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1. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 117

1891 - Danzig : Gruihn
Der Kampf gegen die französische Republik. 117 lege ich meinen Degen zu Ew. Majestät Füßen/' Mit ihm ergab sich das ganze französische Heer bei Sedan. Napoleon aber stellte sich selbst als Gefangener und überreichte am 2. September seinen Degen an König Wilhelm, worauf ihm das Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel zum Aufenthalte angewiesen wurde. Wilhelm schrieb an die Königin Augusta: „Die Kapitulation, wodurch die ganze Armee in Sedan kriegsgefangen ist, ist soeben mit dem General Wimpffen geschlossen, der an Stelle des verwundeten Marschalls Mac Mahou das Kommando führte. Der Kaiser hat sich selbst Mir ergeben, da er das Kommando nicht führt und alles der Regentschaft in Paris überläßt. Seinen Aufenthaltsort werde Ich bestimmen, nachdem Ich ihn gesprochen habe in einem Rendezvous, das sofort stattfindet. — Welch eine Wendung durch Gottes Führung!" Der Jubel in Berlin. Als am 2. September die Nachricht von dem Falle Sedans und der Gefangennahme Napoleons in Berlin eintraf, war der Jubel unbeschreiblich. Die Königin Augusta mußte mehrmals auf den Balkon hinaustreten und dem nuten versammelten Volke die Siegesnachricht ihres Gemahls vorlesen. Als sie dann, überwältigt vom Hochgefühle des glorreichen Sieges, in des Kaisers Zimmer eintrat und vor seinem Bilde Thränen innigster Rührung vergoß, sprach sie zu der ihr folgenden Oberhofmeisterin: „Sehen Sie, ein Mann, ein Wort! Der König hat als Kind geschworen, die seiner Mutter von den Franzosen angethane Unbill zu rächen; er hat es gehalten." Ter Kronprinz überschaut am 2. September das Schlachtfeld. Am 2. September ritt der preußische Kronprinz in der Abendstunde aus, um das weite Schlachtfeld zu überschauen, wo so mancher brave Soldat die Todeswunde erhalten hatte. Indes zog an ihm ein bayerisches Regiment, das im Kampfe große Verluste gehabt, mit klingendem Spiel vorüber. Der Kronprinz gebot den Soldaten Halt und wurde von ihn^n hierauf mit kraftvollern Hurra begrüßt. Mit Wohlgefallen sah err daß die tapfern Bayern ihre Gewehrläufe und Helme mit den Zweigen einer einsam stehenden Eiche geschmückt hatten. Da rühmte er die Tapferkeit der süddeutschen Truppen und drückte seine Freude darüber aus, daß es den Braven gelungen, sich in dieser an Eichen armen Gegend mit dem Laube des heiligen deutschen Baumes zu schmückeu. Die Krieger aber, die ihren geliebten Fritz gern ehren wollten, banden sogleich einen Kranz aus Eichenlaub, und der Major überreichte denselben dem verehrten Heerführer und pries deffen Feldherrugefchick. Doch der königliche Held winkte bedeutsam mit der Hand, und nach oben deutend sprach er erusteu Antlitzes die weihevollen Worte: „Nicht hier, dort oben thront der Lenker der Schlachten!" In diesem Augenblick aber ertönte über das ganze weite Schlachtfeld ans tiefster Brust von vielen Tausenden das Lied: „Nun danket alle Gott!" 91. Der Dampf gegen -je französische Republik. Sturz des Kaiserreichs. Als das französische Volk von der Gc-fangen nähme Napoleons hörte, erklärte man den Kaiser für abgesetzt, rief ote Jtepubur aus und errichtete eine neue Regierung. Einige Mitglieder verleiben, zu denen auch Gambetta gehörte, begabeu sich nach Tours an «0irc' um ^on dort aus die Ausrüstung neuer Heere zur Fortfctumq Kncgcs zu betreiben und das Volk zum Kampfe zu erregen.
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