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1. Vaterländische Geschichte - S. 10

1907 - Breslau : Goerlich
10 -------- l'ch und gewissenhaft. Der König arbeitete selbst sehr fleißig. Alle Gesuche und Berichte las er selbst durch. Er sagte: „Zur Arbeit sind die Regenten erkoren." 3. Wie Friedrich Wilhelm I. ein tüchtiges Heer schuf. Zur Zeit Friedrich Wilhelms I. war der Waffendienst ein Handwerk. Die Soldaten dienten ihr Leben lang im Heere. Die meisten Soldaten waren verheiratet. Heute ist es eine Ehre, „des Königs Rock" zu tragen. Damals war es anders. Wer liederlich und leichtsinnig war, ging zu den Soldaten. Es gab sogar Diebe und Mörder unter ihnen. Solche Leute mußten streng behandelt werden. Gar mancher Soldat wurde zur Strafe zum „Spießruten laufen" verurteilt. Die Soldaten stellten sich in zwei Reihen einander gegenüber. Durch diese Gasse mußte der Verbrecher gehen. Jeder Soldat schlug mit einer Gerte auf desien entblößten Rücken. Viele starben während dieser furchtbaren Strafe. Kleine Vergehen wurden mit dem Stocke bestraft. Ein tüchtiger Lehrmeister des Heeres war Fürst Leopold von Dessau, gewöhnlich „Der alte Dessauer" genannt. Die Soldaten wurden fleißig im Marschieren und Schießen geübt. Die Werbeoffiziere warben Soldaten in anderen Ländern an. Der König liebte besonders „die langen Kerls". Die Potsdamer Garde bestand aus den größten Leuten. Keiner maß unter 1,90 m. Friedrich Wilhelm I. hatte ein Heer von 84 Tausend Mann. Das war eine sehr große Truppenmacht sür Preußen. Unser Vaterland hatte damals soviel Einwohner wie heute Berlin. Auf etwa 30 Bewohner kam also schon ein Soldat. Friedrich Wilhelm I. heißt mit Recht „der Soldatenkönig". 4. Wie Friedrich Wilhelm I. für Schulen sorgte. Friedrich Wilhelm I. sorgte für Volksschulen. Er ließ über 2000 Schulen erbauen. Bis dahin wuchsen viele Kinder ohne Schulbildung auf. Der König sagte: „Ich will die Jugend nicht in der Dummheit aufwachsen lassen." Er führte auch den Schulzwang ein. Jetzt mußten die Eltern ihre Kinder in die Schule schicken, sonst wurden sie bestraft. Friedrich Wilhelm I. starb 1740. Sein Wahlspruch war: „Der preußische Adler weicht der Sonne nicht." König Friedrich Ii., -er Große. 1740—1786. 1. Jugendzeit. Friedrich der Große war 1712 geboren. Er wurde streng erzogen. Sein Vater Friedrich Wilhelm I. wollte aus ihm vor allem einen tüchtigen Soldaten machen. Dem Prinzen aber gefielen die militärischen Übungen nicht. Er las lieber französische Bücher, machte Gedichte und spielte die Flöte. Darüber ärgerte sich der König und bestrafte oft den Prinzen. Der König sagte: „Fritz ist ein Querpseifer und Poet; er macht sich nichts aus den Soldaten und wird mir meine ganze Arbeit verderben." Der Prinz wollte nach England entfliehen. Der König erfuhr das. Der Prinz wurde zur Strafe nach Küstrin ins Gefängnis gebracht. Später sah der Prinz sein Unrecht ein und bat den Vater mit Verzeihung. Dieser verzieh seinem Sohne und entließ ihn aus dem Gefängnis; doch mußte er noch längere Zeit bei der Regierung in Küstrin arbeiten. Vor seinem Tode sagte der König von seinem Sohne: „Ich sterbe zufrieden, da ich einen würdigen Sohn zum Nachfolger habe."
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