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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 9

1885 - Aachen : Barth
— 9 — 8. Kikdegard, die Gemahlin Karts des Großen. Die Gemahlin Karls hieß Hildegard. Das Ehepaar war mit drei Söhnen und vier Töchtern gesegnet. Die Töchter hießen: Gisela, Rotrudis, Emma und Bertha. Die Mutter unterstützte nach Kräften die Fürsorge ihres Gemahls für eine gute Kindererziehung. Das gute Beispiel des Vaters blieb auch für die Kinder nicht ohne Wirkung. Mit Fleiß besuchten sie die von dem frommen und gelehrten Alkuin geleitete Hofschule. In derselben wurde Unterricht in Religion, in der deutschen Sprachlehre und Dichtkunst, im Latein, Rechnen und der Musik erteilt. Die Kinder liebten ihren Lehrer sehr, was recht bentlich aus dem Briefwechsel hervorgeht, den sie später mit Alkuin unterhielten, als er Abt in Tours war. Die Mutter sorgte, daß die Kinder auch in Ausübung der religiösen Pflichten dem guten Beispiel des Vaters folgten und wie biefer, jeben Morgen zuerst die Kirche besuchten. Neben der geistigen Pflege würde auch die gesunde Entwickelung des Körpers beachtet. Zu diesem Zwecke mußten die Kinder reiten und schwimmen lernen. Die Stadt Aachen, in welcher sich die kaiserliche Familie häufig aufhielt, bot wegen der warmen Quellen die beste Gelegenheit zum Baden. Auf Reisen war die Familie gewöhnlich zusammen, und Söhne wie Töchter faßen zu Pferde. Das Familienleben war recht einfach, fowohl im Essen und Trinken, als in der Kleibung. Die Töchter wurden zu Hause zur Arbeit angehalten. Sie saßen entweber am Webstuhl ober beschäftigten sich mit Rocken und Spindel. Die Kleibung mußten sich die Mäbchen selbst anfertigen, und auch der Vater wollte nur Hembeu tragen, die von den Töchtern verfertigt waren. Was sie über Bebarf herstellten, wnrbe an die Armen ober Kirchen verschenkt. Die Töchter gaben durch ihr frommes Wesen, ihren Fleiß und ihre Häuslichkeit allen Frauen des Landes ein nachahmnngswürbiges Beispiel. Der Nachfolger des mächtigen Kaisers Karl war Ludwig der Fromme, der dem großen Reiche nicht gewachsen war. Die Großen des Reiches und die drei Söhne Ludwigs bemächtigten sich der Regierung des Landes. Unter den Söhnen selbst entstand Uneinigkeit, die zu einem Bruderkriege führte. Durch den Vertrag zu Verdun 848 wurde eine Teilung des Reiches vorgenommen. Ludwig bekam Deutschland, Karl der Kahle Frankreich und Lothar-Italien mit der Kaiserwürbe. Durch den Vertrag zu Marsen 870 kam es zu einer zweiten Teilung. Durch diese Teilungen war die Einigkeit und die Macht des einst so starken Reiches gebrochen.
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