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1. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 87

1891 - Danzig : Gruihn
Liebesopfer der deutschen Frauenwelt. 87 kehrte, so gab Napoleon den Befehl: „Die Räuberbande der schwarzen Schar soll eingefangen und niedergehauen werden." Unweit Leipzig wurde Lützow von Württembergeru überfallen und entkam nur mit wenigen Reitern, während seine übrigen Gefährten fast alle erlagen. Unter denen, die verwundet wurden, befand sich auch Theodor Körner. Aus mehreren Wunden blutend, glaubte er, daß seine Todesstunde gekommen sei, und schrieb in seine Brieftasche ein Abschiedsgedicht, welches mit der Strophe beginnt: Die Wunde brennt, die bleichen Lippen beben; Ich sühl's an meines Herzens mattem Schlage: Hier steh' ich an den Marken meiner Tage. — Äott, wie du willst! dir hab' ich mich ergeben. Indes wurde der Dichter noch gerettet, fiel aber später, als wieder die kriegerischen Waffen erklangen, in einem Gefecht zwischen Gadebusch und Schwerin, wo das dankbare Vaterland ihm ein schönes Denkmal gesetzt hat. — Zu seinem größten Ärger mußte es^ Napoleon erleben, bei Wiedereröffnung des Feldzuges die Lützowsche Freischar, die er gänzlich vernichtet wähnte, gleichsam von den Toten auferstanden zu sehen. Eleonore Prochaska Zu deu Jungfrauen, die sich zur Zeit der Befreiungskriege unter mancherlei Verkleidungen zu den Waffen drängten, gehörte auch Eleouore Prochaska, die Tochter eines Unteroffiziers aus Potsdam. Heimlich verließ sie ihre Eltern und trat in Mänuerkleiduug unter dem Namen Renz in das Lützowsche Freicorps als Jäger zu Fuß. An ihren Bruder schrieb sie ans dem Felde: „Ich bin überzeugt, keine leichtsinnige That begangen zu haben; denn sieh nur, wie _die Mädchen^ in Spanien und Tirol handelten. Wir exerzieren und schießen recht fleißig. Lebe wohl! Ehrenvoll oder nie siehst Du mich wieder. Komme ich nicht zurück, so sage ich Dir in diesem Briefe das letzte Lebewohl!" Und sie kam wirklich nicht mehr in ihre Heimat; denn im Gefecht an der Görde bei Lüneburg wurde ihr (am 16. September 1813) der rechte Schenkel von einer Kanonenkugel zerschmettert. Nun gab sie sich einem ihrer Waffen-genossen als Mädchen zu erkennen und sprach: „Mein Volk war meine Liebe! Dem Vaterland gehört mein Herz und Blut!" Uud ^fo starb sie unter schweren Leiden den schönen Tod fürs Vaterland. In Potsdam hat man dieser Heldenjungfrau iu jüngster Zeit ein Denkmal gesetzt. 67. Webcsopftr -er deutschen Irauenmelt. 1813. Frauenverein. Neun Prinzessinnen, an der Spitze die hochherzige Prinzessin Marianne, die Gemahlin des Prinzen Wilhelm von Preußen, welcher des Königs jüngster Bruder war, gründeten einen Franenverein zum Wohle des Vaterlandes und erließen einen Aufruf an die Frauen im preußischen Staate. Sogleich gab auch das weibliche Geschlecht alles hin, worauf es doch sonst hohen Wert legt, jede Art von Schmuck, jedes Kleinod, jedes Ersparte. Eine junge Frau, deren Gatte als Freiwilliger eintrat, sandte ihren Brautschmuck mit den Worten: „Gold und Schmuck dürfen für eine preußische Bürgerin keinen Wert mehr haben, als den, es dem Vaterlande zum Opfer zu bringen." Von _ einer Jungfrau wurden ein Paar goldene Ohrringe gespendet mit der Zuschrift: „In dem Augenblicke, wo es gilt, für König und Vaterland zu handeln, ist es schmerzhaft, keine Reichtümer zu besitzen. So lege ich diese geringe^ Gabe auf den Altar des Vaterlandes nieder mit dem Wunsche, daß jede Tochter
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