Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 16

1885 - Aachen : Barth
durch Wachen, Fasten, Beten und Empfang der Hl. Sakramente vorbereiten. Am Altare hatte der Jüngling zu geloben, ein tapferer und ehrenhafter Ritter zu fein, die Religion und ihre Diener zu beschützen, das Recht zu verteidigen und Witwen und Waisen zu beschirmen. Nach dem Gelöbnis legte man ihm die Rüstung an, und vou einem Fürsten oder Ritter erhielt er drei leichte Schläge mit dem flachen Schwerte in den Nacken. Jetzt bestieg der junge Ritter das Roß. Gewöhnlich wurde dieser Tag auch durch Ritterspiele oder Turniere geehrt. Zwei oder mehrere Ritter sümpften mit Lanze oder Schwert gegen einander, bis der eine aus dem Sattel gehoben wurde. Als Anerkennung erhielt der Sieger eine goldene Kette, oder Sporen und Waffen. Als größtes Lob galt, wenn der Siegespreis von Frauenhand überreicht wurde. Zur Zeit der Kreuzzüge entstanden drei Ritterorden, welche mit dem Mönchtum eng verbunden waren. Der Johanniter-orden hatte sich Johannes den Täufer zum Schutzpatron gewählt. Die Aufgabe dieses Ordens bestand in der Pflege kranker und hilfloser Pilger. Das Hospital der Johanniter stand in der Nähe des hl. Grabes. Später verlegte der Orden seinen Sitz nach Rhodos (Rhodiser) und von hier nach Malta (Malteserritter). Der Orden der Tempelherren wurde von neun französischen Rittern gegründet. Auf der Stätte, wo der salomonische Tempel gestanden, gründeten sie ihr Ordenshaus. Diese Ritter trugen weiße Mäntel mit rotem Kreuz. Die Aufgabe des Ordens bestand im Waffenschutz, den sie den Pilgern gewährten. Der wichtigste Orden für unser Vaterland war der deutsche. Dieser eroberte später das heidnische Preußen und machte es zu einem christlichen und deutschen Lande. Die Tracht der Ritter war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuz. So sorgfältig die Erziehung und Ausbildung der Edelknaben war, so anpassend war auch die Heranbildung der Edeldamen. Bis zum siebenten Jahre verblieb das Mädchen der körperlichen und geistigen Pflege der Mutter. Nach dieser Zeit übernahmen das Erziehungsgeschäft meistens Hofmeister und Hofmeisterinnen. In vornehmen Familien wuchs das Kind in Gesellschaft von Gespielinnen aus dem befreundeten Adel auf. Der erste Unterricht beschränkte sich ans Schreiben und Lesen. Im Winter mußten die jungen Mädchen der Familie oder Gesellschaft Geschichten, Sagen und Lieder vorlesen. Besondere Aufmerksamkeit schenkte man dem Religionsunterrichte und der Übung religiöser Pflichten. Neben der Erlernung des Gesanges und Harsenspiels betrieb man auch das Studium der lateinischen und französischen Sprache. Die Tugenden, zu welchen man die Edeldamen erzog, waren Gottesfurcht, Demut und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer