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1. Charaktere aus der neuen deutschen Geschichte vornehmlich in zeitgenössischer Schilderung - S. 94

1891 - Berlin : Mittler
— 94 — Ii. Gras Seckendorf an den Prinzen Eugen von Savoyen. Altenbura, den 22. Januar 1727. Bei Förster, Friedrich Wilhelm I. Potsdam 1835. Bd. Iii, S. 333 f. .Ich habe in all meinen Relationen an kaiserliche Majestät sowohl, als in meiner Privatkorrespondenz gegen Ew. Durchlaucht und des Herrn Hofkanzlers Excellenz allezeit gernelbet, daß ich des Königs von Preußen Majestät in der bestänbigen Resolution gesunben, sich mit Sr. kaiserlichen Majestät auf das genaueste zu vereinigen und zu setzen. Es haben Se. königliche Majestät in Potsbam und Wusterhausen nicht ein-, sonbern wieberholtermalen bei der gemelbeten Tabaksgesellschaft gesagt, beiß alle beutsche Fürsten müßten Schelme sein, die es nicht gut mit dem Kaiser und dem Reich meinten, auch einmal hinzugefügt: und ich müßte auch einer sein, wo ich mich anders erwiese. Wir haben gegen den Kaiser uns nicht zu beschweren Ursach; hat der Reichshofrat öfters mich und anbere grob durch ihre Manbate behanbelt, so haben sie boch den Schein Rechtens und die Reichsgesetze vor „sich. Einen Kaiser müssen wir haben, also bleiben wir bei dem Hause Österreich, und der ist fein ehrlicher Deutscher, der hierzu nicht foutribuiert. Nehmen wir einen Fürsten vom Reich, so nicht das Vermögen und Einfommen hat, wie das Haus Österreich, so müssen ihn die Kurfürsten unterhalten, und das ist mir und anbereu ungelegen. Kein Englänber und Franzose soll über uns Deutsche gebieten, und meinen Kinbern will ich Pistolen und Degen in der Wiege geben, daß sie die f rem beit Nationen ans Dentschlanb helfen abhalten! Sie wollen nun schon alles fommmtbieren und befehlen, als ob sie Herren wären, was würde geschehen, wenn man ihnen die kaiserliche Autorität in die „Hättbe spielte. Es ist besser, wir Deutsche bleiben bei unserem Hause Österreich, und müssen wir den Kaiser bitten, daß er alle Beschwerben, so ein ober der anbere Fürst des Reiches hat, abthue, und daß man die mächtigen Stäube boch nicht durch Reichs-Hofratsstylum so schnöbe als einen Fürsten von Zipsel-Zerbst traf-tiere. Nichts Besseres wäre, als wenn matt einen Kur- uitb Fürstentag ausschriebe, daß wir den Kaiser selbst sprechen sonnten, ich will der erste sein, so barbet fomrnt und gewiß zeigen, daß ich gut patriotisch. Dem Kaiser müssen wir seine Succession garantieren und ist eine Schaube vor uns Deutsche, daß der Kaiser frembe Garantie bazn nötig. Die Knr- nnb Fürsten müßten ohne Scheu den in die Reichsacht erflären, so nicht diese Succession garantieren wolle. Wenn er dem Kaiser raten bürste, sollte man nur auf dem Reichstage besannt machen, daß sich gewisse Stänbe im heiligen römischen Reich befättben, ohne jemanb zu nennen, welche gegen die Ruhe und Wohlfahrt des Vaterlandes gefährliche Anschläge hätten und sich mit auswärtigen Pnissancen bagegert alliierten. Der Kaiser ersuche also, die Stäube möchten sich babei erflären, und im Falle sich solche Ruhestörer fänden, solche Mesures vom Reichstag bagegeu nehmen, die zur Wohlfahrt und Ruhe des Vater-lanbes zugänglich, widrigenfalls man dem Kaiser nicht verbenfen fönnte,
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