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1. Vaterländische Geschichte in der utraquistischen Volksschule - S. 60

1891 - Breslau : Hirt
60 Dritter Zeitraum. Gutsherrn nicht in fremde Dienste gehen, ihre Töchter ohne dessen Einwilligung sich nicht verheiraten. Diese Gntsunterthänigkeit hörte nun aus. Die Bauern wurden freie Eigentümer ihrer Äcker und suchten den Grund und Boden zu verbessern. Auch die ländlichen Arbeiter wurden persönlich frei und nicht gezwungen, bei einem bestimmten Herrn in Dienst zu treten. e) Verbesserung des Heeres. In Kriegsangelegenheiten hals dem König der Kriegsminister Scharnhorst. Auf seinen Rat wurde folgende Verbesserung des Heeres vollzogen: 1. Jeder gesunde und kräftige Preuße sollte im Heere dienen. Man nennt dies die allgemeine Wehrpflicht. Früher hatten viele Städte und die höheren Stände das Vorrecht, ihre Söhne vom Soldatenstande zu befreien. Daher bestand ein großer Teil des Heeres aus fremden, leichtsinnigen Jünglingen. Das sollte nun anders werden. Preußens Heer sollte nicht mehr aus gemieteten Söldnern, sondern aus Landeskindern zusammengesetzt sein. 2. Alle entehrenden Strafen wurden verboten. Die Prügelstrafe war nur bei schweren Verbrechen erlaubt. 3. Jeder Soldat konnte bis zu deu höchsten Offizierstellen beförde r werden. Einen Anspruch auf Offizierstellen sollten in Friedenszeiten Kenntnisse und Bildung, in Kriegszeiten ausgezeichnete Tapferkeit und Überblick gewähren. Dadurch wurde den Adligen das Vorrecht, allein Offizierstellen zu bekleiden, genommen. 4. Preußen durfte nach den Bestimmungen des Friedens zu Tilsit nur 42 000 Mann unter den Waffen halten. Um größere Heeresmassen auszubilden, wurden die eingeübten Soldaten nach Hause entlassen. An ihre Stelle wurden andere 42 000 Mann eingezogen, ausgebildet und wieder nach Hause entlassen. So wurde nach und nach ein kampffertiges Heer von 150 000 Mann geschaffen. Für die Jugend erfand der Berliner Lehrer Ludwig Jahn die Turnkunst als Vorübung zum Kriege. Er suchte die Jünglinge durch Übung der Leibeskräfte stark zu machen. Er heißt daher „der Turnvater Jahn". Mit herzlicher Freude sah die Königin Luise alle Vorbereitungen zur Wiedererhebung Preußens. Aber sie erlebte nicht mehr die so sehr gewünschte Zeit der Befreiung. Ant Ende des Jahres 1809 war das Königspaar wieder in Berlin eingezogen, ein halbes Jahr später (am 19. Juli 1810) raffte der Tod die Landesmutter dahin. B. Napoleons Feldzug gegen Rußland, 1812. Napoleon hatte fast alle Fürsten und Völker Europas bezwungen. Nun hatte er Lust, auch Rußland zu unterwerfen. Nach der Schlacht bei Friedland
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