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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 35

1885 - Aachen : Barth
— 35 — seiner Regierungszeit gegründet. Ackerbau und Viehzucht wurden gefördert. Besondere Aufmerksamkeit schenkte er dem Heere. Dieses groß und tüchtig zu machen, betrachtete der König als seine wichtigste Aufgabe. Von 48 000 stieg es aus 84 000 Mann. Die Soldaten wurden in sehr strenger Zucht gehalten. Große Männer nahm der König mit Vorliebe zum Soldatenstande an. Mit viel Mühe und Geld wurden solche in und außer dem Lande herbeigeschafft und zu einem besondern Regimente in Potsdam, dem Leibregimente, zusammengestellt. Bei den militärischen Verbesserungen des Heeres fand der König an dem Fürsten Leopold von Dessau, „der alte Dessauer" genannt, eine vortreffliche Stütze. Das Land vergrößerte Friedrich Wilhelm durch Vorpommern, das er im Kriege mit den Schweden von diesen gewann. Im Rheinland erwarb er Obergeldern. Die Gemahlin des Königs hieß Sophie Dorothea. Die vor-nehmlichste Sorge wandte die Königin auf eine sorgfältige Erziehung und Bildung ihrer Kinder. Häufig wohnte sie den Unterrichtsstunden bei, und nachher wiederholte sie mit den Kindern die erlernten Sektionen. Der König hätte zwar lieber gesehen, wenn sein Sohn Friedrich mehr dem Soldatenstande als den Büchern zugethan gewesen wäre. Die Königin hatte noch das Glück, später den Ruhm Friedrichs zu erleben. 3. Ariedrich Ii., der Große 1740-1786. Nach dem Tode Friedrich Wilhelms übernahm sein Sohn Friedrich die Regierung. Dieser war durch die Sorgfalt der Mutter zu einem geistig tüchtigen Manne herangewachsen. Die Jugendzeit mußte Friedrich unter der großen Strenge des Vaters oft recht hart zubringen. Das strenge Soldatenleben, auf das der Vater großes Gewicht legte, war Friedrich verhaßt. Je größere Abneigung der Sohn gegen das Soldatenleben zeigte, desto mehr fiel er in Ungnade beim Vater. Friedrich fühlte sich im Elternhause ganz unglücklich und ging mit dem Gedanken um, heimlich nach England Zu seinem Onkel zu entfliehen. Der Fluchtversuch kam durch einen Brief, den Friedrich an Lieutenant von Satte richtete, an den Tag. Der König ergrimmte und ließ feinen Sohn auf die Festung Küstriu bringen, wo unter seinem Fenster der Lieutenant enthauptet wurde. Später söhnten sich Vater und Sohn wieder aus, und der Sohn konnte begnadigt in's Vaterhaus zurückkehren. Der Vater lernte die vorzüglichen Eigenschaften desselben immer höher schätzen und freute sich eines so würdigen Nachfolgers. 3*
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