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1. Ergänzungsheft für die Provinz Hannover - S. uncounted

1896 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Preis 30 Pfg. Deutsche Geschichte. ch den Forderungen der Gegenwart für Schule und Haus bearbeitet von -igand und A. Trckiritburg Grglnxmigsyeft für die Provinz Hannover bearbeitet von Aug. Tecklenburg. Hü Hannover Verlag von Larl Meyer (Gustav priot). 189«. 1896)H-1 ^^t^Wwwwww» Bei Bestellung genügt die Angabe: ts- Ergänzungsheft Nr. 2 mit der Stückzahl.

2. Ergänzungsheft für die Provinz Hannover - S. uncounted

1896 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)

3. Ergänzungsheft für die Provinz Hannover - S. 2

1896 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
„Lins nach außen, schwertgewaltig, Um ein hoch panier geschart. Reich nach intim, vielgestaltig, Jeder Stamm nach seiner Art." Stile Rechte vorbehalten.

4. Ergänzungsheft für die Provinz Hannover - S. 4

1896 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Inhaltsverzeichnis. „Deutsche Geschichte" Seite Nr. 1. Altdeutsche Völkerschaften in den Ländern der Ems, Weser und Unterelbe.................................. 5 1. 2. Der Sachsenbund.......................................... 6 10, 1. 3. Das Herzogtum Sachsen und die Ludolfinger ... 7 28, 1. 4. Die Billunger und das Emporkommen altsächsischer Grafengeschlechter................................... 8 32, 5. 5. Bern ward von Hildesheim................................. 9 14. 15. 6. Wie die Welfenfursten in unser Land kamen ... 10 — 7. Heinrich der Löwe und das Ende des alten Herzogtums Sachsen..............................'...............11 38. 8. Das Herzogtum Brannschweig-Lüneburg......................... 14 38, 5. 41, 3. 9. Die niebersachsischen Städte...............'................ 15 43. 48. 10. Der niedersächsische und der westfälische Kreis ... 16 52. 11. Die Hildesheimer Stiftsfehde................................ 16 47. 12. Die Reformation in Niedersachsen............................ 17 59. 13. Niedersachsen irrt dreißigjährigen Kriege................... 19 65. 67. 68. 14. Ernst August und das Kurfürstentum Hannover . 21 70. 36, 2.71. 72. 75. 15. Das Oberappellationsgericht zu Celle........................ 23 77. 16. Die Kurfürsten von Hannover werden Könige von England............................................. 23 79. 17. Die Universität Göttingen....................>. . . . 23 55. 18. Landstraßen und Posten...................................... 24 78. 19. Hannover während des siebenjährigen Krieges... 25 84, 2 und 4. 20. Verbesserungen in Land- und Forstwirtschaft. Albrecht Daniel Thaer........................................ 26 74. 21. Hannover zur Zeit der Fremdherrschaft....................... 28 88. 89. 22. Gerhard David Scharnhorst................................... 29 92. 100. 89. 23. Hannovers Erhebung und Teilnahme am Freiheits- kampf ............................................. 31 96. 97. 24. Hannoveraner in der Schlacht bei Waterloo ... 32 98. 25. Das Königreich Hannover..................................... 33 99. 26. König Ernst August von Hannover..............................33 — 27. Die Befreiung des hannoverschen Bauernstandes. Dr. Stüve........................................ 34 85. 107. 108. 28. Eisenbahn und Telegraph in Hannover............. 35 106. 29. Hannover wird preußische Provinz..................... 36 111. 112. 30. Das X. oder hannoversche Armeekorps im Kriege gegen Frankreich.....................................38 115. 117, 3 und 4. 31. Die gegenwärtige Zusammensetzung des X. Armeekorps 40 124. ‘ 32. Die Gerichte unsrer Provinz............................... 40 125. 33. Die staatliche Verwaltung der Provinz Hannover . 41 122, 2. 34. Die Kreisordnung für die Provinz Hannover ... 41 122, 2. 128. 35. Die Städteordnung und die Lanbgemeindeordnnng Hannovers...................................... . 43 122, 2. 128. 36. Unsre Provinzialorbnung ...................................45 37. Das Kirchenwesen in unsrer Provinz.................... 46 129. 38. Die hannoverschen Schulen................................. 47 130. -------------------------------

5. Ergänzungsheft für die Provinz Hannover - S. 6

1896 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 6 — 2. Der Sachsenliund. 500» 1. Ums Jahr 200 begann eine große Veränderung in den Gebieten der genannten Völkerschaften. Aus Norden, von der cimbrischen Halbinsel kommend, drang ein anderer altdeutscher Volksstamm über die Elbe vor. Die fremden Männer zeichneten sich aus durch Mut und Körperkraft, Tracht und Bewaffnung. Ihr langes Haar wallte frei über die Schulter herab; an der Seite trugen sie eine messerartige Waffe, den Sahs oder Sax. Von dieser Waffe führten sie den Namen Sachsen. Als die Sachsen in Hadeln ans Land steigen wollten, wehrten es ihnen die dortigen Einwohner. Da gebrauchte ein Sachsenjüngling, der Sage nach, eine List. Er kaufte für Spangen und andere Schmucksachen einen Mantel voll Erde, überstreute damit auf dem linken Elbufer eine weite Landfläche und behauptete nun, daß Grund und Boden ihm gehöre. In großen Scharen gesellten sich seine Volksgenossen zu ihm, um ihr so erworbenes Eigentum zu behaupten. Es gelang; und nun drangen die Sachsen immer weiter nach Süden vor. Die Langobarden wichen vor ihnen aus ihren Wohnsitzen und fanden im nördlichen Italien, der heutigen Lombardei, eine neue Heimat. Andere Völkerschaften schloffen sich freiwillig oder gezwungen dem mächtigen Sachsenvolke an, und so entstand im vierten und sünften Jahrhundert zwischen Elbe und Niederrhein ein großer Völkerbund, der von den Sachsen seinen Namen führte. Nur die Friesen beharrten in ihrer Selbständigkeit und lebten auch ferner nach eigener Weise. 2. Alle Völkerschaften des Sachsenbundes hatten eine gemeinsame Sprache, die platt- oder niederdeutsche, die noch heute auf dem Laude als Umgangssprache dient. Neben der Sprache bildeten im Lause der Zeit gleiches Recht und gleiche Verfassung ein Band, welches die einzelnen Völkerschaften zu einem Stamme zusammenschloß. Auch die Anlage der Häuser war in Sachsen durchweg dieselbe und geschah nach dem Grundsätze, Menschen, Vieh und Vorräte unter einem Dache zu vereinigen, wie es noch heute in den Bauerhänseru Westfalens und des nördlichen Hannovers Brauch ist. Innerhalb des Sachsenstammes bildeten sich drei große Gruppen: Ostfalen, Engern und Westfalen, die ihren Namen von ihren Wohnsitzen führten; denn Falen bedeutet Ansiedler, und Engern Anger- oder Wiesenbewohner. Die Ostfalen wohnten östlich von der Leine nach der Elbe zu. Der Mittelpunkt ihres Gebietes war die Gegend zwischen Hildesheim und Wolfenbüttel, die auch noch später als Ostfalengau bezeichnet wurde. Die Engern hatten auf beiden Seiten der Weser einen breiten Strich Landes time, während die Sitze der Westfalen durch die gleichnamige preußische Provinz noch heute angegeben werden. Jede Gruppe besprach ihre gemeinsamen Angelegenheiten auf einer großen Landesversammlung, zu der jeder Gau seine Vertreter sandte. Die Landesmahlstätte der Engern ist noch bekannt; sie war zu Markloh an der Weser, in der

6. Ergänzungsheft für die Provinz Hannover - S. 7

1896 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Nähe des heutigen Nienburg. Dort wurde gemeinsam über Krieg und Frieden beraten und im Falle eines Krieges der Herzog auf den Schild erhoben. Im übrigen ordnete das Volk seine Angelegenheiten in Mark und Gau wie sonst. 3. Die Sachsen waren auch zur See gefürchtet. Aus kleinen, leichtgebauten Schiffen unternahmen sie oft Raub- und Plünderungszüge gegen die Küsten von Britannien und Gallien, die damals noch den Römern gehörten. Um die Mitte des fünften Jahrhunderts siedelten sich Teile des Sachsenstammes in Verbindung mit den benachbarten Angeln dauernd auf den britischen Inseln an und gründeten daselbst das angelsächsische Reich, aus dem das heutige England hervorgewachsen ist. Daher hat die englische Sprache so manches Wort sächsischen oder plattdeutschen Ursprungs. 3. Das Herzogtum Sachsen und die Ludolfinger. 852. 1. Nur schwer fand sich der freie Sachse in die Ordnung der Dinge, welche durch Karl den Großen in sein Land gekommen war, und er gedachte gern der alten Freiheit. So lange Kaiser Karl lebte, wagte es indes niemand, ihm den Gehorsam zu versagen, denn mit scharfem Auge und starker^Hand wachte er über alle seine Einrichtungen. Als aber sein schwacher Sohn Ludwig regierte, lockerte sich das Verhältnis Sachsens zum Frankenreiche wieder. Die Sendgrafen wurden nicht mehr ausgesandt, und die Gaugrafen schalteten wie selbständige Herren. — Zu derselben Zeit drangen von Norden her die heidnischen Normannen ins Land. Sie fuhren die Elbe, Weser und deren Nebenflüsse hinauf, erschlugen die Männer, schleppten Frauen und Kinder fort, verheerten Kirchen und Ortschaften und waren ebenso schnell verschwunden, wie sie gekommen. Ihnen thaten es die Wenden gleich, welche von Osten her über die Elbe ins Land drangen und sich in den Gegenden festzusetzen suchten, die ehedem von den Langobarden verlassen waren. Die Gegend an der Jeetzel heißt noch heute das hannoversche Wendland und unterscheidet sich durch Ortsnamen mit der Endung ow, ze, itzsch u. am sowie durch Bauart der Häuser und die ringförmige Anlage der Ortschaften von den angrenzenden sächsischen Gebieten. 2. König Ludwig der Deutsche betrachtete es als eine seiner ersten Aufgaben, im Sachsenlande Ordnung und Frieden zu sichern. Weil er aber selbst nicht immer anwesend sein konnte, so setzte er zu seinem Stellvertreter einen Beamten ein, der als oberster Heerführer nach altem Brauche den Titel Herzog erhielt. Der Herzog hatte die Oberaufsicht über alle sächsischen Grafen, berief und leitete die allgemeine Volksversammlung, verkündigte die neuen Gesetze des Königs, schlichtete die Streitigkeiten zwischen den Großen des Landes und führte den gesamten

7. Ergänzungsheft für die Provinz Hannover - S. 22

1896 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
2. Schon der Vater des Kurfürsten Ernst August hatte die Stadt Hannover zur festen Residenz erwählt und daselbst an der Leine ein Fürstenschloß erbauen lassen. Seit der Zeit gewann die Stadt, die im dreißigjährigen Kriege .wenig gelitten hatte, immer mehr an Glanz und Größe. Herrenhausen hatte durch den Bruder lind Vorgänger Ernst Augusts ein großes Lustschloß erhalten. Italienische Baumeister entwarfen dazu den Plan, italienische Maler zierten es mit Gemälden und französische Gärtner legten um das Schloß nach französischen Vorbildern einen prachtvollen Lustgarten an. Als knrfürst-liche Residenz wurde Hannover noch mehr ausgezeichnet. Es erhielt Kunstsammlungen, Oper und Musikkapellen. Hosadel, Offiziere, Gelehrte, unter denen Leibnitz der berühmteste ist, sowie zahlreiche Beamte sammelten sich daselbst. Besondern Einfluß gewannen auch hier die Franzosen. Sprache, Kleider, Speisen, Hausrat, Tänze, Musik — alles mußte französisch sein. Es wurde eine übertriebene Pracht bei Festlichkeiten, Gastmählern und Gelagen entfaltet, und mit der französischen Sitte nahm auch französische Unsitte am kurfürstlichen Hofe zu Hannover überhand. 3. Ganz anders gestaltete sich nun auch die Verwaltung des Landes. Alle Landesangelegenheiten sollten von Hannover aus geleitet werden. Zu diesem Zwecke setzte der Kurfürst das Geheime Ratskollegium ein, dem alle Staats-, Militär-, Universitäts-, Polizei- und Gnadensachen zugewiesen waren. Die Kammer, verwaltete die Einkünfte des Landes. Unter der Kammer standen die Ämter; das waren die Domänen mit den zugehörigen Ortschaften; der oberste Beamte darin war der Amtmann, der die herrschaftlichen Gefälle hob und die Landes-, Gerichtsund Polizeiverwaltung übte. Nur die Städte hatten eigene Gerichte und Polizei. — Auch das Heerwesen ordnete Ernst August neu. Dabei richtete er sich nach dem Beispiele des großen Kurfürsten von Brandenburg. Bei Lebzeiten Ernst Augusts bestand das Heer aus etwa 1500 Reitern und 6000 Infanteristen. Nachdem Lüneburg-Celle zum Kurfürstentum gekommen, stieg das Heer aus 14000 Mann Infanterie, 5000 Mann Kavallerie, etwa 200 Gardisten und 200 Artilleristen. Diese Truppen waren in Regimenter, Bataillone und Kompagnien eingeteilt und so untergebracht, daß selbst die kleinsten Städte des Landes Garnisonorte waren. Als oberste militärische Behörde galt die Kriegskanzlei in Hannover. — Die Kosten des kurfürstlichen Hofhalts, des stehenden Heeres und der Landesverwaltung konnten aus den Erträgen der Domänen und der „Beden", welche die Stände der einzelnen Fürstentümer bewilligten, längst nicht mehr gedeckt werden. Daher führte der Kurfürst, gleichfalls nach brandenburgischem Beispiele, die indirekte Steuer, „Licent" genannt, ein. Ihr folgte alsbald die erste direkte und regelmäßige Landessteuer, welche jeden Kopf der Familie, gleichviel ob reich, ob arm, mit der gleichen Abgabe belegte. Das war das Kopfgeld, wodurch besonders der arme Mann hart bedrückt wurde.

8. Ergänzungsheft für die Provinz Hannover - S. 9

1896 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Michaeliskloster eine feste Burg. Hermann starb 973 und liegt im Michaeliskloster zu Lüneburg begraben. 2. Das übrige Sachsenland stand im Süden unter den Grafen von Northeim, am Nord- und Ostrande des Harzes unter den Bru-uonen oder den Grafen von Braunschweig und den Grafen von Süpplingenburg, im Nordest unter den Markgrafen von Stade. Das Bestreben dieser Grafen ging dahin, unabhängig zu werden. Das gelang ihnen, als Otto der Große gestorben war; denn unter seinen Nachfolgern war von des Kaisers Macht und Person wenig mehr im Sachsenlande zu spüren. Die sächsischen Grasen vereinigten das ihnen verliehene Krott gut mit ihrem Allode, betrachteten die Grafschaften als ihr erbliches Eigentum, setzten Untergraben in ihren Gebieten ein und wuchsen so immer mehr zu selbständigen Fürsten empor. — Wie die weltlichen Großen, so strebten auch die Bischöfe von Hildesheim, Verden, Osnabrück, Bremen. Minden, Paderborn, Halberstadt und Magdeburg danach, immer selbständiger zu werden. Um die Bischofssitze bildeten sich große zusammenhängende Gebiete heraus, die durch Übertragung ganzer Grafschaften erweitert und abgerundet wurden. So kam es, daß von dem Grund und Boden der heutigen Provinz Hannover nicht weniger als ein Drittel in den Besitz geistlicher Herren gelangte. — Geistliche und weltliche Große wachten ängstlich über die erlangten Vorrechte. Sie verachteten sogar die kaiserliche Gewalt in ihren Gebieten, und als Kaiser Heinrich Iv. das gesunkene Ansehen in Sachsen wiederherstellen wollte, da betrachteten dies die sächsischen Fürsten als einen Eingriff in ihre Rechte, erhoben gemeinsam ihre Waffen gegen den Kaiser, und es entbrannte ein Kampf, der über eilt halbes Jahrhundert offen und heimlich fortgesetzt wurde. 5. Kernward von Hildesheirn. 1000. 1. Der berühmteste Bischos im alten Sachsenlande war Bernward von Hildesheim. Er ist nms Jahr 950 geboren und edlem sächsischen Geschlechte entsprossen. Die Domschule zu Hildeshetm nahm den Knaben schon früh auf, und mit Eifer und Fleiß folgte Bernward den Worten seines Lehrers. Gleich einer Biene sammelte er viele Kenntnisse und teilte gerne andern fleißigen Schülern davon- mit. Seine ausgezeichneten Anlagen, sein unermüdlicher Fleiß und sein sittsames Wesen lenkten bald die Aufmerksamkeit der Lehrer auf ihtt. Neben der Übung in den Wissenschaften erwarb sich Bernward ausgezeichnete Fertigkeit im Schreiben, Malen, in Metallarbeiten und in der Bau- und Bildnerkunst. Nach solcher Vorbereitung ward er noch im jugendlichen Alter zum Priester geweiht. Zu dieser Zeit starb Ktiiser Otto Ii., Ottos des Großen Sohn, und hinterließ seinen siebenjährigen Sohn Otto Iii. als Nachfolger. Die Kaiserin berief den Priester Bernward als Lehrer und Erzieher für ihn und fand dabei

9. Ergänzungsheft für die Provinz Hannover - S. 24

1896 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 24 — Göttmgen, welches sich nach dem dreißigjährigen Kriege noch immer mcht erholt hatte und daher der Hilfe ganz besonders bedurfte (Lchon 1734 langten Professoren und Studenten in Göttinqen an; dre feierliche Einweihung der Universität geschah jedoch erst 1737 nachdem durch kaiserlichen Erlaß die Genehmigung gegeben, und die verfallene Stadt einigermaßen instand gesetzt war. Bei der Einweihung erhielt die Universität nach ihrem königlichen Stifter den Namen Georgia Augusta; der König übernahm selber das Rektorat, während ein Prorektor, der alljährlich aus der Reihe der Professoren erwählt werden sollte, in Übereinstimmung mit der Professorenschaft die Angelegenheiten der Universität verwalten sollte. Als Vertreter des Staats wurde ein Kurator eingesetzt. Georg Ii. wollte aber nicht eine beschränkte Landesuniversität gründen, sondern eine Weltuuiversität. Daher benef er solche Gelehrte, die schon einen berühmten Namen hatten, zu Lehrern an derselben, stattete die Hochschule mit Sorgfalt und Freigebigkeit aus, überwies ihr einen jährlichen, bedeutenden Zuschuß aus Klosterfonds und gab ihr solche Einrichtungen und Anstalten, daß sich ihr Ruhm schnell über Deutschland bis ins Ausland verbreitete. Auch gegenwärtig erfreut sich die Universität Göttingen noch der besondern Fürsorge des Staates. Ihre Bibliothek mit fast einer halben Million Bücher gehört zu den bedeutendsten Deutschlands 18. Landstraßen und Posten. 1. Als 1738 für Hannover eine neue Hauptwegeordnung erlassen wurde, fing man auch bei uns an, die alten Straßen gründlich zu bessern und neue anzulegen. Der Bau von Kunststraßen oder Chausseen wurde dadurch gefördert. Kosten und Arbeit dieser Wegeanlagen fielen den Gemeinden zu, durch deren Feldmark die Straßen liefen. Für die Benutzung der Landstraßen mußte eine Gebühr, die Wegetare, bezahlt werden, zu dereu Erhebung die Chausseegeldeinnehmer angestellt waren, die an den Straßen in kleinen Wegehäusern wohnten und des Nachts durch einen mächtigen Schlagbaum die Durchfahrt versperrten. Die erste Chaussee unsres Landes wurde 1768 zwischen Hannover lind Hameln angelegt; ihr folgte alsbald die Strecke Hannover-Göttingen. Seitdem sind immer mehr solcher Verkehrsstraßen gebaut, und heute giebt es keinen Ort, der nicht durch einen fahrbaren Weg mit seinem Nachbarorte verbunden wäre. 2. Schon frühe hielten sich die Fürsten unsres Landes reitende Boten. Die Kaufleute von Hannover ahmten dies Beispiel nach, indem sie einen fahrenden Boten bis Hamburg unterhielten. Im Jahre 1630 richtete ein Hildesheimer Bürger mit Bewilligung der Fürsten eine reitende Post zwischen Cassel und Bremen ein, die ihren Weg über Göttingen, Hannover und Celle nahm. Auch dieses Beispiel fand Nachahmung. Zu größerer Vollkommenheit gelangte das

10. Ergänzungsheft für die Provinz Hannover - S. 25

1896 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
j Postwesen aber erst, als 1678 ein General-Erb-Postmeister für das 1 Gesamtgebiet der braunschweigisch-lünebnrgischen Länder eingesetzt I wurde. Jetzt wurden die Verbindungen regelmäßiger und zahlreicher, j Später nahm sich die kurfürstliche Kammer des Postwesens an, und 1 als nun die oerbefferten Landstraßen und neuen Chanffeen den Verkehr I erleichterten, da wurde die Landespost eingerichtet, welche bequem, I sicher und regelmäßig Personen, Briefe und Gepäck gegen eine I einheitliche Ta re beförderte. An den Chausseen dienten besondere I Posthöfe dem Verkehr. Da wurden die Pferde gewechselt, und I ein Bote brachte von da ab die vorhandenen Postsachen in die be-I nachbarte Stadt. So zahlreiche Postverbindnngen, Postanstalten und I Postbeamte wie heute gab es allerdings noch nicht, und eine größere 1 Reise in dem engen, gelben Postwagen galt immer noch als ein be-I schwerlich^ Unternehmen. 119. Hannover wahrend des siebenjährigen Krieges. 1. Schwere Bedrängnisse brachte der siebenjährige Krieg auch dem 1 Kurfürstentum Hannover. Infolge des Bündnisfes, welches Georg Ii. I von Hannover mit Friedrich Ii. von Preußen geschloffen hatte, rückte I eine französische Armee vom Westen her gegen unser Land vor. Ihr I sollte der hannoversche Kurprinz mit einem Heere von 40000 Mann, I darunter 18000 Hannoveraner, außerdem Braunschweiger und Hessen, i den Weg verlegen und den Übergang über die Weser wehren. Schon I hatten die Franzosen, 100000 Mann stark, den Rhein überschritten und standen in Westfalen. Anstatt dem Feinde entgegen zu gehen, I blieb der Kurprinz mit seinem Heere aus dem rechten Weferufer und | nahm 1757 im Juli bei Hastenbeck in der Nähe von Hameln eine » feste Stellung ein. Der Feind griff an, wurde aber mit Ruhe und 1 Entschlossenheit zurückgewiesen, er verlor sogar Fahnen und Geschütze, j Der französische Marsch all erteilte den Befehl zum Rückzug — aber ■ in demselben Augenblicke that der Kurprinz dasselbe, ohne auf die I Vorstellungen feiner Generale zu achten. Von vierzehn bereits er-| oberten Kanonen ließ er acht vernageln und in die Weser senken; j alsdauu trat er den Rückzug an und überließ den Franzosen das | Schlachtfeld. I 2. In seiner Not schloß der Kurpriuz im Kloster Zeven einen I Vertrag mit den Franzosen, nach welchem die Hessen und Braun-»schweiger in ihr Land zurückkehren, die Hannoveraner aber das Stadesche nicht verlassen sollten. Da sah sich Hannover der Willkür des Siegers überlassen. Städte und Dörfer wurden mit französischen Truppen besetzt und von französischen Befehlshabern verwaltet und I aufgesogen. Der Vertrag von Zeven fand jedoch keine Anerkennung. I Der hannoversche Kurprinz mußte seinen Posten als Oberbefehlshaber I aufgeben, und der tapfere Herzog Ferdinand von Braunfchweig trat
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