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1. Vorstufe des Geschichtsunterrichts in Volksschulen - S. 4

1913 - Breslau : Handel
4 Inzwischen war es dunkel geworden, und der Kaiser kam zu einem Wachtposten. Der Soldat grüßte, und der Kaiser fragte ihn, ob er ein Geldgeschenk annehmen wolle. Der Soldat lehnte es ab; denn auf Posten darf ein Soldat von niemand ein Geschenk annehmen. Da fragte ihn der Kaiser, wie er es machen müsse, um ihm ein Geschenk zukommen zu lassen. Der Soldat bat den Kaiser, das Geldstück neben eine in der Nähe befindliche Steinfigur zu legen. Der Kaiser sagte nun: „Da wirst du dir wohl vergnügte Feiertage machen." Der Soldat erwiderte: „Nein, Majestät, ich werde es mir als Andenken aufheben." Nun ging der Kaiser weg. Als der Soldat nach Ablauf der Wache die Umgebung der Steinfigur absuchte, fand er ein neues Fünfmarkstück. Scher; und Spiel gibt Lust ;u neuer Arbeit. Der Kaiser achtet die Gesetze. Einmal besuchte unser Kaiser seinen Freund, den Kaiser Franz Joseph von Österreich. Er wollte den Übungen der Soldaten bei« wohnen. Da erhielt er auch von einem Grafen, der in Ungarn große Wälder hatte, eine Einladung zur Jagd. Der Kaiser sagte: „Ich möchte wohl gern jagen, aber ich habe keine Jagdkarte, und die muß ich in Ungarn haben." Der Graf erwiderte: „Wenn der deutsche Kaiser hier jagen will, braucht er keine Jagdkarte." Da schüttelte der Kaiser den Kopf und sagte: „Wenn das Gesetz die Jagdkarte vorschreibt, muß ich es befolgen. Aber ich kann mir ja eine Karte lösen." So geschah es auch. Dann erst nahm er an der Jagd teil. Vor den Gesehen mutz matt Achtung haben. Treue Soldaten des Kaisers. Im Juli des Jahres 1896 ereignete sich ein großes Unglück. Ein Kriegsschiff, das den Namen „Iltis" führte, war in einem fernen Meere. Da geriet es eines Tages in einen Sturm, der das Schiff auf den Wellen hin- und herwarf. Gegen Abend nach 10 Uhr erfolgte ein Krach. Das Schiff war auf einen Felsen geschleudert und saß fest. Es war beschädigt und lies bald voll Wasser. Dabei warf es der Strom fortwährend gegen andere Felsen, so daß es allmählich zertrümmert wurde. Die Offiziere ließen Leuchtsterne aufsteigen, um für die Mannschaft Rettung zu suchen. Aber es zeigte sich keine Hilfe. Alle sahen den Tod vor Augen. Da versammelte der Kapitän die Matrosen um sich und brachte mit ihnen ein Hurra auf den Kaiser aus. Daun empfahlen sie sich Gott, und bald darauf brach das Schiff mitten entzwei. Die Wellen stürzten darüber hinweg und verschlangen Schiff und Mannschaft. Nur zwei Matrosen wurden lebend ans Land geworfen und gerettet. Sei dem Kaiser getreu bis in den Tod!

2. Vorstufe des Geschichtsunterrichts in Volksschulen - S. 5

1913 - Breslau : Handel
5 Des Kaisers Besuch in Königshütte. Am 12. November 1897 stattete der Kaiser der Stadt Königshütte einen Besuch ab. Er kam aus dem Riesengebirge. Dort hatte er die Orte besucht, die im Sommer vorher von einer großen Überschwemmung verwüstet worden waren. Die Stadt Königshütte war reich geschmückt. Die Häuser trugen Fahnen und Laubgewinde. Auch Sprüche waren an ihnen angebracht, z. B. „Glück auf unserm obersten Bergherrn!" „Des Königs Hütte heißt der Ort, Der Königstreue fester Hort." Auf dem Bahnhöfe wurde der Kaiser von mehreren Herren begrüßt; dann fuhr er nach dem Marktplatz. Hier waren gegen 4000 ehemalige Soldaten ausgestellt. Sie empfingen ihren obersten Kriegsherrn mit Hurra. Die Glocken der Kirchen läuteten, und die Musik spielte „Heil dir im Siegerkranz." Darauf begab sich der Kaiser in das große Hüttenwerk. Er sah zu, wie das Eisen gegossen und gewalzt wird, und wie die Räder der Eisenbahnwagen hergestellt werden. Ihm zu Ehren wurde eine Form mit glühendem Eisen gefüllt, die seinen Namen und den seiner Gemahlin darstellte. Als Andenken nahm der Kaiser einen eisernen Briefbeschwerer mit, der in der Hütte hergestellt worden war. Er schrieb auch seinen Namen in ein Buch ein, das bort für hohe Gäste ausliegt. Denjenigen Herren, die ihn geführt hatten, verlieh er Orden; auch ein Hochofenschmelzer erhielt einen solchen. Beim Abschied sagte der Kaiser, daß er sich über die gute Haltung und die Pflichttreue der Arbeiter sehr gefreut habe. ..Auch unterm ruflogen Kleid schlägt treu des Volkes Her;." Der Kaiser reist nach dem Heiligen Lande. Im Jahre 1898 unternahm der Kaifer mit feiner Gemahlin eine Reise nach dem Heiligen Lande. Er wollte die Orte besuchen, wo der Heiland gelebt hat und gestorben ist. Viele geistliche Herren hatte er zu dieser Fahrt eingeladen. Zuerst fuhr der Kaifer auf feinem Schisse, das den Namen „Hohenzollern" führt, aus dem Meere bis an die Küste des Heiligen Landes. Von hier ritt er mit feinen Begleitern nach Jerusalem; seine Gemahlin aber fuhr in einem Wagen. Je mehr er sich der Stadt Jerusalem näherte, um so größer wurde die Volksmenge, die ihm entgegenkam. Bis nach Jerusalem war die Landstraße mit Fahnen und Laubgewinden geschmückt. In Jerusalem selbst waren die Leute sogar aus die Dächer gestiegen, um den Kaiser zu sehen. Zuerst besuchte er die Kirche des heiligen Grabes. Am Eingänge derselben wurde er von der Geistlichkeit begrüßt. Dann nahm er an der Einweihung einer Kirche teil, welche die Erlöferkirche heißt. Am

3. Vorstufe des Geschichtsunterrichts in Volksschulen - S. 7

1913 - Breslau : Handel
7 Des Kaisers Gemahlin. Die Gemahlin des Kaisers, unsere Kaiserin, heißt Angnste Viktoria. Ihren Geburtstag feiert sie am 22. Oktober. Sie ist 1858 geboren. Die Kaiserin und das alte Mütterchen. Als unsere Kaiserin noch eine junge Prinzessin war, kehrte sie einmal mit ihrer Schwester Mathilde von einem Spaziergange nach der Stadt Primkenan, wo ihre Eltern wohnten, zurück. Der Weg war ein Feldweg und sehr holperig. Da trafen sie ein altes Mütterchen, das eine Karre voll Holz vor sich her schob. - Jetzt ging es eine Anhöhe hinan. Der Alten wurde es recht schwer, die Last vorwärts zu bringen. Da sagte die Prinzessin Auguste Viktoria zu ihrer Schwester: „Weißt Du, was wir tun? Du faßt die Karre an jener Seite an und ich an dieser, und so schieben wir das Ding den Berg

4. Vorstufe des Geschichtsunterrichts in Volksschulen - S. 9

1913 - Breslau : Handel
9 Das Unglück im Riesengebirge. Die Nacht vom 29. zum 30. Juli 1897 war für die Talbewohner des Riesengebirges eine Schreckensnacht. Schon mehrere Tage vorher hatte es heftig geregnet. Alle Büche waren ufervoll. In jener Nacht gingen noch heftige Wolkenbrüche nieder, und nun wurden die kleinen Bäche zu reißenden Strömen. Es war stockfinster. Plötzlich läuteten die Sturmglocken in den zerstreuten Dörfern, und die Feuerwehren erschienen mit ihren düsteren Fackeln. Die Gefahr der Bewohner war sehr groß. In den unteren Räumen der Häuser stand das Wasser, und angstvoll hatten sich die Leute in die oberen Stockwerke geflüchtet. Viele Häuser aber waren schon vom Wasser unterspült und stürzten ein. Betten, Möbel, Küchengeräte, Vieh und Erntevorräte wurdeu von deu Fluten fortgerissen; ja, sogar ein mit Pferden bespannter Wagen kam angeschwommen. In Greisfenberg wurde eine Brücke vom Wasser zerstört, auf der 8 Kinder zurückgeblieben waren; sie fanden alle in den Fluten den Tod. Noch viele andere Menschen ertranken. Als der Morgen graute, erschienen Soldaten aus Hirschberg, um Hilfe zu leisten. Die Leute, welche noch in Gefahr waren, wurden von ihnen gerettet. Aber ein Soldat fand, nachdem er vier Menschen gerettet hatte, in den Wellen den Tod. Das Unglück, das die Fluten verursacht hatten, war sehr groß. Viele Leute hatten alles verloren, was sie hatten, und waren bettelarm geworden. Die Äcker und Wiesen waren verwüstet, die Wege zerstört, viele Häuser dein Einsturz nahe. Da regte sich das Mitleid in allen Herzen. Es wurde Geld gesammelt, um den unglücklichen Gebirgsbewohnern zu helfen. Die Stadt Berlin gab allein eine Million Mark, die Stadt Breslan 100 000 Mark; viel Geld, Kleidungsstücke und Lebensmittel spendeten auch die Vaterländischen Frauenvereine von Schlesien. Als aber unsere Kaiserin von dem Unglück hörte, da beschloß sie, selbst an die Unglücksstätte zu eilen. Sie besuchte die zerstörten Dörfer und die Städte Schmiedeberg, Hirschberg und Lauban. Die unglücklichen Menschen mußten ihr selbst von der Not erzählen, in die sie gekommen waren. Allen sprach sie Trost zu und gab ihnen reiche Geldgeschenke. Sie verteilte an jenem Tage eigenhändig 24000 Mark. Sie ließ sich aber auch die tapferen Männer vorstellen, welche andere Menschen vor dem Tode gerettet hatten, und sprach ihnen ihren Dank ans. Allen Leuten aber, welche diese Herzensgüte der Kaiserin sahen, standen die Tränen in den Augen. Die kaiserlichen Kinder. Unser Kaiserpaar hat sechs Söhne und eine Tochter. Die Prinzen heißen Wilhelm, Eitel Friedrich, Adalbert, August Wilhelm, Oskar und Joachim; die Prinzessin heißt Viktoria Luise.

5. Vorstufe des Geschichtsunterrichts in Volksschulen - S. uncounted

1913 - Breslau : Handel

6. Vorstufe des Geschichtsunterrichts in Volksschulen - S. uncounted

1913 - Breslau : Handel

7. Vorstufe des Geschichtsunterrichts in Volksschulen - S. uncounted

1913 - Breslau : Handel
Jmmm2 Vorstufe des Geschichtsunterrichts In Volksschulen. (3. gd?ufja£r.) Von Konrad Kolbe, Regierungs- und Schulrat. 14. Auslage. Preis 10 Pf. Breslau. Heinrich Handels Verlag. 1913.

8. Vorstufe des Geschichtsunterrichts in Volksschulen - S. 12

1913 - Breslau : Handel
ging er auf die Hochschule in Bonn, die auch sein Vater besucht hatte. Hier lernte er das, was er als Kaiser wissen und können muß. Seit dem Jahre 1905 ist der Kronprinz verheiratet. Seine Gemahlin heißt Cäcilie. Gott hat dem jungen Paar schon vier Söhne geschenkt. Der älteste heißt auch Wilhelm. Der Kronprinz und der Handwerksbursche. Im Sommer des Jahres 1908 fuhr der Kronprinz einmal im Automobil von Kiel nach Plön, um feinen Bruder zu besuchen. Es war ein heißer Tag. In der Nähe der Stadt Preetz traf der Kronprinz einen Handwerksburfchen. Er sah ordentlich gekleidet ans, hatte aber unter der Hitze sehr zu leiden. Auch er wollte nach Plön. Da lud ihn der Kronprinz ein, bei ihm im Auto Platz zu nehmen. Anfangs sträubte er sich, dann aber fetzte er sich in das Gefährt. Sehr erstaunt war er indes, als er beim Aufsteigen zwei neue Fünf-Markstücke erhielt und von den Leuten in Plön hörte, wer fein Wohltäter gewesen war. Die Kronprinzessin und die Bergleute. In einer Kohlengrube bei Hamm geschah im Herbst 1908 ein großes Unglück. Es brach ein Brand aus, und viele Bergleute mußten ersticken. Da veranstalteten der Kronprinz und die Kronprinzessin eine Geldfammlung für die unglücklichen Witwen und Waisen. Der Kronprinz selbst gab 5000 Mark. Der Kronprinzessin erschien dies aber noch zu wenig. Sie verkaufte einen mit Diamanten besetzten Schmuck, der ein Hochzeitsgefchenk war, und erhielt dafür 10 000 Mark. Dieses Geld fügte sie der Summe für die Hinterbliebenen der verunglückten Bergleute bei. Kaiser Friedrich. Der Kaiser Friedrich war der Vater unsers Kaisers. Er war ein großer, stattlicher Herr und trug einen schönen Bart. Seine Augen blickten stets freundlich, und immer sprach er zu den Leuten herzliche Worte. Mit den Kindern trieb er gern Scherz. Darum war er beim Volke sehr beliebt und wurde gewöhnlich „unser Fritz" genannt. Kaiser Friedrich und der kleine Fritz. Als der Kaiser Friedrich noch Kronprinz war, ging er einmal in Eberswalde auf die Jagd. Als die Herren von der Jagd zurückkehrten, drängten sich mehrere Knaben dicht an sie heran. Ein kleiner, zehnjähriger Junge, der neben einem Herrn in grauer Jagdkleidung stand, sagte ziemlich laut: „Ich muß auch den Kronprinzen sehen."

9. Vorstufe des Geschichtsunterrichts in Volksschulen - S. 1

1913 - Breslau : Handel
Kaiser Wilhelm Ii. Unser Kaiser heißt Wilhelm Ii. Er ist am 27. Januar 1859 geboren. In diesem Jahre ist er — Jahre alt geworden. Der Kaiser und der Matrose. Als der Kaiser noch ein junger Prinz war, hatte er ein kleines Schiff, das den Namen „Kuckuck" führte. Damit fuhr er fleißig auf der Havel. Das Boot wurde von einem Matrosen bedient. Als der Prinz eines Tages zum Rudern erschien, war der Matrose noch in seinen Arbeitskleidern. Da sagte der Prinz: „Mit einem so schmutzigen Menschen mag ich nicht fahren." Das hörte sein Lehrer. Er sagte: „Sie tun dem Manne Unrecht. Bei seiner Arbeit kann er auf die Kleider nicht achten." Da reichte der Prinz dem Matrosen die Hand. Tin Unrecht soll man einsehen und wieder gut machen. 1

10. Vorstufe des Geschichtsunterrichts in Volksschulen - S. 14

1913 - Breslau : Handel
Ländern, um dort Heilung zu suchen; aber es war vergebens. Das Übel wurde immer schlimmer, und der Kaiser litt furchtbare Schmerzen. Aber keine Klage kam über seine Lippen. Zuletzt konnte er gar nicht mehr reden, sondern mußte alles aufschreiben, was er sagen wollte. Als seine Tochter Sophie den Geburtstag hatte, konnte er ihr die Glückwünsche nicht mehr mündlich aussprechen. Er schrieb auf einen Zettel: „Bleibe fromm und gut, wie du es bisher warst." Seinem Sohne, unserm Kaiser, schrieb er aus ein Blatt: „Lerne leiden, ohne zu klagen!" An einem Junitage des Jahres 1888 erlöste ihn Gott von feinen Leiden. In der Friedenskirche zu Potsdam wurde er feierlich beigesetzt. Kaiser Wilhelm der Grojze. Er hat unser Vaterland 27 Jahre regiert und es stark und mächtig gemacht. Sein Name war auf der ganzen Erde bekannt. Gott hat ihm ein Alter von fast 91 Jahren geschenkt.
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