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1. Länder-, Verfassungs- und Kulturgeschichte - S. uncounted

1904 - Berlin : Nicolai
Georg-Eckert-Institut Bs78 1 070 568 6 i Bs78$10705686

2. Länder-, Verfassungs- und Kulturgeschichte - S. uncounted

1904 - Berlin : Nicolai
% ? - 50 '"' Leitfaden für den llntmiifit in der Mutschen Geschichte. Nach dem neuen Grundlehrplane für die Kerliner Gemeindeschulen in drei Teilen l^gjpg bmrb-it-t ■h Wschillmann, und A. Wiergutz, Sch«Ivlspektor a. D. Rektor in Berlin. w^s^L jy Iii. Teil: ^nder-, Verfassungs- und Kulturgeschichte nebst einem Anhange über Frauenleben und einer Geschichtskarte. (1. Klasse.) 46. Auslage preis gebunden 60 Pfennig - , _ , Georo-Eckert-Instfttit für intsrr.vticnsb Schulbuehfcrschung -----------—------------------Bt^utisdteelg Nicol-ische Verl°gs-Buchhämk?g"°^-R. Stricker Berlin, Potsdamerstr. 90. Lösütut Inventarisiert unter :3t-Sb. £2£2- Internatif Bir*yunä

3. Länder-, Verfassungs- und Kulturgeschichte - S. uncounted

1904 - Berlin : Nicolai
Vorwort ;ur 46. Auflage. In der vorliegenden Auflage sind einige Druckfehler und Versehen Berichtigt und mehrere kleinere Ablnderungen vorgenommen worden. Berlin im März 1904. pie Werfasser.

4. Länder-, Verfassungs- und Kulturgeschichte - S. 1

1904 - Berlin : Nicolai
I. Mndergeschichte. A. Deutsche Ländergeschichte. Die Teilung -es Karolingischen Reiches. Karls des Großen Ziel war, alle deutschen Völker unter seinem Zepter zu vereinigen und so ein christlich-deutsches Reich zu gründen. Nach Beendigung der Kriege erstreckte sich sein Reich vom Ebro bis zur Elbe und Donau (Einmündung der Raab) und von der Tiber bis zur Eider. Aber wenige Jahre nach dem Tode Karls des Großen zeigte es sich, daß die Reichseinheit, die er geschaffen hatte, nicht zu halten war. Ludwig der Fromme (814 bis 840) legte durch wiederholte Teilungen den Grund zu Zwistigkeiten unter seinen Söhnen und förderte dadurch die Auflösung des Reiches. Als ihn der Tod 840 hinwegnahm, brach zwischen den Söhnen ein offener Kampf um das Erbe aus, der endlich zu dem Vertrage von Verdun führte. Teilungsvertrag zu Verdun. In diesem Vertrage erhielt Lrrdwig alle Länder rechts vom Rhein und die linksrheinischen Gaue Mainz, Speier und Worms. Karl der Kahle bekam den westlichen Teil bis zur Rhone, Saone, Maas und Schelde. Lothar fiel Italien mit dem Kaisertitel und der mittlere Streifen zu, der sich von der Rhone- bis zur Rheinmündung erstreckte und auch Friesland umfaßte. Der Teilungsvertrag zu Verdun ist von weltgeschichtlicher Bedeutung, da er den Grund zur selbständigen Ausbildung eines deutschen und eines ftanzösischen Reiches legte. Ludwig vereinigte unter seinem Zepter alle germanischen oder deutschen Stämme. Mit Recht nennt man ihn daher Ludwig den Deutschen und sein Reich das Deutsche Reich. Das Jahr 843 ist also das Geburtsjahr des Deutschen Reiches; von hier ab beginnt die eigentliche deutsche Geschichte. Schillmann u. Viergutz, Leitfaden Iii. 1

5. Länder-, Verfassungs- und Kulturgeschichte - S. 3

1904 - Berlin : Nicolai
3 Die deutsche Sesiedetung (Kolonisation) des Ostens. Von ihren Wohnsitzen zwischen Weichsel und Elbe rückten die alten Deutschen allmählich weiter westwärts zum Rhein und zur Donau vor, wo sie mit den Römern zusammenstießen. Zur Zeit der großen Völkerwanderung, die um das Jahr 375 durch die Hunnen veranlaßt wurde, verließen die deutschen Stämme ihre Wohnsitze in Germanien und drangen nach Süden gegen das römische Reich vor, um sich eine neue Heimat zu suchen. In die verlassenen Länder im Osten rückten slavische Stämme ein; die etwa zurückgebliebenen Reste der Deutschen wurden von den sremden Eindringlingen überwuchert. Slavische Stämme rückten sogar bis in das mittlere Deutschland bis zur Elbe und Saale vor, um sich dort dauernd niederzulassen. Als aber die Germanen in den nächsten Jahrhunderten zu festerer staatlicher Ordnung und durch das Christentum zu höherer Kultur gelangt waren, da begann der Strom des deutschen Lebens wieder nach der alten Heimat zurückzufluten. Die Deutschen drangen erobernd in die von der slavischen Bevölkerung besetzten Landstriche vor und erzielten durch Verbreitung des Christentums und Deutschtums große Erfolge, da sie den Slaven nicht bloß im Kampfe, sondern auch in der Bildung überlegen waren. Karl der Große (768—814) sing das Werk der Wiedereroberung an. Nachdem er die Sachsen besiegt und zum Christentum bekehrt hatte, zog er 789 gegen die Slaven jenseits der Elbe. Er besiegte die Wilzen, die in der heutigen Mark Brandenburg wohnten, und zwang den mächtigsten ihrer Fürsten, ihm zu huldigen und Geschenke darzubringen. Die Grenzen befestigte er durch Marken, die durch Grenz- oder Markgrafen verwaltet wurden. So entstanden gegen die Slaven die sächsischen Marken. Die in jener Zeit angelegten Burgen entwickelten sich später zu blühenden Städten, wie Magdeburg, Merseburg, Halle u. ct. Darauf begann der große Avarenkrieg. Die slavischen Avaren hatten zwei Jahrhunderte lang an der Theiß und Donau gesessen; sie waren der Schrecken der Nachbarn im Osten und Westen gewesen. Karl mußte sieben Feldzüge gegen sie unternehmen, ehe es ihm gelang, sie zu überwältigen. Den ersten führte er selbst, die Fortsetzung des Kampfes überließ er seinem Sohne Pipin. Dieser erstürmte 796 das Hauptlager ihres Häuptlings, führte l*

6. Länder-, Verfassungs- und Kulturgeschichte - S. 27

1904 - Berlin : Nicolai
Frieden zu Stockholm den Teil Vorpommerns zwischen Oder und Peene (Alt-Vorpommern) samt den Inseln Usedom und Wollin, sowie endlich die rechts von der Oder gelegenen Städte Damm und Gollnow. Er mußte für die Erwerbung noch 2 Millionen Taler an Schweden zahlen und 600000 Taler pommersche Schulden übernehmen. Nach dem Sturze Napoleons I. erhielt Friedrich Wilhelm Hi. das Land nördlich von der Peene (Neu-Vorpommern) mit der Insel Rügen. Auf dem Wiener Kongreß war dieser Teil zunächst an Norwegen gekommen. Bei dem darauf folgenden Ausgleich der europäischen Staaten fiel es an Dänemark und dann im Austausch gegen Lauenburg (und eine Geldsumme) an Preußen. So war das ganze Pommernland unter dem Zepter der Hohen-zollern vereint. Die Bewohner haben sich den Ruf erworben, daß sie treu zu ihrem König halten und tapfer streiten in Not und Gefahr. Schon der alte Fritz hat die Treue und Tüchtigkeit der Pommern als eine kräftige Stütze für Preußens Macht und Preußens Thron gepriesen. Schlesien. In der ersten Periode seiner Geschichte gehörte Schlesien zu Polen. Im Jahre 1163 wurde es ein eigenes unmittelbares Herzogtum unter einem Seitenzweig des plastischen Fürstenhauses. Vielfache Teilungen und die darüber entstandenen Streitigkeiten lähmten die Kraft des Landes. Am Anfange des 14. Jahrhunderts bestand Schlesien aus siebzehn Fürsten- und Herzogtümern unter Sprößlingen des alten plastischen Königshauses. Um sich unabhängig zu erhalten, traten sie mit Böhmen (Österreich) in ein Lehnsverhältnis. Im Jahre 1675 war mit Georg Wilhelm, dem Herzoge von Liegnitz, Brieg und Wohlan, das Plastische Herzogshaus ausgestorben. Nach dem bekannten schlesischen Erbvertrage, den Joachim Ii. 1537 mit Friedrich Ii., dem Herzoge der schlesischen Fürstentümer, schloß, hätte nun Schlesien an Brandenburg fallen müssen. Der Große Kurfürst wurde aber mit den Worten abgewiesen, Österreich werde nie mitten in feinem Lande einer evangelischen Macht Besitz lassen. Friedrich Wilhelm hatte damals mit den Schweden zu tun und konnte sein Recht nicht geltend machen. Er soll aber die Worte gesprochen haben: „Möge einst aus meinem Gebein ein Rächer erstehen." Endlich kam es mit dem Kaiser 1686 zum Abschluß eines Geheimvertrages zu Berlin, in dem der Große Kurfürst für seine Ansprüche auf das schlesische Erbe den

7. Länder-, Verfassungs- und Kulturgeschichte - S. 5

1904 - Berlin : Nicolai
sein, die Kämpfe dauerten daher noch viele Jahre fort. Stolze Verachtung der Deutschen gegen die Slaven trug nicht wenig dazu bei, die blutigen Kämpfe zu verlängern. Als Otto Ii. in Unteritalien um die Mitgift seiner Gemahlin Wider die verbündeten Griechen und Araber kämpfte und nach der Niederlage von Cotrone einen frühen Tod fand, erhoben sich die Wenden wieder, zerstörten Brandenburg und Havelberg, drangen sogar über die Elbe vor und richteten in blinder Wut gegen das Christentum eine furchtbare Verwüstung an. Zwar gelang es, sie über die Elbe zurückzuwerfen, aber die deutschen Gründungen östlich von diesem Flusse blieben zerstört. Unter Otto Hi. wurde zwar durch einen Frieden den Raubzügen der Wenden ein Ende gemacht, aber 150 Jahre ruhte nun die Ausbreitung des Deutschtums nach Osten fast vollständig. Aus der großen Geroschen Mark entstanden die Nordmark (die Altmark, dazu die Gebiete der Havel und der untern Spree), die Ostmark oder Mark Lausitz (das Land zwischen Saale und Bober) und die Mark Meißen (Meißen, Zeitz, Merseburg). Von den sächsischen Marken aus nahmen die askanischen Markgrafen die deutsche Kolonisation wieder auf. Besiedelung der Mark Brandenburg durch Albrecht den Bären. Im Jahre 1134 erhielt Albrecht der Bär vom deutschen Kaiser Lothar dem Sachsen die Nordmark als erbliches Lehn für treue Dienste. Albrecht nahm den Kampf gegen die Wenden wieder auf und suchte seine Herrschaft nach Osten hin auszudehnen. Mit den Waffen eroberte er die Prignitz. Das Havelland brachte er auf friedlichem Wege an sich. Er suchte nun das eroberte Land deutsch und christlich zu machen. In den durch den Krieg verödeten Gegenden wurden zahlreiche deutsche Kolonisten angesiedelt. Seinen Gehilfen bei der Eroberung, den adligen Rittern, gab er Gebiete zu Lehn; die wendischen Adligen wurden freundlich behandelt und vermischten sich durch Heiraten mit den Deutschen. Albrecht hatte Boten nach Sachsen, dem Rheine und den Niederlanden geschickt, um zur Niederlassung in der Mark einzuladen. Zahlreiche Einwanderer strömten herbei, brachten den deutschen Pflug zur Bearbeitung des Bodens mit, trockneten Sümpfe aus und dämmten Gewässer ein. Die großen Ortschaften wurden mit Handwerkern und Kaufleuten besiedelt, mit Mauern umschlossen und bekamen die Freiheiten deutscher Städte. Albrecht stellte die

8. Länder-, Verfassungs- und Kulturgeschichte - S. 29

1904 - Berlin : Nicolai
29 Sachsen. Der nördliche Teil der Provinz Sachsen, die Siitmarf, ist das Stammland, die Wiege der preußischen Monarchie. Die übrigen Teile sind überwiegend aus den Erwerbungen zusammengesetzt, die in den Jahren 1648, 1803 und 1815 gemacht worden sind. Im Jahre 1648 bekam der Große Kursürst im Westfälischen Frieden das frühere Bistum Halberstadt und die Zusicherung, nach dem Tode des Administrators August von Sachsen auch das Gebiet des ehemaligen Erzbistums Magdeburg nebst Halle zu erhalten. Als der Administrator 1680 starb, nahm der Große Kurfürst Magdeburg in Besitz. Im Reichsdeputations-Haupt-schluß 1803 erhielt Preußen für die erlittenen Verluste das Gebiet von Erfurt mit dem Eichsfelde und die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen. Im Tilsiter Frieden 1807 mußte Friedrich Wilhelm Iii. alle Gebiete im Westen der Elbe an Frankreich abtreten, so daß der gegenwärtigen Provinz nur die beiden Jerichower Kreise verblieben. Auf dem Wiener Kongreß erhielt Preußen die verlorenen Gebiete zurück und die größere nördliche Hälfte von dem Königreich Sachsen, so daß am 30. April 1815 i8i& die Zusammensetzung der Provinz Sachsen bestimmt werden konnte. Sie hat sich zu hoher Blüte entwickelt. Westfalen. Die einzelnen Gebiete dieser Provinz sind zu verschiedener Zeit an Brandenburg-Preußen gekommen. Im Jahre 1614 erhielt Johann Sigismund aus der Jülich-Cleveschen Erbschaft im Vertrage zu Xanten außer Cleve, das jetzt zur Rheinprovinz gehört, die Mark mit Hamm und Soest und Ravensberg mit der Hauptstadt Bielefeld. Aber dem Großen Kurfürsten blieb es erst vorbehalten, zu Düsseldorf 1647 und dann zu Cleve 1666 die endliche Ausführung und Bestätigung des Xantener Vertrages zu erlangen. Im Westfälischen Frieden erhielt Friedrich Wilhelm das Gebiet des ehemaligen Bistums Minden, das einst von Karl dem Großen gestiftet worden war. Im Jahre 1702 erbte Friedrich I. als Sohn einer Oranierin neben andern Gebieten die Grafschaft Lingen zwischen Ems und Haase, und 1707 kaufte er von dem Grafen zu Solms und Braunfels die Grafschaft Tecklenburg. Größere Erwerbungen machte Preußen hier erst wieder 1803, als es für seine Verluste auf dem linken Rheinufer und andere Einbußen durch die ehemaligen Bistümer Paderborn und Münster entschädigt wurde. Nach den siegreichen Kämpfen Napoleons gegen Preußen wurden

9. Länder-, Verfassungs- und Kulturgeschichte - S. 7

1904 - Berlin : Nicolai
7 13. Jahrhunderts überwog in Brandenburg die deutsche Bevölkerung die slavische schon um mehr als das Doppelte. Deutsche Besiedelung von Mecklenburg und Pommern. An die brandenburgische Kolonisation schloß sich die von Mecklenburg und Pommern an; beide Länder waren gleichfalls von Slaven bewohnt. In Mecklenburg wurden die Wenden durch Heinrich den Löwen, den Herzog von Sachsen, unterjocht und zum Christentume bekehrt. Heinrich der Löwe stiftete die Bistümer Schwerin und Ratzeburg. Auch hier schritten Christentum und deutsches Wesen Hand in Hand vorwärts. Heinrich der Löwe hatte auch durch Kolonisten aus dem westlichen Deutschland den Landbau verbessert und ebenso Handel und Gewerbe gefördert. Die Pommern wurden dem Polen Boleslaw Iii. tributpflichtig; dieser gab ihnen den Segen des Christentums, indem er 1124 den Bischof Otto von Bamberg bewog, mit der Würde und dem Glanze eines päpstlichen Legaten zu ihnen zu ziehen. In Pyritz begann der Bischof seine Taufpredigten. Es war am 15. Juni 1124, als Otto von Bamberg die ersten 7000 Pommern aus jener Quelle taufte, die noch heute den Namen Ottobrunnen trägt. Bei der siebenhundertjährigen Jubelfeier der Verbreitung des Christentums in Pommern (am 15. Juni 1824) ließ Friedrich Wilhelm Iii. den Ottobrunnen mit geglättetem Granit würdig umfassen, ein hohes Kreuz darüber errichten und zu ewigem Gedächtnis mit einer Inschrift versehen. Dem milden und klugen Bischof gelang die Gründung der christlichen Kirche vollständig. Die pommerschen Herzöge, obwohl sie wendischen Geschlechts waren, bekehrten nun selbst mit Waffengewalt die jenseits der Oder bis über die Peene hinaus wohnenden wendischen Völkerschaften und vereinten ihr Land mit dem ihrigen. In Julin auf Wollin war das erste Bistum gegründet worden, das später nach Cammin verlegt wurde. Als am Ende des 12. Jahrhunderts Pommern für das Christentum gewonnen war, begann eine Zeit der großartigsten Kolonisation. Niedersächsische Ansiedler aus dem Braunschweigischen, aus Westfalen und Ostfriesland strömten in Scharen herbei und besiedelten zunächst den fruchtbaren Landstrich östlich von der Peene. Große Verdienste um die städtische Kolonisation Pommerns erwarb sich der Herzog Barnim I. (1220—1278). Von den 73 pommerschen Städten sind mehr als die Hälfte, nämlich 41, hauptsächlich von ihm nach deutschem Rechte angelegt worden; auch seiner eigenen

10. Länder-, Verfassungs- und Kulturgeschichte - S. 8

1904 - Berlin : Nicolai
Hauptstadt Stettin gab er 1234 deutsches Recht. Er selbst siedelte nach dem neuen deutschen Damm über. Das Land östlich der Oder bedeckten besonders die Klöster und die hier reich begabten Ritterorden mit deutschen Dörfern. Die wichtige Stadt Kolberg erwuchs an den reichen Salzquellen unweit der Persante-mündung auf dem Grund und Boden des Bistums Cammin. Weiter ostwärts im slavischen Fürstentum Pommerellen bestand schon 1263 die deutsche Stadt Danzig. Die Bewohner der Insel Rügen blieben am längsten dem Heidentum ergeben; sie waren wegen ihrer Seeräuberei weit gefürchtet. Endlich wurde auch hier dem alten Glauben der letzte Schlag versetzt. Der dänische König Waldemar der Große zerstörte die Tempelfeste Arkona; das heidnische Götzenbild des Swantewit wurde in das dänische Lager geschleppt. Als Kaiser Friedrich Barbarossa die pommerschen Herzöge zu deutschen Reichsfürsten erhoben hatte, begann auch in Rügen die Zeit der deutschen Einwanderungen. Es kamen Lüneburger und Braunschweiger, dann weitere Haufen aus dem sächsischen Stamme, teils Adlige, teils gemeine freie Leute, die das Land mit deutschen Dörfern besiedelten. — Seit dem 14. Jahrhundert war ganz Pommern ein völlig deutsches Land. Die Abhängigkeit von den Polen löste sich bei dem Zerfallen und Sinken dieses Reiches von selbst. Längs der Ostseeküste blühten besonders die deutschen Städte Wismar, Rostock, Stralsund, Greifswald, Wolgast und Stettin mächtig empor. Die Ostsee wies den Weg zur Ausbreitung deutscher Herrschaft und Kolonisation über weitere slavische Gebiete; denn zu derselben Zeit wie in Mecklenburg und Pommern faßten Christentum und deutsche Sitte auch in Livland und Esthland Fuß und zwar durch Lübecker Kaufleute, die um die Mitte des 12. Jahrhunderts von Wisby auf der Insel Gotland Fahrten an die Dünamündung unternahmen. Etwa dreißig Jahre später war der Augustiner Mönch Meinhard zur Bekehrung der dortigen Bewohner tätig. Bischof Albert erbaute um 1200 die Stadt Riga und gründete den Schwertorden, der sich später mit dem deutschen Ritterorden verband und mit diesem gemeinsam ganz Livland, Kurland und Esthland unterwarf. Die deutsche Besiedelung von Ost- und Westpreußen. Besonders wichtig, ja großartig in ihrer Weise war- die Besiedelung von Ost-und Westpreußen. Die Bevölkerung war hier nicht slavisch, sondern
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