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1. Erzählungen aus der vaterländischen Geschichte - S. 53

1884 - Leipzig : Siegismund & Volkening
Brandenburg bis zum 30 jährigen Kriege. 53 Brunnen vergiftet zu haben. Eine Menge derselben wurde öffentlich hingerichtet, alle übrigen aus dem Lande gewiesen. 3. Leine Stellung zur Reformation. Gegen die Reformation stellte er sich feindlich. Seinem strengen Fürstenbewußtsein war es unerträglich, das; ein einfaches Mönch lein wie Luther so freimütig gegen große Kirchenfürsten austrat. Besonders empfand er es als einen Schimpf, daß Luther die Anordnungen seines Bruders, des Erzbischofs Albrecht von Magdeburg und Kurfürsten von Mainz, so schars geißelte. Tie Ausstände der Bauern und andere unlautere Auswüchse der Reformationszeit schrieb er allein dem Auftreten Luthers zu. Aller Widerstand des Kurfürsten gegen die Reformation vermochte jedoch nicht, die innere weitere Verbreitung derselben zu verhindern. Auch in der Mark Brandenburg gewann sie immer mehr Boden: ja bis in des Kurfürsten eigene Familie drang sie vor. 4. Leine Gemahlin Elisabeth war eine begeisterte Anhängern: der lutherischen Lehre und ließ sich in seiner Abwesenheit heimlich das Abendmahl unter beiderlei Gestalt reichen. Der Zorn Joachims kannte keine Grenzen, als er dies erfuhr. Da entfloh Elisabeth bei Nacht nach Torgau zu ihrem Cheuit, dem Kurfürsten von Sachsen, welcher ihr das Schloß Sichtenburg an der Elbe zum Wohnsitze einräumte. Von hier aus Versehrte sie ungestört mit Luther und Melanchthon. Erst nach Joachims Tode kehrte sie auf den Wunsch ihrer Söhne nach Brandenburg zurück und ließ sich in Spandau nieder. Elisabeth lebte fortan nur ihrem Heilande und den Annen und starb 1555 im Schlosse zu Berlin, nachdem sie die Freude erlebt hatte, die Reformation im Kurfürstentum vollständig durchgeführt zu sehen.*) 40. Brandenburg bis znm 30jährigen Kriege. 1. Joachim I. starb 1535, nachdem er seinem Sohne Joachim Ii., Hektor, die Kur mark und Johann die Neumark gegeben hatte. Joachim Ii. war sried-liebend, offen und fröhlichen Gemüts, freigebig bis zur Verschwendung. 1539 trat er öffentlich zur evangelischen Kirche über. 1537 schloß er einen Erbvertrag mit dem Herzoge von Brieg, Liegnitz und Wohlan, worauf sich später Preußens Ansprüche aus Schlesien gründeten. 1569 erhielt er die M itbe -lehnung über Preußen, welche den späteren Anfall dieses Landes an Brandenburg vorbereitete. Johann war streng und sparsam, das Gegenteil seines Bruders. Beide starben in einem Jahre, 1581.**) 2. Joachims Sohn, Johann Georg, vereinigte die Marken wieder, tilgte die Schuldenlast seines Vaters, beförderte Unterricht, Ackerbau und Gewerbe und nahm viele Tausende ihrer Religion wegen vertriebener Niederländer auf. Er regierte von 1571—1598. 3. Joachim Friedrich, 1598—1608, schloß den Geraer Hausvertrag ab, der die Unteilbarkeit der Marken dem Hausgesetz von 1473 gemäß bestimmte. Für das Schulwesen sorgte er unter andern: durch Gründung des Joachims- *) Über die drei Reiche Schweden, Norwegen und Dänemark herrschte seit 1397 nur ein König. Es kam aber bald zu Zwistigkeiten. Die Schweden empörten sich gegen den grausamen dänischen König Christian Ii. Die vornehmsten Schweden wurden hierauf 1520 zu Stock Hot m ermordet (Stockholmer Blutbad). Da erhob sich Schweden abermals gegen den Tyrannen. An der Spitze stand Gustav Wasa; er machte sein Vaterland frei und führte die Reformation ein. 1527. Sein Enkel war Gustav Adolf. **) In England saß damals auf dem Throne die Königin Elisabeth, eine der größten Franen, die je gelebt haben. Unter ihrer segensreichen Regierung schwang sich England zu den ersten Staaten Europas empor. Die englischen Schifte durchkreuzten bald alle Meeresteile. Franz Drake brachte aus Amerika die Kartoffeln mit nach Europa. In Nordamerika wurden jetzt die ersten englischen Ansiedelungen gegründet, und in Vorderindien bildete sich die eng lisch-ostindische Handelskompagnie. — Unter Elisabeths Regierung lebte der große Dichter William Shakespeare. — Elisabeths glorreiche Regierung wird verdunkelt durch ihr Verhalten gegen Maria Stuart, die Königin von Schottland. Diese hatte sich bei den Schotten verbaßt gemacht, mußte fliehen und suchte Schutz bei der Königin Elisabeth. Allein Maria wurde 19 Jahre lang gefangen gehalten und endlich 1587 mit Elisabeths Einwilligung enthauptet.
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