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1. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 40

1891 - Danzig : Gruihn
40 Preußens Könige und ihre Zeit. Nreustens Könige und ihre Zeit. 35. Friedrich I. 1701—1713. Vorbereitungen zur Krönung. Da Kurfürst Friedrich Iii. mehr Länder besaß als andere Kurfürsten und außerdem eine Kriegsmacht aufstellen konnte, wie es nur Könige vermochten, so wollte er, daß man seine Macht auch äußerlich anerkenne. Es war daher sein Vornehmen, das Herzogtum Preußen (Ostpreußen) zu einem Königreich und sich selbst zum Könige zu erheben.. Als nun auch der deutsche Kaiser in Wien seine Ein-willignng dazu gegeben hatte, machte sich Friedrich im Dezember 1700 mit seiner Familie und dem Hofstaate auf den Weg nach Königsberg, um sich dort krönen zu lassen. Die Krönung. Am 18. Januar 1701 fand die Krönung und Salbung statt, nachdem am Tage vorher der schwarze Adlerorden gestiftet worden. Dieser besteht aus einem silbernen Stern, in dessen Mitte der schwarze Adler schwebt, mit der Umschrift: suum cuique! (jedem das Seine). Schon in der Frühe versammelten sich die vornehmsten Männer auf dem Schlosse zu Königsberg. Um 9 Uhr trat Friedrich aus seinem Zimmer. Um seine Schultern hing der prachtvolle Krönungsmantel, der mit Hermelin gefüttert und verbrämt war. Während ihm die vornehmsten Hofbedienten folgten, begab er sich nach dem Hanptsaale des Schlosses, ließ sich daselbst ans dem Throne nieder und setzte sich die Königskrone aus das Haupt, zum Beweis, daß er sich selber zum Könige erhoben. Nachdem seine Brüder und der Thronerbe ihm gehuldigt, begab man sich in das Zimmer der Königin Sophie _ Charlotte. Während diese sich vor ihrem Gemahl auf ein Knie niederließ, empfing sie aus seiner Hand die Krone. Die Salbung. Nach der Krönung sollte eine kirchliche Feierlichkeit stattfinden. Der Zug setzte sich nach der Schloßkirche zu in Bewegung. Der Weg, welcher aus dem Flügel des Schlosses, worin der König sich befand, zur Kirche führte, war mit Dielen belegt, die man mit rotem Tuch überkleidet hatte. Als ein glückliches Zeichen wurde es betrachtet, daß das ungestüme Winterwetter, welches in der Nacht vorher und den Morgen über getobt hatte, zur Stunde des feierlichen Znges nach der Kirche plötzlich vorüber ging und sich ein klarer Winterhimmel zeigte. Sobald der König und die Königin in der Kirche angelangt waren, ließen sie sich aus ihren Prachtsitzen nieder. Nach dem Gesang und der Predigt trat der König _ vor den Altar, wo ihn zwei Geistliche, ein lutherischer und ein reformierter, die den Bischofstitel erhalten hatten, erwarteten. Alsdann kniete Friedrich an den Stufen des Altars nieder und legte die Krone ab, worauf der reformierte Bischof ihn an der Stirn und den Pulsen beider Hände salbte. Nach dem Gebet rief die Menge: „Amen! Amen! Glück zu dem Könige, Gott verleihe ihm langes Leben!" Als hierauf auch die Königin die Salbung empfangen hatte, begab man sich aus der Kirche nach dem Schlosse zum Festmahl. Sorge für das Volk. Das rote Tuch, womit der Gang bis zur Kirche überzogen war, überließ nian dem Volke. Die jubelnde Menge wurde mit Braten und Wein bewirtet. Ein großes gebratenes Rind, mit Wildpret und Federvieh aller Art ausgefüllt, wurde dem Volke preisgegeben. Aus einem künstlichen Springbrunnen, der die Gestalt eines Doppeladlers hatte, sprudelte während des ganzen Kwnungstages roter
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