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1. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 108

1891 - Danzig : Gruihn
108 Preußens Könige und ihre Zeit konnte, beantragte Österreich beim Bundestage die Mobilmachung gegen Preußen. Als die Mehrheit diesem Antrage zustimmte, erklärte Preußen mit der Minderheit seinen Austritt aus dem Bunde. Zu Österreich standen alle mächtigere» deutschen Staaten (Bayern, Württemberg, Baden, Sachsen 1 Hannover, Kurhessen, Hessen-Darmstadt, Nassau u. a.), zu Preußen, das I sich wdes mit Italien verbündet hatte, nur Mecklenburg, Oldenburg, Braun- I schweig, Kobnrg-Gotha und einige andere Kleinstaaten. Besetzung von Hannover und Kurhessen. Um die Verbindung mit den rheinischen Provinzen herzustellen, rückten die Preußen mit Blitzes- j schnelle von Holstein nach Minden in Hannover und außerdem von Wetzlar nach Knrhessen ein. Den hessischen Truppen gelang es, den Main zu erreichen und sich mit den süddeutschen Truppen zu vereinigen. Der Knr- ■ surft, welcher in seiner Residenz blieb, wurde gefangen genommen und nach Stettin geschickt. Der blinde König Georg von Hannover, welcher aus dem Weisenstamme entsprossen war, versammelte seine Truppen bei Göttingen, um durch Knrhessen nach Süden durchzubrechen und sich mit den Bayern zu vereinigen. Durch die preußischen Generale Manteussel und Göben wurde sein Heer jedoch umzingelt, und bei Langensalza in der Provinz Sachsen kam es (am 27. Juni) zu einem blutigen Gefecht, in welchem die Hannoveraner siegten. Da jedoch für die Preußen Vcrstärkuu- . gen eintrafen, so wurden die Hannoveraner derartig bedroht, daß sie sich nach zwei Tagen ergaben. Ihre Armee wurde aufgelöst und in die Heimat entlassen. König Georg und sein Sohn erhielten die Freiheit, zu bleiben, tuo sie wollten. Die preußischen Truppen, welche bei diesen llnternehmun- j gen thätig gewesen, schlossen sich nun zu der sogenannten ,,Mainarmee" ' zusammen und hatten unter dem General Vogel von Falkenstein die Ausgabe, gegen die süddeutschen Verbündeten der Österreicher vorzugehen. Besetzung von Sachsen. Die Hauptarmeeen. Auch das König- j reich Sachsen wurde von den Preußen besetzt. Herwarth von Bitten- j selb rückte mit der „Elb armee" von Torgau ans vor und nahm Dres- j den, während Prinz Friedrich Karl von der Lausitz j aus vordrang und mit der „ersten Armee" den öst- 1 liehen Teil des Landes besetzte. Da der König von Sachsen mit seinen Truppen bereits nach Böhmen ge- j zogen war, um sich mit den Österreichern zu vereint- ] gen, so wurde das ganze Land bis aus die starke : Festung Königstein a. d. Elbe von den Preußen ohne Schwertstreich besetzt. In Schlesien stand die „zweite Armee" unter dem Kronprinzen von Preußen, um hier einem etwaigen Angriff der Österreicher zu be- j Herwarth v. Bittenfeld, gegucn.— Einen Teil seiner Streitkräfte hatte Öfter- ] reich gegen das mit Preußen verbündete Italien ge-geschickt, um dort Venetien zu erobern. Die Hauptmacht des österreichischen Heeres aber stand unter dem Feldzeugmeister Benedek im östlichen Böhmen. Münchengrätz und Gitschin. Friedrich Karl und Herwarth von Bittenfeld_ rückten auf verschiedenen Wegen in Böhmen ein, bet welcher Gelegenheit Friedrich Karl zu seinen Truppen sprach: „Unser Anfang sei mit Gott. Lasset eure Herzen zu Gott schlagen und eure Fäuste auf den Feind." Beide Heere vereinigten sich bei Münchengrätz, wo sie (am 28. Juni) die Sachsen und Österreicher besiegten, welche unter dem General Clam-Gallas standen. Nachdem letzterer (am 29. Juni)
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