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1. Griechische und römische Geschichte - S. II

1912 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)

2. Griechische und römische Geschichte - S. VII

1912 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
3ii|n(tsuet|fiidnis. Milder aus der Griechischen Geschichte. Seite 1. Das Land der Griechen..........................................1 I. Die griechisch Uorzeit. 2. Griechische Heldensagen a) Herakles........................................3 b) Thesens..................5 c) Der Trojanische Krieg........................................6 d) Irrfahrten und Heimkehr des Odysseus ........ 11 3. Die Anfnge der griechischen Geschichte und das Mykenische Zeitalter .14 Ii. Das griechische Mittelalter 1000-500. 4. Die griechische Vlkerwanderung...................16 5. Die Religion der Griechen....................17 6. Das delphische Orakel und die olympischen Spiele...........19 7. Sparta.............................21 8. Athen...........................23 9. Griechisches Leben in dieser Zeit.................26 Iii. Die Zeit der Klte Griechenlands 500-404. A. Die Zeit der Perserkriege. 10. Die Perser...........................29 11. Die beiden erften Perserkriege..................30 12. Der dritte Perserkrieg............. .......32 13. Athens Aufschwung. Ende der Perserkriege....... . 36 B. Die Zeit des Perikles. 14. Der Athenische Staat und Perikles................37 15. Wirtschaftliche Zustnde, Kunst und Wiffenschaft............38 C. Zeit des Peloponnesischen Krieges. 16. Der Peloponnesische Krieg.....................40 17. Sokrates............................42 Iv. Die Zeit des Verfalls. 18. Die Vorherrschaft Thebens...................44 19. Philipp von Mazedonien. Demosthenes...............45 20. Alexander der Groe........................46

3. Griechische und römische Geschichte - S. X

1912 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
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4. Griechische und römische Geschichte - S. 1

1912 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Bilder aus der Griechischen Geschichte. 1. Das Land der Griechen. 1. Lage und Eigentmlichkeiten. Die alten Griechen wohnten in dem Lande, das auch heute noch Griechenland heit. Es besteht aus einer Halbinsel und vielen Inseln, die wie eine Brcke nach Asien hinberfhren, so da das griechische Volk leicht mit den Vlkern an der Kste Kleinasiens in Berhrung kommen konnte. Griechenland ist reich an hohen Gebirgszgen; dadurch wird es in zahlreiche Landschaften geteilt, und eine Zersplitterung der Bewohner in kleine Staaten wird dadurch begnstigt. Durch die Nhe des Meeres, das das Land um-gibt und an den Ksten viele kleine Meerbusen und geschtzte Hsen bildet, wurden die Griechen auf Schiffahrt und Handel hingewiesen. Das Klima des Landes ist viel milder als bei uns; die heutige Haupt-stadt Athen hat eine mittlere Jahrestemperatur von + 17, während Berlin z. B. nur +9 hat. Die Bewohner Griechenlands knnen sich daher mehr im Freien aufhalten und sich leichter kleiden als wir. Die Luft besitzt eine grere Durchsichtigkeit und ist klarer als bei uns; im Sommer lackt ein ewig heiterer Himmel der Griechenland. Das alles ist von Einflu auf die Bewohner des Landes geworden, die freilich auch mit groen Gaben des Geistes und des Krpers ausgerstet waren. 3. Einteilung. Das griechische Festland f..Hellas") erreichte au Gre nicht ganz das heutige Knigreich Bayern und zerfiel in Nordgriechenland, Mittelgriechenland und Peloponnes. Nordgriechenland scheidet ein von N.w. nach S.o. gehendes Gebirge, der Pindns, in die Landschaften Epirus und Thessalien. Epirus ist ein rauhes Gebirgsland; das Kalkgebirge darin hat viele Klften und Hhlen, in denen manchmal die Flsse pltzlich verschwinden und dann unterirdisch weiterfliegen, wie das z. B. bei dem Acheron der Fall ist; hierher verlegten die Alten daher auch den Eingang zur Unterwelt. Thessalien ist ein Tiefland, das rings von Gebirgen umrahmt wird. In der Nordostecke erhebt sich der 3000 m hohe Gtterberg Olymp. Das Land ist reich bewssert und hat schnen Ackerboden und saftige Wiesen, so da hier Pferdezucht getrieben werden konnte. Deshalb verlegte die Sage hierher den Wohnsitz der Kentauren (Centauren), das sind fabelhafte Wesen, halb Mensch halb Pferd. Kaiser-Heine, Lehrbuch der Geschichte. Teil Ii. 10. u. 11. Auflage. 1

5. Griechische und römische Geschichte - S. 2

1912 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
2 1. Das Land der Griechen. Mittelgriechenland war mit Thessalien durch den Engpa von Mermopyl*) verbunden. Dieser ist eine Stunde lang, aber stellen-weise so schml, da nicht zwei Wagen nebeneinander fahren knnen. Im Sden, in der Landschaft Phocis, war die hchste Erhebung der 2500 m hohe Parnassus, ein Sitz des Apollo, des Gottes der Dichtkunst und des Gesanges. An dem Fue des Berges sprudelt die heilige Quelle Kastalia: daneben lag Delphi, eine berhmte Orakel-oder Weissagestatte^ Ostlich von Phocis lag Botien (d. h. Rinderland) mit fruchtbarem Boden, auf dem Ackerbau und Viehzucht getrieben wurde. Hieran schliet sich halbinselartig die Landschaft Attika. Das war tiji wasserarmes Kstenland mit wenig frnchtbareniden, der dem aber ein heiterer, blauer Himmel sich wlbte; besonders gediehen hier der Weinstock, Feigenbaum und die Olive. Whrend die Bewohner Botiens als Ackerbauer und Viehzchter geistig etwas schwerfllig waren, waren die attischen Bewohner als Hndler und Seefahrer reg-sam und leichten, beweglichen Sinnes. Ihre Hauptstadt Athen lag am Fue des Burgfelsens Akropolis, in dessen Felsspalten zahllose Eulen nisteten. Der Peloponnes (= die Insel des Pelops) ist durch eine schmale Landenge, den Isthmus von Korinth, mit Mittelgriechenland verbunden. Den Norden der Halbinsel bildet die Kstenlandschaft Achaja; in der Mitte liegt Arkadien; stlich davon die Halbinsel Argolis. Hier lagen die ltesten Bildungssttten des griechischen Volkes, Myken und Tiryns, die noch gewaltige Mauerreste aus uralter Zeit aufweisen. Im Nordosten der Landschaft Argolis blhte die zwischen zwei Meeren gelegene mchtige Stadt Korinth. An der Westkste des Peloponnes lag die Landschaft Elis mit der berhmten Feststtte Olvmvia. Die sdlichste Landschaft war Lakonien, in dessen fruchtbarer "Ebene Sparta (= Saatland) an dem Flusse Eurotas lag. 3. Unter den Inseln ist Euba die grte; sie trug viel Ge-treibe und galt als die Kornkammer Attikas; auerdem wurde hier Bergbau auf Kupfer und Eisen getrieben. Sdstlich davon liegt die Gruppe der Zykladen, die grte davon ist Naxos mit berhmtem Weinbau. Von den Sporaden waren Rhodos, Chios, Lesbos und Samos die bedeutendsten. Im Saronischen Meerbusen, nahe der attischen Kste, lag Salamis. Im Jonischen Meere blhten durch Fruchtbarkeit des Bodens und Handel Korcyra (Korsn), Leukas, Cephallenia und Jthaka. 4. Kolonien. Kein Volk hat so viele Kolonien gegrndet, wie die Griechen, und manche davon wurden mcpr~mtt> blhender, als die Städte des Mutterlandes. Einige der wichtigsten waren: Smyrna, Milet und Ephesns in Kleinasien, Tarent und Neapel in Unteritalien, das wegen der Menge seiner griechischen Pflanzstdte den stolzen Namen Grogriechenland" fhrte, und Syrakus auf der Insel Sizilien. *) D. h. Tor bei den heien Quellen, die dort emporsprudeln.

6. Griechische und römische Geschichte - S. 3

1912 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
2. Griechische Heldensagen. Z I. Die griechische Vorzeit. 2. Griechische Heldensagen. a) Herakles (Bertolts). 1. Herakles als Kind und Jngling. Der berhmteste unter allen griechischen Helden ist Herakles oder Herkules. Als er acht Monate alt war, zeigte er schon die ihm angeborene Riesenkraft. Zwei groe Schlangen krochen an seiner Wiege heraus, um ihn zu erwrgen; aber lchelnd ergriff der Sugling die Tiere und erdrckte sie. Als Jngling schweifte Herakles einst drauen umher und kam an einen Scheide-weg. Da erschienen ihm zwei Gttinnen, die Tugend und das Laster. Das Laster, ein schnes geputztes Weib, trat zudringlich an ihn heran und sprach: Folge mir, Herakles, so wirst du ein Leben voll Freude und Genu haben." Wer bist du?" fragte Herakles. Meine Freunde," versetzte sie, nennen mich das Vergngen, meine Feinde das Laster." Da schaute Herakles nach der anderen Gttin. Auf ihrem Gesicht lag ein himmlischer Friede. Ernst und doch freundlich sprach sie: Wenn du mir folgst, so wirst du viel Mhe und Gefahr haben; aber ich verheie dir auch Ruhm bei Gttern und Menschen und ein unsterbliches Leben." Da stie Herakles mit raschem Entschlsse die freche Wollust zurck und reichte der Tugend die Hand. 2. Die zwlf Arbeiten. Auf den Rat der Tugend ging Herakles zu Eurystheus, dem Könige von Argolis, um in dessen Dienst zu treten. Eurystheus erschrak, als der gewaltige Gast zu ihm kam, wagte aber nicht, ihn zurckzuweisen. Er bertrug dem Herakles nun nacheinander zwlf Arbeiten. Folgende sechs sind die merkwrdigsten. Der nemeische Lwe. Zuerst sollte Herakles einen furchtbaren Lwen tten, der die ganze Gegend von Nemea in Argolis unsicher machte. Vergeblich scho der Held seine Pfeile auf das Untier ab; es schttelte sie unverletzt von sich. Da versetzte er dem Lwen mit einer Keule einen Schlag vor den Kopf, der ihn betubte; dann umschlang er ihn mit den Armen und erwrgte ihn. Die lernische Schlange. Ebenfalls in Argolis hauste die neun-kpsige lernische Schlange oder Hydra. Sie zog Menschen und Tiere in ihren Schlupfwinkel und verzehrte sie. Herakles hieb ihr mehrere Kpfe von den Hlsen herunter; aber statt eines abgeschlagenen wuchsen sofort zwei neue hervor. So ging die Sache nicht. Da lie er durch seinen Gefhrten einen Wald anznden und brennende Stmme bereit halten. So oft er nun ein Schlangenhaupt heruntergehauen hatte, sengte er die Wunde mit einem Feuerbrande. Nun wuchsen keine Kpfe wieder, und bald lag der Rumpf der schrecklichen Hydra zuckend vor seinen Fen. Mit ihrer Galle vergiftete er feine Pfeile. Der Stall des Augias. Ferner befahl Eurystheus dem Herakles, den Stall des Augias, Knigs von Elis, in einem einzigen Tage zu reinigen. In diesem Stalle hatten dreiig Jahre hindurch stets drei-

7. Griechische und römische Geschichte - S. 4

1912 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
4 2. Griechische Heldensagen. tausend Rinder gestanden, ohne da je der Dnger hinweggerumt war. Die Arbeit schien Jahre zu erfordern; aber Herakles leitete einen Flu durch den Stall, der allen Unrat in einem Tage hinwegschwemmte. Der Kampf mit den Amazonen. stlich vom Schwarzen Meere wohnten die Amazonen, ein Volk von lauter Weibern, die es aber an Tapferkeit mit den besten Mnnern aufnahmen. Ihre Knigin Hippolyte besa einen kostbaren Grtel, der ein Gttergeschenk war und seinesgleichen nicht hatte. Diesen Grtel sollte Herakles fr des Eurystheus Tochter holen. Mit einer Schar tapferer Männer fuhr er zu Schiffe nach dem Amazonenlande. Eine heie Schlacht wurde geschlagen, und die Helden besiegten nur mit Mhe die kriegerischen, zu Pferde kmpfenden Weiber. Herakles fing die Hippolyte und entri ihr den Grtel, , worauf er sie wieder freigab. Die pfel der Hefperiden. Die zweitletzte Aufgabe war, einige von "den goldenen pfeln der Hefperiden zu holen. Von dem Garten der Hefperiden wute man nur, da er im fernen Westen liege, wo der Atlantische Ozean Afrikas Kste umrauscht. Dort hatte die Erde als Hochzeltsgeschenk fr Jupiter und Juno einen Baum hervorgebracht, der goldene pfel trug. Die Tchter des Riesen Atlas, Hefperiden genannt, und ein hundertkpfiger Drache bewachten ihn. Lange suchte Herakles den Garten; er kam nach der Meerenge von Gibraltar, deren Felsen nach ihm die Sulen des Herakles heien, und gelangte endlich an die Sttte, wo der Riese Atlas das Himmels-gewlbe trug. Der Riese erbot sich, einige pfel zu holen, wenn Herakles fo lange den Himmel tragen wolle. Herakles stemmte feine Schultern unter die ungeheure Saft; Atlas aber ging hin, schlferte den Drachen ein, berlistete die Wchterinnen und kam mit drei goldenen pfeln zurck. Er erklrte jedoch dem Herakles, er werde ihm das Himmelsgewlbe nicht wieder abnehmen, sondern die goldenen Frchte selber berbringen. Nur Sift konnte hier den Helden retten. Er bat den Riefen, wenn es denn nicht anders fei, fo mge er ihn doch wenigstens fo lange ablsen, bis er sich aus Binsen ein Polster fr feine Schultern gemacht habe. Das mochte ihm Atlas nicht abschlagen. Kaum aber hatte der diese gewohnte Saft wieder auf sich genommen, so nahm Herakles die pfel und ging mit freundlichem Grue davon. Der Cerberus Die schwerste von allen Arbeiten war die letzte. Eurystheus befahl dem Helden, in die Unterwelt hinabzusteigen und den Hllenhund Cerberus heraufzuholen. Pluto erlaubte es unter der Bedingung, da der Hund ohne Waffen bezwungen werde. Wirklich berwltigte Herakles durch feine Riefenkraft das dreikpfige Ungeheuer. Zwar bi es ihn mit dem Schwnze, der eine Schlange war, in den Fu, doch lie Herakles deshalb nicht los, fonbern trug das Scheusal lebendig an die Oberwelt. Geifer troff dem wtenben Tiere vom Maule; wohin biefer siel, sproten Giftkruter auf. Als Eurystheus den Cerberus erblickte, verkroch er sich und schrie, Herakles solle ihn sofort zurckbringen. 3. Herakles' Ausgang. Herakles vermhlte sich mit der schnen Knigstochter Dejanira. Als er mit ihr nach Theben zog, kamen sie

8. Griechische und römische Geschichte - S. 5

1912 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
2. Griechische Heldensagen. 5 an einen reienden Flu, an dem der Kentaur Nessus wohnte. Unter einem Kentauren stellten sich die Griechen ein Wesen vor, das unten ein Ro mit vier Beinen, oben ein Mensch mit zwei Armen war. Nessus erbot sich, die Dejanira auf seinem Rcken durch das Wasser zu tragen. Das geschah: aber am anderen Ufer angelangt, wollte er mit ihr entfliehen. Da sandte ihm Herakles einen vergifteten Pfeil nach, der dem Falschen den Rcken durchbohrte. Noch sterbend auf Rache bedacht, sprach Nessus zu Dejanira: Hre meinen Rat! Bewahre heimlich etwas von meinem geronnenen Blute auf, und wenn du jemals Untreue von feiten deines Mannes frchtest, so bestreiche eins seiner Gewnde damit; dann kann sein Herz nicht von dir lassen." Nur zu bald sah sich Dejanira veranlat, das Mittel des tckischen Kentauren zu erproben. Sie webte ein prchtiges Festkleid, bestrich es von innen mit dem vergifteten Blute und bersandte es ihrem Gatten, als er dem Zeus ein Opfer bringen wollte. Er legte es sogleich an; aber kaum wurde es warm, da brannte das Gift wie Feuer an seinem Krper. Wtend ri er das Gewand ab, ri aber Haut und Fleisch mit herunter. Wohl fhlend, da sein Ende gekommen sei, begab er sich auf den Berg ta und errichtete einen Scheiterhaufen. Diesen bestieg der von Todesschmerzen gequlte Held; dann mute sein Freund Feuer anlegen. Zeus sandte seine Blitze auf den brennenden Liebling; die verzehrten, was sterblich an ihm war; des Helden Geist aber stieg empor zum Olymp, wo er hinfort in der Gemeinschaft der Götter lebte. Die arme Dejanira nahm sich in Verzweiflung das Leben. Den Herakles verehrten die Griechen als den grten ihrer Halbgtter. b) Theseus. Ein attischer Held war Theseus. Von ihm erzhlt die Sage hnliche Taten wie von Herakles. So befreite er die am Isthmus hinfhrende enge Bergstrae von Wegelagerern, die den Reisenden auf-lauerten. Hier trieb der Fichten beug er Sinnis sein Wesen. Er ergriff die Wanderer und band sie mit jedem Fue an eine von zwei starken Fichten, die er vorher zusammengebogen hatte. Hierauf lie er die Bume zurckschnellen, so da die Unglcklichen in zwei Stcke zerrissen wurden. Theseus bezwang ihn und lie ihn desselben qualvollen Todes sterben. Weiterhin sa am Meer der tckische Skiron. Er zwang die Vorbergehenden, ihm die Fe zu waschen; dabei stie er sie ins Meer, da sie ertranken. Theseus tat, als wolle er ihm den verlangten Dienst leisten, packte ihn aber beim Fue und schleuderte ihn in die Flut, so da er den Fischen zur Speise wurde. Noch schrecklicher war der Riese Prokrustes. Er fhrte alle Wanderer in sein Haus und bewirtete sie. Abends brachte er die kleinen Leute in ein groes Bett, band sie an dem einen Ende fest und reckte sie, bis sie den Geist aufgaben. Groe Leute legte er in ein kurzes Bett und hieb ihnen die darber hinausragenden Fe ab. Dem Theseus bestimmte er das kleine Bett; aber siehe da, er mute selbst hinein und den Tod erleiden, nachdem ihm beide Beine abgehauen waren. Damals hatten

9. Griechische und römische Geschichte - S. 6

1912 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
6 2. Griechische Heldensagen. die Athener an Minos, den König von Kreta, einen entsetzlichen Tribut zu entrichten. Sie muten alle neun Jahre sieben Jnglinge und sieben Jungfrauen nach Kreta schicken. Dort wurden diese in das Labyrinth gefhrt, ein ungeheures Gebude, aus dessen Jrrgngen niemand wieder herausfinden konnte. In dem Labyrinth hauste der Minotanr, ein Ungeheuer, das halb Mensch und halb Stier war; diesem fielen die Unglcklichen zum Opfer. Zu solchem Tribute hatte Minos die Athener gezwungen, weil sie ihm seinen Sohn erschlagen hatten. Thesens lie sich freiwillig mitsenden in der Hoffnung, die Stadt von diesem schmachvollen Tribute zu erlsen. In Kreta gewann des Knigs Tochter Ariadne den herrlichen Jngling lieb und steckte ihm heimlich ein Knuel Garn zu. Theseus band das Ende des Fadens am Eingnge des Labyrinths fest und wickelte das Knuel im Weiter-gehen ab, so da er wegen des Rckweges nicht in Sorge zu sein brauchte. Er erlegte den Minotaur und hatte die Freude, da König Minos aus Bewunderung fr seinen Heldenmut den Athenern den Tribut fr immer erlie. Ariadne nahm Theseus als Gemahlin mit, verlor sie aber unterwegs auf einer Insel. Seinem Vater Ageus hatte er versprochen, wenn er glcklich heimkehren wrde, auf seinem Schiffe statt des schwarzen Trauersegels ein weies aufzuziehen. Auf dem Schiffe hatte aber keiner daran gedacht; und als geus nun das Schiff mit den schwarzen Segeln erblickte, strzte er sich von dem Vor-gebirge, wo er nach ihm ausschaute, in das Meer, das seitdem nach ihm das gische heit. Theseus wurde dann König von Athen. c) Der trojanische Krieg. 1. Peleus' Hochzeit; Paris' Urteil. Peleus, ein König in Thessalien, feierte seine Hochzeit mit der Meergttin Thetis. Alle Götter und Gttinnen waren geladen, nur nicht Eris, die Gttin der Zwietracht. Diese aber stellte von selber sich ein. Sie lie nmlich, als die Gste frhlich beisammen waren, in den Saal einen goldenen Apfel rollen, der die Aufschrift trug: Der Schnsten!" Ihre Rache gelang; denn alsbald stritten sich alle Gttinnen, wem der Preis gebhre. Den lautesten Anspruch erhoben Juno, die Gttin des Himmels, Minerva, die Gttin der Weisheit, und Venus, die Gttin der Schnheit. Diesen befahl Zeus endlich, zu dem trojanischen Knigssohne Paris zu gehen und von ihm den Streit entscheiden zu lassen. Paris weidete die Herden seines Vaters Priamus, als die drei Gttinnen vor ihm erschienen. Jede nahm ihn beiseite und suchte ihn durch Versprechungen fr sich zu gewinnen. Juno wollte ihm, falls er zu ihren Gunsten urteile, die Herrschaft der weite Lnder schenken; Minerva verhie ihm den Ruhm eines groen Weisen unter den Menschen; Venus sagte ihm den Besitz der schnsten Frau auf Erden zu. Die Gabe der Venus lockte den weichlichen Paris am meisten: er erkannte ihr den Preis zu und berreichte ihr den Apfel. Die schnste der Frauen aber, von der sie geredet, war Helena, die Gemahlin des Knigs Menelaus von Sparta. Diese verheiratete Frau wollte Venus dem Paris

10. Griechische und römische Geschichte - S. 7

1912 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
2. Griechische Heldensagen. 7 verschaffen. Solche Schlechtigkeiten glaubten die Griechen von ihren Gttern I 2. Raub der Helena. Eines Tages erschien Paris, der schne trojanische Knigssohn, als Gast bei dem Könige Menelaus in Sparta. Man nahm ihn freundlich auf; aber nie wurde Gastfreundschaft schnd-Itcher vergolten. Denn als einst der König abwesend war, entfloh Paris mit der Knigin, der schnen Helena, und vielen Schtzen des Menelaus. Glcklich brachte er seinen Raub nach Troja. Menelaus brannte vor Begierde, sich an dem Frauenruber zu rchen. Allein war er freilich zu schwach dazu. Aber alle Griechenfrsten sahen das Geschehene als einen Schimpf fr ganz Griechenland an, und sie beschlossen, gemeinsam einen Rachezug gegen Troja zu unternehmen. So wurde ein treuloses Weib die Veranlassung zu dem trojanischen Kriege, der zehn Jahre dauerte und mit dem Untergange Trojas endete. 3. Fhrer der Griechen. In Mittelgriechenland, der Insel Euba gegenber, lag der Hafen Aulis. Dort versammelten sich die Griechenfrsten mit ihren Scharen zur Abfahrt. Vor allen natrlich fand Menelaus selber sich ein. Ferner erschien sein Bruder Agamemnon, König von Myken, der als der mchtigste zum Oberanfhrer gewhlt wurde. Der tapferste aber von allen war Achilles aus Thessalien, der Sohn des Knigs Pelens und der Meer-gttin Thetis. Auer seiner gewaltigen Kraft besa er noch den Vorzug der Unverwundbarkeit; denn seine Mutter hatte ihn gleich nach der Geburt in die Fluten des Styx getaucht. Nur die Ferse, an der sie ihn gehalten, war verwundbar geblieben. An List und Schlauheit kam keiner der Fürsten dem Odysseus von der Insel Jthaka gleich. Im ganzen versammelten sich 100 000 Griechen, und sie bedurften 1200 Schiffe zur berfahrt. 4. Jphigenia. Lange schon lag die Flotte segelfertig im Hafen; aber ein widriger Wind hinderte sie am Auslaufen. Man befragte den Seher Kalchas, und dieser verkndete, die Gttin Diana zrne und knne nur dadurch besnftigt werden, da man Agamemnons Tochter Jphigenia opfere. Wie erschrak der arme Vater! Nach langem Struben mute er jedoch seine Einwilligung geben. Die Jungfrau wurde herbeigeholt. Schon zuckte der Priester das Messer, da erbarmte sich Diana. Sie entrckte das Mdchen in einer Wolke nach Tanns (der Halbinsel Krim), wo sie ihr als Priesterin dienen mute. Auf dem Altar aber fand man. als die Wolke sich verzog, ein weies Reh. Dieses wurde geopfert. Nun erhob sich ein gnstiger Wind; die Flotte ging unter Segel und landete glcklich an der trojanischen Kste. 5. Kampf um Troja. Die Eroberung Trojas war aber schwerer, als man gedacht hatte; denn die Stadt war durch gewaltige Mauern und Trme befestigt und wurde von einem starken Heere der Trojaner und ihrer Bundesgenossen verteidigt. An der Spitze der trojanischen Kriegsmacht stand Hektor, der lteste Sohn des Knigs Priamns, ein Anfhrer, der an Mut und Tapferkeit kaum irgend einem der Griechen nachstand. Darum wtete der Krieg so lange. Auf der Ebene von Troja erbauten die Griechen ein groes Lager, das sie mit einem
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