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1. Geschichte - S. 12

1892 - Breslau : Hirt
12 Hoffmeyer, Geschichte; Mittelstufe. Garten de Kniglichen Schlosses bei Potsdam geladen, mo sie mit den f'men butf,m' Uf 6efte b-ww. und -bendrein a Auch in seiner Familie war der Kronprinz reich aeseanet Reise" um die ^Erd *7t Und ^t bereits -ine L ' e gemacht; Prinz Wilhelm war schon t>er- ; "L ?T Sm,fe konnte sich der Kronprinz schon der vier und di/Kail 9r"c"n ^ 9rcifes Elternpaar, Kaiser Wilhelm snlrf rl r St"9ufta' Ie6,en noch, so da damals das preuische hl Lif m, Knigshaus- der Vater, Sohn, Enkel und Groenkel Leburf ha i) mer Könige!" hatte Kaiser Wilhelm bei der bes erflen Sohnes unseres jetzigen Kaisers gerufen. b. Da wurde unser Knigshaus und mit ihm das ganze preuische Mb deutsch- Volk unerwartet schwer heimgesucht. Kronprinz Friedrich Wilhelm erkrankte an einem gefhrlichen Halsleiden. Zuerst suchte er fu&Uht Ii?1*" arite" Berlins, dann in Bdern, nnb als auch nichts half, ging et nach dem warmen und milbeu Italien. Millionen waren um ihn in banger Besorgnis und fleheten zu Gott um -ine Genesung Aber auch die milde Lnst Italiens, sowie die Kunst der berhmtesten Arzte und die sorgsam- Pflege feiner hohen Gemahlin und -ocijter waren Nicht imstande, das Leben des teueren Kranken zu retten. am 9 Sdtoz 1888 ^ ^ ^ ^ ^''belm und entschlief bereits r . der Kronprinz Friedrich Wilhelm Kaiser von Deutsch- wnb. Noch we.lt- er schwer leidend, in Italien; aber trotz der grten Schwach- und der heftigsten Schmerzen eilte er sofort in die Heimat, um d. Regierung zu bernehmen. Er nannte sich Kaiser Friedrich Iii. -$aft schien es, als ob die gefhrliche Krankheit dem starken Willen des hohen Kranken weichen msse. Der Kaiser konnte sich wi-d-rholt feinem W 11110 "n der Hochzeit des Prinzen Heinrich teilnehmen. .. b' f'j, im Synpi die Sonne wrmer schien, lie er sich noch nach lemem L.eblingsschlosse, dem Neuen Palais bei Potsdam, bringen und dort, wo et geboren war, sollte er auch seinen letzten Atem aushauchen Seme Krfte nahmen mehr und mehr ab, und er hatte schwer zu leiden-ei ^agte nicht, sondern trug alles mit Ergebung. Als Kronprinz Wilhelm traurig an dem Krankenlager seines Vaters stand, welcher nicht

2. Geschichte - S. 15

1892 - Breslau : Hirt
Lektion 3: Kaiser Wilhelm der Siegreiche 15 4. König Wilhelm war schon 64 Jahre, als er König wurde; dennoch hat er fr Preußen und ganz Deutschland noch mehr gethan, als irgend ein anderer König von Preußen vor ihm. Preußen war aus einem kleinen Staate allmhlich ein starkes Knigreich geworden und wurde deshalb von vielen anderen Staaten beneidet. Das wute König Wilhelm wohl, und er sah voraus, da ihm noch schwere Kmpfe bevorstanden; deshalb hielt er es fr seine wichtigste Aufgabe, das Heer zu verstrken. Kaum war er damit fertig, als ein Krieg mit sterreich ausbrach. Der Kaiser von sterreich wollte nmlich, wie frher, als Preußen noch klein war, in Deutschland allein zu gebieten haben; König Wilhelm aber wollte sich nicht lnger unterdrcken lassen. Fast alle deutschen Staaten standen auf sterreichs Seite; aber die Preußen verzagten nicht. Ihr greiser König stellte sich selber an ihre Spitze, fiel rasch in Bhmen ein und schlug die sterreicher in der Schlacht bei Kniggrtz (1866). Von nun an war Preußen der mchtigste Staat in Deutschland; alle anderen deutschen Fürsten, nur nicht der Kaiser von sterreich, gelobten: Wenn Preußen oder einer von uns angegriffen wird, so stellen wir alle unser Heer unter den Oberbefehl des Knigs von Preußen." 5 a. Mitten im Sommer des Jahres 1870 erklrte ganz unerwartet der franzsische Kaiser Napoleon Iii. Preußen den Krieg. König Wilhelm weilte im Bade Ems (in der Nhe des Rheins), um sich von der Arbeit und Sorge seines schweren Amtes zu erholen. Sosort eilte er nach Berlin und rief sein Volk zu den Waffen. Aber nicht allein die Preußen kamen; sondern auch die deutschen Brder aus Sachsen, Bayern, Wrttemberg, Baden und Hessen eilten herbei, und in 14 Tagen standen drei groe deutsche Heere am Rheine zum Kampfe bereit. Die Franzosen hatten zwei Heere aufgestellt. Das eine fhrte Mac Methon; es stand im Sden und sollte in Sddeutschland einfallen. Das andere wurde von Bazaine gefhrt und stand bei Metz. Da rckte Kronprinz Friedrich Wilhelm mit Preußen und den sddeutschen Truppen in das Elsa ein und schlug das Heer Mac Mahons zurck; Kaiser Wilhelm selber aber besiegte Bazaine bei Metz, drngte das besiegte Heer in die Festung Metz hinein und legte ein groes deutsches Heer um diese Festung, so da niemand aus derselben heraus konnte. b. Mac Mahon war auf Umwegen nach Norden geeilt, um von dort nach Metz zu ziehen. Dann wollte er das deutsche Heer, welches Metz einschlo, von der einen Seite angreifen, Bazaine sollte zu gleicher

3. Geschichte - S. 16

1892 - Breslau : Hirt
16 Hoffmeyer, Geschichte; Mittelstufe. Zeit aus der Stadt hervorbrechen, und beide wollten gemeinsam der die Deutschen herfallen. Aber Kaiser Wilhelm erkannte rechtzeitig, was die Franzosen vorhatten. Er stellte sich dem Heere Mac Mahons in den Weg und griff es am 1. September bei der kleinen Festung Sedan an. Die Franzosen wehrten sich zwar tapfer, vermochten aber den Deutschen nicht zu wider-stehen. Immer enger wurden sie zusammengedrngt und nachmittags samt der Festung Sedan eingeschlossen. Auf den nahen Hgeln standen die deutschen Kanonen und warfen von allen Seiten ihre vernichtenden Geschosse auf die Huser der Stadt und auf die dichten Haufen der Soldaten und der Brger. Schon brannte hier und dort ein Haus, und die deutschen Soldaten waren schon im Begriff, die Mauern der Stadt zu erklettern; da wurden nachmittags um 1/2 5 Uhr die weien Fahnen an den Trmen der Stadt aufgezogen, zum Zeichen, da die Stadt sich dem siegreichen deutschen Heere ergeben wolle. Sosort schwiegen die deutschen Kanonen. c. Jetzt erst erfuhr König Wilhelm, da Kaiser Napoleon sich bei dem eingeschlossenen Heere Mac Mahons befand, also mitgefangen war. Es kam nmlich ein franzsischer General zu unserm Könige und ber-reichte ihm einen Brief Napoleons, in welchem derselbe schrieb: Da es mir nicht vergnnt gewesen ist, an der Spitze meiner Truppen zu sterben, bleibt mir weiter nichts brig, als meinen Degen in die Hnde Ew. Majestt zu legen/' Damit wollte sich also Napoleon dem Könige Wilhelm als Gefangenen ergeben; König Wilhelm aber verlangte, das ganze eingeschlossene franzsische Heer solle ebenfalls die Waffen nieder-legen. Hierber wurde noch bis spt in die Nacht hinein verhandelt. Napoleon aber fhlte sich unter seinen eigenen Soldaten nicht sicher, sondern verlie in der Dunkelheit heimlich die Stadt und fuhr nach dem deutschen Heere hinber. Am folgenden Tage wurde das ganze franzsische Heer gefangen genommen und nach Deutschland gebracht; auch den Kaiser Napoleon sandte König Wilhelm nach Deutschland und lie ihn auf dem Schlosse Wilhelmshhe bei Kassel bewachen. d. Als König Wilhelm nachmittags am 2. September seine braven Truppen besuchte, tnte ihm von allen Seiten ein freudiges Hurra und das Lied: Heil dir im Siegerkranz!" entgegen, und als die Nachricht nach Deutschland kam: Napoleon ist gefangen!" sang das deutsche Volk aus vollem Herzen das Lied: Nun danket alle Gott!" Auch König Wilhelm gab Gott die Ehre. An seine Gemahlin, die Kaiserin Augusta, schrieb er: Welch eine Wendung durch Gottes Fgung! Es ist wie

4. Geschichte - S. 18

1892 - Breslau : Hirt
18 Hoffmeyer, Geschichte; Mittelstufe. Reich in Frieden regiert. Wohl selten hat ein Herrscher eine solche all-gemeine Liebe und Verehrung genossen, wie Kaiser Wilhelm der Sieg-reiche. Er war aber auch ein rechter Vater seines Volkes. Noch niemals vor ihm ist von einem Herrscher oder Volke eine solche Frsorge fr die unteren Stnde des Volkes getroffen worden, wie von dem deutschen Volke unter Kaiser Wilhelm, um ihre Lage zu verbessern, sie in Krankheit und Unfllen, wie bei Gebrechlichkeit und im Alter zu untersttzen. Bis in das hohe Greisenalter hinein konnte Kaiser Wilhelm in seltener Frische seines hohen und schweren Amtes walten. Auch in seiner Familie war er reich gesegnet. 1879 feierte ganz Deutschland den Tag der goldenen Hochzeit seines Kaiserpaares; am 6. Mai 1882 wurde dem Enkel des Kaisers^ dem Prinzen Wilhelm, unserem jetzigen Kaiser, ein Sohn geboren, unser Kronprinz Wilhelm, den der Urgrovater selber zur Taufe hielt. Hurra! vier Könige!" telegraphierte der Kaiser zurck, als ihm die Nachricht von der Geburt des Prinzen berbracht wurde. Einen Tag nie gesehener Freude erlebte das deutsche Volk, als es am 22. Mrz 1887 den 90. Geburtstag seines allgeliebten Kaisers feiern durfte. 8 a. Die letzten Tage seines Lebens brachten dem greisen Helden noch schwere Heimsuchungen. Zu krperlichen Gebrechen gesellte sich der Schmerz der die unheilbare Krankheit, welche den geliebten Sohn und Thronfolger Friedrich Wilhelm befallen hatte. Eine Erkltung warf den Kaiser im Mrz 1888 auf das Krankenlager. In schmucklosem Zimmer, auf einer eisernen Feldbettstelle, lag der groe Kaiser, geduldig die heftigsten Schmerzen ertragend. Der Hofprediger trstete ihn mit passenden Bibel-worten, woraus der Sterbende wiederholt bekrftigend , sprach: Das ist schn"; Das ist richtig!" Als der Geistliche Lnk. 2, 29 und 30 betete, sprach der Kaiser deutlich: Meine Augen haben deinen Heiland gesehen!" und nach einer kurzen, feierlichen Stille: Er hat mir mit feinem Namen geholfen!" Aber auch die letzten Krfte widmete der sterbende Kaiser noch dem Wohle des Volkes, indem er sich mit seinem ersten Ratgeber, dem Fürsten Bismarck, besprach, oder dem Prinzen Wilhelm Ratschlge erteilte. Und als seine Tochter, die Groherzogin Luise von Baden, ihn fragte: Wirst du nicht mde?" erwiderte er: Ich habe jetzt keine Zeit, mde zu sein." Dies ist das letzte Wort aus seinem Munde; bald darauf entschlief er, am 9. Mrz 1888. b. Niemals hat die Nachricht vom Tode eines Menschen eine so rasche und weite Verbreitung gefunden und berall einen so tiefen Eindruck

5. Geschichte - S. 20

1892 - Breslau : Hirt
20 Hoffmeyer, Geschichte; Mittelstufe. * U B'rr^rtr?9, 3" ^ 500 ^re ^ni) verflossen, seitdem der erste Hohenzollernsurst Kurfürst von Brandenburg rourbe; es war Friedrich I, u ^cm Kurfrstentum gehrte damals aber nur die heutige Proviuz Brandenburg mit Ausnahme der Neumark. Durch Erbschaft und Kauf erweiterten die Kurfrsten bald ihr Land; st- gewannen die Neumark Kleve, Mark, Ravensberg und Ostpreuen. Diese Lnder lagen jedoch sehr weit auseinander, und die Einwohner derselben waren in Sprache und Sitte sehr verschieden; Kurfürst Friedrich Wilhelm hat nun den ersten Schritt dazu gethan, diese so verschiedenen Lnder zu einem Reiche zu verschmelzen. 3. Friedrich Wilhelm wurde 1620 zu Berlin geboren. Damals wtete in Deutschland der schrecklichste Krieg, den unser Vaterland je erlebt hat. Er whrte von 1618-1648, also 30 Jahre; deshalb heit er der 30 jhrige Krieg. Auch Brandenburg wurde von demselben ganz verheert; die kurfrstliche Familie fhlte sich in Berlin nicht einmal sicher. Die meisten Schulen waren zerstrt oder geschlossen; deshalb wurde Prinz Friedrich Wilhelm im Alter von 14 Jahren nach Holland geschickt, damit er die dortigen Schulen besuche. In Holland hat der Prinz vieles gelernt, was er spter als Kurfürst gut verwerten konnte-denn er war von Kind auf sehr fleiig, aber auch sehr ernst und suchte semen Eltern durch gutes Betragen Freude zu machen. Als ihn einst mehrere vornehme Jnglinge zu einem verschwenderischen, unordentlichen Leben verfhren wollten, stand er auf, um sich zu entfernen, und als sie ihn baten, er mge doch bleiben, antwortete er: Ich wei, was ich meinen Eltern, meiner Ehre und meinem Lande schuldig bin," und ging. 4 a. Erst 20 Jahre alt, mute Friedrich Wilhelm 1640 die Regierung seines Landes bernehmen. Eine schwere Aufgabe fr einen so jungen Fürsten! Denn Brandenburg war ganz verheert. Meilenweit gab es kein Dorf; in Berlin lagen Hunderte von Husern in Trmmern; Hunger und Pest hatten die Einwohner dahingerafft. Dazu war der Krieg noch nicht einmal beendet. Der Kurfürst bildete sich zunchst ein Heer, um die Feinde aus dem Lande fern halten zu knnen, vergrerte und verbesserte es unablssig. Von jetzt an blieb Brandenburg während dieses Krieges vor Verheerung bewahrt, und als endlich der Friede ge-schlssen wurde, erhielt es Hinterpommern, Magdeburg, Halberftadt und Minden. b. Jetzt hatten die Landleute auch wieder Mut, ihre cker zu bestellen

6. Geschichte - S. 22

1892 - Breslau : Hirt
22 Hoffmeyer, Geschichte; Mittelstufe. b. Warum war es ein Glck fr Brandenburg, da Friedrich Wilhelm schon so frh ernft und verstndig war und einen festen Willen hatte? Das Frstenamt ist schon fr einen erfahrenen Mann schwer; wie vielmehr fr einen Jngling! Warum war es fr den jungen Kurfrsten doppelt schwer? In welchem Jahre wurde er Kurfürst? Gieb einige Thatfachen dafr an, wie verheert Brandenburg damals war! Warum konnte der Kurfürst nicht sofort helfen? Was hat er zunchst gethan? Welchen Vorteil hat das Land von dem Heere schon während des Krieges gehabt? Beim Friedensschlu? In welchem Teile Deutschlands lagen diese Lnder? Welches grenzt an Branden-brg? Welches liegt allein? Erklre den Namen Hinterpommern! Warum htte der Kurfürst wohl lieber Vorpommern genommen? Das haben damals die Schweden bekommen und noch lange behalten. c. Nun konnte der Kurfürst ungestrt daran gehen, das verheerte Land wieder aufzurichten. Wie half er den armen Leuten? Warum sollten die Landleute wohl Grten anlegen? Was wchst im Garten? Blumen schmcken, an Blumen erfreut sich jung und alt; Gemse und Obst sind sehr ntzlich. Welche Leute leben fast nur von dem, was ihr Garten einbringt? Von dem Nutzen der Obstbume sagt ein alter Reimspruch: Hast du einen Raum, pflanz einen Baum und pflege sein, er bringt dir's ein!" Wodurch suchte der Kurfürst die Leute auch sonst noch zum Gartenbau zu ermuntern, auer durch Worte? Der Krieg hatte aber noch anderen Schaden gebracht, als da er Huser, Grten und Felder zerstrt hatte. Welches schlimmere Unheil hatte er angerichtet? Wie suchte der Kurfürst diesem bel abzuhelfen? Woher kamen diese Einwanderer hauptschlich? Warum nahm der Kurfürst wohl gern Hollnder? Auch seine Gemahlin war eine Hollnderin; wie hie sie? Wie hat sie den Kurfrsten in seinem schweren Amte unter-sttzt? Welche Freude erlebten beide von der Mhe um die Wohlfahrt ihres Landes? Wiederholung: Not des Landes; Heer; Hebung des Acker- und Gartenbaues; Ansiedler; L. Henriette. Zweite Stunde. Die Schlacht bei Fehrbellin. A. Vortrag. 1. Leider mute der Kurfürst diese Friedensarbeit oft unterbrechen, um in den Krieg zu ziehen. In Frankreich herrschte

7. Geschichte - S. 23

1892 - Breslau : Hirt
Lektion 4: Friedrich Wilhelm, der Groe Kurfürst. 23 damals ein sehr eroberungsschtiger König, der unserem Vaterlande schon das schne Elsa 'entrissen hatte, damit aber noch nicht zufrieden war, sondern von neuem den Krieg begann. Da zog mit dem deutschen Kaiser auch Friedrich Wilhelm an den Rhein. Der franzsische König wute recht wohl, da Friedrich Wilhelm sein gefhrlichster Gegner war. Um ihn vom Rheine wegzubringen, reizte er die Schweden auf, in die Mark Brandenburg einzufallen. Aber die Brandenburger verzagten nicht; die Bauern erhoben sich, bewaffneten sich mit Sensen und Heugabeln und wehrten sich, so gut sie konnten. Noch heute wird eine Fahne aufbewahrt, welche sie damals trugen; dieselbe hat die Inschrift: Wir sind Bauern von geringem Gut Und dienen unserem Kurfrsten mit unserm Blut." 2. So schnell der Kurfürst nur konnte, eilte er seinen bedrngten Anterthanen zu Hlfe. Die Schweden standen bei Fehrbellin (Karte!) und wollten sich vor dem heranrckenden Kurfrsten zurckziehen; dieser aber eilte ihnen nach und griff mit nur 5000 Reitern und wenigen Geschtzen das 11000 Mann starke Heer der Schweden an. Das war am 18. Juni 1675. Als die brandenburgischen Dragoner im Kampfe ihren tapferen Obersten verloren, stellte sich der Kurfürst selber an ihre Spitze und rief: Getrost, tapfere Brandenburger, ich, euer Kurfürst und jetzt euer Oberst, will mit euch siegen oder mit euch sterben." Mit gezogenem Degen sprengte er den Seinen vorauf, mitten in die Schweden hinein. Bald war er ganz von Feinden umringt; aber die getreuen Brandenburger hatten ihren geliebten Kurfrsten nicht ans den Augen verloren. Nenn Dragoner bahnten sich mit ihren Sbeln eine blutige Gasse durch die Feinde und befreiten ihren geliebten Landesvater. Der Stallmeister des Kurfrsten, der edle Froben, fiel an der Seite seines Herrn, zum Tode getroffen, vom Pferde. Der Kurfürst hatte die Schlacht gewonnen und jagte die Schweden zum Lande hinaus. 3. Der Sieg von Fehrbellin ist einer der glnzendsten, welche Branden-burger je gewonnen haben, und erregte im ganzen Lande groe Freude und in ganz Europa Verwunderung. Das doppelt so starke Heer des damals so mchtigen Knigreichs Schweden war von dem kleinen branden-burgischen Heere, das fast nur aus Reitern bestand, besiegt und schimpflich aus dem Lande gejagt. Seit dieser Zeit nahm Brandenburg eine sehr angesehene Stellung unter den Staaten Europas ein; Friedrich Wilhelm aber wurde seitdem der Groe Kurfürst genannt.

8. Geschichte - S. 24

1892 - Breslau : Hirt
24 Hoffmeyer, Geschichte; Mittelstufe. 4. Whrend der letzten Jahre seines Lebens konnte er sein Land in Frieden verwalten. In allen Teilen desselben fhrte er dieselben Gesetze nn. Eme Post fuhr regelmig von Berlin aus nach Osten bis Kniqs-berg, nach Westen bis Wesel. So wuchsen die einzelnen Teile des Kur-furstentumes zu einem Reiche zusammen. Mit Recht nennt man daher den Groen Kurfrsten den Grnder des preuischen Staates. Er starb 1688 mit den Worten: Ich wei, da mein Erlser lebt." Sein Sohn Friedrich erhob das ihm von seinem Vater hinterlassene Kurfrstentum 1701 zu einem Knigreiche und nannte sich nach der Provinz Preußen Friedrich I., König in Preußen. B. Einfhrung. 5 a. Wer hatte den Krieg angefangen, von welchem ich euch eben erzhlt habe? - Welches Land hatte er damals ichon von unserem Vaterlande genommen? Dies Land hatte er im westflischen Frieden erhalten, der den 30jhrigen Krieg beendete. In diesem Kriege war Deutschland so geschwcht worden, da es sich gegen ferne Feinde nicht mehr wehren konnte, sondern zugeben mute, da Schweden und Franzosen die schnsten deutschen Grenzlnder an sich rissen. Welches Land hatte Frankreich damals erhalten? Die Hauptstadt des Elsa, das schne Straburg, hatte Ludwig Xiv. damals nicht mit erhalten, die hat er spter noch, mitten im Frieden, geraubt. Wer hatte die nchste Pflicht, Deutschland zu verteidigen, als Ludwig den Krieg begann? Wer untersttzte ihn? b. Warum wre Ludwig den Groen Kurfrsten gern losgewesen? Der Kaiser fhrte nmlich den Krieg nicht mit rechtem Ernst, so da der Groe Kurfürst darber oft ganz entrstet war. - Auf welche Weise suchte Ludwig den Kurfrsten vom Rheine zu entfernen ? Die Schweden hatte er durch Geld gewonnen. Warum konnten sie leichter in Brandenburg einfallen, als die Franzosen? Welche Hoffnung mgen die Schweden bei ihrem Einfall in die Mark Brandenburg wohl gehegt haben? _ Welches Land lag fr sie besonders gnstig? Wie zeigte sich damals die Vaterlandsliebe der Brandenburger? Welchen Spruch hatten sie auf ihre Fahne geschrieben? Einprgen! Woran knnen wir sehen, da die Schweden sich vor dem Groen Kurfrsten frchteten? Sie kannten ihn schon aus einem andern Kriege, den sie mit den Polen ge-fhrt hatten; in demselben hatte der Kurfürst ihnen einen groen, glnzenden Sieg erfechten helfen. 6 a. Wo traf sie der Kurfürst? - (Zeigen, die rtlichkeit beschreiben!)

9. Geschichte - S. uncounted

1892 - Breslau : Hirt
Sprockhofs, Vorbereitungen. Heft 87 u. 28. | Pndneitilwtii 11116 Inlmirfr aus dem gtfarattn Mmtsmete btr Mtslym Wlkssalk. in Gemeinschaft mit I. Baumann, Sem.-Dir. a. D. und Archidiak. zu Knigsberg i/Pr., F. W. Brgel, Sem.-Dir. zu Boppard, L. Diesner, Sem.-Dir. zu Ottweiler, (f. Fleischmann, weil. Stdt. Turnwart zu Berlin, I. Freundgen, Sem.-Dir. zu Paradies, A. Genau, Sem.-L. zu Bren, Prof. W. Hchstetter am Sem. zu Karlsruhe, L. Hofsmeyer, Borst, d. Kgl. Prp.-Anst. zu Nurich, W. Keil, Direkt, d. Prov.-Taubst.-Aust. zu Halberstadt, E. Kienast, Sem.-L. zu Oranienburg. A. Kleinschmidt, Sem.-L. zu Bensheim, R. Klose, Schulrat u. Sem.-Dir. zu Liebeuthal, C. Klickert, Sem.-L- zu Knigsberg N/M., A. Koitzsch, z-~ a r*Y\ r. ...Ma /Tf O syfw*^ <tf 05 h ittt S At Ortrttt 1 892)-27/28 zu Cslin, F. Ritter, Sem.-L. zu Bromberg. F. Schultz, Prov.-Schulrat a. D. u. Superintendent zu Altenkirchen. H. van Senden, Sem.-Dir. zu Aurich, F. Steinweller, Sem.-L. zu Dillenburg, Frau Dr. Stobbe, Sem.-Borsteheriu zu Knigsberg i/P., P. Tesch, ord. Lehrer a. d. hh Mdchenschule u. am Lehrerinnen-Sem. zu Neuwied, F. Vogler, Sem.-L. zu Drossen, R. Waeber, Sem.-Dir. zu Brieg, B. Wiese, Sem.-L. zu Verden, Th- Willig, Sem.-L. zu Homberg, I. Zeglin, weil. Vorst, d. Kgl. Prp.-Anst. zu Schmiedeberg, u. a. herausgegeben von A. Sprockhof Sem.-L. zu Berlin. (Doppel-) Heft 27 u. 28: Geschichte auf Grund des Kaiserlichen Erlasses vou L. Hoffmeyer, Vorsteher der Kgl. Prparanden-Anstalt zu Aurich. <5\A Ferdinand ^irt, knigliche Hniuerfitts- und Urelags-Lnch Handlung. Breslau. to-fti)

10. Geschichte - S. 26

1892 - Breslau : Hirt
26 Hoffmeyer, Geschichte; Oberstufe. Mark und Ravensberg? (Preußen.) Welcher König von Preußen lie sich zum Kaiser krnen? Wann? Wo? Der eine im fernen Osten, der andere im fernen Westen. Bevor diese Kaiserkrnung mglich war, muten noch viele groe Männer an der Vergrerung und Strkung Preuens arbeiten. Dem Groen Kurfürst aber gebhrt unter allen diesen Mnnern einer der ersten Pltze. Wiederholung; bung im Erzhlen; Einprgen der Worte des Kurfrsten, der wichtigsten Thatsachen, sowie der Zahlen 1640, 1675, 1688 und 1701. Oberstufe. Lektion 5. Kurfürst Friedrich I. A. Vortrag. 1. Der letzte Kurfürst von Brandenburg aus dem bayrischen Haufe verkaufte die Mark an Kaiser Karl Iv. aus dem Hause Luxemburg. Als bald nachher Karl Iv. starb, fiel Brandenburg an seinen jngsten Sohn Sigismund. Dieser lebte aber meistens in Ungarn und kmmerte sich wenig um die Mark, sondern lie sie von sorglosen Statt-Haltern verwalten; spter verpfndete er sie sogar an seinen Vetter Jobst von Mhren, einen geldgierigen Mann, der nur in die Mark kam, um die von seinem Statthalter erpreten Steuern in Empfang zu nehmen. Da erhoben die Raubritter in der Mark wieder ihr Haupt; sie berfielen reisende Kaufleute und plnderten sie aus, trieben den Leuten das Vieh weg und zndeten ihnen wohl gar die Huser der dem Kopfe an. Am hchsten stieg die Not, als Jobst die schlimmsten Raubritter, Hans und Dietrich von Quitzow, zu Statthaltern ernannte. Von ihren 24 Burgen aus hielten sie das ganze Land in Schrecken; mehrere Städte, selbst Berlin, zahlten ihnen Abgaben, um nur Ruhe vor ihnen zu haben. 1411 starb Jobst, und das unglckliche Land fiel Sigismund wieder zu. Dieser war inzwischen deutscher Kaiser geworden und konnte sich nun erst recht nicht um die Mark kmmern; deshalb ernannte er seinen Freund und Ratgeber, den Burggrafen Friedrich vonhohenzollern, zum Statthalter der Mark. Damit war der Not des Landes ein Ende gemacht. Kein Frstengeschlecht Deutschlands hat so groes vollbracht, wie die Hohenzollern.
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