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1. Leitfaden für den Unterricht in der neueren Geschichte - S. uncounted

1890 - Berlin : Grote
Teitfkiden fr den geschichtlichen Unterricht in den nlimn Klajsen hherer Kehrnnstalteil. von Dr. Hans Prutz Professor an der Universitt Knigsberg. und Dr. Hermann Schiller, Geheimer Vberfchulrat, Direktor des Gymnasiums und Professor an der Universitt Gieen. Dritter Teil. Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung 1890.

2. Leitfaden für den Unterricht in der neueren Geschichte - S. uncounted

1890 - Berlin : Grote
rjgfcpr j o tlbur:' .^chiff^u .aiestuwig 3% Druck von Lischer & Wittig in Leipzig. te>-5 3/1(1 ^5o)-S^>

3. Leitfaden für den Unterricht in der neueren Geschichte - S. 2

1890 - Berlin : Grote
2 an Haupt und Gliedern (Ii, 173) erstrebt worden war, bewirkte jedoch, in sich selbst uneinig, auch eine weitere Zerspaltung Gegen-Deutschlands, die im Zeitalter der Gegenresormation reforma- 1 ' , , . r r f Q < ttn. ^er mit der ppstlichen Kirche verbndeten spanisch-habsburgl-schen Weltmacht den Versuch zu ihrer Vernichtung ermglichte. Deren Zusammenbruch im Kampfe gegen England und die Niederlande rettete die Reformation und leitete auch eine politische Neugestaltung ein, die nach drei Jahrzehnten eines europischen Kriegs vollendet wurde mit der Vorherrschaft Frankreichs im Westen und Schwedens im Norden und in ihrem Fortgange innerhalb der einzelnen Staaten zur 3 3. Ausbildung des absoluten Frstentums fhrte. Zeitatter dem Vorherrschen rein dynastischer Gesichtspunkte und oft allein des persnlichen Willens des Herrschers veranlagte in diesem Zeitalter das Streben nach Macht- und Landgewinn groe Kriege, die erst das bergewicht Frankreichs begrndeten, dann zugleich mit dem Schwedens mhsam brachen und ein unsicheres System des Gleichgewichts grndeten, aus dem schlielich das Auf-steigen Preuens zur Gromacht zu gesunderer Gestaltung Europas hinberleitete. Im Gegensatz zu vielfachem Mibrauch der Staatsgewalt durch den entarteten Absolutismus und sein bermchtiges Beamtentum und zu der Ungleichheit der Rechte zu guusten der privilegierten Stnde erwuchs in dem gesetzlich geordneter Freiheit genieenden England eine Richtung, die, in Frankreich litterarisch gestaltet, vermge der Herrschaft der franzsischen Sprache und klruv Litteratur als A u f k l r u n g zu einer Weltmacht wurde und selbst in ttaruu0' den Besitz von Thronen gelangt, (Friedrich der Groe, Joseph Ii. u. a.) ihre Lehren in Kirche, Staat und Gesellschaft praktisch durchzufhren unternahm. Ihrem Konflikt mit den herrschenden Zustnden und deren selbstschtigen Verteidigern entsprang die groe Umwlzung, die R-?- als franzsische Revolution beginnend, die alte Ordnung in lutioii. 1 uii/ , Europa (und weiterhin auch in der neuen Welt) zertrmmerte und tn einer ra furchtbarer Kriege den Boden bereitete fr die Neu-Neueste gestaltung, die mit den Befreiungskriegen eingeleitet, nach mannigfachen Stockungen und Irrungen mit der Errichtung des neuen Deutschen Reichs ihren Abschlu gesunden hat.

4. Leitfaden für den Unterricht in der neueren Geschichte - S. 3

1890 - Berlin : Grote
3 4. Danach kann man das Gesamtgebiet der neueren 4 Geschichte bersichtlich etwa solgendermaen einteilen: teung ..... neueren A. Aas Weformatronszeltalter. c. 15001648. I. Die Reformation bei den germanischen Vlkern, c. 15001555. \. Die Anfnge der deutschen Reformation unter Einflu der allgemeinen politischen Verhltnisse, c. 15001530. 2. Die nationale Reformation in der Schweiz, Dnemark, Schweden und England, c. 153060. 3. Die Rettung und Sicherung der lutherischen Reformation in Deutschland, c. 153055. Ii. Das Zeitalter der Gegenreformation, c. 1555 1618. Die Reformation bei den romanischen Vlkern und die teil-weise Lrneuung der katholischen Kirche, c. 1530 1564. 2. Der Hhestand der Gegenreformation im Zeitalter Philipps Ii. von Spanien. 155688. 3. Die Rettung der kirchlichen und politischen Freiheit durch Elisabeth von England, Heinrich Iv. von Frankreich und die Niederlande. 1588 1618. Iii. Der Entfcheidnngskampf im 3v jhrigen Kriege. 161848. Reformation und Gegenreformation in Deutschland und der bhmische Aufstand. 15551619. 2. Der deutsche Religionskrieg. 162035. 3. Der europische Krieg um politische Fragen. 163548. B. Das Zeitalter der absoluten Monarchie und des Kampfes um das europische Gleichgewicht. 1648 1788. I. Das Zeitalter Ludwigs Xiv. und der franzsischen Vorherrschaft. 1648 1715. V Die Begrndung der absoluten Monarchie im Zeitalter Richelieu?, Mazarins und Eromwells. c. 162461. 2. Der Hhestand der absoluten Monarchie und die Zeit der franzsischen Eroberungskriege. 1661 88 3. Der verfall der absoluten Monarchie und die Erhebung Europas gegen die franzsische Vorherrschaft. 16881715. Ii. Das Zeitalter des aufgeklarten Absolutismus. 171586. V Die Jahre der dynastischen Kabinettspolitik und der Kabinetts-kriege und das Aufkommen Preuens. 171540. 2. Die Erhebung Preuens zur Gromacht durch Friedrich den Groen. 174063. 3. Vorboten der Revolution vom Hubertsburger Frieden bis zum Tode Friedrichs des Groen. 1763 86.

5. Leitfaden für den Unterricht in der neueren Geschichte - S. 4

1890 - Berlin : Grote
Aas Zeitalter der Devolution und Westanration und das Wingen um die Einigung Deutschlands. 17861888. I. Are franzsische Revolution, die Revolutious- und die efreiuugs-Kriege. 1786-1815. V Die franzsische Revolution. 178799. 2. Die napoleonische Weltherrschaft. 17991812. 3. Die Befreiungskriege und die Neuordnung Europas. 181215. Ii. Ringen zwischen Restauration, Revolution und Reaktion. 181540. V Die Jahre der Restauration. 181530. 2. Die Zeit vergeblicher Anlufe und gescheiterter versuche. 184063. 3. Die Einigung Deutschlands. 186488.

6. Leitfaden für den Unterricht in der neueren Geschichte - S. 5

1890 - Berlin : Grote
A. Das Zeitalter der Reformation. c. 15001648. I. Die Reformation bei den germanischen Vlkern. \. Die Anfnge der deutschen Airchenverbesserung unter dem Einflu der allgemeinen politischen Verhltnisse. c. \ 50030. 1. Durch das von der Kurie bald vielfach verletzte Konkordat 5 von 1448 (Ii, 181) weniger als andere Lnder gegen finanzielle ff&ns. Ausbeutung durch das geldbedrftige Papsttum (Julius Ii. 1503 bis 1513, Leo X. 1513 21) geschtzt, litt Deutschland auch schwerer unter dem Verfall von Bildung und Sitte bei der Geist-lichkeit (Epistolae obscurorum virorum 1516 infolge von Joh. Reuchlins Streit mit den Klner Dominikanern Hochstraten, Pfeffer-korn u. a.; Anteil Huttens [ 8]), während auch hier der Huma-nismus (Kaiser Maximilian und C. Celtes, Cuspinian, W. Pirck-heimer u. a.; Universitt Wien seit 1365) dem Buchstaben der Kirchenlehre eine rein menschliche Bildung entgegensetzte, sich freilich auch vielfach von der Kirche berhaupt abwandte. Im Gegensatz dazu wuchs Martin Luther, am 10. November 1483 als Sohn des aus Mhra in Thringen stammenden Hans Luther zu Eisleben geboren, in harter und entbehrungsreicher (Franziskanerschule zu Magdeburg), doch nicht ganz freudloser Jugend (Eisenach, Frau Ursula Cotta) in strengster Kirchlichkeit auf und studierte feit 1501 in Erfurt die Rechte. Mit Zweifeln ringend, durch berwltigende uere Eindrcke erschttert, floh er 1505 in das Augustinerkloster, fand 'aber trotz harter Kasteiung nicht Frieden, bis ihn trstender Zuspruch auf den Glauben als einzigen Weg zum Heil hinwies und die Teilnahme des Ordensprovinzials Johann von Staupitz

7. Leitfaden für den Unterricht in der neueren Geschichte - S. 8

1890 - Berlin : Grote
8 Das Zeitalter der Reformation. Reichstag Kommuneros), nach seiner Krnung in Aachen (Oktober 1520) im 58' Frhjahr 1521 versammelte. Da Karl den Papst von Frankreich zu sich herberziehen wollte, lie er Luther, der, unter sicherem Geleit gekommen, zweimal (17. und 18. April) vor dem Reichstag erschien, aber nur widerrufen zu knnen erklrte*), wenn er aus der heiligen Schrift widerlegt wre, nach der Abreise vieler Fürsten am 25. Mai durch das (auf den 8. Mai zurckdatierte) Wormser Edikt chten. Vor den Wirkungen desselben aber brachte ihn Kurfürst Friedrich fnjet der Weise (1486 1525) von Sachsen auf der Wartburg in Unruhen.sicherheit (Junker Georg; Anfang der Bibelbersetzung), bis Luther im Frhjahr 1522 nach Wittenberg zurckeilte, um die von den Zwickauer Schwrmern und Karlstadt ( 6) drohende revolutionre Irreleitung der reformatorischen Bewegung zu hindern. Zwingen Eine andere Gefahr bereitete bald danach Franz von Sickingen 15if23m (geb. 1481), welcher, nur mchtiger und rcksichtsloser als seine Standesgenossen (Fehde gegen Worms 1513 16), von Hutten fr die neue Lehre gewonnen (Ebernburg Herberge der Gerechtigkeit) unter selbstschtiger Benutzung der durch diese erzeugten allgemeinen Erregung mit Hilfe namentlich 'der Pflzer Ritterschaft (Brderliche Vereinigung zu Landau 1522) die dem Reichsadel verhaten Neue-rungen (Landfrieden, Reichskammergericht, Reichssteuer u. f. w.) be-fettigen, dann aber, wie es scheint, auf Kosten des geistlichen Frsten-tums selbst in den Frstenstand aufsteigen wollte, jedoch nach dem Milingen des Angriffs auf Erzbischof Richard von Trier (August 1522) von diesem mit Kurfürst Ludwig von der Pfalz und Landgraf Philipp von Hessen auf dem Landstuhl eingeschlossen (April) 1523 sein Ende fand. Whrend Hutten der Basel (Feindschaft Erasmus') nach Zrich (Wohlwollen Zwinglis) floh und auf der Insel Ufrtau starb, benutzten die Fürsten den Sieg zur vlligen Niederwerfung des Adels, dessen Kraft gebrochen wurde. Eine viel furchtbarere Revo-lution aber brach herein, als 10 5. Die deutschen Bauern aus der Lehre von der evangelischen Beiern- Freiheit die Unrechtmigkeit des auf ihnen lastenden unchristlichen i34 bis Brucks durch Fronden, Zehnten u. s. w. folgerten und 1524 zu den 1525 Waffen griffen. Als die ihnen nun gemachten Verheiungen unerfllt blieben, erfolgte im Frhjahr 1525 ein allgemeiner Aufstand, bei dem sich die Bauern weithin auf das in den zwlf Artikeln *) Ich kann nicht anders, hier stehe ich, Gott komme mir zu Hilfe!" (Kstlin.)

8. Leitfaden für den Unterricht in der neueren Geschichte - S. 10

1890 - Berlin : Grote
10 Das Zeitalter der Reformation. C o g n a c mit Papst Clemens Vii., Heinrich Viii. von England und etlichen italienischen Staaten zur Eroberung Mailands und Neapels verband, bewirkte, da den lutherischen Fürsten berlassen wurde, es mit dem Edikt zu halten, wie sie vor Gott und kaiserlicher Majestt zu verantworten sich getrauten." Die Reformation erhielt damit zwar sreie Bahn, wurde aber eine Angelegenheit der einzelnen Territorien. fra?zs. Doch auch der zweite Krieg mit Franz I., 152629, verlief fr i52?bi Karl V. gnstig: der franzsische Angriff auf Neapel scheiterte an 1529 dem Klima und dem Abfall der genuesischen Flotte unter Andreas Doria. Den Papst zwang die Erstrmung und Plnderung Roms durch die meuternden deutschen Sldner Georgs von Frundsberg (f) unter Karl von Bourbon, der dabei fiel, zum Frieden von Barce-Cambrailona, dem bald der (Damen-)Friede zu Cambrai folgte, in 1529- dem Karl Burgund, Franz I. Italien, Flandern und Artois aufgab, Mailand an Franz Sforza kam, beide Fürsten aber sich mit dem Papste zum Vorgehen gegen die neue Lehre verbanden. Infolge-Reichs- dessen beschlo auf dem Reichstag zu Speier (Februar) 1529 Speier. katholische Mehrheit, das Wormser Edikt sollte berall durchgefhrt 1529. und nirgends mehr reformiert werden. Gegen diesen Beschlu, der ihre gewaltsame Unterdrckung in Aussicht stellte, legte die evangelische Minderheit (u. a. Johann von Sachsen [1525 32], Philipp von Hessen, Georg von Brandenburg-Kulmbach u. a., nebst 14 Stdten, u. a. Straburg, Nrnberg und Ulm) feierlich Verwahrung ein, da religise Fragen nicht nach Stimmenmehrheit entschieden werden knnten, sondern dem Gewissen jedes einzelnen berlassen bleiben mten. Aber auch diesmal wurde der Kaiser an weiterem Vorgehen gehindert durch den Einfall der Trken, die seit der Schlacht bei Mohacz, wo König Ludwig, der Schwager Karls und Ferdinands von fter-reich, gefallen war (1526), Herren eines Teils von Ungarn waren und im Herbst 1529 Wien belagerten. Deshalb unterlieen die Protestanten auch das trotz Luthers Widerspruch geplante Defensiv-bndnis, welches der auf der Marburger Unterredung erfolgte endgltige Bruch Luthers mit Zwingli ( 15) ohnehin gefhrdete. Die Protestanten waren uneins und uugerstet, als Karl V., (24. Februar) 1530 in Bologna zum Kaiser gekrnt, endlich wieder nach Deutschland kam, um die Ordnung herzustellen. Dazu sollte 1*2 Diese Verhltnisse ermglichten Luther den ungestrten Ausbau seiner Lehre und der auf ihr beruhenden neuen Kirche (1525 Ehe mit Katharina von Bora; Kirchenvisitation, Kirchenordnung und die beiden Katechismen 1529;

9. Leitfaden für den Unterricht in der neueren Geschichte - S. 11

1890 - Berlin : Grote
Die Anfnge der deutschen Kirchenverbesserung :c. 11 bersetzung der H. Schrift, vollstndig 1534) unter dem Schutze Friedrichs des Jjortb=er Weisen (f 1525) und Johanns des Bestndigen, und deren Ausbreitung der Refor-einen groen Teil von Deutschland: nchst Kursachsen (Herzog Georg von mation' Sachsen ein Hauptgegner) fielen ihm zu Hessen, die hohenzollernschen Frsten-tmer in Franken (Kurfürst Joachim I. von Brandenburg ein Hauptfeind), Braunschweig-Lneburg (Heinrich v. B. Wolfenbttel dagegen), Schlesien u. a., 1525 durch Skularisation des Ordenslands unter Albrecht von Brandenburg das Herzogtum Preußen, namentlich aber fand sie in dem Brgertum der deutschen Städte, im Norden Magdeburgs, Hamburgs, Lbecks und Bremens, im Sden Frankfurts, Nrnbergs, Straburgs, Ulms, Augsburgs u. a. begeisterte und opferfreudige Anhnger, während sie von Schleswig-Holstein aus bereits nach Dnemark und von den Hansastdten aus nach Schweden hinber-griff- 7. Der Reichstag zu Augsburg dienen. Auf des Kaisers 13 Verlangen, ihr Gutdnken, Opiuion und Meinung" der die Reli- Ags-giou schriftlich vorzulegen, berreichten die Protestanten eine von den f|f^ anwesenden Theologen (Luther in Koburg- Ein feste Burg ist 153-unser Gott") unter hervorragender Beteiligung Melanchthons auf-gesetzte Bekenntnisschrift, die Confessio Augustana, die am 25. Juni deutsch und lateinisch verlesen wurde (daneben Straburg, Lindau, Memmingen und Konstanz die Confessio tetrapolitana). Wider die von Karl veranlate Confutatio Ecks, Wimpinas u. ct. verffentlichten die Protestanten nachtrglich eine Apologie. Als jedoch trotz aller Nachgiebigkeit der protestantischen Theologen (Melanchthon und Campeggio) Karl V. die gewnschte Einigung nicht erwirkte, aber auch beim Papst die Berufung eines Konzils nicht durchsetzte, gebot der Reichstagsabschied Einstellung resp. Aufhebung aller Neuerungen unter Androhung reichsgerichtlichen Einschreitens. Zur Abwehr des so drohenden Angriffs um des Glaubens willen schloffen die Pro-testanten daher (31. Dezember) den auch von Luther gebilligten Schmalkaldischen Bund. Dennoch wurde (Januar) 1531 Fer- Schmal-dinand von Bhmen zum rmischen König gewhlt und auf die Durchfhrung des Wormser Edikts verpflichtet: der Glaubenskrieg fchien unmittelbar bevorzustehen. Philipp Melanchthon (Schwarzert), geboren 1497 in Bretten, ein 14 Verwandter und Schler Reuchlins, in Heidelberg und Tbingen gebildet, frh Me^lanch-im Besitz einer erstaunlich umfassenden und tiefen Gelehrsamkeit, gleich groß Dn als Humanist und Theologe, kam 1518 als Lehrer des Griechischen nach Wittenberg und wurde Luthers bedeutendster Mitarbeiter; seiner Natur nach freilich weniger geeignet fr die Hitze des Kampfes, milde und (zuweilen fast allzu) vershnlich, wirkte er vielfach migend ein, hochverdient namentlich

10. Leitfaden für den Unterricht in der neueren Geschichte - S. 13

1890 - Berlin : Grote
Die nationale Reformation in der Schweiz, Dnemark ic. 13 angerichtete Blutbad von Stockholm (November) 1520 trieb nicht blo die Schweden zu verzweifeltem Aufstand, sondern ver- Blutbad, anlate auch eine Erhebung des Adels in Dnemark, gegen den er bei dem der Reformation geneigten Brgertum vergeblich eine Sttze suchte. 1522 entthront, endete er nach abenteuerndem Wandern erst 1559 im Kerker zu Kopenhagen. Seinem Nachfolger Friedrich I. (von Schleswig-Holstein) gelang es auf Grund eines Toleranzedikts die vom Adel anfangs bekmpfte Reformation auf friedlichem Wege allmhlich durchzufhren. In Schweden aber sammelte sich die nationale Partei um den in allen Gefahren wunderbar erhaltenen Gustav Wasa und seine treuen Dalekarlier zum Kampf gegen die Utav dnische Herrschaft, nach dessen Beendigung Wasa 1523 zum König gewhlt wurde. Klug und vorsichtig befestigte er seine vom Adel angefeindete Stellung, indem er durch Einfhrung der Reformation die Macht des Klerus brach und die Kirchengter an die Krone brachte, untersttzt durch die zum Reichstage zugelassenen Brger und Bauern, die ihm auch zur Erblichkeit der Krone in seinem Hause verhalfen. So erhielt die (lutherische) Reformation fr Schweden noch eine be-sondere Bedeutung dadurch, da sie mit der Wiedergewinnung der nationalen Selbstndigkeit und mit der in dem volkstmlichen Knig-tum der Wasa gipfelnden neuen Verfassung untrennbar verknpft war. Ganz anders geartet und nach Anla und Verlauf kaum mit diesem Namen zu bezeichnen ist 3. Die sogenannte Reformation in England, ein Werk 17 persnlicher Willkr, ohne nderung des Dogmas dem Volke auf-England, gezwungen, zum Zwecke der aus ganz anderen Grnden erstrebten Losreiung von der kirchlichen Hoheit des Papsttums. Weil Cle-mens Vii. ihm die Scheidung von Katharina von Aragonien, einer Tante Karls V., verweigerte, erzwang Heinrich Viii. (1509 Hw>h bis 47) nach dem Sturze seines langjhrigen Gnstlings, des Kardi- 1659476i8 nals und Erzbischoss von Canterbury W olsey, 1530 mit Hilfe des gefgigen Parlaments von der eingeschchterten Geistlichkeit seine An-erkennung als Protektor und einziges Oberhaupt der Kirche und des Klerus von England (Suprematseid), was die Abschaffung der Annaten, des Peterspfennigs und der Appellationen nach Rom u. s. w. zur Folge hatte, und lie sich, durch den der lutherischen Lehre geneigten neuen Erzbischof von Canterbury, Thomas Cranmer, beraten, 1533 eigenmchtig scheiden, um Anna Boleyn zu heiraten, während er, stolz auf seine theologische Gelehrsamkeit
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