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1. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. II

1893 - München : Pohl
Georg-Eckart-Instltut fr internationale Schuibuchforschung Braun*, ch'vsig Schutt) Ksl . ib 1^1 f ^ "jj Buchdruckerei von I. B. Lindl, Mnchen. 45 mi)

2. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. III

1893 - München : Pohl
Aus dem Vorwort zur ersten Aussage. Das Bchlein ist zwar vorzugsweise fr Gewerb- und hnliche Schulen bestimmt, da aber diese Absicht nur bei Bestimmung des Umsanges und Hervorhebung des aus Entwickelung des Gewerbe- und Brgerstandes Bezglichen besonders magebend war, so mchte es auch fr andere Lehranstalten, Prparandenschulen 2c. brauchbar sein, denen ich es hiemit auch zur Bercksichtigung bestens empfehle. Amberg, den 1. Oktober 1865. Aus dem Vorwort zur dritten Auflage. Der zweiten, vollstndig umgearbeiteten und vermehrten Auflage dieses Buches folgt hier in Jahresfrist schon die notwendig gewordene dritte. Dies und die laut Hchster Entschlieung (Staatsministerial-blatt fr Kirchen- und Schulangelegenheiten von 1868 Nr. 24) erfolgte Aufnahme desselben in das Verzeichnis der fr den Unterricht in Lehrerbildungsanstalten ausschlie-lich zu bentzenden Lehrbcher und zwar fr den Ge-schichtsunterricht in den Prparandenschulen an erster Stelle empfohlen drfte das sprechendste Zeugnis fr die Zweckmigkeit und Brauchbarkeit des Buches sein. Vorliegende dritte Auflage hat in allen Teilen und Be-Ziehungen (namentlich durch erweiterte Hereinziehung und engeren Anschlu der deutschen Geschichte an die bayeri-sche, dann durch ausfhrlichere Darstellung der Neueren Zeit") eine Verbesserung und Vermehrung erfahren, wobei ich die mir von verehrten Kollegen und kompetenten Fachmnnern kundgegebenen Wnsche mglichst zu erfllen suchte. Amberg, den 1. Dezember 1868.

3. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. IV

1893 - München : Pohl
Iv Mus dem Vorwort zur vierten Kuflage. Kurz nach dem Erscheinen der dritten Auflage ward das Buch, wie schon frher vom K. Staatsministerium des Innern fr Schul-angelegenheiten, nun auch vom K. S t a a t s m i n i st e r i u m d e s H a u-dels und der ffentlichen Arbeiten zum Unterrichtsgebrauche in den Gewerb - und Handelsschulen Bayerns nicht allein genehmigt, sondern mit der Bemerkung: da es sich einerseits durch Verbindung der poli-tischen mit der Kulturgeschichte und andererseits durch ein gewissenhaftes, besonnenes und mildes Urteil der Personen und Zustnde vor allen anderen Lehrbchern auszeichnet" besonders empfohlen. Arnberg, den 1. Oktober 1870. Rus dem Vorwort zur fnften Auflage. Gegenwrtige Auflage hat mehrfache Ergnzungen erfahren und durch Aufnahme der fr Bayern und Deutschland so hochwichtigen Geschichte seit dem Regierungsantritte 'König Ludwigs Ii. bis zur Wiederherstellung des deutschen Reiches die notwendige Bervollstn-diguug erhalten. Mge das Bchlein in seiner neuen Gestalt auch fernerhin beitragen, durch treue Kuude von den Geschicken des Vaterlandes in den heranreifenden Jnglingen die Liebe zu demselben zu wecken. Regensburg, den 14. September 1876. Vorwort zur siebenten Auflage. Nach verhltnismig kurzer Zeit machte sich die Notwendigkeit einer neuen, der hier vorliegenden siebenten Auflage geltend, was als ein sprechender Beweis fr die unverminderte Brauchbarkeit des Buches erscheinen drfte.

4. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. X

1893 - München : Pohl
X Kajuwarieu wieder ein Herzogtum. 1. Liutpoldingische Stammherzge......43 2. Bayern unter Amtsherzgen aus verschiedenen Husern . 47 3. Bayern unter den Welsen.......52 Franken...........61 Schwaben...........62 Innere Verhltnisse und Kultur von 7881180 ... 63 Mittlere Geschichte. Won Htto I. von Wittenbach bis zur Anfhrung des Wechtes der Erstgeburt 1180-1506. Jfon Otto I. bis zur ersten Laudesteituug 11801255. Die ersten drei wittelsbachischen Herzge......71 Otto I......... . 71 Ludwig I. der Kelheimer.......74 Otto Ii. der Erlauchte ... .... 76 Rom Beginne der 5andesteituugeu bis zur Einfhrung des Rechtes der Erstgeburt 12251506. Erste Laudesteituug 1255 ..................78 Das Herzogtum Niederbayern......81 Das Herzogtum Oberbayern......84 Ludwig Iv. der Bayer........85 Die Zhne ndwigo des Kayern........90 Oberbayern-Tirol...............90 Brandenburg.........92 Straubing-Holland........92 Die Linie Stephans Ii. (mit der Hafte) ...... 94 Bayern-Ingolstadt...........96 Bayern-Landshut.........97 Bayern-Mnchen.........100 Ueichsunmittetare Gebiete in Wayern .... 104 Pfalz............105 Teilung der Pfalz.........107 Speyer...........109 Franken ......110 Wrzburg und Bamberg.......110 Das Burggrafentum Nrnberg......111 Reichsstadt Nrnberg ... ... Iii Schwaben...........114 Innere Verhltnisse und Kultur von 11801506 . . . 115

5. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. XI

1893 - München : Pohl
Xi tteuere Geschichte. der Einfhrung des Grstgevnrtsrechtes bis zur Erhebung Bayerns zu einem Knigreiche 15061806. Verhltnisse in Deutschland.......128 Bayern...........130 1. Bayern bis zum Ende des dreiigjhrigen Krieges 1506-1648 ................130 Wilhelm Iv. der Standhafte......130 Albrecht V. der Gromtige ......134 Wilhelm V. der Fromme.......136 Maximilian 1..........137 (Vorspiele des dreiigjhrigen Krieges) .... 139 Der dreiigjhrige Krieg I. Der bhmisch-pslzische Krieg......140 Ii. Der dnische Krieg........142 Iii. Der schwedische Krieg..... . 144 Iv. Der schwedisch-franzsische Krieg .....146 (Die Bestimmungen des westflischen Friedens) . . 148 2. Kayeru als Kurfrsteninm nach Maximilians I. Tode bis |n seiner Miederoereinigung mit der Pfalz 1777. Ferdinand Maria.........151 Maximilian Ii. (stimmte!.......153 Der spanische Erbfolgekrieg......155 Karl Albrecht.........160 Der sterreichische Erbfolgekrieg.....161 Maximilian Iii. Joseph, der Gute.....163 Der siebenjhrige Krieg (Beigabe).....166 Pfalz............169 1. Die ltere oder Heidelberger Kurlinie .... 169 2. Linie Simmern-Sponheim oder jngere Kurlinie . . 170 3. Die Linie Pfalz-Neuburg......171 4. Die Linie Pfalz-Snlzbach......172 3. Kayern und Pfalz als Knrpfal,bayern vereinigt 1777-1806 ..................172 Karl Theodor.........172 Maximilian Joseph........175 Weichsunmittelbare Gebiete. A. Bayern...........179 B. Franken..........179 Hochstift Wrzburg........179 Hochstift Bamberg........181 Hochstift Eichsttt ........181 Bnrggrafentum Nrnberg............181 Reichsstadt Nrnberg........182

6. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 1

1893 - München : Pohl
ltere Geschichte. Sfltn Austreten der 'Kermnen As zur Teilung h5 Frsnkcnrkihes 843. Das alte Deutschland bis zur Vlfcvrvanbmmg. Mrzeit. Die Geschichte des deutschen Volkes ist in der Urzeit in fast undurchdringliches Dunkel gehllt. Erst mit dem Ende des zweiten Jahrhunderts (120 v. Chr.), als zwei germanische Vlkerschaften, die Kimbern und Teutonen, mit den Rmern, welche schon Geschichts-schreibuug kannten und bten, in Berhrung kamen, beginnt die Ge-schichtsknnde des Germanenvolkes und seiner verschiedenen Stmme. Der rmische Geschichtsschreiber Cornelius Tacitus, der um das Jahr 100 n. Chr. lebte, gab in seiner Schrift Germania, der Lage, Sitten und Völker Deutschlands" die erste ein-gehende Schilderung unseres Landes und Volkes. Germanien und seine Vlkerschaften. Das alte Deutschland (Germania), welches in Groger-manicn (freies Germanien) und in Kleingermanien (rmisches Ger-Manien) unterschieden wurde, war nach den Berichten der Rmer ein ungeheures, von unermelichen Smpfen, Wldern und den Strecken erflltes Gebiet. Unter Grogermanien , Deutschland im engeren Sinne verstanden die Rmer das Land von der Nord- und Ostsee bis znr Donau und zum schwarzen Meere, von der Weichsel und den mittleren Karpaten bis zum Rhein. Kleingermanien, durch die Mosel in ein nrdliches unteres (Germania inferior) und in ein sdliches oberes (Germania superior) geteilt, umfate die Landschaften westlich vom Rhein, die von germanischen Stmmen bewohnt, aber spter von den Rmern erobert worden waren. Die Germanen, ein uraltes, reines, ungemischtes Stamm-volk (ein Zweig der groen indisch-europischen Vlkerfamilie), waren Zitzlsperger Bayerische Geschichte. 10. Aufl. 1

7. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 2

1893 - München : Pohl
in zahlreiche Stmme geteilt, die weder durch einen gemeinsamen Namen (sie wurden nur von den Rmern Germanen" genannt), noch durch ein politisches Band zusammengehalten wurden. Sie bekundeten aber durch Gemeinsamkeit des Gtterglaubens, der Sprache und der Sitten ihre Zusammengehrigkeit, hatten sich das Bewutsein der Bluts- und Stammesverwandtschaft in der Sage von ihrem gemein-samen Stammvater Mannns, dem Sohne des Gottes Tnisko, erhalten und vereinigten sich nur in allgemeiner Gefahr zu gemeiu-samem Handeln. Der Name Germanen" findet verschiedene, aber durchaus nicht sichere Ableitungen. Entweder stammt er von (sanskr.) gir Berg und heit Waldgebirgbewohner", oder vom kell. garmoyn Schreier im Streit, lrmender Krieger," oder, was wohl am nchsten liegt, von dem althochd. ger Wurfspeer", so da der Name Ger-matten Männer des Wurfspeeres" bezeichnet. Tacitus scheidet die Germane nach den Shnen des Mauuus: Ingo, Jsko und Ermin in 3 Hauptstmme: Jngvouen, Erminonen und Jstvonen. Diese Scheidung findet sich noch um 520 in der sog. frnkischen Vlkertasel, einem Verzeichnisse von Volksnamen. Die verschiedenen Vlkerschaften Groyermaniens zerfielen in zwei Gruppen: Sachsen (entweder weil sie fests Wohnsitze hatten oder wohl richtiger von sasse^ kurze Schwerter) und Sueveu (ohne feste Wohnpltze, weshalb einige den Namen Sueven als Herum-schweifende" erklären). Die Elbe bildete im allgemeinen die natr-liehe Grenze zwischen den beiden Vlkergruppen. Westlich der Elbe wohnten die Sachsenstmme: Die Friesen von der Zuidersee (See Flevo) bis zur Ems und die Chanken zwischen Ems und Elbe in den Marschen, die Kimbern und Teutonen in Schleswig und Jtland, sdstlich von ihnen die Angeln und Saxonen (Sachsen), die Usipeter und Tenk-terer an der Mndung der Lippe und am Niederrhein, die Brnk-terer zu beiden Seiten der Lippe und obern Ems, die Zig am-brer zwischen Lahn und Lippe im Berglande der Sieg und Ruhr, die Cherusker zu beiden Seiten der oberen Weser und im Teuto-burgerwalde und die Chatten in Hessen. Das weite Lndergebiet stlich der Elbe nahmen die Sueven ein. Deren wichtigste Völker waren: die Langobarden an der untern Elbe, die Seinno neu zwischen Elbe und Oder im Gebiete der Havel und Spree, die Hermunduren von der obern Donau im heutigen Franken und Thringen, die Narisker in der Oberpfalz, die Markomannen, anfangs zwischen Donau, Rhein und Main, spter in Shnten, die Goten an der untern Weichsel, die Heruler und Rugier an der Ostsee und auf der Insel Rgen, die Burgunder sdlich von den Goten zwischen der Oder und Weichsel und die Vandaleu au der obern Oder und int Riesengebirge. Die wichtigsten Stmme Klcingermaniens waren: die Bataver im Rheindelta: ihnen zunchst wohnten die Toxandrer .wischen Rhein und Schelde und die Nervier zwischen Maas und Schelde, die Tnngrer an der mittleren Maas, die Trevirer an der Mosel un, Trier, die Nemeter in der Rheinebene zwischen Speyer und Straburg und die Ranraker sdlich von diesen bis Basel. Zum germanischen Stamme gehrten auch die Schweden, Norweger und Dnen, zusammen Normannen genannt.

8. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 3

1893 - München : Pohl
3 Der sdlich der Donau gelegene Teil des heutigen Deutschland war von keltischen Vlkern Helvetieru im Westen und Bojern tm Osten bewohnt. B*.irgurider Ort.jitiknjcr lltiw.iti'iieu Germanien und die Tvohnsitze dev germanischen Stmme. Innere Verhltnisse und Knttnr. Lebensweise und Sitten. Die Germanen waren krperlich und geistig reich begabt: krperlich durch hohen krftigen Wuchs, schnes Ebenma, langherabhngendes weiches, goldfarbiges Haar, blaue Augen mit khnem Blicke; geistig durch Tapferkeit, Reinheit der Sitten, Treue und Redlichkeit, Liebe zum Vaterland und zur Frei-heit, Gastfreundschaft und kriegerisches Ehrgefhl. Hauptfehler ihres Charakters aber waren die ungezgelte Liebe zu Trunk und Spiel. Bei ihren hufigen Gastmahlen und Trinkgelagen wurde nach der Vorberatung der wichtigsten Angelegenheiten das Wrfelspiel oft so leidenschaftlich getrieben, da gar mancher als letzten Satz seine per-1 nliche Freiheit dem Gewinner bot und dann auch diesem als Sklave folgte; denn sein Wort war ihm heilig. Die ungebundene Freiheitsliebe, welche dem Germanen eigen war, machte ihm das Leben in geschlossenen Ortschaften verhat. Auf seinem Hofe, umgeben von l*

9. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 4

1893 - München : Pohl
eigenem Grund und Boden, in einfacher hlzerner Htte, sa der Freie und schaltete in voller Unabhngigkeit als unumschrnkter Herr der die ganze Familie (Sippe) und das Gesinde. Ein Tierfell be-deckte den von Kind auf abgehrteten Leib des Mannes, die Frauen trugen selbstbereitete Linnen- oder Wollenkleider. Wenn der freie Mann nicht im Kriege war, beschftigte er sich des Bedrfnisses so-wohl, als des Vergngens wegen mit der Jagd, wozu ihm die un-geheuren Wlder mit ihren Bren und Wlfen, Luchsen und Auer-ochsen reichliche Gelegenheit boten, oder er bte seine Knaben im Ge-brauche der Waffen und wohnte den gemeinsamen Beratungen bei Gerichten und Volksversammlungen an. Die Feldarbeit wurde von den Frauen und Kindern, Greisen und Leibeigenen, berhaupt von den zur Fhrung der Waffen Untauglichen betrieben. Der Leibeigene war auch Dienstbote auf dem Hofe des Freien. Religion. Die Germanen waren, ehe sie durch die Berhrung mit rmischen Soldaten christlicher Religion das Christentum kennen lernten, einem Gtterglauben ergeben, der in einer Verehrung der segensvollen, wie der schrecklichen Naturkrfte bestand. In diesen Naturkrften erblickten sie das Walten hherer Mchte, welche sie sich in ihren Hauptgottheiten in menschenhnlicher Gestalt darstellten und durch Gebet, feierliche Umzge und Opfer auf Bergen und in heiligen Hainen, unter uralten Bumen, an geheiligten Quellen und Flssen verehrten. Die Opfer bestanden fr den Einzelnen in Frchten, Honig oder Milch; als gemeinschaftliche oder Stammesopfer wurden auer Tieren (namentlich Pferden) auch Menschen (gefangene Feinde und erkaufte Sklaven) den Gttern dargebracht. Götter: Wodan (der nordische Odin), der vielnamige Vater der Götter und Menschen und hchste Gebieter des Himmels und der Erde, darum auch Allfader" genannt; seine Shne Donar (Thor), der Herrscher der Donner und Blitz und Beschtzer des Feldbaues, und Ziu, der Gott der Schlachten und des Kampfes. Ziu hie als Stammvater des deutschen Volkes auch Tuisko. Ferner Fro, der Friedens-, und Baldur, der freundliche Lichtgott, sowie der Verderben und Rnke sinnende Loki (Feuergott). Gttinnen, als Mtter verehrt, von denen die Menschen die Knste und die Geschfte des Haushaltes und des Ackerbaues erlernten: Hert!) a (Nerthus oder Frigga), Wodans Gemahlin, die nhrende Erdmutter, auch 7>rau Holle (Hulda) genannt, die Helferin der Hausfrauen: Freia, die blondlockige Gttin des Friedens; Jduna, die Ver-leiheriu der Jugend und Unsterblichkeit, und die Nimmersatte Gttin der Unterwelt, Hela. In der Himmelsburg Walhalla thront Wodan und leitet, untersttzt von den 12 Ascit, der Welt und der Menschen Geschicke. Die im Stiege gefallenen Helden werden von den Walkren, Heldenjung-srauen, in die Walhalla gefhrt, wo sie dem Kamps und der Jagd obliegen oder sich an Trinkgelagen und Heldengesngen ergtzen. Auerdem kannte die germanische Gtterlehre noch Dmonen, teils wohlwollende, teils schadende Geister: Riesen, Zwerge, Elben, Kobolde, Wichte 2c. Die eigentliche Quelle unserer Kenntnisse der altgermanischen Gtterwelt sind zwei Sammlungen alter Gesnge und Bruchstcke in Prosa,

10. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 6

1893 - München : Pohl
6 Zum Fhrer im Kriege whlte die Volksgemeinde einen Her-zog, dessen Gewalt aber mit dem Kriege zu Ende ging. Der Herzog erhielt fr seine Fhrerschaft einen greren Anteil an der Kriegsbeute. Heerwesen. Wenn die Volksgemeinde einen Krieg beschlossen hatte, so war jeder freie Besitzer eines Hofes oder Erbgutes, jeder wehrhafte Jngling und jeder Freigelassene verpflichtet, dem Heer-banne zu folgen. Tie Jnglinge wurden mit dem 20. Jahre von der Volksgemeinde durch berreichung von Schild und Lanze wehrhaft gemacht. Nur Alter und Gebrechlichkeit befreite vor,! Felddienste. Der Mann mute sich selbst ausrsten und beim Auszuge sich auf drei Monate mit Lebensmitteln versehen. Die Waffen waren Speer, Schwert, Messer, Schild, Streitaxt, Schleuder, Wurfspie und ein Bogen mit 2 Sehnen und 12 Pfeilen. Statt der Helme dienten die Kopf-hute wilder Tiere. Geweihe und Hrner ragten drohend der dem Haupte des Kriegers empor. Die Hauptstrke des Heeres bestand im Fuvolke. In keilfrmiger Schlachtordnung wurde der Feind unter den wilden Klngen eines rauhen Schlachtgefanges (Barrit) ange-griffen. Hinter den Schlachtreihen stand die Wagenburg mit den Weibern und Andern, deren aneifernde Worte und instndige Bitten die kmpfenden Heere zur Tapferkeit und die wankenden Scharen zu neuem Standhalten anspornten. Geleitswesen. In Zeiten der Ruhe und des Friedens zogen unternehmende Adelige, denen sich jngere Waffengefhrten (meist erb-lose Freie) freiwillig anschlssen, mit Zustimmung der Volksgemeinde aus, anderwrts Krieg und Beute zu suchen. Der Fhrer teilte dann die Beute und das eroberte Land an seine Geleitsmnner (Gefolge), letzteres als A l l o d (von al ganz und ot Eigentum, ganzes, freies Eigentum.) Unter den frnkischen Knigen entwickelte sich aus dem Geleitswesen und der lehensweisen Ueberlassnng des eroberten Landes das Lehenswesen. Sprache und Literatur. Die ursprnglich einheitliche Sprache der Germanen schied sich allmhlich in drei Hauptzweige: in das Gotische, das Nordisch e und das Deuts che im engeren Sinne. Die gotische Sprache ging mit ihren Trgern, den Goten, als lebende Sprache unter. Wir kennen sie nur aus noch vorhan-denen Bruchstcken der Bibelbersetzung des westgotischen Bi-schofes Ulfilas (Wnlsila, geboren um 311, gestorben 381). Sie ist das lteste und kostbarste germanische Sprachdenkmal und in Upsala in Schweden aufbewahrt. (Silberner Kodex.) Die lteste B u ch st a b e u s ch r i f t der Germanen waren die Rnnen (runa = Geheimnis; der gleiche Stamm ist uns noch erhalten in dem Worte raunen"). Sie bestand ans senkrechten und schrgen Linien, welche in Stbe von Buchenholz eingeschnitten und von den Priestern zum Zwecke der Weissagung verwendet wurden. Da uns solche Runen-stbe mcht mehr erhalten sind, ist selbstverstndlich: dagegen deichen wir Stein denk mal er mit Rnneninschristen, die sich auf Grbern germanischer Stammesfrsten gefunden haben.
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