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1. Vaterländische Geschichte in der utraquistischen Volksschule - S. 28

1891 - Breslau : Hirt
28 Zweiter Zeitraum. mit Verachtung den Plan an, entließ den Verräter drohend und schrieb an seinen Feind Turenne: „Nehmen Sie sich in acht. Es giebt Leute in Ihrem Lager, welche Ihnen nach dem Leben trachten." Das war edel gehandelt, denn der wahrhaft große Mann sucht niemals durch Niederträchtigkeit seinen Feind zu besiegen. c) Friedrich Wilhelm schlägt die Schweden bei Fehrbellin und vertreibt sie aus Pommern. Der Kurfürst war der gefürchtetste Feind des französischen Königs. Um ihn von dem Kriegsschauplätze wegzulocken, hetzte der König Ludwig die Schweden gegen Brandenburg auf. Diese wollten gern Hinterpommern zurückerobern und fielen brennend, mordend und plündernd in Brandenburg ein. In ihrer Not scharten sich die Bauern zusammen und suchten nach Kräften das Land zu schützen. Sie schrieben aus ihre Fahnen die Worte: „Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm gnädigen Kurfürsten mit unserm Blut" und zogen den Schweden entgegen, konnten aber den Feind nicht zurückdrängen. Da eilte der Kurfürst mit seinem Heere nach Hanse zurück. Am 18. Juni 1675 kam es bei Fehrbellin (nordwestlich von Berlin) zur Schlacht. „Mit I Gott" stürzt sich die Reiterei auf den Feind. Der Kurfürst selbst ist mitten i im Kugelregen, sein Leben in höchster Gefahr. Die feindlichen Kugeln pfiffen dicht um ihn her, denn die Schweden erkannten ihn an dem Schimmel, den er ritt. Da sprach sein Stallmeister Froben: „Herr Kurfürst, ich sehe, Euer Schimmel ist scheu geworden. Gebt ihn mir und besteiget meinen Braunen." ' Kaum waren die Pferde gewechselt, da sank der treue Diener, von einer Kngel getroffen, tot herab. Schon wendet sich ein Teil der brandenbnrgischen Reiter zum Rückzüge. Seinen Degen ziehend, ruft der Kurfürst den Zurückweichenden zu: „Getrost, tapfere Soldaten! Ich, euer Fürst und jetziger Hauptmann, will siegen oder ritterlich mit euch sterben." Schwedische Reiter umzingeln ihn, nur mit Mühe hauen ihn neun tapfere Dragoner heraus. Nach zwei Stunden heißen Kampfes wurden die Schweden geschlagen und eilten in voller Flucht davon. Das war der erste Sieg, den die Brandenburger allein über ein mäch- ? tiges Volk erfochten haben. Der Tag von Fehrbellin wurde seitdem als der größte Ehrentag im Leben des Kurfürsten gefeiert. d. Der Kaiser erbittert den Kurfürsten. Nach der Schlacht bei Fehrbellin verfolgte der Kurfürst die Schweden, vertrieb sie aus Pommern und eroberte die Insel Rügen. Er hoffte Vorpommern, also das Land links der Oder, das ihm im westfälischen Frieden vorenthalten war, zu erhalten. Aber der Kaiser war neidisch auf ihn und setzte es durch, daß der Kurfürst die den Schweden abgenommenen Landesteile zurückgeben mußte.
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