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1. Erzählungen aus der vaterländischen Geschichte - S. 9

1884 - Leipzig : Siegismund & Volkening
Armin, Deutschlands Befreier. — Die Völkerwanderung. 9 zur Freiheit; mit tiefem Unwillen fah er die Schmach seines Vaterlandes, und sein größter Wunsch war, dasselbe aus der Knechtschaft zu befreien. 3. Die Schlacht im Teutoburger Walde. Tie Erbitterung der Teutschen gegen Barus wuchs endlich so sehr, daß sich mehrere Stämme unter Armins Führung zum Untergange der römischen Herrschaft verbanden. Turch einen verabredeten Ausstand verlockten sie den Barus bis tief in das Innere von Deutschland hinein. Barus ahnte nichts, und als ihm Legest, der eigene Schwiegervater des Armin, den ganzen Plan verriet, so glaubte er ihm nicht. Denn er kannte den Haß dieses Mannes gegen Armin, der ihm seine Tochter Thusnelda entführt hatte. Bald aber gingen dem Barus die Augen auf. Im Teutoburger Walde,^9 n. Chr., wurden die vom Marsche ermüdeten und vom Regen durchnäßten Loldaten überfallen. Nach mehrtägigen Kämpfen wurden die Legionen des Barus zersprengt und niedergemetzelt. Der verwundete Barus stürzte'sich selbst in sein Schwert. Nur wenige retteten ihr Leben. Nun wurden die römischen festen gebrochen und alles Land bis zum Rhein vom Römertum gesäubert. Bei der Nachricht von der Niederlage geriet man in Rom in die größte Bestürzung. Man glaubte nun auch schon Gallien verloren; aber die Teutschen dachten an keine Eroberung. Augustus soll den Kops gegen die Wand gestoßen und ausgerufen haben: „Barus, Barus, gieb mir meine Legionen wieder!" 4. Ende der Römerherrschaft und Armins. Mit der Niederlage des Barus fand die römische Herrschaft in Deutschland ihren Untergang, ^war brcmg Germanikus, des Drusus Sohn, noch einigemal in Deutschland^ vor, sonnte jedoch die römische Herrschaft jenseits des Rheins nicht wieder befestigen. Nachdem Armin Deutschland von äußern und innern Feinden befreit hatte, wurde er von der Hand des Neides und der Eifersucht ermordet, und lange Reit nocl) bekämpften fid) bic beut|chert ^täninie untereincinber |ci6ft in traurigem Armins gedachte sein Volk noch lange in Heldenliedern, und von der dankbaren .mchwelt wiri^ er alv der Befreier eutjchlands und als der Erhalter deutscher Lprache und Sitte gepriesen. Zum ewigen Angedenken an die Heldenthat hat man vor nicht langer Zeit ans einem Berge des Teutoburger Waldes ein herrliches Tenkmal errichtet. 5. Die Völkerwanderung. 1. Gegen Ende des zweiten Jahrhunderts n. Chr. vereinigten sich die kleineren Deutjchen Ltännne zu größeren Völkerbündnissen. Tie hauptsächlichsten dieser Völ ker,lamme waren: 1. die Sachsen im ganzen Nordwesten von Teutschland, zwischen Rhein und Elbe; 2. die Franken am Main und am Mittel und-Niederrhein' V ‘Uemamten in <^üdwestdeutschland: 4. die Bajovarier im heutigen Baiern: 5. die Hermunduren oder Thüringer in Mitteldeutschland: 6. die Goten anfangs an der untern Weichsel, später in Ungarn und am schwarzen Meere: sie teil- ten, . und Westgoten: <. die Burgunder, welche anfange zwischen Cder und oetchjel, späterhin an den Karpathen wohnten. 2. Die Hunnen. Mit den Wohnsitzen der meisten dieser Völker ging aber noch eme große Veränderung vor sich, und nach ein paar hundert Jahren finden ,öie'e Molker ganz wo anders wieder. Um das Jahr 375 n. Chr. erschienen im östlichen Curopa an den Ufern der Wolga die Hunnen, ein rohes und wildes n'lt Ichwarzem, struppigem Haar, schmutziggelber Gesichtsfarbe, hervorstehenden -Backenknochen und flacher Nase. Sie hatten einen starken, untersetzten Körper mit breiten -schultern. Von ihren Pferden waren sie unzertrennlich. Sie aßen, tranken und schliefen auf denselben. Ihre Speise waren Wurzeln und rohes Fleisch das Ite aus dem Rucken ihrer Pferde mürbe ritten. Ihre Kleider ans Linnen oder Fellen legten ite nicht eher ab, als bis sie ihnen in Fetzen vom Leibe fielen. Ihre schmutzigen Reiber und Kinder rührten sie auf Karren mit sich. So zogen sie von Land ut ~ctnc>, raubten, sengten und mordeten und vertrieben die Volker aus ihren Wohn-
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