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1. Vaterländische Geschichte in der utraquistischen Volksschule - S. 74

1891 - Breslau : Hirt
74 Dritter Zeitraum. lartb. Niemand mochte aber glauben, daß es auch in Preußen zu einem wirklichen Aufstand kommen könne; denn seit Jahrhunderten konnte Preußen stolz sein auf seine Herrscher, welche die Wohlfahrt des Staates förderten. a. In Berlin wird ein Volksaufstand zu stände gebracht. Diese Unzufriedenen wollten an der Gesetzgebung teilnehmen. Bis zum Jahre 1848 hatten nämlich die Herrscher das Recht, allein Gesetze zu geben. Der König Friedrich Wilhelm Iv. konnte die Forderungen dieser unzufriedenen Leute nicht sofort erfüllen, und so wurde in Berlin ein Volksaufstand zu stände gebracht. Am 18. März drang ein Haufen Ruhestörer vor das königliche Schloß und beleidigte die Soldaten. Diese begannen den Schloßplatz zu säubern. Plötzlich fielen zwei Schüsse, ohne jemand zu treffen. „Wir sind verraten", schrie das Volk, „die Soldaten wollen friedliche Bürger morden; zu den Waffen!" In zwei Stunden waren die Hauptstraßen gesperrt, und nun begann ein furchtbarer Mampf. ^ Die Soldaten griffen um drei Uhr nachmittags an und kämpften bis in die Nacht hinein. Um dem Blutvergießen ein Ende zu machen, wurden am folgenden Tage die Soldaten aus der Stadt entfernt. Durch Milde, Geduld und durch feine Friedensliebe gelang es dem König, Ruhe und Ordnung in feiner Hauptstadt und in feinem Lande wiederherzustellen. b. Er giebt feinem Volke ein Staatsgrundgefetz. Am 31. Januar 1850 gab der König feinem Volke eine neue Verfassung, „das Staatsgrundgefetz". Die Hauptbestimmungen derselben sind: 1. Die Gesetze werden von dem König und von den Vertretern des Volkes bestimmt. 2. Zu jedem Gesetz ist die Übereinstimmung des Königs und der Vertreter des Volkes erforderlich. 3. Die Ausführung der Gesetze steht dem König zu. c. Dem König wird die Kaiserkrone angeboten. Seitdem suchte Friedrich Wilhelm Iv. den Frieden für Preußen zu erhalten. Einen solchen friedliebenden König wollten die übrigen Fürsten ehren und zum deutschen Kaiser erwählen. Aber er lehnte die deutsche Kaiserkrone ab, denn nicht alle deutschen Fürsten waren damit einverstanden. 4. Vergrößerung des Landes. Des Königs Krankheit und Lebensende. Im Jahre 1849 wurden die beiden Fürstentümer Hohenzollern - Sigmaringen und Hohenzollern-Hechingen an Preußen abgetreten. Vier Jahre später wurde von Oldenburg der Jadebusen gekauft und daselbst ein Kriegshafen für die preußische Flotte angelegt. Friedrich Wilhelm Iv. hatte keine Kinder. Im Jahre 1857 verfiel er in eine schwere Krankheit und konnte die Regierung nicht weiter führen. Er übergab sie feinem Bruder Wilhelm. Sein Leiden ertrug der König mit frommer Ergebung. Als er die Sprache verlor, da faltete er feine Hände
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