Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichtliches Lesebuch - S. uncounted

1909 - Hamburg : Boysen

2. Geschichtliches Lesebuch - S. uncounted

1909 - Hamburg : Boysen

3. Geschichtliches Lesebuch - S. uncounted

1909 - Hamburg : Boysen
Geschichtliches Lesebuch von Hermann Stoll.

4. Geschichtliches Lesebuch - S. 25

1909 - Hamburg : Boysen
Die Entstehung des Papsttums. Verfassung zur apostolischen Zeit. In der apostolischen Zeit galt der Grundsatz des allgemeinen Priestertums. Der Ordnung wegen waren Leiter eingesetzt, Bischöfe oder Priester, zu deutsch Aufseher oder Älteste. Sie wurden bald mit diesem, bald mit jenem Namen genannt, wurden von der Gemeinde gewählt und mußten in allen wichtigen Angelegenheiten die Gemeinde befragen. Entstehung einer geistlichen Rangherrschaft. In der nachapostolischen Zeit nahmen die Ausdrücke Bischof und Priester verschiedene Bedeutung an. Priester wurden die Vorsteher der einzelnen Gemeinden genannt; sie waren das, was wir heute Pfarrer nennen. Der Bischof hingegen wurde das Haupt eines kirchlichen Sprengels, alle Priester seines Sprengels waren ihm untergeordnet. Ihrer Bedeutung nach sollten alle Bischöfe einander gleich sein; derjenige in der Hauptstadt und derjenige im geringsten Städtchen, jeder ein Stellvertreter Christi und ein Nachfolger der Apostel. Aber die Bischöfe großer und angesehener Städte, namentlich die Bischöfe der Gemeinden, von welchen das Christentum ausgegangen war, oder in denen es besonders tief Wurzel gefaßt hatte, genossen doch ein höheres Ansehen und wurden als die ersten unter ihresgleichen betrachtet. Es waren dies z. B. die Bischöfe von Cäsarea, Antiochien, Alexandrien, Rom und Karthago. Man nannte die Städte, in welchen sie ihren Sitz hatten, Mutterstädte (griechisch: Metropolen), und die Bischöfe hießen Metropoliten. Die Bischöfe einer Provinz kamen zuweilen zusammen, um über die kirchlichen Angelegenheiten ihrer Provinz zu beraten und zu beschließen. Dann fiel dem Metropoliten der Vorsitz zu; außerdem erhielt er das Recht, die Bischöfe seiner Provinz zu bestätigen und zu weihen. Nachdem Konstantinopel die neue Hauptstadt geworden war, nahm selbstverständlich auch der dortige Bischof eine bevorzugte Stellung ein. Wachsendes Ansehen Roms. Unter allen Bischöfen gewann zuletzt der römische das höchste Ansehen.*) *) Ältere oder besonders angesehene Bischöfe wurden mit dem Titel Heiliger Vater oder Papst geehrt. Ausschließliches Vorrecht des römischen Bischofs wurde der Titel erst in der späteren karolingischen Zeit.

5. Geschichtliches Lesebuch - S. II

1909 - Hamburg : Boysen
Hau ptschu! bu cherei Frankfurt a. Main P l 0/ A 2-, ) M*e<v $-£ ck e rt-4o*1ää *üf *nt^rrart»*r»l« Schukucwor schun# •r*unscr.«o*S w14*00 /l/3

6. Geschichtliches Lesebuch - S. 27

1909 - Hamburg : Boysen
— 27 — Als Attila nach der Schlacht bei Chalons in Italien eingefalle» war, schickte ihm Rom eine friedliche Gesandtschaft entgegen, an deren Spitze der Papst stand. Leo erinnerte den heidnischen König an den unglücklichen Ausgang aller, welche bisher Italien mit Krieg^ überzogen, von Hannibal bis Alarich, wie die Rache Gottes jeden getroffen, der sich an seiner heiligen Stadt vergriffen habe. Und Attila verließ Italien. Er mochte auch andere Gründe haben: in seinem Heere wütete eine Seuche; Aetius stand noch unbesiegt in Gallien. Aber die Rettung Italiens machte doch einen tiefen Eindruck auf das Volk; man glaubte allgemein, daß Leo durch die Macht seiner hohenpriesterlichen Würde die Rettung des Landes vollbracht habe. Noch einmal, bei einem Einfall der Vandalen in Italien, bewahrte er Rom vor Mord und Brand, wennschon er die Stadt vor Plünderung und Menschenraub nicht bewahren konnte. Gregor der Große. Über ein Jahrhundert verging, bevor Leo einen ebenbürtigen Nachfolger erhielt, den ersten Gregor, 590—604. Während der Zwischenzeit wurden die Päpste durch die Eroberungen germanischer Völker in Italien beschränkt. Andererseits veranlaßte jedoch die Not der Zeit die eingeborenen Bewohner Italiens, den römischen Bischof willig als ihren Oberbischof, ja als Mittelpunkt ihres Vaterlandes anzusehen. Gregor übernahm das römische Bistum in schwerer Zeit, verödet durch die Pest, in Hungersnot und Kriegsnot, doch schon reich an Grundeigentum. Wie weit sich dieser Grundbesitz z. B. auf Siciliea erstreckte, läßt sich aus einer Verordnung Gregors erschließen. Er schrieb seinem Gutsverwalter auf Sicilien, daß er alle Stuten daselbst bis auf 400 abschaßen solle; denn sie brächten nichts ein. Wie groß muß das Weideland gewesen sein, auf dem 400 Stuten noch eine geringe Zahl bildeten 1 Zu Gregors Zeit kam es zu einer Entzweiung zwischen Rom und Konstantinopel. Denn die Bischöfe von Konstantinopel waren nicht minder ehrgeizig, als die zu Rom, und wollten auch gern oberste Bischöfe der Christenheit sein. Der Groll zwischen Rom und Konstantinopel flammte hell auf, als ein Bischof von Konstantinopel, Johann der Faster, den Titel eines allgemeinen Patriarchen annahm. Gregor schrieb an den Faster, es sei klar, daß er mit Verachtung seiner Brüder allein Bischof genannt sein wolle. ,,Mit Tränen sag ich’s, daß ein Bischof, der andere zur Demut führen soll, selbst davon entfernt ist. Paulus wollte nicht dulden, daß sich jemand nach ihm oder nach Apollos nenne. Was willst Du Christo, dem Haupte der allgemeinen Kirche am jüngsten Tage sagen, da Du Dir alle Mitglieder der Kirche durch diesen Titel des Allgemeinen zu unterwerfen suchst 1 Dieser stolze und törichte Name ist eine Nachahmung des Satans, der sich über alle Engel erhob und bei Jesaias spricht: ich will über die Gestirne und Wolken hinaufsteigen.“ In gleichem Tone schrieb er an den Kaiser: in dieses strafbare Wort einwilligen, heiße nichts anderes, als den Glauben verleugnen. Er selbst nannte sich im Gegensatz zum Bischof von Konstantinopel einen Knecht der Knechte Gottes. Seinen eigenen Anspruch auf

7. Geschichtliches Lesebuch - S. IV

1909 - Hamburg : Boysen
Druck von Max Baumann Hamburg.

8. Geschichtliches Lesebuch - S. 29

1909 - Hamburg : Boysen
Karl der Große. Von den Reichen, welche während der Völkerwanderung entstanden waren, hatten nur die kleinen angelsächsischen Königreiche und das Frankenreich Bestand. Das letztere erreichte seine höchste-Macht unter Karl dem Großen 768—814. Seine Kriege. Als Karl die Herrschaft antrat, umfaßte sein Reich das heutige Frankreich, das heutige Süddeutschland bis zum Böhmerwald, sowie Hessen und Thüringen bis zur Saale. Vom Süden des Harzes bis nahe an den Rhein lief die Grenze gegen die Sachsen». Im Osten der Saale und hinter dem Böhmerwald lagerten Slaven-völker, das heutige Österreich-Ungarn war in den Händen der Avaren. Karl schob allmählich die Grenzen seines Reiches weiter hinaus. Im Süden dehnte er seine Herrschaft bis an den Ebro und den Garigliano aus, im Norden bis an die Eider, im Osten bis an die Elbe und die Raab. — Als vornehmste Aufgabe betrachtete Karl am Anfänge seiner Regierung, die Sachsen zu unterwerfen, welche seit Jahrhunderten in beständiger Fehde mit den Franken lebten und in letzter Zeit die Kirchen in Hessen und Thüringen immer aufs neue zerstörten. Der Krieg mit den Sachsen dauerte 30 Jahre lang. Denn obgleich es Karl nicht schwer wurde, die Sachsen in einzelnen Kämpfen zu besiegen, so wollte ihm nicht gelingen, sie dauernd zu unterwerfen und sie von ihrem heidnischen Glauben abwendig zu machen. Sie beugten sich, wenn Karl mit großen Heeren gegen sie heranrückte; aber sobald Karl das Land verließ, fielen sie wieder ab, verjagten die fränkischen Großen und mordeten die Priester. Durch den jahrelangen, immer wieder aufflackernden Widerstand wurde Karl so erbittert, daß er mit maßloser Härte gegen die Sachsen vorging. Mit Todesstrafe wurde die Taufe erzwungen, die Übung heidnischer Gebräuche bei Todesstrafe untersagt. Wenn Karl eine Landschaft unterworfen hatte, ließ er viele Sachsen mit Weib und Kind wegführen und in andere Teile des Reiches versetzen, während er in den entvölkerten Strichen Sachsens Franken ansiedelte. Ja, 4500 Sachsen ließ er — so wird erzählt — an einem Tage zu Verden an der Aller enthaupten.

9. Geschichtliches Lesebuch - S. VI

1909 - Hamburg : Boysen
— Vi — und so die eine die andere stützen. Beispielsweise schien mir die Geschichte der Kämpfe zwischen Kaisertum und Papsttum zu fordern, daß vorher die Entstehung des Kaisertums und des Papsttums dargestellt werde, und diese Darstellung verlangt meines Erachtens, daß das Buch davor auf die Urgeschichte des Christentums und auf die Urgeschichte des Germanentums einginge. Ehe von der Reformation erzählt wird, sind ausführlich die Zustände (politische, kirchliche und wirtschaftliche) klargelegt, in denen die Reformation wurzelt. Ehe vom Zusammenbruch des alten deutschen Reiches erzählt wird, ist auf die Tatsachen hingewiesen, die jenes Zusammenbrechen veranlaßten und beschleunigten. — Ferner habe ich mich bemüht, so zu erzählen, daß die Erzählung für den Schüler wirklich Inhalt habe. Es ist z. B. nicht bloß gesagt, daß Deutschland nach dem dreißigjährigen Kriege ohnmächtig am Boden lag, sondern diese Behauptung ist dem Schüler durch eine Reihe überzeugender Tatsachen zum Bewußtsein gebracht, indem das Buch ausführlich von der Unsicherheit an den Grenzen, der Zersplitterung in selbstherrliche Gebiete, den schwachen Reichsgewalten, den Übergriffen der Franzosen und den Übergriffen der Schweden erzählt. Nicht bloß ist gesagt, daß Napoleon die Revolution beendigte, sondern auch wie er es machte. Die Heeresreform König Wilhelms, die diplomatische Tätigkeit Bismarcks, die kriegerische Moltkes, das Wachstum des Zollvereins usw. sind so breit dargestellt, daß es sich für den Schüler nicht mehr bloß um Worte handeln kann, sondern wirklich ein Verständnis angebahnt sein dürfte. Was hier und da über die geistigen Bestrebungen einer Zeit gesagt ist, möchte vielleicht mancher Kollege, wenn er auch sonst mit dem Buche einverstanden ist, gestrichen sehen: z. B. den Abschnitt über die religiösen, wissenschaftlichen und künstlerischen Bestrebungen Deutschlands während des 18. Jahrhunderts. Aber jener eben erwähnte Grundsatz, daß diejenigen Tatsachen ausgewählt werden sollen, welche großen Zeiträumen ihr Gepräge geben, verlangt gebieterisch, daß hier mindestens das Dreigestirn Kant, Schiller und Goethe, nach meiner Meinung auch, daß noch mancher andere Stern am geistigen Himmel des 18. Jahrhunderts nicht unerwähnt bleibe. Das weiß ich sehr wohl, daß die in jenem Abschnitt erwähnten Stoffe über die Auffassungskraft eines Volksschülers hinausgehen, und ich weiß auch, daß es nicht unbedenklich ist, dem Schüler Inhaltsangaben von Dichtungen Schillers und Goethes und Worte über diese Werke oder Worte über die Musik Mozarts und Beethovens zu geben, ohne daß dem Schüler die Werke selbst bekannt gemacht werden können. Aber ich tröste mich mit dem Gedanken, daß die Angaben des Buches einem strebsamen Schüler für spätere Zeiten ein Wegweiser sein können, wenn er auf eigene Hand den Schatz seines Wissens vermehren möchte, und daß auch für den, der die Schule noch besucht, jene Angaben insofern von Nutzen sein können, als er sieht, daß unter Geschichte nicht bloß politische Geschichte zu verstehen ist, und daß es viele Dinge gibt, zu deren Erfassen seine Kraft noch nicht ausreicht.

10. Geschichtliches Lesebuch - S. VII

1909 - Hamburg : Boysen
— Vii — Die Sprache ist mit Absicht so gewählt, daß sie höher liegt, als die Sprache der Schüler unserer Volksschule. Ich glaube, daß der Schüler allein dadurch sprachlich gefördert werden kann, daß man ihm gute sprachliche Vorbilder darbietet und ihn veranlaßt, diese Vorbilder nachzuahmen. Natürlich ist es unmöglich, in den letzten drei Jahren des Volksschulunterrichts den ganzen Inhalt des Buches zu bewältigen. Aber mir scheint, daß ein Schulbuch sehr wohl mehr Stoff enthalten dürfe, als in der Schule durchgearbeitet werden kann. Die Entlassung aus der Schule bedeutet doch nicht, daß die in der Schule behandelten Stoffe nun ganz zurücktreten müßten, daß sie durch andere Stoffe, die das Berufsleben bietet und fordert, ersetzt werden müßten. Vielmehr soll ein gutes Schulbuch mit ins Leben hinausgenommen werden und sich auch weiterhin als fruchtbar erweisen; vor allen Dingen soll ein Lesebuch weiter wirken. Ein Beurteiler des Buches hat die Frage aufgeworfen: für wen es eigentlich bestimmt sei; für einen ärmeren Schüler sei es zu teuer; für einen Schüler höherer Schulen enthalte es zu wenig Stoff; wenn wirklich ein Volksschüler sich das Buch anschaffen solle, so müsse man für die Anschaffung aller Bücher, die er nötig habe, etwa 20 Mark rechnen. Ich bin jedoch der Meinung, daß ein Aufwand von 20 Mark an Schulbüchern für jeden Volksschüler nicht zu hoch gegriffen ist, denke dabei freilich an die Schulverhältnisse hier bei uns in Hamburg, wo den Schülern ihre Bücher — wenn auch nicht ganz unentgeltlich — vom Staate geliefert werden. Überdies meine ich, daß eine Beschränkung des Stoffes in der in diesem Buche gezeigten Weise auch für den Unterricht an höheren Schulen segensreich sein dürfte, und daß der hier gebotene Stoff, wenn er durch gründliche Lektüre von Quellenschriften in gehöriger Weise vertieft wird, auch für den Unterricht an einer höheren Schule als Lernstoff völlig ausreichend sei. Allen denen, die mir bei meiner Arbeit mit ihrem Rat zur Seite gestanden haben, sage ich auch an dieser Stelle meinen herzlichen Dank. Hamburg, im Juli 1908. H. Stoll.
   bis 10 von 548 weiter»  »»
548 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 548 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer