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1. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschule - S. 6

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
6 Deutsche Geschichte. Ihre Nahrung bestand aus Frchten, frischem Wild, Milch und Kse. Ihr Lieblmgsgetrnk war ein aus Gerste bereitetes Bier, Met genannt Sommer und Winter badeten sie in Flssen und Seeen und karteten so den Krper gegen Hitze und Klte ab. e. Wohnung. Die alten Deutschen wohnten nicht in Stdten und Drfern zusammen, sondern einzeln auf Gehften. Wo ihnen ein Quell, ein Hain, ein Hgel gefiel, bauten sie ihre Htte. Dieselbe wurde aus Baumstmmen und Lehm zusammengefgt. Um die Htte herum lag der Acker, welcher mit Gerste oder Hafer bestellt wurde. Das Gehft war durch Pfahlwerk oder Grben und Wlle abgeschlossen. . Stnde und Beschftigung. Das Volk zerfiel in Freie, Hrige und Sklaven. Nur wer Haus und Hof besa, war ein freier Mann. Er allein trug Waffen und durfte den Volksversammlungen beiwohnen. Die Hrigen oder Halbfreien erhielten von einem Freien ein Stck Land zur Bewirtschaftung und muten dafr Frondienste leisten. Sie zogen zwar mit in den Krieg, nahmen aber an den Volksversammlungen nicht teil. Die Sklaven waren meist Kriegsgefangene. Sie konnten wie eine Ware verkauft oder verschenkt werden.die liebste Beschftigung der alten Deutschen waren Jagd und Krieg. Die Arbeiten in Haus und Feld berlieen sie den Frauen und Sklaven. Die Weiber und Mgde spannen, webten, nhten und kochten. Die Knechte arbeiteten im Felde und besorgten das Vieh. Bei Beginn eines Krieges wurde der Tapferste zum Anfhrer gewhlt. Man nannte ihn Herzog. Die Hauptwaffen waren Wurfspie (Pfrieme genannt), Schild und Schwert. e. Religion. Die alten Deutschen waren Heiden. Sie verehrten ihre Götter nicht in Tempeln, sondern in Hainen. Der oberste Gott war Wodan, der Allvater, der Schpfer des Himmels und der Erde. Donar oder Thor war _ der Gott des Donners, Tyr oder Zio der Gott des Krieges, Hela die Gttin der Unterwelt. Unsere Vorfahren glaubten an ein Leben nach dem Tode. In den Himmel, den sie Walhalla nannten, kamen die im Kampfe gefallenen Helden. Hier ergtzen sie sich an Kampf-spielen, Jagd und frhlichen Gelagen. f. Tugenden und Fehler. Die alten Germanen zeichneten sich aus durch Vaterlandsliebe, Gastfreundschaft, Wahrhaftigkeit und Treue. Ihre Trunk- und Spielsucht gaben nicht selten Veranlassung zu Streit und Totschlag. Dem Wrfelspiel waren sie so leidenschaftlich ergeben, da sie Hab und Gut, ja die eigene Freiheit einsetzten. Groberungsversuche der Uomer am Rhein. Uarus. 1. Die Herrschaft der Rmer. Zur Zeit der Geburt Christi waren die Rmer das mchtigste Volk der Erde. Sie beherrschten fast die ganze damals bekannte Welt. Alle Vlkerschaften links vom Rheine und sdlich von der Donau hatten sie unterworfen. Nun wollten sie ihre Herrschaft auch der den Rhein hinaus ausdehnen.

2. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschule - S. uncounted

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Verlag von Carl Meyer (Gustav prior) in Hannover u. Berlin Sw.46. Tabellarische ersichl der preuischen Geschichte zum Gebrauche in Volks-, Brger- und Mittelschulen von W. Menkamp. Preis 30 S>, in Partien bezogen von 25 Expl. an je 25 >, von 50 Expl. an je 20 h. Einige Urteile. Seminardirektor Eppink (Xanten) schreibt: Rbenkamps Tabellarische bersicht ist ein praktisches Hilfsmittel zur Wiederholung. Auch dem Lehrer gewhrt sie ein klares Bild des Wissenswerten und Notwendigen fr seinen Unterricht. Sie ist mit Verstndnis dargestellt." .. Rhein,-Mestfiil. Schulzeitung. 1898, Nr. 52. Die in dem Bchlein gebotenen bersichten oder Dispositionen, wie der Verfasser sie nennt, knnen einmal dem Lehrer ein vortreffliches Hilfsmittel zur Erleichterung der Erteilung des Geschichtsunterrichts sein, indem sie ihm gleichsam als Programm, Plan und bersicht der darzubietenden Materie dienen. Andererseits sind sie sehr geeignet, dem Schler einen klareren berblick der den ganzen einzulernenden Stoff zu vermitteln als weder der Vortrag und die Wieder-holungen des Lehrers noch Lehrbuch oder Leitfaden erzielen knnen. Ferner ist hervorzuheben, da ein nach diesen Andeutungen erteilter Unterricht nicht zu einem branden-burgisch-preuischen Kriegsbericht auslaufen, sondern die Fürsten als wahre Landesvter in ihrer unablssigen Sorge fr das Wohl der Unterthanen und fr das Aufblhen des Staates erscheinen lassen wird, ohne dabei des ihren Waffenthaten mit Recht gebhrenden Ruhmes zu vergessen. Bei Angabe der Jahreszahlen ist mit weiser Beschrnkung verfahren. Wenn aber die Grndung der Nordmark in das Jahr 929 verlegt wird, so drfte dabei zu erwgen fein, da die bisherigen Geschichtsbcher entweder 928 oder gar keine Zeitangabe bieten, und auch das Quellenbuch zur brandenburgisch-preuischen Ge-schichte von Dr. Prinz dafr keine Jahreszahl aufweist. Erziehung und Unterricht. 1900, Nr. 2. Das Heftchen enthlt in gut durchdachten und gegliederten Dispositionen einen berblick der die gesamte vaterlndische Geschichte und unterscheidet sich dadurch vorteilhaft von der gebruchlichen Tabellenform. Der groe, weitlufige, aus Schutz der Augen berechnete Druck macht den Gebrauch angenehm. Lehrerzeitung fr Westfalen, u f. tu. 1898, Nr. 36. Der Umstand, da es in den seltensten Fllen _____ igt, den Schlern eine kleine Gesamt-Ubersicht der die verhltnisrn -toffmenge zu vermitteln, wozu weder die mndlichen Wiederholungen n co indelegung eines Leitfadens hinreichende Brgschaft bieten, hat den Berfa Co - vorliegende Werkchen zu bearbeiten, das die Ergebnisse des Unterrich ^ ? logisch gegliederter, ein fr allemal feststehender Disposition bietet. \ ~ m iberficht und Einsicht auf diesem an- schaulichen Wege dem Schler ; ~ a> lten wir das Bchlein wohl geeignet. Zleue pdagogische Jintung. t 0 \ Nr. 4. Die gewhlte Anordnung ist gut getroffen, bersichtlich und -E _ n. zsend, so da man in manchen Schulen auer dem Lesebuche nur noch di t -tchte. Die zu memorierenden Zahlen und Daten gestatten in ihrer Ar L hte Eintragung. Kurz gesagt, die glckliche Ausfhrung eines pii o Bedankens, sowie billiger Preis und weitgehendste Brauchbarkeit d ^ statten eine allseitige Empfehlung desselben.

3. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschule - S. 8

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
8 Deutsche Geschichte. Das Hermannsdenkmal.

4. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschule - S. uncounted

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Mm- Kaiser Wilhelm Ii

5. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschule - S. 10

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
10 Deutsche Geschichte.! Alarichs Tode wandten sie sich nach Gallien und grndeten ein Reich m beiden Zelten der Pyrenen. Um dieselbe Zeit etwa berschritten andere deutsche Volker den Rhem: die Vandalen, Alanen und Sneven zogen nach Spanien; die Burgunder lieen sich im Rhonethal nieder; die Franken breiteten sich m Belgien aus. Sachsen und Angeln setzten (449) nach Bntanmen (England) der. Im Norden Italiens grndeten (568) die Langobarden ein selbstndiges Reich, die heutige Lombardei. 3. Attila. Die Hunnenschlacht. Die Hunnen hausten seit der ersten Wanderung in Ungarn. Ihr König Attila, von den Christen Gottesgeiel genannt, einigte die verschiedenen Hunnenstmme und schuf ein gewaltiges Reich. Im Jahre 451 brach Attila mit einer halben Million Streiter auf, zog die Donau entlang und ging der den Rhem nach Gallien. Mit Feuer und Schwert bahnte er sich den Weg. In dieser Not verbanden sich die Rmer mit deutschen Vlkerschaften und traten dem Feinde entgegen. Attila wurde bei Chalons besiegt und zog sich nach Ungarn zurck. Aber schon im folgenden Jahre fiel er in Italien ein. Da schickte die Stadt Rom eine Gesandtschaft an ihn, an deren Spitze der Papst Leo stand. Attila lie sich bewegen, umzukehren. Es war seine letzte Heerfahrt. Nach seinem Tode zerfiel das Hunnenreich. 4. Folgen der Vlkerwanderung. Die Vlkerwanderung dauerte fast 200 Jahre. Eine Provinz nach der andern wurde vom rmischen Reiche losgerissen. Endlich brach auch in Italien die Rmerherrschaft zusammen. Odoaker, ein deutscher Heerfhrer, entthronte den letzten rmischen Kaiser und nannte sich König von Italien (476). Durch die Vermischung der Germauen mit den frheren Bewohnern entstanden die romanischen Völker und Sprachen (die italienische, franz-fifche, spanische, portugiesische Sprache). Die Ausbreitung des Christentums unter den Deutschen. 1. Das Christentum in den erften Jahrhunderten. Diejenigen deutschen Stmme, welche am Rheine und an der Donau wohnten, waren durch den Verkehr mit den Rmern schon frh mit dem Christentume bekannt geworden. Die brigen Deutschen aber lebten noch im Heidentum. Im 7. Jahrhundert kamen Mnche aus Irland und England nach Deutschland, um hier das Evangelium zu predigen, u. a. Kolumban, Gallus, Kilian, Suitbertus, Ludgerus. Kolumban und Gallus kamen zu den Alemannen; Kilian predigte in Thringen; in der Ruhr-gegeud lehrte Ludgerus; Suitbertus wurde der Apostel des bergischen Landes. Der bedeutendste von allen war Winfried, der spter den Namen Bonifatius erhielt. 2. Bonifatius, der Apostel der Deutschen. Er war von vornehmer englischer Abkunft. Schon frhzeitig trat er in ein Kloster, um dann spter Missionar zu werden. Zuerst ging Boni-

6. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschule - S. 2

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
aeorg-Eckert-lnstltut for internationalo Schulbuchforechung Braunschwefg Schulbuchbibliothak- 3icyf{o^) Druck von August Grimpe in Hannover.

7. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschule - S. 13

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Deutsche Geschichte. 13 2. Persnlichkeit. Karl der Groe war von hoher, stattlicher Gestalt und majesttischer Haltung. Er besa eine riesenhafte Strke. Ein Hufeisen zerbrach er ohne groe Mhe; im Scherze hob er mit einer Hand einen geharnischten Ritter von der Erde. In krperlichen bungen that es ihm keiner zuvor. Besonders liebte er die Jagd. Seine Lebensweise war einfach und mig. Meistens ging er m Kleidern, die ihm seine Gemahlin oder seine Tchter gesponnen und gewebt hatten. Er ruhte nur wenige Stunden. Nicht selten stand er während der Nacht auf und betrachtete den gestirnten Himmel, oder er bte sich im Schreiben, das er in seiner Jugend nicht erlernt hatte. 3. Seine Kriege gegen die Sachsen. Karl der Groe hat viele Kriege gefhrt, so mit den Langobarden, den Mauren, den Slaven u. s. w. Den lngsten und hartnckigsten Krieg hatte er mit den Sachsen. Die Sachsen wohnten an der Nordostgrenze des Frankenreiches, im heutigen Westfalen und Hannover. Sie waren noch Heiden und machten hufig Einflle in das frnkische Gebiet. Karl beschlo, sie zu unterwerfen und zum Christentums zu bekehren. Mit einem wohlgersteten Heere drang er in ihr Land ein und zwang sie zur Zahlung eines Tributs und zur An-nhme des Christentums. Kaum aber hatte er sich entfernt, so erhoben sich die Sachsen unter ihrem tapfern Anfhrer Wittekind wieder und unter-nahmen sogar Streifzge der die frnkische Grenze. Sie jagten die christ-lichen Priester fort, zerstrten die Kirchen und dienten wieder ihren heidnischen Gttern. Zu wiederholten Malen mute sie Karl mit Waffengewalt zum Gehorsam zwingen. Nach dreiigjhrigen Kmpfen gelang es ihm endlich, die Sachsen vollstndig zu unterwerfen. Zur Befestigung des Christentums grndete er im Sachsenlande mehrere Bistmer, n. a. Osnabrck, Paderborn, Mnster. 4. Karl wird rmischer Kaiser. Durch die vielen Kriege hatte Karl sein Reich nach allen Seiten hin vergrert. Es erstreckte sich vom Tiber bis an die Eider, vom Ebro in Spanien bis nach Ungarn. Es fehlte ihm nur noch der rechte Titel zur Anerkennung seiner Macht. Der damalige Papst Leo wurde durch einen Aufruhr in Rom zur Flucht gentigt. Er kam zu Karl nach Paderborn und bat um Hilfe. Dieser fhrte ihn wieder zurck und zchtigte die Aufrhrer. Als Karl darauf im Jahre 800 am Weihnachtsfeste in Rom war und dem Gottesdienste in der Peterskirche beiwohnte, trat der Papst auf ihn zu und salbte ihn unter dem Jubel des Volkes zum rmischen Kaiser. Dadurch war das einst so mchtige rmische Reich wieder erneuert. Der rmische Kaiser war der erste Herrscher der Welt und der Beschtzer der Christenheit.

8. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschule - S. 15

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Deutsche Geschichte. 15 Heinrich I. 919-936. 1. Seine Wahl zum deutschen Könige. Nach dem Tode des letzten Karolmgers wurde der Herzog Konrad von Franken zum Könige erwhlt. Er regierte nur sieben Jahre. Auf seinen Rat trugen die Groen des Reiches dem Sachsenherzoge Heinrich die Krone an. Man erzhlt, da die Boten, welche ihm die Nachricht von seiner Wahl berbringen sollten, ihn am Harz beim Vogelfange getroffen htten. Daher wird er der Vogelsteller genannt. Heinrich I. war ein ein-sichtsvoller und krftiger Fürst. Zuerst wurde er nur von den Franken und Sachsen als König anerkannt. Durch Strenge erzwang er bald die Anerkennung Schwabens; durch Milde und kluge Rede gewann er die Herzge von Bayern und Lothringen fr sich. So einigte er das Reich. 2. Kmpfe mit den Ungarn. a. Ihre Einflle. Die schlimmsten Feinde des Landes waren die Ungarn. Sie trieben den Bauern das Vieh weg und sengten und plnderten, wohin sie kamen. Ehe der Heerbann sich ge-ordnet hatte, waren sie auf ihren raschen Pferden wieder der die Grenze. b. Waffenstillstand. Heinrich schlo nun mit den Rbenkamp, Vaterlndische Geschichte. Oberstufe. Heinrich I.

9. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschule - S. 16

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
16 Deutsche Geschichte. m'tobsls ab"ffmf,raft0"b' bc" " Zb-ung eines c. Vorbereitung zum Sumpfe. Diese Frist benutzte der Kniq, um das offene Land zu schirmen und das Volk wehrhaft zu machen. Er legte feste Platze, Burgen, an und bestimmte, da der neunte Mann dort-hin ziehen sollte. xw Kriegszetten zogen sich auch die andern in die Bura zuruck Aus den Burgen entstanden nach und nach Städte, wie Goslar, ~^ued onrg und Meien. Um die Deutschen an das Leben in den Stdten zu gewhnen, gewhrte er den letzteren manche Vorrechte. Er lie Mrkte sowie auch die Versammlungen und Festlichkeiten in den Stdten abhalten ann bte Heinrich sein Volk tchtig in den Waffen und lehrte es, in geschlossenen Rechen zu kmpfen. Er schuf namentlich ein tchtiges Reiter-Heer; denn em solches war notwendig, um den Kampf mit den raschen Ungarn aufnehmen zu knnen. m ' ^.rjeb gegen die Staden. Grndung der Nordmark. Nachdem sich Heinrich so auf den Krieg vorbereitet hatte, erprobte er sein A^r zuerst im Kampfe gegen die Wenden. Er unterwarf sie und eroberte e y'jnpmwdt S3rennabor. Um die Wenden besser im Zaume halten zu knnen, bestimmte er einen Strich Landes an der linken Seite der Elbe dem Einflsse der Havel gegenber, zu einer Grenz- oder Markarafschaft und setzte einen Markgrafen der dieselbe. Die Markgrafschaft wurde Nordmark genannt. Sie ist die Wiege des preuischen Staates geworden. ^ chlocht 66i Merseburg. 933. Nach Ablauf des Waffenstillstandes zogen die Ungarn mit groer Heeresmacht heran. Statt ihnen den Tribut zu zahlen, rckte ihnen Heinrich entgegen und schlug sie bei Merseburg so entscheidend, da sie zu seinen Lebzeiten Deutschland nicht mehr zu beunruhigen wagten. Heinrich I. starb im Jahre 936 und wurde in der Schlokirche m Quedlinburg begraben. Die Kreuzzge. 1. Veranlassung. Schon seit dem 4. Jahrhundert pilgerten fromme Christen scharenweise nach Palastina, um die heiligen Orte zu besuchen und daselbst zu beten So lange die Araber im Besitze des heiligen Landes waren, durften die Pilger ungehindert gehen und kommen. Als aber im 11. Jahrhundert Palastina unter die Herrschaft der Trken kam, wurden die Christen vielfach mihandelt und ausgeplndert. Im Jahre 1094 kehrte der Einsiedler Peter von Amiens aus dem gelobten Lande zurck und schilderte dem Papste Urban Ii. die Not der Chnsten m Jerusalem. Im Auftrage des Papstes durchzog er dann Italien und Frankreich. Barfu und ohne Kopfbedeckung, in ein rauhes Pilger-gewand gehllt, sa er aus einem Maulesel; in der Hand hielt er ein Kruzifix. Seine Person und seine Rede machten einen tiefen Eindruck auf das Volk, so da er_ alle Herzen fr einen Zug in das heilige Land gewann. Der Papst berief bald darauf eine Kirchenversammlung nach Elermont (Sdfrankreich) und forderte alle Versammelten zum Befreiungskampfe auf.

10. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschule - S. 17

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Deutsche Geschichte. 17 Seme Worte riefen eine groe Begeisterung hervor. Als er geendet hatte, erscholl der vieltausendstimmige Ruf: Gott will es! Gott will es!" Den Teilnehmern an dem Kriegszuge wurde ein rotes Kreuz auf die Schulter geheftet. Davon erhielten sie den Namen Kreuzfahrer. 2. Der erste Kreuzzug. 1096. Viele konnten die Zeit nicht erwarten, bis die Rstungen beendet waren. Schon im Frhjahre 1096 machten sich verschiedene ungeordnete Haufen auf den Weg. Dieselben wurden, ehe sie das heilige Land erreichten, teils in Ungarn, teils in Kleinasien aufgerieben. Im Herbst 1096 folgte das Hauptheer unter Anfhrung des Herzogs Gottfried von Bouillon. Der Zug, welcher etwa 300000 Mann Fuvolk und 100000 Reiter zhlte, bewegte sich nur langsam vorwrts. Namentlich in Kleinasien geriet das feer in groe Not. Durch die ungewohnte Hitze, durch Mangel und rankheiten sowie durch die steten Angriffe der Trken schmolz dasselbe bis auf 20000 Mann zusammen. Drei Jahre nach dem Auszuge erreichten die Kreuzfahrer Jerusalem. Beim Anblicke der heiligen Stadt fielen alle auf die Kuiee und stimmten Lobgesnge an. Aber noch stand das schwere Werk der Belagerung bevor. Die Stadt wurde von 40000 Kriegern verteidigt. Nach vieler Mhe wurde sie dennoch erstrmt. Mit dem Rufe: Gott will es!" drangen die Sieger in die Stadt ein und mordeten schonungslos Männer, Weiber und Kinder. Alsdann eilten sie in die Kirche des heiligen Grabes, um ihre Snden zu bekennen und Gott fr den Sieg zu danken. Gottfried von Bouillon wurde zum Könige von Jerusalem gewhlt. Er lehnte aus Demut den Titel ab und nannte sich nur Beschtzer des heiligen Grabes. Als er im nchsten Jahre starb, wurde sein Bruder Balduin König von Jerusalem. 3. Folgen der Kreuzzge. Im ganzen wurden sieben Kreuzzge unternommen; aber zuletzt fiel Palstina doch wieder in die Hnde der Trken. Die Kreuzzge hatten fr ganz Europa wichtige Folgen. Der religise Eifer wurde belebt; Handel und Gewerbe, Kunst und Wissenschaft wurden mchtig gefrdert. Das Rittertum. 1. Entstehung des Rittertums. Schon sehr frh gab es in den Kriegsheeren auch Reiter. Sie trugen Panzer und Helme; ihre Waffen waren Lanzen und groe Schwerter. Wegen der kostspieligen Anschaffungen konnten nur die Wohlhabenden zu Pferde dienen. Der Reiterdienst gab darum eine Art von Ansehen und Adel. Nach und nach sonderten sich die Reiter von dem brigen Volke ab und bildeten mit der Zeit einen eigenen Stand, den Ritterstand. 2*
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