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1. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 32

1891 - Danzig : Gruihn
32 Brandenburg und Preußen unter den Hohenzollern. hingen oft gelähmt. Sem Wahlspruch lautete: „Ansang, bedenk das End . Das Söldnerwesen. Zur Zeit des 30jährigen Krieges bestanden nt. sriegyqccic aus Söldnern, die aus asler «Herren Sander angeworben waren. Wer nicht Lust zur Arbeit Hatte, ließ sich im Falle eines Krieges anwerben; denn der hohe Sold und die Beute verlockten viele zum zügellosen Kriegsleben. Einst zogen zu Georg Wilhelms Zeit 3000 Mann einer englischen Söldnertruppe durch die Mark. Dieses Heer bestand aus lauter zuchtlosem Gesindel, welches zum Teil aus den Gefängnissen herbeigeeilt war und in Lumpen einherging. Als nun unter dieser Bande gar eine ansteckende Seuche ausbrach, da war der Schrecken der Märker um so größer. Außerdem lebte dieses Heer säst nur von Plünderung, und die Bauern vom Lande mußten Schutz in den Städten suchen. Selbst Berlin wurde bedroht. Doch die ganze Bürgerschaft griff zu den Waffen, woraus die Soldner abzogen. — Als die Mark in der größten Not war, ging Georg Wilhelm nach Preußen, das weniger vom Kriege berührt wurde, und starb daselbst (1640). Brandenburg aber befand sich in trostlosem Zustande; Georg Wilhelms unentschiedene Regierung hatte nur Elend und Jammer über das Land gebracht. Elisabeth Charlotte von der Psalz, Georg Wilhelms Gemahlin, war eine Schwester Friedrichs V. von der Pfalz, welcher von den protestantischen Böhmen zum Könige gewählt wurde und später alle seine Länder verlor. Als Georg Wilhelm sich weigerte, mit seinem Schwager Gustav Adolf ein Bündnis zu schließen, und die Schweden daraus drohend vor Berlin erschienen, da begab sich Elisabeth Charlotte in das Lager Gustav Adolfs und bewirkte es, daß die Hauptstadt nicht der Plünderung preisgegeben wurde. Sowie nach Gustav Adolfs Tode die Schweden Herren der Mark wurden, reiste die Kurfürftin nach Königsberg. — Der Wahl-spruch dieser hohen Frau lautete: „Wer will uns scheiden von der Liebe Gottes/' 30. Irie-rich Wilhelm, der große Mursijrsl von Brandenburg. 1640—1688. Seine Jugend. Friedrich Wilhelm war unter dem Kriegslärm groß geworden. Im Alter von 15 Jahren hatte er sich aus die Hochschule zu Leyden in Holland begeben. Dieses Reich stand damals an der Spitze 6es_ Welthandels, und sein gewerbliches Leben befand sich in hoher Blüte. Auf seinen Ausflügen, die der Prinz hier machte, erkannte er, daß dieses Land im Gegensatz zu seiner Heimat einem großen Garten glich. Über Ackerbau, Viehzucht und Schiffahrt ließ er sich fleißig belehren, und es war sein Vornehmen, dereinst in seinem Vaterlande heilsame Verbesserungen einzuführen. Zur Vervollkommnung seines Wissens reiste er auch nach dem Haag, dem Hauptorte des Landes. Als man ihn daselbst zu einem stündlichen Leben verführen wollte, widerstand er tapfer, wie es einem braven Jünglinge geziemt, und sagte: „Ich bin's meinen Eltern, meiner Ehre und meinem Lande schuldig!" Darauf eilte er zum Prinzen Heinrich von Dranien, der sich vor Breda in Holland im Kriegslager befand. Als dieser den Grund vernahm, weshalb Friedrich Wilhelm den Haag verlassen hatte, klopfte er ihm auf die Schulter und sprach: „Mein Prinz, eure Flucht beweist mehr Heldenmut, als wenn ich Breda eroberte. Wer schon so früh sich selbst zu überwinden
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