank zu verpflichten und von ihnen Untersttzung auf einem Kriegszuge gegen gypten zu erhalten. Diesen hat er aber nicht mehr ausgefhrt. Seine letzten Unternehmungen waren gegen die an der Nordgrenze seines Reiches wohnenden Nomadenvlker gerichtet; im Kampfe gegen sie fand er seinen Tod. (Sage von Tomyris!) Seine Leiche wurde in dem einfachen Grabdenkmale beigesetzt, das er sich selber hatte errichten lassen und das noch vorhanden ist. (Fig. 4.) Zielbewut in all seinem Thun als Feldherr und als Staatsmann, hatte Cyrus in wenigen Jahren drei gewaltige Reiche fr immer ver-nichtet und ein groes dauerndes Reich geschaffen. Die Perser, die er 3*
   bis 10 von 176 weiter»  »»
176 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 176 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer