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1. Erzählungen aus der vaterländischen Geschichte - S. 26

1884 - Leipzig : Siegismund & Volkening
•26 Friedrich Barbarossa. sich zu Pavia als König der Lombarden und in Rom zum Kaiser krönen. Dann zog er nach Deutschland zurück. Ein paar Jahre darauf unternahm Friedrich an der Spitze eines mächtigen Heeres einen zweiten Römerzug, um das übermütige Mailand zu züchtigen. Alle andern Städte unterwarfen sich; nur Mailand beharrte in seinem Hochmute und Trotze. Friedrich belagerte die Stadt. Bald entstand in derselben eine schreckliche Hungersnot. Als das Elend am höchsten gestiegen war, baten die Einwohner um Gnade. Friedrich verzieh ihnen. Doch kaum war er mit seinem Heere abgezogen, so empörte sich die stolze Stadt von neuem. Ta nahm der Kaiser die Krone vom Haupte und schwur, sie nicht eher wieder aufzusetzen, als bis er die meineidige Stadt der Erde gleichgemacht habe. Zuerst zerstörte er eine andere mit Mailand verbündete Stadt; sodann kam die Reihe an sie selber. Gegen zwei Jahre dauerte die Belagerung. Endlich wurde ihre Hartnäckigkeit gebrochen, nicht durch des Kaisers Schwert, sondern durch Hunger und Krankheiten. In höchst demütigem Auszuge erschienen die Abgesandten in des Kaisers Lager; sie hatten Stricke um deu Hals, Asche auf dem Haupte und Kreuze in den Händen. Aber der schwergeprüfte Kaiser ließ diesmal keine Gnade walten. Alle Befestigungen wurden niedergerissen, und die Einwohner mußten die Stadt verlassen. Nach fünfjähriger Abwesenheit kehrte Friedrich nach Deutschland zurück. Der dritte und vierte Zug hatten wenig Erfolg. Eine furchtbare Seuche raffte die Blüte des kaiserlichen Heeres hinweg. 3. Friedrich und Heinrich der Löwe. Die kaiserlichen Statthalter drückten die lombardischen Städte mit harter Willkür. Da schlossen die bedrängten Städte einen großen Bund gegen Friedrich, vertrieben die Statthalter, bauten Mailand wieder auf und erbauten eine starke Festung, die man dem Kaiser zum Hohne und dem Papst Alexanderlll. zu Ehren Alessandria nannte. Da zog Friedrich zum fünften Male nach Italien und belagerte Alessandria. Es war ihm aber nicht möglich, dasselbe einzunehmen. Dennoch verlor er nicht die Hoffnung, die aufrührerischen Städte endlich zum Gehorsam zu zwingen; denn er erwartete aus Deutschland noch mehrere Fürsten mit ihren Truppen. Alle kamen, nur der nicht, auf dessen Beistand Friedrich am meisten gerechnet hatte: Heinrich der Löwe. Dieser mächtige Fürst hatte inzwischen seine Herrschaft von Baiern an bis zur Nord- und Lstsee ausgedehnt. Jetzt verweigerte er dem Kaiser den Gehorsam; denn er hoffte, Friedrich werde seinen Feinden unterliegen, und er selbst werde daun Kaiser werden. Friedrich lud ihn zu einer Unterredung ein. Heinrich kam auch. So sehr ihn Friedrich auch bat, ihn doch jetzt, in der Stunde der Gefahr, nicht zu verlassen; der Löwe blieb unerbittlich. Ja Friedrich warf sich ihm zu Füßen und beschwor ihn, ihm seinen Beistand nicht zu versagen. Auch das half nichts. Da trat die Kaiserin hinzu Friedrich Barbarossa.
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