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1. Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 73

1891 - Paderborn : Heydeck
73 lassung, in Verbindung mit Preußen eine neue Verfassung zu entwerfen. Insbesondere sollte nach dem Tode des damaligen Königs Poniatowski das sächsische Königshaus in den erblichen Besitz der Königswürde gelangen, und das Recht, durch einen einzigen Einspruch den Erlaß eines Gesetzes zu verhindern, sollte aufgehoben werden. Dem widersetzte sich ein Teil des Adels und Rußland. Dieses hatte seinen Türkenkrieg glücklich beendet und ließ 1792 seine Truppeu in Polen einrücken. Die Vaterlandspartei unter Koscinszko stellte sich ihnen entgegen, wurde aber bei Dubienka besiegt. Auch Preußen ließ seine Soldaten einrücken, weil sonst zu befürchten wäre, daß die aufrührerischen Grundsätze, welche in Polen zum Vorschein gekommen wären, auch in Preußen Eingang finden könnten. Dann (1793) verständigten sich Rußland und Preußen über eine neue Teilung, wonach letzteres außer Danzig und Thorn fast ganz Großpolen (Südprenßen) (1000 □Meilen) erhielt. Unter Kosciuszkos tapferer Führung erhoben sich die Polen im folgenden Jahre abermals, dieses Mal wie ein Mann, und erfochten manchen Sieg; sie mußten aber zuletzt der Übermacht unter dem russischen General Suwarow weichen. Selbst Warschau wurde jetzt eingenommen. Damit nun nicht abermals Rußland und Preußen allein teilten, ließ auch Österreich seine Truppen einrücken. So kam 1795 die dritte Teilung Polens zu stände. In derselben erhielt Preußen das Land zwischen Weichsel, Bug und Niemen nebst einem Teile des Krakauer Landes, über 800 □Meilen. In den drei Teilungen hatten Österreich und Preußen zusammen ein und Rußland ungefähr zwei Drittel des ehemaligen Königreiches erhalten. * Außerdem hatte Friedrich Wilhelm ü. schon 1792 Ansbach und Baireuth bekommen, da der letzte kinderlose Markgraf damals diese Besitzungen an Preußen abtrat. Friedrich Wilhelm Ii. hinterließ bei seinem Tode 1797 seinem Sohne zwar ein großes Leint) er gebiet (stark 5300 □Meilen), aber auch eine bedeutende Schuldenlast. Zudem war Preußens Ansehen und Kriegstüchtigkeit nicht auf der Höhe geblieben, welche es unter Friedrich Ii. erlangt hatte. Nimmt man die drohenden Zeitverhältnisse hinzu, so wird man zugeben müssen, daß es in der That eine schwere Ausgabe war, welche der Nachfolger zu lösen hatte. Friedrich Wilhelm Iii., 1797—1840. I. Bis zur Thronbesteigung. Am 3. August 1770 wurde dem Neffen und spätern Nachfolger Friedrichs Ii. ein Sohn geboren, der bald die besondere Zu-
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