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1. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 33

1891 - Danzig : Gruihn
Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. 33 weiß, dem wird auch noch Größeres gelingen." — Von diesem großen Feldherrn erhielt der Kurprinz jetzt manchen trefflichen Wink über das Kriegswesen. Wie der Kurfürst das Land übernahm. Friedrich Wilhelm war erst 20 Jahre alt, als er seinem Vater in der Regierung folgte. .Schon seit vielen Jahren wütete der Krieg, den man nachmals als den dreißigjährigen bezeichnete. Auch Brandenburg hatte unsäglich gelitten. Oft konnte man weit und breit kein Dorf finden, das nicht in Trümmern lag. Kehrten im Frühling die Störche und Schwalben in die deutsche Heimat zurück, so fanden sie das gastliche Dach, das sie vordem beherbergt hatte, nicht wieder. Die Felder lagen wüst, und wer noch voll Hoffnung die Saat in den Boden streute, wußte nicht, ob er die Ernte sicher einbringen würde. Wie häufig kam es außerdem vor, daß der Feind die Scheunen in Brand steckte, in welchen die Feldsrüchte lagerten. — Zu Tausenden hatte der Krieg die Menschen hinweggerafft; was das Schwert nicht vernichtete, kam oft vor Hunger um. Bildung eines stehenden Heeres. Der westfälische Frieden. Ter neue Kurfürst war nur ein beschränkter Herr in feinem eigenen Lande; denn die Truppen in den brandenburgischen Festungen hatten dem Kaiser Treue geschworen und waren dem Kurfürsten nur nebenher durch Handschlag verpflichtet. Darum bemühte sich Friedrich Wilhelm, zunächst ein stehendes Heer zu bilden, das nur ihm allein gehorchte. Diejenigen Obersten, welche sich weigerten, ihm den Fahneneid zu leisten, entließ er und stellte ihre Regimenter dem Kaiser zur Verfügung. Dann bildete er zunächst eine stehende Heeresmacht von 3000 Mann, die sein eigen war. Nun erst konnte er andern Fürsten gegenüber ein Wort mitsprechen und sein Land verteidigen. Während er mit den Schweden, die ihm bisher feindlich gesinnt waren, einen Waffenstillstand schloß, suchte er den Kaiser (Ferdinand Iii.), der dies übel nahm, zu beschwichtigen und vermehrte sein Heer unterdes auf 8000 Mann. Da man in ganz Deutschland des großen Krieges müde war und Friedensunterhandlungen anknüpfte, so fühlte der Kurfürst sich jetzt mächtig genug, um hierbei seinen Einfluß auszuüben. Als endlich 1648 der westfälische Friede zu Osnabrück und Münster zu stände kam, erhielt der Kurfürst von Brandenburg Hinterpommern mit Kamin, sowie die Stifter Magdeburg, Halberstadt und Minden. Wie der Kurfürst die Wunden des Landes heilt. Die schweren Wunden, welche der Krieg seinem Lande geschlagen hatte, suchte der Kurfürst mit Gottes Hilfe zu heilen. Er gab den Bauern Saatkorn, Vieh, Holz und Ackergeräte. Aus dem Bremischen, Holländischen und der Schweiz 3°g er Leute in sein ödes Land; diese bauten sich in den Niederungen der Havel und Oder an. In wenigen Jahren standen viele neue Städte und Dörfer da. Jeder Bauer mußte bei feinem Haufe einen Garten anlegen; jeder Bauernsohn hatte, ehe er getraut wurde, nachzuweisen, daß er sechs Obstbäume gepfropft und sechs Eichbäume gepflanzt habe. Die Kartoffeln, von denen jetzt so viele Arme bei uns leben, waren damals noch spärlich in der Mark angepflanzt. Der Kurfürst betrieb den Anbau derselben mit Eifer. Holländer brachten auch die Tabakspflanze mit. Es haben freilich die guten Märker an dem Tabakrauchen keinen sonderlichen Gefallen gefunden. Man erzählt sich davon folgende sonderliche Geschichte: Derknr-fürst^war einst auf der Jagd, und in seinem Gefolge befand sich ein Mohr, der Tabak rauchte und einem Bauersmann eine Pfeife anbot. Der ehr- Krüger, Geschichte Preußens. o
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