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1. Geschichtsbilder für die Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 7

1896 - Berlin : Rentel
auf, so lange die Göttin anwesend war. Ward diese jedoch des Umganges mit den Sterblichen müde, so wurde sie von den Priestern zurück in den Hain gebracht. Dort badete man Wagen, Tücher, die Kühe, ja die Göttin selbst sorgfältig im See. 5. Holda und Bertha. Kokda. Unsere norddeutschen Vorfahren verehrten eine Göttin, welche Holda, d. h. die Gute und Gnädige, hieß. Da man annimmt, daß sie gleichbedeutend mit der Himmelskönigin ist, so wird sie auch wohl Frigg-Holda genannt. Sie galt als eine freundliche, hilfebringende Frau, die zuweilen, wie die Göttin Nerthns, auf Erden wandelte, um besonders die guten und fleißigen Frauen zu belohnen, die nachlässigen aber zu bestrafen. Um die Fastnachtszeit, wenn die Frauen an den Abenden zu spinnen aufhörten, zog sie durch das Land. Fleißigen Spinnerinnen schenkte sie dann Spindeln, auf denen das gesponnene Garn sich wunderbar vermehrte und deren Besitzerinnen reich machte, während sie den trügen den noch vorhandenen Flachs anzündete. Sie bewohnte tiefe Brunnen, Seeen oder finstere Gebirge. — Wenn es in der Welt schneite, so hieß es, Frau Holle (Holda) mache ihr Bett, dessen Federn umherfliegen. War aber an schönen Tagen der Himmel mit weißen Wölkchen bedeckt, dann trieb, wie man meinte, Frau Holle ihre Schafe aus, und daher werden noch heute die weißen Wolken Schäfchen genannt. Wertßa. Ähnlich, wie in Norddeutschland Holda, wurde in Süddeutschland Bertha oder Berchta verehrt, die auch mutmaßlich gleichbedeutend mit der nordischen Frigg ist. Bertha bedeutet die Leuchtende, Glänzende. Sie erschien in weißem Gewände, und von ihrem goldenen Haar wallte ein weißer Schleier herab. Als ,,weiße Frau" offenbarte sie sich den Menschen, um ihnen zukünftige Dinge zu verkünden. Daher stammt der Aberglaube, daß die weiße Frau mitunter noch heute am preußischen Königshofe erscheine, um einen plötzlichen Todesfall oder ein anderes Unglück zu verkündigen. Am Tage der heiligen drei Könige (6. Januar), welcher der Berthatag hieß, feierte man ihr ein Fest und brachte Opfer; denn an diesem Tage besuchte sie die Haushaltungen und prüfte den Fleiß der
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