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1. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 112

1891 - Danzig : Gruihn
112 Preußens Könige und ihre Zeit. Weitere Niederlagen wandte Süddeutschland ab, indem es den Frieden wünschte, welcher nun auch geschlossen wurde. Ter Friede zu Prag. 23. August. Zu Prag schloß Preußen mit Österreich einen Frieden. Preußen erhielt Schleswig-Holstein, das Königreich Hannover, das Kurfürstentum Hessen, das Herzogtum Nassau, die Landgrafschaft Hessen-Homburg und die freie Stadt Frankfurt a. M. Österreich gab seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung Deutschlands ohne Beteiligung des österreichischen Kaiserstaates. Ter norddeutsche Bund. Die Staaten nördlich vom Main bildeten nun den norddeutschen Bund unter Leitung des Königs von Preußen. Mit den süddeutschen Staaten wurde nicht nur der Zollverein erneuert, sondern auch ein Schutz-und Trntzbündnis abgeschlossen, nach welchem sie im Falle eines Krieges ihre Heere unter die Oberhoheit des Königs von Preußen stellen sollten. Auf diese Weise hatte Deutschland eine feste Grundlage zu seiner Einigung gewonnen. 87. Ursache und Vorbereitung ?um -eutsch-srnnzösischen Kriege von 1870—1871. Ursache des Krieges. Tie Franzosen waren auf den Kriegsruhm Preußens eifersüchtig. Da der Kaiser Napoleon Iii. es mit seinem Volke hielt, brach er die Gelegenheit vom Zaune, um mit Preußen Krieg zu führen. Die Spanier hatten dem Erbprinzen Leopold von Hohen-zollern die Königskrone angeboten. Darüber geriet ganz Frankreich in große Aufregung, und Napoleon verlangte von unserm Könige Wilhelm, er solle dem Prinzen die Annahme der spanischen Königskrone verbieten. Wilhelm I. erwiderte, daß diese Angelegenheit lediglich Sache des Prinzen sei. Leopold von Hohenzollern aber, der nicht Anlaß zu einem Kriege bieten wollte, verzichtete nun aus freiem Entschlüsse auf den spanischen Königsthron, und der Streit schien abgethan. Nun wünschte der französische Kaiser auch noch, daß König Wilhelm versprechen sollte, der Prinz Leopold werde auch in Zukunft die Krone nicht annehmen. Als diese Forderung zurückgewiesen wurde, erklärte Napoleon an Preußen den Krieg. Er hoffte, die Rheingrenze zu gewinnen, Preußen zu schwächen und die Einigung Deutschlands zu hindern. Begeisterung des Volkes. Das ganze deutsche Volk stand jetzt auf wie ein Mann und hielt treu zu König Wilhelm. Überall hörte man singen: „Es braust ein Ruf wie Donnerhall, wie Schwertgeklirr und Wogenprall: Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! Wer will des Stromes Hüter sein? Lieb' Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein!" Daher konnte der König Wilhelm auch sagen: „Aus allen Stämmen des deutschen Vaterlandes, aus allen Kreisen des deutschen Volkes, selbst von jenseits des Meeres, sind mir aus Anlaß des bevorstehenden Kampfes für die Ehre und Unabhängigkeit Deutsch- lands so zahlreiche Kundgebungen der Hingebung und Opferfreudigkeit für das gemeinsame Vaterland zugegangen, daß es mir ein uuabweisliches Bedürfnis ist, diesen Einklang des deutschen Geistes öffentlich zu bezeugen und dem Ausdruck meines königlichen Dankes die Versicherung hinzuzufügen, daß ich dem deutschen Volke Treue um Treue entgegenbringe und unwandelbar halten werde. Die Liebe zu dem gemeinsamen Vaterlande, die einmütige Erhebung der deutschen Stämme und ihrer Fürsten hat alle Unterschiede und Gegensätze in sich geschlossen und versöhnt, und einig, wie kaum jemals
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