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1. Für die 2. Klasse - S. uncounted

1911 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Scyferte Gefcbichtkches fiilfsbucb fr Mittelfcbulcn, 4, ficft ------ jvkttdpcbulen Uach den Bestimmungen vom Z. Lebruar 1910 bearbeitet Mit 26 Abbildungen und einer Kai Balle a, ct. 6. Verlag er Liuchhandlung des Waisenhauses 1911 n

2. Für die 2. Klasse - S. uncounted

1911 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses

3. Für die 2. Klasse - S. 3

1911 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Inhalt. A. Die Entwicklung Brandenburg-Preutzeus zur europischen Gromacht. I. Brandenburg bis zum Regierungsantritt des Groen Kurfrsten (1640). Seite 1. 2. a) Die Askanier, Wittelsbacher und Luxemburger in der Mark (1134 1415)...............56 36. b) Die Hohenzollern bis 1640 ........... 6 8 88 7 12. Ii. Die Zeit Friedrich Wilhelms des Groen Kur- frsten 1640-1688 ....... 8 12 Iii. Die Zeit der Regierung Friedrichs (Iii.) I. und Friedrich Wilhelms I. (1688 1713 1740). 13 18. a) Das Emporkommen der europischen Gromchte. . . . 12 16 1924. b) Die ersten preuischen Könige Friedrich I. und Friedrich Wilhelm 1.................16 19 2539. Iv. Friedrich Ii. der Groe 1740 1786. Preuens Eintritt in die Reihe der Gromchte .... 1928 B. Der Zusammenbruch des alten Staats in den Kriegen der franzsischen Revolution und die Wiedergeburt. 40 45. I. Die franzsische Revolution.........29 33 Ii. Die Eroberungskriege des neuen Frankreich bis zur Errichtung der Napoleonischen Weltherrschaft. 46 51. a) Die Niederwerfung sterreichs und die Auflsung des Deutschen Reichs..................3336 52 55. b) Die Besiegung Preuens und die Kontinentalsperre . . . 3739 Iii. Die Wiedergeburt des Preuischen Staates und die Befreiungskriege. 5660. a) Die Wiedergeburt des Preuischen Staates......39 43 61 64. b) Das Wanken der Napoleonischen Weltherrschaft. Die Kata- strophe in Rußland.............4346 65 73. c) Die Befreiungskriege.............46 52 C. Die Entwicklung Preuens zum Verfassungsstaat. Die Begrndung der Einheit Deutschlands und seine Weltmachtstellung. I. Die Entwicklung Preuens zum Verfassungsstaat. 74 76. a) Die nationale Frage und die Verfassungssrage in Europa und in Deutschland.............5355 77 82. b) Die Entwicklung in Preußen bis 1850 ....... 55 59 Ii. Die Begrndung der deutschen Einheit. 8386. a) Vergebliche Versuche zur Lsung der deutschen Frage . . 59 61 8793. b) Der Anfang des deutschen Einigungswerkes: der Nord- deutsche Bund...............6267 94100. c) Die Vollendung des Einigungwerkes: die Grndung des Deutschen Reiches..............67 72 Iii. Der Ausbau des Deutschen Reiches. Seine Welt- Machtstellung. 101104. a) Ausbau und Sicherung der Reichseinheit......73 76 105112. b) Die Weltmachtstellung Deutschlands........76 82 Zeittafel ......................8384 Bilderanhang. Karte.

4. Für die 2. Klasse - S. 5

1911 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
A. Die Entwicklung Brandenburg-Preuens zur europischen Gromacht. 16481786. I. Brandenburg bis zum Regierungsantritt des Groden Kurfrsten (1640). Aus der Zerrissenheit und Ohnmacht, den Folgen des Dreiig-jhrigen Krieges, konnte unser Volk nur ein deutsches Frstengeschlecht befreien, das durch Tchtigkeit und Macht besonders hervorragte. Es waren dazu die Kurfrsten von Brandenburg, die Hohenzollern aus-ersehen. In der Mark herrschten vor ihnen drei andere Geschlechter. a) Die Askanier, Wittelsbacher und Luxemburger in der Mark (11341415). 1. Die Askanier (11341320) Der Markgraf Alb recht der Die Askanier Br, von Kaiser Lothar 1134 mit der Nordmark (Altmark) belehnt, hat 1134 ~1320 die Wenden dauernd bezwungen und sich Markgraf von Brandenburg ge-nannt. Der erworbene Besitz wurde von seinen Nachfolgern bis der die Oder hinaus erweitert, so da die brandenburgischen Marken auer der Altmark (links der Elbe) die Mittelmark, Neumark und Uckermark umfaten. Dem deutschen Schwerte folgte deutsche Kultur. Unter dem Deutsche ammr. Schutze der Ritterburgen machten niederdeutsche Bauern (Flamlnder, Flming) das Land urbar, predigten Mnche (Klster Lehnin und Chorin) das Christentum. Die Bistmer Havelberg und Brandenburg erstanden neu. Aufblhenden Stdten wie Klln, Berlin, Spandau, Frankfurt a. O. wurde das Stadtrecht verliehen. Unter den spteren askanischen Mark-grasen hat sich besonders Waldemar der Groe ausgezeichnet. Gegen eine Reihe bermchtiger Nachbarn hat er seinen Besitz bis zu seinem Tode 1319 behauptet. Ein Jahr spter starb das erlauchte Geschlecht aus. 1319. 2 Die Wittelsbacher (132473) und Luxemburger (1373 samei^n bis 1415). 1324 gab Kaiser Ludwig der Bayer das Land seinem 1324 ~73-Sohne Ludwig, einem Knaben. Der kmmerte sich wenig um die Re-gierung. so da der falsche Waldemar vorbergehend Anhang gewann. Ein Bruder Ludwigs, Otto der Faule, trat es schlielich (1373) gegen eine Geldsumme an den Kaiser Karl Iv., den Luxemburger ab. Durch die Goldene Bulle (1356) waren die brandenburgischen Markgrafen zu Goldene Bulle Kurfrsten erhoben worden. 1356- I

5. Für die 2. Klasse - S. 6

1911 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
6 A. Die Entwicklung Brandenburg-Preuens zur europischen Gromacht. Luxemburger Karl Iv. hat das Land zu heben gesucht. Sein leichtlebiger Sohn, d' ~ ' der es erbte, der nachmalige Kaiser Sigismund, verpfndete die besten Teile an seinen unfhigen Vetter Jobst von Mhren. Das waren schreckliche Zeiten! Raub und Mord waren an der Tagesordnung. In den dunkeln Fhrenwldern lauerten Stellmeiser" dem einsamen Wanderer auf. In den dstern Ritterburgen hauste der trotzige, fehdelustige Adel, der den armen Bauern schindele und plagte, den fahrenden Kaufmann brandschatzte und verstmmelte. Feindliche Nachbarn rissen groe Stcke des verwaisten Landes an sich. b) Die Hohenzollern bis 1640. 3. Friedrich I. (1415 40), Nach dem Tode Jobsts (1411) sandte Sigismund den Burggrafen Friedrich von Nrnberg aus dem Geschlecht der Geschlecht der Hohenzollern als Statthalter in die Mark. Ihre Hohenzollern. Stammburg blickt vom schwbischen Jura hinab ins Land. Unter Hein-rich Iv. zuerst genannt, haben sie stets in Treue und Tchtigkeit dem Reiche gedient. Auch der Hohenzoller fand bei dem Raubritteradel Die Quitzows. trotzigen Widerstand, vor allem bei den Quitzows, die sich in ihren Burgen Friesack und Plaue sicher fhlten. Friedrich lie schweres Geschtz, darunter die faule Grete" herbeiholen, deren gewaltige Steinkugeln die Burgmauern in Trmmer schssen. So erzwang er sich die Huldigung, dem Lande den Frieden. 1415 wurde der schlichte Mann, der sich als Gottes Amtmann am Frstentum" bezeichnete, von Sigismund frmlich ms. zum Kurfrsten ernannt und 1417 auf dem Markt zu Konstanz feier-lich belehnt. Er starb 1440. Sein Sohn Friedrich Ii. (144070) (der Eisenzahn") ergnzte Bezwingung das Werk seines Vaters durch Niederzwingung der Städte, die, von der Städte, standes stolzen Patriziern beherrscht, auf ihre Unabhngigkeit pochten. Sollte doch der Landesherr nur mit Genehmigung des Rates in die Mauern einreiten drfen. In der mchtigen Doppelstadt Berlin-Klln benutzte er klug einen Zwist zwischen Rat und Brgerschaft, um jenen zur Ab-dankung zu ntigen und eine Zwingburg an der Spree zu errichten. Vom deutschen Orden erwarb er die Neumark zurck. Achilleisches 4. Albrecht Achilles (1470 86), Friedrichs Bruder, wollte Hausgesetz. das achilleische Hausgesetz etwaigen knftigen Teilungen vor-beugen. Darnach sollte je der lteste Sohn die Kurlande ungeteilt er-halten, ein zweiter und dritter die frnkischen Besitzungen Ansbach und Baireuth. Seinem Sohne Johann (i486 99) (Cicero) gelang es, zur Tilgung der Kosten fr die Verwaltung des Landes eine (indirekte) Be-Bierziese. steuerung des Bieres (Bierziese) durchzusetzen und mit den Herzgen von Pommern einen unter seinem Nachfolger besttigten Vertrag zu schlieen,

6. Für die 2. Klasse - S. 26

1911 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
26 A. Die Entwicklung Brandenburg-Preuens zur europischen Gromacht. Offiziere. Offizierkorps, das er ganz dem Landadel entnahm. In ungezhlten Schlachten hat er es zu Knigstreue und vaterlndischer Gesinnung erzogen, die sich in kommenden schweren Tagen trefflich bewhren sollte. Steueipolitik. Fr die gewaltigen Kosten der militrischen Rstung brauchte der Staat reiche Einnahmen, die noch immer vorwiegend aus den Ertrgen der Kontribution, Akzise und der staatlichen Betriebe flssen. Er berief erfahrene franzsische Finanzbeamte, welche die Regie", eine vom General-direktorium losgelste selbstndige Verwaltungsbehrde smtlicher indirekten Steuern einrichtete. Nach des Knigs Willen sollten vor allen Dingen die Genumittel und Luxusgegenstnde der Wohlhabenderen getroffen werden, während z. B. Getreide und Schweinefleisch, die gewhnliche Nahrung der Armen", frei blieben. Fr Salz, Kaffee und Tabak wurde dem Staat das alleinige Verkaufsrecht, das Monopol vorbehalten. Freilich hat das Kontrollsystem (Kaffeeriecherei") der auslndischen Beamten zeit-weise groe Erbitterung hervorgerufen und den Schmuggel geweckt. Landwirtschaft. 37. Volkswirtschaft und soziale Verhltnisse. Weite Land-Kolonisattons- j|re(jen hat Friedrich der Landwirtschaft gewonnen, indem er den Oder-, Warthe- und Netzebruch austrocknete und eindmmte. Hier siedelte er tchtige Bauern aus aller Herren Lnder an, auf 300 000 Morgen Neulandes etwa 50 000 Kolonistenfamilien in rund 900 Drfern. Er hat sie freigebig mit Geldgeschenken untersttzt, um sie vorwrts zu bringen. Fr in Not geratene Gutsbesitzer schuf er die Landschafts-banken, durch die sie gegen mige Zinsen Darlehen erhalten konnten. Industrie und Fr die heimische Industrie zeigte er die gleiche Sorge. Den Gewerbe. Grundstzen des franzsischen Merkantilismus wie seine Vorfahren folgend, suchte er die Einfuhr durch Schutzzlle und Verbote zu ver-hindern, die Ausfuhr durch Prmien zu steigern. Dabei pate er sich den geographischen Eigentmlichkeiten der einzelnen Landesteile an, nur die geschlossenen mrkischen Lande vereinigte er zu einem einheitlichen Handelssystem. Er hat selber die Handelsbilanzen nachgeprft. Er frderte die Tuch-, Woll- und Leinenfabrikation, rief die Porzellan-Manufaktur und die Seidenindustrie ins Leben. Sein besonderes Augenmerk richtete er auf die Gewinnung von Stahl und Eisen in Schlesien, von Steinkohlen in Mark, von Kupfer im Mansfeldischen, um die Einfuhr des Auslandes zu beseitigen. Durch den Bau von Kanlen, Verkehr, wie des Bromberger-, des Plaueschen- und des Finowkanals hob er den Durchgangsverkehr, so da der Hafen von Stettin und der von Swinemnde, den er selbst angelegt hatte, aufzublhen begannen. Er nahm die Seehandelsplne des groen Kurfrsten wieder auf, indem Seehandel, et die Handelsgesellschaft in Emden begrndete und zu diesem Zwecke mit der Union" ein Handels- und Freundschaftsbndnis schlo. Zur leichteren Abwicklung des Geldverkehrs schuf er die Giro-Diskonto-Leihbank und die Seehandlung.

7. Für die 2. Klasse - S. 8

1911 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
8 A. Die Entwicklung Brandenburg-Preuens zur europischen Gromacht. schwankenden Haltung des Kurfrsten besonders ausgesetzt. Das arme Land wurde von Freund und Feind in gleicher Weise ausgesogen und geplndert. Treue Diener des Hauses Hohenzollern waren damals um dessen Zukunft von banger Sorge erfllt. Ii. Die Zeit Friedrich Wilhelms des Groen Kurfrsten (1640-1688). 7. Jugend und Anfang der Regierung. Friedrich Wilhelm wurde 1620 zu Klln an der Spree geboren. Seine Knabenjahre waren getrbt durch den Jammer des Dreiigjhrigen Krieges. Auf Be-treiben seiner Mutter, einer oranischen Prinzessin, kam er 1634 nach eenb' den Niederlanden, wo er ein Volk kennen lernte, das sich durch Frei-heitsliebe, durch Pflege der Kunst und Wissenschaft, des Ackerbaus, des Handels und Gewerbes auszeichnete. Die Verlockungen des studentischen Lebens in Leyden konnten ihn von dem Wege der Pflicht nicht abbringen. 1638 kehrte er in die Heimat zurck, zwei Jahre spter bernahm er die Regierung. Zustndein Ungeheuer schwer waren die Aufgaben, die seinerharrten. Seine seinen Landen n , ' .. ' r . 1 , J , , und erste Ma- Lande waren zerstuckt, standen steh fremd, ja femduch gegenber. Heere nahmen. fcember Machthaber hielten Kleve, den Norden und Sden der Kurmark besetzt. Preußen war von Polen abhngig. Dazu kam die Verwstung und Verarmung durch den dreiigjhrigen Krieg, das vllige Darnieder-liegen der Finanzen, die Verwilderung der eigenen Truppen, der hart-nckige Widerstand der Stnde gegen seine Manahmen. Nur dadurch, da er stets das Wohl seines Volkes im Auge behielt, stets nur das zu-nchst Erreichbare verfolgte, ist er seinem Ziele nher gekommen. Zuerst sorgte er fr den Abschlu von Neutralittsvertrgen, nach denen die feindlichen Heere sein Land zu rumen hatten, vor allem die Schweden. Hierauf entlie er die zuchtlosen Truppen seines Vaters bis auf wenige Regimenter, die ihm allein Treue und Gehorsam zu schwren hatten. Bei dem Friedensschlu des Dreiigjhrigen 1648. Krieges gewann er, als Ersatz fr Vorpommern, das er erstrebte, Magdeburg, Halberstadt, Minden und dazu Hinterpommern mit Kammin. ^Nn"und" Ter schwedisch-polnische Krieg (1655 60). Polen Schweden, hinderte durch seine Lehnshoheit in Preußen die freie politische Entfaltung des emporstrebenden Staates. Schweden hatte bereits Vorpommern mit der Odermndung gewonnen und drohte Brandenburg ganz vom Meere abzudrngen. Zwischen diesen beiden gefhrlichen Nachbarn kam es jetzt zum Kriege, da der König von Polen, Johann Casimir, ebenfalls ein Wasa, dem neuen Könige Karl X. von Schweden, dem Vetter und Nachfolger der Knigin Christine, das Recht auf die Krone bestritt. Zu-nchst sah sich der Kurfürst gentigt, Karl X. als Oberlehnsherrn in

8. Für die 2. Klasse - S. 28

1911 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
28 A. Die Entwicklung Brandenburg-Preuens zur europischen Gromacht. Deutsche Die deutsche Literatur hat er gering geschtzt, obfchon sie doch damals Literatur. hchsten Gipfel zu ersteigen im Begriff war. Eben damals schufen Klopstock und Lessing, Herder, Schiller und Goethe Werke, die die Welt bewunderte. 39. Friedrichs Persnlichkeit und sein Tod. Friedrich der Groe gehrt zu den bedeutendsten Persnlichkeiten der Weltgeschichte. In seiner Jugend weichlich und schlaff, ist er im Kampf mit den Wider-wrtigkeiten des Lebens zu dem wahrhaft kniglichen Charakter heran-gereift. Unerbittlicher Wahrheitssinn, unverzagter Mut, aufopferndes Pflichtgefhl im Dienste des Staates sind die hervorstechendsten Eigenschaften seines Wesens. Er trgt den Staat fast allein auf seinen Kabinetts- Schultern, die M in i st er treten ganz zurck. Sie haben sich in seinem K a b i n et t regietmtg. ' um Bericht zu erstatten. Von ihm gehen die Befehle aus, die meist das Nichtige treffen, zuweilen aber auch arg daneben greifen. Einteilung Frh geht er zur Ruhe, um 3 und 4 Uhr erhebt er sich, erledigt die be Tages, am Abend ausgefertigt zur Unterschrift vorzulegen sind. Der Vormittag gehrt militrischen Geschften, der Nachmittag seiner Korrespondenz und der literarischen Arbeit. Diese Beschftigung ist nur unterbrochen von Reisen, auf denen er persnlich nach dem Rechten sieht, und durch Truppenmusterungen. Dabei hat er sich ein Jahr vor seinem Tode stundenlang dem Unwetter ausgesetzt und sich Fieber und dauernde Absolutismus. Krnklichkeit zugezogen. Das ist der König, der unumschrnkt regierte und sich doch wie kein anderer durch die Erfllung der Pflicht gegen den Staat Sebstbeschrnkung auferlegte, der sich als den ersten Tiener des Staates" bezeichnete. Meine letzten Wnsche in dem Augenblicke, wo ich den letzten Hauch von mir geben werde", sagt er in seinem Letzten Willen" (1769), werden der Wohlfahrt dieses Reiches gelten. Mchte es doch stets mit Gerechtigkeit, Weisheit und Nachdruck regiert werden; mchte es doch durch die Milde seiner Gesetze der glck-lichste, in Rcksicht auf die Finanzen der am besten verwaltete, durch ein Heer, das nur nach Ehre und edlem Ruhm strebt, der am tapfersten verteidigte Staat sein; o, mchte Preußen doch in hchster Blte bis an das Ende der Zeit fortdauern! Vereinsamt, von seiner Umgebung 1 1786. rttcht mehr verstanden, nur gefrchtet, ist er 1786 gestorben. Sie atmete auf, wie von einem unheimlichen Drucke befreit. Das Volk drauen wute besser, was es an ihm verloren hatte.

9. Für die 2. Klasse - S. 10

1911 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
10 A. Die Entwicklung Brandenburg-Preuens zur europischen Gromacht. Wirtschaft erzogen. Durch Steuernachlsse, durch Verteilung von Saat-gut und Wirtschaftsgerten suchte er den Armen zu helfen. Durch Gewhrung von Kredit und Erleichterungen aller Art frderte er Gewerbe Industrie, und Industrie: Glashtten, Eisenwerke, Zuckersiedereien entstanden. Um den Handel zu beleben, richtete er zwischen den einzelnen Landesteilen Verkehr. Po st Verbindungen ein. Die Oder verband er mit der Spree durch den Friedrich-Wilhelms-Kanal und leitete so den schleichen Zwischenhandel durch seine Lnder in die Elbe nach Hamburg. Geistiges Leben. Zur Pflege der Wissenschaft grndete er die Universitt Duisburg. Wie sein Grovater trat er fr gegenseitige Duldung der Bekennt-nisse ein. Durch ein Edikt untersagte er den Geistlichen, den Streit der die Glaubenslehre, der das religise Leben vergiftete, auf die Kanzeln Paulus Gerhardt, zu bringen. Paulus Gerhardt, der Dichter so vieler schner Kirchen-lieber, verweigerte aus Gewissensgrnden die Unterschrift eines von den Geistlichen verlangten entsprechenden Reverses, ja auch die mndliche Zu-sage, dem Erla zu gehorchen. So wurde er seines Amtes in Berlin entsetzt. L^wig xiv. 10. Ludwig Xiv. und der Kurfürst. Der Schwedenkrieg. 14 Ludwig Xiy. von Frankreich (1643 1715) suchte das franzsische Gebiet auf Kosten Spaniens und Deutschlands durch eine Reihe von Kriegen zu vergrern, die man als Raubkriege" bezeichnet, weil sie wider alles 1-^Raubmeg Vlkerrecht vom Zaune gebrochen waren. In dem ersten Raubkriege hatte er bereits eine Reihe von Grenzfestungen der spanischen Niederlande ^Raubkrieg att Frankreich gebracht, im zweiten strzte er sich (1672) auf das wehrlose Holland, das ihn bei der Durchfhrung des ersten gestrt hatte. Der-jenige, der, die Gefahr fr Deutschland und den evangelischen Glauben er-kennend, sofort zu Hilfe eilte, war der Kurfürst von Brandenburg. Nun schlssen auch der Kaiser und Spanien ein Bndnis mit Holland. Friedrich Wilhelm stand mit 20000 Mann im Elsa, als die mit Schwen* Frankreich verbndeten Schweden unter Wrangel in die Mark ein-' fielen und, alles verheerend, der die Havel vordrangen. Da eilte der Kurfürst in Geschwindmrschen der Magdeburg herbei, der schneidige Derfflinger berrumpelte das von dem Feind besetzte Rathenow, das Zentrum seiner Stellung. Wrangel zog sich eiligst zurck, wurde aber von der Vorhut der brandenburgischen Reiter unter dem tapferen Prinzen Schlocht^bei Friedrich von Homburg bei Fehrbclltn (1675) eingeholt. Dem hin-28.6.1676. zukommenden Derfflinger gelang es, einen Sandhgel in der Flanke der Feinde mit Geschtzen zu besetzen. Lange schwankte der Kampf. Der Kurfürst selbst geriet in Lebensgefahr, sein Stallmeister Froben fiel. Endlich wurde der Sieg erfochten. Der Kurfürst, von nun ab der Groe" genannt, hatte mit 6000 Reitern und 6 Geschtzen den doppelt so starken Feind geschlagen, der bis dahin fr unbesiegbar galt. Er ging nun seinerseits zum Angriff der und eroberte das schwedische

10. Für die 2. Klasse - S. 11

1911 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Die Zeit Friedrich Wilhelms des Groen Kurfrsten. 11 Vorpommern mit Stettin, Stralsund und Rgen. Als dann 1678 Die Schweden die Schweden in Preußen einfielen, eilte er wieder mit Blitzesschnelle " i678.'n herbei. Obschon krank, verfolgte er die fliehenden Feinde mit Schlitten der das Frische und Kurische Haff. Nur armselige Trmmer ihres Heeres vermochten sich zu retten. Leider sollte der Groe Kurfürst die Frucht seiner Siege nicht genieen. Der Kaiser Leopold I. und Holland hatten 1678 mit Ludwig Xiv. den Frieden von Nimwegen geschlossen, durch den das Friede von franzsische Gebiet wieder auf Kosten Spaniens und Deutschlands (Frei- Stw. brg i. Br. an Frankreich) vergrert wurde. Von seinen Freunden im Stich gelassen, mute der Groe Kurfürst im Frieden von St. St. Germain Germain (1679) seine Eroberungen an Schweden zurckgeben. Der Kaiser hatte auch trotz der brandenburgischen Erbberechtigung Liegnitz, Brieg und Wohlau eingezogen. Grollend schlo Friedrich Wilhelm mit Ludwig Xiv. ein Bndnis. Il Tie letzten Jahre des Groen Kurfrsten. Unter der Anleitung des Hollnders Raule lie der Groe Kurfürst eine Kriegs- Kriegsflotte und flotte bauen und Emden und Pillau als Kriegshfen einrichten. Sie 00,uen-hat in mehreren Seegefechten gegen schwedische, ja auch spanische Kriegs-schiffe der brandenburgischen Flagge Ruhm erworben. Zur Hebung des berseeischen Handels wurden Kolonien in Guinea angelegt und zu ihrem Schutze Festungen wie Gro-Friedrichsburg dort erbaut. Freilich hat der Handelsneid der Hollnder ihr Aufblhen verhindert. Um die Untertanen zu ntigen, einheimische Waren zu kaufen und dadurch Gewerbe und Industrie zu frdern, verbot er nach franzsischem Vorbild die Einfuhr einer Reihe fremder Handelsartikel, auf andere legte er hohe Schutzzlle. Der Verfeinerung der heimischen Waren- Schutzzollpolitik, erzeugung kam auch die Einwanderung von etwa 20000 franzsischen Protestanten (Refugies) zu gute, die von Ludwig Xiv. in unerhrter gefugtes. Weise unterdrckt, durch das Potsdamer Edikt des Groen Kurfrsten (1685) eine Zufluchtssttte in Brandenburg erhielten. Auch andere Vorkommnisse hatten Friedrich Wilhelm das Unnatrliche Ludwig wettere seines franzsischen Bndnisses zum Bewutsein gebracht. Schamlos ri 3taubpl,ttt-Ludwig Xiv. weitere deutsche Landstriche im Elsa an sich, die nach dem Urteilsspruch franzsischer Untersuchungsbehrden (R6unionskammern) frher einmal zu den eroberten Gebieten gehrt hatten. Wider alles Recht wurde 1681 auch die alte deutsche Stadt Strasburg dem franz- igsi. fischen Reiche einverleibt. So sagte sich denn der Groe Kurfürst von Frankreich los. Er nherte sich dem Kaiser wieder und half ihm im Trkenkriege. Er untersttzte die Plne seines Neffen Wilhelms Iii. von Oranien, der, ein unvershnlicher Feind Ludwigs Xiv., auf den englischen Knigsthron berufen werden sollte.
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